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PINwand Nr. 329

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Pinard de Picard Weinmailing, Ausgabe Okober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN PIEMONT Negri

ITALIEN PIEMONT Negri „SERRADENARI“ DOCG BAROLO, ROSSO 2017 Der Serradenari-Cru: Ein absolutes Juwel IPI090517 „Serradenari” DOCG Barolo, rosso 2017 14% Vol. 73,20 €/l 54,90 € Serradenari ist das perfekte Terrain, speziell in den letzten eher warmen Jahrgängen. Es handelt sich bei diesem, aus der heimlichen Hauptstadt des Barolo, La Morra, stammenden „Cru“, um den höchstgelegen Weinberg der gesamten Appellation. 530 Meter ragt sie über dem Meeresspiegel empor und zählt zudem noch zu den historischen Einzellagen, den „Menzione Geografica Aggiuntiva“, veritablen „Crus“ eben. Sie befindet sich seit mehr als 100 Jahren im Alleinbesitz der Familie Negri. Was für ein Pfund, kann man da nur sagen! Giulia Negri, die knapp 30 Lenze zählende Winzerin, die schon mit 17 Jahren ihren ersten großen Erfolg erzielte, weiß dieses „Pfund“ zu nutzen. Was vor 14 Jahren mit einem Wein begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden, die sie nach und nach alle Weinberge der Familie hat übernehmen sehen. Ihr Barolo „Serradenari“ stammt aus Parzellen in Südwestausrichtung auf bis zu 520 Metern Höhe. Die alten Reben wurzeln in einem Oberboden aus tonhaltigem Lehm und einem Unterboden aus blaugrauem Kalkmergel mit hohem subalkalischen Mangan-Anteil. In Kombination mit dem vergleichsweise kühlen Klima der Höhenlage, kann Giulia hier ihren allerbesten Barolo einfahren. Nicht etwa, weil hier die kraftvollsten Nebbiolo-Trauben gedeihen, sondern der feinste und eleganteste Wein. Genau dieses Philosophie verfolgt die Jungwinzerin, deren zweite große Liebe neben dem Piemont die eleganten Weine aus Burgund sind. Beim Barolo baut und vertraut Negri auf die Tradition. Nach Handlese und Sortierung werden die Nebbiolo- Trauben spontan vergoren. Die Maischestandzeit kann auch gut und gerne einmal 40 Tage betragen, erfolgt dafür eher zart, ohne starke Bewegung des Tresterhuts. Als Gefäß vertraut Giulia auf die typischen und traditionellen konisch zulaufenden Holzfermenter mit einem Fassungsvermögen von 60 Hektolitern. Der Ausbau in 25-Hektoliter-Fässern aus slawonischer Eiche dauert 30 Monate. Der 2017er erweist sich hier als lehrbuchhafter Barolo aus dem Herzen La Morras. Im Duft ein feines Parfüm, wie wir es nur beim Nebbiolo vorfinden, eine herrliche Mischung aus Sauerkirschen, Tabak, Rosen (wie bei Burlottos „Monvigliero“!) und etwas Laub. Das Bouquet ist hier nochmals dichter als beim „La Tartufaia“ und wirkt tatsächlich auch noch etwas kühler, denn die Frucht präsentiert sich hier noch eine Spur feiner, fast schon schwebend in ihrer femininen Ausprägung. Wie bei einem guten Pinot Noir prägt auch hier das feine Säure-Frucht-Spiel die Dramaturgie am Gaumen. Die Tannine sind selbstredend im Piemontester Stil zupackend und strukturierend, sodass einige Jahre Flaschenreife zum vollendeten Genusserlebnis nötig sind, sofern man diesen Wein solo, also ohne köstliche Trüffel-Pasta, Kalbstatar oder frisch gebratene Leber mit Salbei und Knoblauch genießen möchte. Zwei bis drei Stunden in der Karaffe aber sollte man ihm mindestens gönnen, dann gewinnt er an Facetten im Bouquet und öffnet sich am Gaumen – ein großer Wein, den es eben entsprechend zu pflegen gilt. Wenn man bedenkt, welch Mühen und unzähligen Stunden Giulia Negri mit ihrem Team in diesen Wein investiert hat, sollte uns das schon eine adäquate Behandlung dieser Kostbarkeit (von dem es jahrgangsbedingt – leider! – nur wenige Flaschen gibt) wert sein. Als Belohnung erwartet Sie, liebe Kunden, dann ein absolutes Juwel aus dem Herzen Piemonts! Der Barolo sollte aktuell nur mit viel Luft und Zeit genossen werden. Seinen Höhepunkt dürfte er ab 2026 erreichen und dann über weitere 15–20 Jahre. 86 PINWAND no 329 | Oktober 2021

Negri PIEMONT ITALIEN 87

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