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PINwand Nr 330

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Weinmailing im Oktober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH CAHORS

FRANKREICH CAHORS Château du Cèdre „CHÂTEAU DU CÈDRE – EXTRA LIBRE“ CAHORS, ROUGE 2020 (BIO) Eine neue Dimension Cahors: ohne Zusatz von Schwefel FSW071320 „Château du Cèdre – Extra Libre“ Cahors, rouge 2020 13,5% Vol. 20,66 €/l 15,50 € FR-BIO-01 Seit 1987 bewirtschaftet Pascal Verhaeghe seine Weinberge im Cahors. Eine Charakterisierung der regionalen Stilistik wäre ohne die Erwähnung seiner Person nicht vollständig, ja undenkbar, denn Château du Cèdre prägt seit Jahrzehnten den Stil der Region. Dabei arbeitet Pascal nicht wie ein Bildhauer. Bei ihm ist nichts in Stein gemeißelt. Viel mehr hat ihn seine zunehmende Erfahrung und auch der Blick über den Tellerrand Cahors hinaus stets im Schaffen beeinflusst. Schon in den frühen 1990er-Jahren besaß er ein Ohr für die Praktiken des ökologischen Landbaus, verzichtete auf chemische Unkrautbekämpfungsmittel und synthetischen Pflanzenschutz. Sichtbar und zertifiziert ist dies seit dem Jahr 2012. Aus dieser stetigen Optimierung der ökologischen Arbeitsweise entstand dann eine völlig neue Serie: „Extra Libre“. Sie dient als Ergänzung der beiden großen Cahors, dem „Chateau du Cèdre“ und dem „GC“ des Hauses, beide längst Klassiker geworden. Wie eine neue Schaffensperiode erweitern sie Pascals Werk, ergänzen es ohne Auf- oder Abwertung der bisherigen Weine. Nein, sie ermöglichen gar eine neue Perspektive auf den Cahors und Château du Cèdre. „Es ist einfach. Mein Geschmack hat sich über all die Jahre einfach verändert. Dies spiegelt sich in meinen neuen Weinen wider.“ so der Winzer. Der „Extra Libre“ hat ein klares Konzept: Verzicht auf zugesetzten Schwefel in allen Phasen. Um dies zu ermöglichen muss das Lesegut kerngesund sein, jedes Träubchen glänzen. Damit die Cuvée dann tatsächlich ohne Schwefelung auf die Flasche gezogen werden kann, vergärt Pascal den Wein knochentrocken, sodass keine Nachgärung auf der Flasche möglich ist, wie dies bei einem Hauch Restfruchtsüße denkbar wäre. 12 Monate baut ihn der Winzer- Genius in Fudern aus. 90 % Malbec, 5 % Tannat und 5 % Merlot bilden die Cuvée. Die Trauben stammen von Kalksteinschutthängen und Hochterrassen der Region. Ohne Zugabe von Schwefel! Starkes Team: Jean-Marc, Pascal Verhaeghe und seine beiden Söhne Jules und Robin. Das Ergebnis im Glas: Ein feinfühlig duftender Cahors, dessen Fruchtklarheit- und Intensität magische Anziehungskraft besitzen. Es duftet hier nach Sauerkirschen; Veilchen und ein Hauch spearmint schwirren umher. Das Bouquet ist offen, ja zugänglich und sehr sinnlich in seiner schwebenden Frucht. Am Gaumen zeigt sich der „Extra Libre“ mit seidigem Tanningewand. Die Gerbstoffe sind hier wie poliert, die Frucht saftig und kraftvoll. Eine burgundische Komponente ist dem Wein durchaus nicht abzusprechen! Vor allem aber scheint uns, dass der Cahors durch den Verzicht auf Schwefel eine ganz neue Nahbarkeit erhält, die seinen Charme in der Jugend geschickt zu betonen weiß. Die Dynamik ist hier unverkennbar, leitet uns zum Gedanken über, dass es sich hierbei um einen sportlichen Cahors handelt: Anschmiegsamer und agiler als die klassische Version mit Schwefelzusatz; im Gegenzug dem Hier und Jetzt zugewandt und weniger dem Potenzialgedanken verschrieben. Cahors aus einer völlig neuen Perspektive betrachtet! Ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2023 bis 2035+. 14 PINWAND no 330 | Oktober 2021

Château du Cèdre CAHORS FRANKREICH „LE CÈDRE – EXTRA LIBRE“ CAHORS, ROUGE 2018 (BIO) Das „Spätwerk“ Pascal Verhaeghes! FSW071518 „Le Cèdre – Extra Libre“ Cahors, rouge 2018 13,5% Vol. 48,00 €/l 36,00 € FR-BIO-01 Mit seiner Spitzenversion des „Extra Libre“ geht Pascal Verhaeghe noch einen Schritt weiter: Sie stammt von den ältesten Reben (30 bis 50 Jahre). Ausschließlich Malbec geht hier in den Wein ein, der nach 30-tägiger Mazeration für ganze 18 Monate in Holzfudern und 500-Liter-Eichenfässern ausgebaut wird. Während der Vinifikation und zum Zeitpunkt der Füllung wird kein Schwefel zugefügt. Der sogenannte vin naturel bildet hier die Vorlage, resultierend aus – wie Pascal selbst proklamiert – einem veränderten Geschmack, den der Winzer über die Jahre bei sich selbst feststellte. Es ist der Versuch den pursten Ausdruck des Weins wiederzugeben und dessen Lebendigkeit (vivacité) zu erhalten. Ein Vergleich mit frisch gezapftem Bier vom Fass ist hier durchaus angebracht. Es handelt sich um eine Füllung, die in ihrer Vinifikation und auch Haltbarkeit ein größeres Wagnis eingeht, dabei aber auch einen Zugewinn an Facetten offenbart, die laut Pascal anders nie erreicht werden können. Im Glas äußert sich dies in Form eines lebhaften und intensiven Bouquets. Erdbeeren, Sauerkirschen und Cassis stürmen und drängen dort umher, werden vom Belém-Pfeffer und etwas Feuerwerkskörpern abgerundet. Wie anregend! Ganz anders als bei klassischem Cahors ist die Tanninstruktur hier seidiger, die Frucht präsenter als man es im jugendlichen Stadium erwarten würde. Die Textur des Weins ist saftig und generös, die feine zitrische Säure stets im Hintergrund der komplex beerigen aber auch kirschigen Frucht wahrnehmbar. Dabei konkurriert dieser „Extra Libre“ nicht mit dem Klassiker des Hauses, dem „GC“ Château du Cèdres, auch wenn beide Weine eine gleiche Wertigkeit und ähnliches Reifepotenzial aufweisen. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine neue Perspektive, um einen anderen Ansatz, den Pascal für interessant hält, der ihn seit einigen Jahren persönlich herausfordert und reizt. Und so kann man diesen „Extra Libre“ mit dem Spätwerk eines Autors vergleichen, der an seinen Klassiker mit zwischenzeitlich gesammelter Lebenserfahrung neu herangeht, den Kern der Botschaft beibehält, aber eine neue Perspektive wagt. Ab sofort, Potenzial für zwei Dekaden. 15

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