Erlesene Weine Und damit wären wir bei unserer kleinen Zeitreise schon in der Gegenwart angekommen: „Ein Weltstar unter den Winzern, Superstars in Germany, Hauptlieferant für Spitzenweine, Hohepriester des Rieslings, Traubenflüsterer, Ikone”! All diese Titulierungen treffen voll ins Schwarze. Und dass selbst die französische Winzerelite (wie beispielsweise Louis-Michel Liger-Belair) bei den Kellers eine deftige Vesperplatte zu sich nimmt am Abend nach beglückenden Verkostungen, erfreut Julia und Klaus Peter aufrichtig. Gerne nimmt das weltoffene Paar auch spannende Einladungen an: Wenn sie mit Egon Müller in New York als Ehrengäste (offiziell als „Titanen des Rieslings” präsentiert) auf der „Rieslingfeier” Liebhabern vom ganzen amerikanischen Kontinent ihre besten Weine zeigen, in London zusammen mit anderen weltberühmten Winzern Parkers „Icon Wines of the World˜ in der Saatchi Gallery vor großer Kunst ausschenken (auf der vorigen Seite sehen wir Julia vor einem Gemälde von Keith Haring und daneben Klaus Peter im Gespräch mit Hugh Johnson, der Legende des britischen Weinjournalismus) oder gar in den Buckingham-Palast geladen werden, freuen sie sich natürlich. Dabei geht es ihnen weniger um sich selbst (und wer Julia und Klaus Peter kennt, weiß, dass das keine leere Worthülse ist), sondern um ihren „kleinen” Beitrag dazu, dass deutscher Riesling wieder da angekommen ist, wo er vor über 100 Jahren schon mal stand: Wegen seiner unvergleichlichen Eleganz und Finesse sowie seiner einzigartigen Noblesse bildete er die absolute Spitzenliga der begehrtesten und damit teuersten Weine der Welt, gegen die selbst die großen Namen des Bordelais ‚billig‘ gehandelt wurden! Deutscher Riesling war schon damals der König unter den Weinen. Aber! Ein ganz dickes „Aber”: Um die Welt zu reisen, ist nicht wirklich ihre Welt! Aber das: Eine kleine, lustige Geschichte zu diesen Bildern: Bei meinem letzten Besuch kam Keller mal wieder verdreckt mit dem Traktor aus dem Weinberg. Eine große Limousine parkte vor dem Gut, ein fein gekleideter Herr stieg aus und fragte Klaus Peter, ihn für einen Mitarbeiter haltend, ein wenig von oben herab: „Ist der Herr Keller da”. Klaus Peter antwortete, ohne eine Miene zu verziehen, mit dem Schalk im Nacken: „Nein, er ist nicht da. Aber seine Frau zeigt Ihnen gerne die Weine”, zupfte mich am Ärmel und verschwand, leise in sich hineinkichernd, flugs mit mir im Keller zum Verkosten des neuen Jahrgangs. Und warum springt der Kerl eigentlich dauernd verdreckt im Weinberg rum: „Weil ich Weine machen will, die wir leidenschaftlich lieben”, kommt seine prompte Antwort. „Dazu müssen wir Winzer die Ereignisse im Weinberg aufmerksam beobachten, NAHE DRAN SEIN – und immer wieder aufs Neue ein Gefühl für Jahrgang, Lage und Reben entwickeln, um so möglichst viele richtige Entscheidungen zu treffen. Ohne Leidenschaft und Liebe für den Wein erzeugt man keine großen Qualitäten. Mit Freunden und Praktikanten gemeinsam zu trinken, Eindrücke auszutauschen, zu schwärmen, zu urteilen, auch zu kritisieren, neues Entdecken: das alles trägt entscheidend zum Gelingen unserer Weine bei. Austausch ist uns sehr wichtig. Doch genau so wichtig ist, dass wir mit denselben Menschen, mit denen wir gemeinsam genießen, zusammen im Weinberg arbeiten.” 4
