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PINwand Nr 330

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Weinmailing im Oktober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Rossignol-Trapet GEVREY-CHAMBERTIN „AUX ÉTELOIS“, ROUGE 2019 (BIO) Top-Village aus direkter Nachbarschaft zum Gevrey-Chambertin Grand Cru „En Griotte“ FBU060719 Gevrey-Chambertin „Aux Ételois“, rouge 2019 13% Vol. 93,33 €/l 70,00 € FR-BIO-01 Der Gevrey-Chambertin „Aux Ételois“ bildet bei Rossignol-Trapet so etwas wie den Übergang vom „Village“ zu den „Crus“. Es ist ein Lagenwein, doch die Lage ist nicht als Cru klassifiziert. Allerdings gehört sie unter den Village-Lagen sicher zu den besten des Ortes. Sie liegt in direkter Nachbarschaft zum Grand Cru „En Griotte“ und streift ebenfalls die Grands Crus „Aux Charmes“ und „En la Chapelle“. So wird der „Aux Ételois“ auch im Keller schon ausgebaut wie ein Cru und bekommt entsprechend mehr Neuholz mit einem Anteil von 25 %. 2019 wurde der Wein aus biodynamisch erzeugtem Traubengut mit rund 50 % Ganztrauben vergoren. Die blitzsaubere Frucht des Jahrgangs wirkt schon in der Nase köstlich attraktiv, einladend sowie frisch und verbindet eine dunkle Himbeerfrucht mit ein paar Walderdbeeren, Pflaumen und der ein oder anderen schwarzen Kirsche, mit violetten Blüten und einem von der Sonne gewärmten Boden und ein wenig Gesteinsmehl. Das Holz ist spürbar, bleibt aber im Hintergrund. Am Gaumen wirkt der „Aux Ételois“ wie ein „Gevrey-Chambertin“ in Reinkultur mit Kraft und Extrakt, mit einer präsenten Tanninstruktur und tabakiger Würze und Süßholz, aber eben auch mit einer attraktiven dunklen Frucht, einem süßen Kern und kühlen Gesteinsmehl. Da zeigt sich viel mineralische Spannung und eine lebendige Säurestruktur mit gutem grip und einer herrlichen Stoffigkeit am Gaumen, einem rahmenden, sehr gelungenen Holzeinsatz und einer Länge, die für einen „Village“ wirklich außerordentlich ist. Der „Aux Ételois“ sollte aktuell viel Luft bekommen. Sein bestes Trinkfenster wird er ab ca. 2023 öffnen. Potenzial besitzt der Wein bis etwa 2040+. 92–94 Punkte INSIDE BURGUNDY & VINOUS GEVREY-CHAMBERTIN 1ER CRU „PETITE-CHAPELLE“, ROUGE 2019 (BIO) „Petite Chapelle“ ganz groß mit 92 bis 94 Punkten von Japser Morris und Neal Martin! FBU060419 Gevrey-Chambertin 1er Cru „Petite-Chapelle”, rouge 2019 13% Vol. 146,66 €/l 110,00 € FR-BIO-01 Als „petit“ kann man diesen „Gevrey- Chambertin“ bestimmt nicht bezeichnen. Höchstens im Vergleich mit Wein von der darüber liegenden Grand-Cru-Lage „Chapelle-Chambertin“, denn üblicherweise wird ein Premier Cru als etwas kleiner angesehen als ein Grand Cru. Die Grand- Cru-Lage ist tatsächlich auch vom Umfang her (5,49 Hektar) größer als die Lage Petite Chapelle (4,00 Hektar). Die „kleine Kapelle“ besitzt auch etwas tiefgründigere und tonigere Böden als der Grand Cru. Bei dem 2019er-Jahrgang haben sich Nicolas und David Rossignol für die Vergärung von rund 50 % ganzen und 50 % entrappten und zerstoßenen Trauben entschieden. Ausgebaut wurde der Wein mit einem Neuholzanteil von rund 25 %. Der Gevrey-Chambertin Premier Cru „Petite Chapelle“ wirkt im Duft ausgesprochen entspannt und gelassen, reif und einladend, und tatsächlich besitzt er schon etwas sehr Nobles. Da zeigen sich reife Süßkirschen und Weichselkirschen, Rote und Schwarze Johannisbeeren genauso wie dunkle Himbeeren. Ein wenig Donauwelle ist hier zu finden mit dieser Mischung aus Frucht, Schokolade und fester Sahne. Zudem zeigen sich Unterholz, Waldboden, blaue Blüten und ein wenig Eisen und Stein. Am Gaumen wirkt der Pinot Noir saftig mit einer reifen Frucht, einer recht frischen Säure und einem feinen und griffigen Tannin. Der Wein ist so stimmig wie transparent mit seinem warmen Kern und der kühlen Mineralik, der eleganten Textur und dem frischen wie beeindruckend langen Finale. Das wirkt alles sehr balanciert und ist wunderbar stimmig und komplex. Kein Wunder also, dass Allen Meadows (Burghound), Neal Martin (Vinous) und Jasper Morris (Inside Burgundy) hier schon bis 94 Punkte aufrufen. Dieser Premier Cru entspricht einfach voll und ganz seinem Status und unterstreicht das Noble mit einer besonderen Frische und Vitalität. Dieser Premier Cru sollte im Idealfall noch zwei, drei Jahre im Keller lagern und dann bis 2045 oder später getrunken werden. 24 PINWAND no 330 | Oktober 2021

