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PINwand Nr 330

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Weinmailing im Oktober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ÖSTERREICH

ÖSTERREICH SÜDSTEIERMARK Tement MORILLON „MUSCHELKALK“, 2019 (BIO) Schon Tements Sauvignon-Blanc-Einstieg ist Weltklasse! WELSCHRIESLING „WEINSTOCK“ ALTE REBEN, 2019 (BIO) Der heimliche „Zieregg“ und einer der besten Welschrieslinge, die es gibt! AT-BIO-402 OST010319 Morillon „Muschelkalk“, 2019 GV 12,5% Vol. 19,86 €/l 14,90 € „Es ist fast überflüssig zu erwähnen, aber im 60. Jahr seines Bestehens zeigt uns das Weingut Tement eine weitere herausragende Auswahl an Weinen.“ So läutete Stephan Reinhardt (Robert Parker’s WINE ADVOCATE) seinen letztjährigen Jahrgangsbericht aus dem südsteiermärkischen Kultweingut ein – was gestern, heuer und morgen galt, gilt und wohl gelten wird! Denn im Wesentlichen zeichnet sich das Weingut Tement durch eine ungemeine Konstanz aus, die lediglich durch Verfeinerung verändert wird. Eine solche spüren wir besonders beim Morillon, also dem Chardonnay, wie diesen die Winzer aus der Südsteiermark hier nennen. Er zeigt auch, wie viel weiter die Tements oft gegenüber der allgemeinen Entwicklung der Südsteiermark sind. Wir haben es hier offiziell mit einem Gutswein zu tun, doch die Messlatte liegt hier viel höher. Der 12,5 Volumenprozent leichte, bio-zertifizierte Morillon verbrachte den Ausbau in neutralen Eichenfässern, wo er auf der Feinhefe an Tiefe und Aromenkomplexität zunahm. Das Holz ist hier nicht durch Eichenaromen spürbar, sondern gibt dem Wein eine enorme Tiefe, während die Frucht im Hintergrund zu schweben scheint. Es duftet nach Kalk und auch etwas nach Brotkruste (langer Ausbau auf der Hefe!). Erst später tauchen Birnen, Quitten und getrocknete Blüten auf. Was den Morillon ausmacht, ist seine schlanke Art, die feine Frucht (Birnen, Quitten und gelbe Pflaumen), die sich mit etwas Senfkörnern vermählt und einen salzigen Einschlag erfährt. Das ist ein Weißwein, der sich trotz seiner Prädikatsstufe enorm mit der Luft aufbaut, sich verändert und neue Facetten hervorbringt. Und trotzdem besitzt er bei allem Purismus auch einen angenehm seidigen Charakter und fast schon gelbpflaumig-saftigen Nachhall. Das ist höchster Anspruch an die Basisweine, die ja nicht umsonst als Visitenkarte eines Weinguts bezeichnet werden. Wenn man in diesem Bild bleibt, dann wirkt diese Visitenkarte hier wie von Hand geprägt auf Büttenpapier. Ein typischer Tement-Wein. Denn wo sie an der Qualitätsschraube drehen können, tun sie es. Dies ist auch das Verdienst, so nehmen wir es wahr, von Armin Tement, der in den letzten Jahren, jetzt wo das Weingut ganz oben angekommen ist, dennoch konsequent und noch kompromissloser an der Qualität feilt, als dies bereits sein Vater getan hat. Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2027 mit Freude trinken. 90 PINWAND no 330 | Oktober 2021 AT-BIO-402 OST010619 Welschriesling „Weinstock“ Alte Reben, 2019 13% Vol. 57,20 €/l 42,90 € Es dürfte eine sehr bewusste Entscheidung sein, dass die Tements bei diesem Wein die Lage nicht aufs Etikett schreiben. Die Ried Zieregg bleibt den cépages nobles, den edelsten Rebsorten, vorbehalten. Das ist auch sinnvoll, denn man sollte den Namen nicht durch zu viele verschiedene Weine verwässern. