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Sondermailing Klaus Peter Keller - Jahrgang 2020

„Unser 20. Jahrgang macht uns glücklich!“ (Julia & Klaus Peter Keller)

häufig gerne mehr Regen

häufig gerne mehr Regen gehabt, weil wir oft auch mit den Reben gelitten haben, wenn es etwa trocken war. Diesmal hatten wir gedacht, dass es ein späteres Jahr wird, weil wir ja einen sehr kühlen April und auch einen kühlen Mai hatten. Es hat bei uns im Mai aber nicht soviel geregnet, dafür hatten wir Juni ganz gute Niederschläge, und dadurch dass wir im Moment [Ende Juni] ganz gemäßigte Temperaturen haben, macht die Natur einen Riesensprung, explodiert förmlich! Wir sind immer noch ungefähr zwei Wochen hinter den letzten drei bis vier Jahren, aber dieser Vorsprung ist nicht mehr so groß wie vielleicht vor vier oder sechs Wochen. Er schmilzt gerade ziemlich. der Klaus Peter. Anderen mag das als Kleinigkeit erscheinen, für uns ist das aber ganz wichtig. Wenn wir zwei das machen, dann läuft es einfach so, wie wir uns das vorstellen. Und das ist in eigentlich in allen anderen Bereichen auch so. Zum Glück haben wir ganz tolle Mitarbeiter, wir sind ein super Team und wir haben riesig Spaß zusammen – aber die schätzen es eben auch sehr, wenn mir mit dabei sind, wenn wir in direktem Kontakt mit allen sind. Und das könnten wir mit einem größeren Weingut gar nicht leisten! PdP: Aber für die „Felix-Projekte“ ist glücklicherweise Platz, da ist eine „kritische Weingutsmasse“ noch nicht erreicht, oder? seitig beschatten können – das sind Dinge, die extrem wichtig geworden sind und die wir in den vergangenen 20 Jahren eben auch gelernt haben. Da wir abhängig von der Natur sind, mit ihr Leben, muss man eben erkennen, dass sich die Natur auch verändert, wir uns anpassen müssen und entsprechend dieser neuen Bedürfnisse reagieren, damit unser Weingut auch in Zukunft möglichst optimal aufgestellt ist. Wir erleben ja auch nur einen kleinen Ausschnitt, wer weiß schon wie sich das alles verändern wird, wohin sich das verändern wird. Was auf jeden Fall hilft: man muss nah an den Reben dran sein! Man muss alles und dauernd beobachten, daher sind Klaus Peter, Felix und ich so wahnsinnig gerne im Weinberg, verbringen dort auch viele Stunden, weil man nur dort das Gespür für das große Ganze bekommt. Und trotzdem ist jedes Jahr natürlich anders. In diesem Jahr sieht’s zum Beispiel so aus, als würden wir genug Regen bekommen, in den letzten Jahren hätten wir PdP: Und wie ist das mit neuen Lagen? Das ist ja immer extrem spannend, siehst Du da in Zukunft die Chance für eine Vergrößerung des Weinguts? JK: Wir wollen nicht grösser werden – wir sind wie ein Restaurant mit 20 Sitzplätzen. Klaus Peter ist der Chefkoch, der jetzt mit Felix von einen tollen Sous-Chef an die Seite bekommt – vielleicht schaffen wir es, diese Qualität auch für 22 oder 24 Sitzplätze zu kochen. Aber die Natur ist immer unser Boss, und wir können uns noch so sehr wünschen, mehr Menschen mit unseren Weinen glücklich zu machen, aber es gibt da leider einfach Grenzen, wenn man allerbeste Qualität liefern möchte. Seit Klaus Peter und ich den Betrieb übernommen haben, sind wir kleiner geworden. Wir haben etliche Weinberge abgegeben. Und wenn wir jetzt neue Lagen übernommen haben, mussten andere gehen. Im Prinzip tauschen wir immer einen „guten“ gegen einen „sehr guten“ Weinberg ein! Und das wollen wir auch in Zukunft so halten, was auch ganz in Felix’ Sinne ist, der auch der Meinung ist, dass wir mehr nicht schaffen können und auch nicht wollen. Weil man dann auch einfach nicht mehr alles im Blick hat. Wir wollen nämlich immer und überall direkt dabei sein, immer den direkten Bezug zu allem haben, da wir das so mögen! Wir haben jetzt gerade abgefüllt, und jetzt sind die Magnums dran. Und das ist Chefsache! Das mache ich, das macht JK: Nein, das passt alles! Riesling wird immer der Mittelpunkt unserer Arbeit bleiben, das sieht Felix auch so, dazu dann eben Silvaner als rheinhessische Urrebe, Chardonnay, die Pinots in Rot und Weiß und der Sekt als Kernsortiment. Und Scheurebe und Rieslaner, mit denen wir ein paar besondere Akzente setzen. Oh, und Muskateller wird auch noch kommen! PdP: Muskateller? Also doch ein Fall von heimlicher Leidenschaft? JK: Das ist schon immer so eine Sache von Felix gewesen. Der erste Weinberg, den er selbst gepflanzt hat, das waren 50 Stöcke Muskateller. Eine Zeile, die er für sich hatte und um die er sich auch komplett gekümmert hat. Da hat er schon in jungen Jahren – er war neun – alle Arbeiten selbst gemacht, und jetzt haben wir einen kleinen, also wirklich einen Miniweinberg Muskateller in Mölsheim im Zellertal angepflanzt. Das ist bei uns direkt um die Ecke, Felix hat da seine Sekt-Weinberge und so dann alles beieinander. Aber das ist auch wieder Hans- Günter! Da kommen wir wieder zum Anfang der 20 Jahre zurück, denn Muskateller trinken wir schon immer total gerne. PdP: Wie schön, wir freuen uns sehr darauf, zum 100sten Jubiläum des Flaschenweins aus dem Hause Keller dann 2021 einen Muskateller – vielleicht sogar in der Magnum! Auf die nächsten 20, 100 und alle anderen Jahre auch. Und vielen Dank für alles, liebe Julia! KELLERMAILING 2021 // INTERVIEW – 20 –

– 21 – KELLERMAILING 2021 // XXX

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