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PINwand Nr. 329

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Pinard de Picard Weinmailing, Ausgabe Okober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN SÜDTIROL

ITALIEN SÜDTIROL Nusserhof „ELDA“ VINO DA TAVOLA, ROSSO 2015 (BIO) Gemischter Satz und Hommage an die Patronin des Hauses max 6 Fl. / Kunde ITS030315 „Elda“ Vino da Tavola, rosso 2015 12% Vol. 42,00 €/l 31,50 € ITO-BIO-013 In einem Zeitalter, das dem bloßen Schein einen enorm hohen Stellenwert einräumt, in dem Spitzenköche ihre Kreationen in puncto Optik bzw. vermeintliche Ästhetik auf eine Verwertbarkeit in social media hin trimmen, statt sich auf den Geschmack und die Dramaturgie des Gerichts zu konzentrieren, wirkt die Cuvée „Elda“ wie eine Wohltat. Der rubinrote, sehr durchsichtige, fast ins ziegelrot abdriftende Rotwein könnte schnell als überlagert eingestuft werden. Doch im Nusserhof wird nichts geschönt. Der Gemischte Satz aus durchschnittlich 80-jährigen Reben, die lediglich 20 Hektoliter pro Hektar Ertrag liefern, besteht überwiegend aus 100 jährigem Vernatsch (hierzulande auch als Trollinger bekannt). Doch mischen sich in jener Parzelle aus Unterleitach, am östlichen Rande des St. Magdalener Anbaugebiets auch vereinzelt Weißweinsorten und andere rote autochthone Reben unter. Das Ergebnis ist also ein sehr hellfarbener und leichter Wein (12 Vol.-%), für den Gloria und Senior-Chef Heinrich Mayr alle Trauben zum gleichen Zeitpunkt lesen und anschließend im selben Bottich, in dem das Lesegut rund vier Wochen mazerierte, vergären. Holz ist elementares Element im Nusserhof, jedoch lediglich aus Mehrfachbelegung: Der Wein reift 30 Monate in 2.000-Liter-Fudern. „Elda“ ist eine Hommage des Nusserhofs, benannt nach der Patronin des Hauses, an den historischen St. Magdalener, dem laut Heinrich Mayr (und alten Aufzeichnungen auch) einst gemeinsam mit dem Barolo als „bester Rotwein Italiens“ gehuldigt wurde. Das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Wein nichts mit gerbstoffigem und reifebedürftigem Barolo zu tun hat. Viel mehr erinnert er an leichten Beaujolais und eben die allerfeinsten Trollinger (wir werfen erneut Rainer Schnaitmann ins Rennen!). Doch ist ihm hier eine Würze und ein durchaus italienisch anmutender goût eigen, der ihn klar nach Südtirol verorten lässt. Es duftet nach welken Rosen, Hagebutten und Herzkirschen aus dem Glas. Ein Hauch Bohnenkraut sorgt für Würze. Durch den langen Ausbau im Holzfass besitzt der Wein eine Nonchalance, die junge Weine niemals aufweisen können. Die kaum vorhandenen Tannine sind längst abgeschmolzen, ein Hauch Bündnerfleisch und Himbeeren tummeln sich am Gaumen. Getragen wird dieser seidige Wein von einer feinen Säurestruktur und durchaus rauchigen Würze (Piment!). Es ist ein enorm leiser Wein, der Gegenentwurf zu einem blockbuster. Eben ein Wein, der ganz dem noblen Charakter der Familie entspricht. Ein hochfeiner und zartduftiger Vertreter, der aus bauchigen, nicht zu kleinen Gläsern serviert werden sollte. Ideal bei 14–16 °C. Reifepotenzial von weiteren 3–5 Jahren. 92 PINWAND no 329 | Oktober 2021

Nusserhof SÜDTIROL ITALIEN „TYR....GO“ (TEROLDEGO) VINO DA TAVOLA, ROSSO 2016 (BIO) „Tyroldego“: großartige „Tyroler“ Interpretation der Trentinter Paraderebsorte! max 3 Fl. / Kunde ITS030416 „Tyr....go“ (Teroldego) Vino da Tavola, rosso 2016 12,5% Vol. 47,86 €/l 35,90 € ITO-BIO-013 Die autochthone Rebsorte Teroldego (ein Verwandter des Lagrein) verdankt nicht zuletzt den enormen Bemühungen Elisabetta Fordaoris aus dem Trentino überregionale Bekanntheit und eine hinsichtlich ihres Renommees enorm gestiegene Wahrnehmung. Die Nachbarprovinz Südtirol (und aus der größten Stadt, Bozen, stammt unsere Familie Mayr-Nusser) prägen andere Rebsorten. Es war der Familie jedoch ein großes Anliegen, eine Südtiroler Variante zu erzeugen, doch muss sie als einfacher Tafelwein deklariert werden (Teroldego ist hier für DOC-Weine nicht zugelassen) – daher die kryptische Bezeichnung „Tyr….go“. Ein Wein, der einen Denkanstoß zur Berechtigung vermeintlicher Grenzen im Weinbau liefert … Im Stahltank vergoren und dann im großen Holzfass gereift, vermittelt der tiefdunkle, fast tintig anmutende Teroldego ein ganz anderes Farbbild als die ziegelrote Cuvée „Elda“. Es duftet ausladend und intensiv aus dem Glas und dies, obwohl der Wein, wie alle Erzeugnisse des Nusserhofs, einen sehr moderaten Alkoholgehalt (12,5 Vol.-%) aufweist. Sauerkirschen und Veilchen wehen hier aus dem Glas, auch etwas Zimtabrieb. Antonio Galloni, großer Freund der Nusserhof-Weine, liebt diese Cuvée und verlieh ihr sogar schon 96 Punkte! Er ließ sich beim 2011er-Jahrgang zu folgendem Urteil bewegen: „Das ist möglicherweise der bewegendste Südtiroler Wein, den ich in den letzten Jahren probiert habe. Leser, die ihn finden können, sollten nicht lange zögern.“ Das können wir bestätigen. Lediglich 11 Rebzeilen besitzt die Familie vom Teroldego! Auch am Gaumen überzeugt der Wein durch Kraft und Tiefgang. Die Sauerkirschen sind dicht gepackt im seidigen aber dichten Tanninkorsett. Eine feine Säure leitet den dunkelbeerigen Wein, dessen subtile Tabak-Würze maßgeblich zur Komplexität beiträgt. Und dann hallt der dichte Wein überraschend leichtfüßig und animierend nach, um nach einigen Sekunden mit feinsäuerlichem Kirscharoma auszuklingen. . Dieser Wein ist ein Versprechen. Trinkreife aus großen Gläsern ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2030+. „DAS IST MÖGLICHERWEISE DER BEWEGENDSTE SÜDTIROLER WEIN, DEN ICH IN DEN LETZTEN JAHREN PROBIERT HABE.“ ANTONIO GALLONI (VINOUS) ÜBER DEN 2011ER-JAHRGANG 93

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