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass dieser Welschriesling – eine Rebsorte, die traditionell vor allem für die einfachen und jung zu trinkenden Weine genutzt wird – aus der Ried Zieregg stammt, und zwar aus dem sogenannten Steinbruch mit einem hohen Anteil an Korallen- und Muschelkalk, in dem uralte Welschrieslingreben stehen. Und es ist nun einmal so, dass großes Terroir auch Größe in den Wein bringt. So wächst der Welschriesling hier schier über sich hinaus und bildet einen wunderschön eigenständigen Charakter aus. Ihm steht es gut zu Gesicht, dass Armin Tement in 2019 die Maischestandzeit auf sechs Stunden verdoppelt hat. Es passt ausgezeichnet, dass der Wein – typisch für das Weingut – auf 1,1 Gramm heruntergegoren wurde, und es wirkt absolut stimmig, dass der „Weinstock“ für 22 Monate auf der Feinhefe im neutralen 500er-tonneau ausgebaut und danach unfiltriert abgefüllt wurde. So fasziniert dieser „Welschriesling“ mit seiner Mischung aus Frucht und Schale, Würze und Kräutern. Er zeigt saftige und herbe Noten, erinnert an Wiesenkräuter und Laub, Grapefruit- und Apfelschalen, aber auch an ein wenig Mango, Guave und Ananas. Dazu kommen Hopfen, Nüsse und ein wenig Feuerstein, fast wie eine Mischung aus leicht oxidativen und leicht reduktiven Noten. Am Gaumen wird der 2019er „Weinstock“ beeindruckend komplex und saftig. Er bietet eine saftige weißfleischige Frucht, Tabak, Hopfen und Apfelschalen, saftige Birnen, Nüsse und etwas Kardamom. Dazu kommt im Finale etwas von Salzmandeln und Nüssen. Dieser Welschriesling ist ein pikanter und langer Wein, der mit seiner Salzigkeit für viel Trinkfluss sorgt und zugleich eine wunderbare innere Spannung in sich birgt. Er ist wirklich ein Ereignis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Kann ab sofort und sicher auch bis 2030+ getrunken werden.

Tement SÜDSTEIERMARK ÖSTERREICH 95 Punkte suckling 94 Punkte falstaff AT-BIO-402 SAUVIGNON BLANC EHREN- HAUSEN „KORALLENKALK“, 2019 (BIO) Korallenkalk: Kraft und Seidigkeit OST010419 Sauvignon Blanc Ehrenhausen „Korallenkalk“, 2019 GV 12,5% Vol. 23,93 €/l 17,95 € Die beiden Ortsweine im Hause Tement sind für uns echte must-haves und bilderbuchhafte Terroir-Weine. Beim Kitzeck- Sausal dominiert der Schiefer und sorgt für eine dunkle und reduktive Aromatik, wohingegen der Sauvignon Blanc aus Ehrenhausen durch den Kalkboden enorm an Kraft gewinnt und eine fast schon polierte und in sich geschlossene Haptik am Gaumen entwickelt. Genauer handelt es sich hierbei um reinen Korallenkalk mit Lehmauflage, der hier das Terroir bestimmt, das Klima ist gemäßigt und ideal für den Ausbau von Sauvignon Blanc geeignet. So entsteht hier ein Wein, der schon auf prägnante Weise all das zusammenfasst, was sich später noch einmal deutlicher in den Weinen der Einzellagen zeigt. Um dies herauszuarbeiten, vergären die Tements den Wein spontan und langsam, bis er die angestrebten 1,1 Gramm Restzucker – also so gut wie nichts – erreicht hat. Dann reift der Ehrenhausen über 18 Monate hinweg auf der Feinhefe im großen Holzfass und im Edelstahl, bevor er auf die Flasche gezogen wird. Diese präsentiert sich in neuer Anmutung und mit Glaskorken. Der „Korallenkalk“ von 2019 