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Sondermailing Deutschland

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Wein-Sondermailing Deutschland - Jahrgang 2020: Der Star ist das Terroir! Meisterlich interpretiert von drei Weltklasse-Winzern. Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND FRANKEN

DEUTSCHLAND FRANKEN Fürst WEISSER BURGUNDER „PUR MINERAL“, 2020 Weißburgunder aus Franken? Irgendwie ziemlich Pinot Blanc! DFR011120 Weisser Burgunder „pur mineral“, 2020 12% Vol. 19,86 €/l 14,90 € Besieht man sich die Riege der „Einstiegsweine“ der Fürsts, bemerkt man möglicherweise den geringfügig höheren Preis des Weißburgunders im Vergleich zu seinen beiden anderen „pur mineral“-Pendants. Einmal im Glas lässt sich schnell erkennen, warum dem so ist! Selbstredend sind alle Weine dieser Linie auf demselben hohen Niveau vinifiziert. Beim Weißen Burgunder allerdings wird deutlich, warum sich das Weingut Rudolf Fürst einen Namen als „Burgunderhaus“ gemacht hat, was Stephan Reinhardts mittlerweile schon fast geflügeltes Wort „Burgund liegt in Bürgstadt“ pointiert und perfekt zusammenfasst. Hier hat selbst der einfachste Burgunder ein Niveau, das manch anderer Winzer vergeblich mit seinen Orts-, ja sogar Lagenweinen zu erreichen sucht. Der Weiße Burgunder vom Muschelkalkboden in Volkach wird bei den Fürsts ganz schnörkellos und klar, eben „pur“ und „mineralisch“ ausgebaut und natürlich schon von Außenbetriebsleiter Sebastian Schür genauso im Wingert vorbereitet. Dafür wird hier vergleichsweise früh gelesen, was der „burgundischen Frucht“ (keine Primärstoffel, sondern vornehm zurückhaltend, elegant eingebettet), der wunderbar geradlinigen Struktur und würzig-klaren Mineralität enorm zugutekommt. Der Weiße Burgunder „pur mineral“ duftet nach hellen Blüten und leicht rauchigem Stein, dazu Noten von gelben, nicht zu reifen Früchten (ein Hauch Quitte, dann bald Pflaume, etwas weiße Johannisbeeren, dann Orangenzeste). Am Gaumen beeindruckt der Weiße Burgunder durch den „Gleichklang“ einer fast seidigen Eleganz und präziser Würze, hinter der man immer wieder etwas Frucht (wieder nicht zu reife Quitte, ein Hauch Aprikose) erahnen, erspüren kann. Wunderbar die salzig anmutende Mineralität, die dem aromatischen Geschehen animierend zur Seite steht. Gutswein? Grandios! Ab sofort zu genießen (mit entsprechender Belüftung bzw. am zweiten oder dritten Tag noch besser) bis sicherlich 2026+. © Gert Krautbauer 52 Sondermailing Deutschland | Mai 2021

Rudolf Fürst Fürst FRANKEN DEUTSCHLAND © Gert Krautbauer BÜRGSTADTER BERG WEISSER BURGUNDER 1. LAGE, 2019 Burgunder-Oberhaus! Sebastian Fürsts Weißburgunder aus dem Bürgstadter Berg ist ein verkapptes Großes Gewächs – und noch lange nicht das Ende der „Weiße-Burgunder-Fahnenstange“! DFR011819 Bürgstadter Berg Weisser Burgunder 1. Lage, 2019 12,5% Vol. 33,33 €/l 25,00 € Es ist doch manches Mal ein mühsames Geschäft, etwa wenn wir alljährlich die Großen Gewächse unter den Weißen Burgundern aus Deutschland unter die Lupe nehmen, sie probieren und uns dann ziemlich regelmäßig einer gewissen Ratlosigkeit nicht erwehren können. Häufig sind wir von dem GG-Aufgebot etwas mehr als slightly underwhelmed. Denn allzu oft setzen Winzer auf eine vergleichsweise vordergründige Primärfrucht, die sie durch üppigen (und recht sorglosen) Einsatz von Neuholz zu rahmen? zu bändigen? zu camouflieren? eventuell zu kontextualisieren suchen. Das funktioniert unserer Meinung nach leider nicht so gut. Aber vielleicht sind wir auch einfach nicht das Zielpublikum … Ganz anders Sebastian Fürsts Weißburgunder aus der Ersten Lage Bürgstadter Berg mit seinen von eisenhaltigem Buntsandstein geprägten Böden: „Hier ist viel mehr Salzigkeit drin als bei den Astheimer Weinen. Der Unterschied zwischen den Lagen ist größer als der ihrer Rebsorten“ (Sebastian Fürst). Um’s ganz kurz zu machen: Hier stimmt einfach alles! Hier zeigt sich vor allen Dingen, zu welchen Höhenflügen in Sachen Eleganz, Komplexität und Finesse diese Sorte ansetzen kann. Die Frucht spielt dabei tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle. Sebastian interpretiert den Weißen Burgunder hier vielmehr im Sinne eines burgundisch ausgebauten Chardonnay – den es ja aus derselben Lage gibt. Diese beiden Weine sind gar nicht so weit voneinander entfernt – gerade so weit, um die Typizität der jeweiligen Rebsorte erfahrbar zu machen. Er baut diesen Weißen Burgunder „Bürgstadter Berg“ ein Jahr im Holz aus – viel Trub, viel Hefe, viel Ehr’! Denn, so Sebastian, „Hefe gibt Umami“, zudem eine enorme Substanz, Dichte und jener vielbeschworene burgundische Charakter. Im Duft anfangs kurz verhalten, dann eine noch hefig eingetrübte Kombination aus Frucht (Birne, Quitte) und Würze (gerösteter Sellerie, Nüsse), mit etwas Luft beides deutlicher, klarer, was vorher eine Birne hoch oben am Baum war, ist nun fast Birnencrème, aus der Quitte wird nun würziges Quittenbrot, dazu nun eine leicht herbe Note, die sich immer mehr gen Stein entwickelt. Am Gaumen dann zum ersten Mal deutlich Holz, das aber nur als Texturgeber fungiert. Die Frucht jetzt im Vergleich opulenter, gleichzeitig aber auch facettenreicher (inklusive eines sehr animierenden Grapefruitbitters), die Säure präzise, auf beeindruckende Weise domestiziert ohne auch nur einen Moment lang „harmlos“ zu wirken. Wunderbare Salinität, die das Finale beflügelt, das uns als Gesamtkomposition in Sachen Frucht, Würze und Mineralität jubeln lässt. Ein großer Wurf! Zu genießen ist Fürsts Weißburgunder ab sofort bis mindestens 2026. 53

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