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Weihnachts-PINwand 332

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Weihnachts-Ausgabe 2021 mit traditioneller Danke-Aktion und Verlosung - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND BADEN

DEUTSCHLAND BADEN Weingut Bernhard Huber © Felix Groteloh Herzstück bleiben aber die Lagen im nahegelegenen Malterdingen, wo neben dem „Bienenberg“ auch die feinen Ortsweine aus dem Hause Huber ihre Heimat haben. Die Stilistik der Weine aus dem Hause Huber lässt sich nur dann genau nachvollziehen, wenn man sich die unterschiedlichen zeitlichen Etappen des Weinguts vergegenwärtigt. Es existieren nur wenige Betriebe, die in all den Jahrzehnten mit vergleichbarer Konsequenz am eigenen Weinstil geschliffen und diesen (im Zweifel auch gegen jegliche modische Strömung) weiterentwickelt haben. Schon in den frühen 1990er-Jahren galten die Spätburgunder Bernhard Hubers als Referenzweine. Zu einer Zeit, in der Winzer den Lesetermin immer weiter nach hinten verschoben, um noch mehr Reife einzufahren, vinifizierte er bereits einen vielschichtigen Spätburgunder, dessen Reifepotenzial das des Gros’ der Weine damals turmhoch überragte. Unter Julian Hubers Ägide haben auch die Weißweine eine neue Klasse erreicht, an der sich erneut viele Betriebe orientieren (müssen). Ihm gelingt es, die Frucht in den Hintergrund zu stellen und die Mineralität zu betonen. Eine feine Reduktion ist mittlerweile allen Weinen eigen, die ihnen eine langsame Reifung und großes Potenzial beschert. Auch die Spätburgunder zeigen sich bewusst eleganter und von kühlerer Frucht. Der Holzeinsatz wirkt zurückgefahren, die Struktur der Weine sorgt für eine ganz eigene Dramaturgie und Spannung – ganz unverkennbar Huber! Und die Nachfrage steigt und steigt … – kaum ein Betrieb in Deutschland wird derart nachgefragt. Ein Glück für uns alle, dass Julian Huber sich mit einem enormen Gespür für große Weine Jahr für Jahr so konsequent „austobt“: seine Weine sind beeindruckend, waren nie besser! 26 PINWAND no 332 | Dezember 2021

Weingut Bernhard Huber BADEN DEUTSCHLAND GRAUER BURGUNDER, 2019 Julian Hubers eleganter Grauburgunder mit dem Hauch von Feuerstein DBA020119 Grauer Burgunder, 2019 13% Vol. 21,33 €/l 16,00 € Im Prinzip ist dieser Grauburgunder Julian Hubers Einstiegswein, ein Gutswein ohne weitere Orts- oder Lagenangaben. Aber es ist einer der ernsthaftesten Gutsweine, die wir kennen. Julian Hubers Vorliebe für leicht reduktiv ausgebaute, also leicht nach Flint oder Feuerstein duftende Weine lebt er auch hier aus. Und das gibt dem Grauen Burgunder auch direkt eine zusätzliche Dimension an Wertigkeit und Eleganz, Struktur und Präzision. Um dies zu erreichen, baut Huber den größten Teil des Weines – rund drei Viertel – unter Luftabschluss im Edelstahl auf der Feinhefe aus, und das restliche Viertel vergärt er im Holz und belässt es darin mit allen Trubstoffen – daher die hauchzarte Reduktivität. So ergibt sich ein Wein, der neben dieser besonderen, aber höchst attraktiven Flintnote an reife Äpfel-, Birnen- und Quitten erinnert, ja an Apfel-Crumble – sogar mit einem Klecks Sahne. Dann aber finden sich auch würzige Noten von Tabak, Kräutern und Stein sowie eine ganz feine Note von Rhabarberkuchen. Am Gaumen dann zeigt sich neben der steinigen und erdigen Würze dieser Sorte vor allem Eleganz, irgendwo in der Mitte zwischen Hubers Hang zur Feinheit und der Opulenz der Sorte. Das ist sehr gekonnt gemacht und fast schwebend in der Balance gehalten. Dieser Graue Burgunder von 2019 hat beeindruckend viel Potenzial! Ein Gutswein, der sich Zeit nimmt und sich bis 2026 weiterentwickeln und öffnen wird. MALTERDINGER, WEISS 2019 Herkunft a priori, Rebsorte a posteriori DBA020219 Malterdinger, weiß 2019 12,5% Vol. 28,00 €/l 21,00 € Um die Überzeugung, Credo und Philosophie Julian Hubers zu verstehen, ist als Anschauungsobjekt kaum ein Wein geeigneter, als seine weiße Cuvée „Malterdinger“. Was als klassischer, komplett aus Weißburgunder-Trauben vinifizierter Gutswein begann, hat sich über die Jahre doch deutlich verändert. Julian ihm über die Jahre einen stetig wachsenden Chardonnay- Anteil, hob bewusst die Herkunft der Malterdinger Rebberge hervor und verzichtete letztlich auf die Rebsortenangabe. Klares Vorbild: Burgund. Denn worum geht es Julian Huber? Um das Terroir! Dabei ist die Zusammensetzung dieser Cuvée sekundär, wichtig sind die verwitterten Muschelkalkböden, die hier für den Winzer maßgeblich sind und das Kleinklima Malterdingens. Wie wunderbar Weißburgunder und Chardonnay zusammenpassen, lässt sich bei diesem Wein aufs Schönste nachvollziehen. Bei Rebsorten wurden als Ganztrauben langsam auf der Spindelpresse gepresst, anschließend im Holz vergoren und ausgebaut. Dieses Holz spürt man genauso wie Julians Vorgehensweise, zumindest einen Teil des Weines komplett auf der Hefe auszubauen, mit der er vergoren wurde. Früher war es durchaus üblich, den Wein einmal nach der Gärung abzuziehen und ihn dann auf der Feinhefe auszubauen. Doch die auch im Burgund de rigeur gewordene Methode, alle Trubstoffe im Wein zu belassen, hat Julian annähernd zur Perfektion geführt. Dafür brauchte er bestes Traubenmaterial und viel Fingerspitzengefühl. Das Ergebnis ist ein Weißwein, dessen Frucht stets mitschwingt, allerdings im Hintergrund verweilt. Damit wirkt der Weißwein unaufdringlich, besitzt eine ganz eigene Dramaturgie. Es dreht sich hier viel um das Spiel zwischen Hefelager, nobler, so gar nicht exotischer Frucht und einer energetisierenden Säureader, die den „Kalk“ (ein angenehm kreidiges Mundgefühl) durchzieht. Auch Aromen von reifen Birnen und Äpfeln sowie ein Hauch Brioche sind mit von der Partie. Dann vor allem auch Zitrusfrucht, die von Kräutern durchzogen scheint (Minze, Fenchel, Zitronenmelisse, ein Blättchen Estragon). Ein im Vergleich zum Vorjahr noch etwas puristischerer Wein (nebst feiner Salzigkeit im Abgang) und nebenbei in seiner Preisklasse eine deutliche „Schippe“ Charakter und Anspruch, die man so bei anderen Betrieben erst einmal finden muss. Julian kann es sich erlauben, seine Weine sind heißbegehrt und er setzt darauf, dass man sich auch gerne in einem Ortswein vertieft. Das lieben wir und dafür schätzen wir diesen Winzer so sehr! Ab sofort, dann allerdings gerne karaffiert Bis 2030+. 27

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