zeigt schon in der Nase seine Intensität an. Der Sauvignon Blanc ragt hier, umrahmt von einer feinen Holzfassnote, mit flintigem Bouquet aus dem Glas. Der Kalk erlaubt eine zart gelbe Frucht in Form von Pfirsichen und Ananas, die allerdings auch durch etwas Wacholderbeeren und Minze in Schach gehalten werden. Die Exotik des Kalks ist hier spürbar, wird aber wiederum von der frühen Lese und dem puristischen Ausbau des Weins beeinflusst, sodass die Exotik der Sauvignon-Blanc-Traube niemals zu brachial gerät. Am Gaumen zeigt sich der Wein animierend und rund, hat durchaus Substanz, wobei sein seidiges Mundgefühl und der zarte Druck am Gaumen für eine gewisse innere Ruhe sorgen. Erst im Nachhall kommt dann eine gewisse Rassigkeit durch zart grasige Noten auf. Das ist einfach ein wunderbarer Sauvignon Blanc, der sowohl Tements pure Stilistik zeigt, als auch die Kraft von Kalkböden auf exzellente Weise veranschaulicht. Ab sofort bis leicht 2030+. AT-BIO-402 SAUVIGNON BLANC KITZECK- SAUSAL „SCHIEFERGESTEIN“, 2019 (BIO) Schiefergestein: Dunkel anmutend und athletisch am Gaumen OST010519 Sauvignon Blanc Kitzeck-Sausal „Schiefergestein“, 2019 GV 12,5% Vol. 23,93 €/l 17,95 € Wie stark sich der jeweilige Standort in Tements Weinen widerspiegelt, zeigt sich spätestens, wenn man den Sauvignon Blanc Kitzeck-Sausal Schiefergestein aus der Riede Hochkittenberg probiert – das gilt auch für den 2019er-Jahrgang. Dieser Sauvignon Blanc präsentiert sich nämlich ganz anders als jene, die vor allem vom Muschelkalk rund um die Riede Zieregg geprägt sind. Dabei wird er auf die gleiche Weise ausgebaut wie sein Ortswein- Pendant Ehrenhausen Muschelkalk. Der Sauvignon Blanc wurde langsam gepresst und spontan vergoren. Wie es bei den Tements Standard ist, gor der Wein durch bis auf 1,1 Gramm Restzucker, was sehr trocken ist. Danach durfte der Wein über 18 Monate auf der Feinhefe im großen Holzfass und im Edelstahl verbringen, bis er unfiltriert auf die Flaschen kam. Wer trockene Rieslinge von der Mosel schätzt, wird sich hier in diesem Meisterwerk vom Schiefer wiederfinden. Es gibt wenige Weine, die derartig prägnant vom Boden geprägt sind, wie Tements Sauvingnon Blanc aus Kitzeck-Sausal. Eine regelrecht dunkle Aromatik nimmt hier den Sauvignon Blanc ein, der reduziert und regelrecht flintig daherkommt. Die Schieferwürze steigt aus dem Glas, legt sich über eine feine Frucht, die hier eher weißfruchtig ist (Birne, Quitte, Apfel und Stachelbeere) und nur ganz milde ausgeprägt. Der Wein vom ‚Schiefergestein‘ besticht durch Schlankheit und einen fordernd herben Einschlag, ist das absolute Gegenstück zum Ehrenhausener Ortswein, dessen Korallenkalk für Kraft und Seidigkeit sorgt. Uns gefällt die Kompaktheit des Wein, der hier ganz lang und fein am Gaumen bleibt und von dunkler Aromatik geprägt wird. Man muss regelrecht mit der Zunge schnalzen, wenn der Wein aushallt und dann würzig nachklingt. Dafür zeichnet mitunter auch eine markante Säurestruktur aus, die dem Wein hier enorme Rasse verleiht. Das ist Sauvignon Blanc für Puristen und Liebhaber federleichter Weißweine und ganz klar einer unserer Favoriten aus dem Hause Tement. Was für ein eindringliches Erlebnis! Zu genießen ab sofort bis 2030. 91

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