Rossignol-Trapet BURGUND FRANKREICH CHAPELLE-CHAMBERTIN GRAND CRU, ROUGE 2019 (BIO) 94–96 Punkte: „This is a sophisticated Chapelle-Chambertin“ – Neal Martin (Vinous) FBU061019 Chapelle-Chambertin Grand Cru, rouge 2019 13% Vol. 253,33 €/l 190,00 € FR-BIO-01 Die 5,59 Hektar Chapelle-Chambertin liegen unterhalb des Clos de Bèze und unter den Grand-Cru-Lagen von Gevrey-Chambertin. Der Name geht zurück auf die Kapelle von Notre Dame de Bèze, die 1155 erbaut wurde und 1830 zerstört wurde. Die Lage befindet sich im Besitz von acht Weingütern, die Rossignols bewirtschaften davon 0,54 Hektar mit alten Reben. Mit der Umstellung der Weinberge auf eine biodynamische Bewirtschaftung hat sich die Qualität vor allem des Chapelle-Chambertin extrem verbessert. Und auch die besondere Qualität des 2019er Jahrgangs dürfte auf diese sehr zeitintensive und aufmerksame Wirtschaftsweise zurückzuführen sein. Hinzu kommt der exakt richtige Lesezeitpunkt der perfekt gereiften Trauben. „Der Alkoholgehalt lag zwischen 13,2 und 13,8 %, was zufälligerweise genau der gleichen Spanne entspricht, die wir im Jahr 2018 erreicht haben“, führt Nicolas aus. „Wir haben bei der Weinbereitung etwa 50 % ganze Trauben verwendet und bei der Extraktion leichtes Spiel gehabt, da die Beerenhäute sehr dicht waren und das Verhältnis von Feststoffen zu Flüssigkeit bereits recht hoch war. Insgesamt sind die Weine etwas frischer als ihre Pendants aus dem Jahr 2018 mit sehr guter Transparenz und Lebendigkeit.“ Letzteres trifft nicht zuletzt, aber in besonderem Maße auf den Chapelle-Chambertin Grand Cru zu, der schon im Duft enorm attraktiv erscheint. Da passt einfach sehr vieles sehr gut zusammen, diese frische, duftige, aber nicht parfümiert wirkende Himbeere in Verbindung mit ein wenig schokoladigem Biskuitteig zum Beispiel. Das gilt auch für die Roten Johannisbeeren und den zerstoßenen Stein, der auf feinstes Holz samt einer Spur Vanille trifft, für die reifen Kirschen, die für Saft sorgen, und für den Hauch von Veilchen und Anis, der einen fast mediterranen Oberton erzeugt. Dann, wenn man sich fast satt geschnuppert hat und den ersten Schluck über den Gaumen hat rollen lassen, offenbart der Grand Cru seine wahre Größe – auch wenn er sich natürlich noch im jugendlichen Stadium befindet. Doch es ist das äußerst Attraktive an diesen 2019er Jahrgang, der ein enormes Potential besitzt, dass er schon in seiner Jugend verführerisch ist. Die Frucht wirkt absolut rein und klar mit roten Kirschen und Waldbeeren, mit ein wenig Blutorange und ein paar einzelnen Zwetschgen. Diese Frucht trifft auf die noble Würze des Holzes, auf Unterholz, getrocknete Kastanien, auf Laub, aber auch auf Minze, ferner auf den ruhigen Fluss einer reifen Säure, die klar wirkt wie ein Gebirgsbach, der mäandert, aber wie Mineralwasser tonisch, belebend und frisch ist. Das Finale ist lang und raffiniert, kraftvoll und strukturiert. Von Neal Martin bekommt der Chapelle-Chambertin zu Recht 94 bis 96 Punkte, und das, obwohl er gerade erst anfängt, leise zu singen. Der Grand Cru sollte idealerweise erst ab ca. 2025 aus dem Keller geholt werden. Er wird seine optimales Trinkfenster gegen 2030 bis 2045+ erreichen. 94–96 Punkte VINOUS 25

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