Erlesene Weine Sie spüren es aus jeder Pore: Klaus Peter ist ein einfühlsamer Winzer mit Leib und Seele, der seine Berufung gefunden hat. Daher kommen auch junge Menschen aus der ganzen Welt, von allen Kontinenten, um bei ihm zu lernen. Wer könnte ihnen denn besser zeigen, wie man große Weine macht! Und das stets im Einklang mit der Natur. Das sieht man auch an beinahe nebensächlichen Dingen: Julia und Klaus Peter haben ihren eigenen kleinen „Bio-Hof“! All der Hype, der in der ganzen weiten Welt um ihre Weine und ihn als Person gemacht wird, hat seine innere Einstellung nicht verändert. Er hat seinen inneren Kompass bewahren können, der ihm in all seinen Lebensjahren ein guter Stern gewesen ist. Mögen selbst Könige seinen Rieslingen frönen und Einladungen aus aller Welt ihn zu Galadinners und großen Weinproben laden: Klaus Peter kümmert es nicht wirklich, denn es ist die NATUR, in der er sich einfach am Wohlsten fühlt. Er lebt, ganz bescheiden und ohne je ein Aufhebens darum zu machen, soziales Engagement und nachhaltiges Wirtschaften beispielhaft vor. Will seinen Jungs Felix und Max später ein intaktes Stückchen Erde übergeben. Arbeitet so naturnah wie möglich im Weinberg. Er will, dass seine Frau und er, wie alle seine Kunden, gesunde, bekömmliche Weine trinken. Pflanzt mit Julia (die nicht nur seine kongeniale Partnerin ist in Weinberg und Keller, sondern auch eine göttliche Köchin und „nebenbei“ das Gut managt in all der Verwaltungsarbeit, die Klaus Peter so extrem wesensfremd ist!) 30 Obstbäume aus alten Sorten und produziert sein eigenes Obst, er baut sein Gemüse selbst an, experimentiert mit 9 verschiedenen Tomatensorten, Kopfsalaten und Kräutern und die Kinder kümmern sich um die 15 Hühner. Die Eier in einer Qualität legen, die ich so noch nicht kannte und die ich bei jedem meiner Besuche zugesteckt bekomme. Ganz herzlichen Dank dafür! (Es gibt böse Zungen, die behaupten, das sei der wahre Grund für mein häufiges Auftauchen auf dem Gut...) Wenn Sie, werte Kunden, Klaus Peter einmal persönlich treffen sollten, dann betrachten Sie doch mal als seine „verschlissenen“ Hände und Sie verstehen alles, was ich Ihnen gerade erzählt habe!! Es sind Hände, die stets kraftvoll zupacken können und die daher niemals so richtig ganz sauber zu werden scheinen. So sind sie eben, die „Werkzeuge“ eines gestandenen Mannes, der schon als Bub mit der Butte auf dem Rücken durch den Weinberg sprang und jetzt, fast drei Jahrzehnte später, zwar eine gereifte Persönlichkeit geworden ist, sich aber im Kern seines Wesens überhaupt nicht verändert hat! Ein Weltstar mit Bodenhaftung. Der den Wein LEBT! Der demonstriert, dass großer Wein zwar im Weinberg wächst, aber in Kopf und Bauch eines visionären Winzers gleichermaßen entsteht: Rieslinge der absoluten Weltspitze zu vinifizieren, setzt sehr viel Intuition voraus. Originäre, unverfälschte, charaktervolle Tropfen kann man nicht am Reißbrett konzipieren. Selbst ein unbändiger Geist wie der von Klaus Peter, der mir in seinem Streben nach absoluter Erkenntnis geradezu als der „Faust des Weinbaus“ scheint, braucht eine Ergänzung im Bauchgefühl: Das intuitive Verstehen der Natur, das Belauschen der Reben, die unbedingte Liebe zur Traube. Vertrauen in sie setzen! 5
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