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PINwand Nr. 329

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Pinard de Picard Weinmailing, Ausgabe Okober 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND PFALZ Von

DEUTSCHLAND PFALZ Von Winning © Markus Bassler In Subskription, Auslieferung ab Frühjahr 2022 LANGENMORGEN RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2020 Die kühlste Große Gewächs-Lage bei Von Winning! DPF050920 Langenmorgen Riesling Großes Gewächs, 2020 48,00 €/l 36,00 € DPF050920M Langenmorgen Riesling Großes Gewächs, 2020 MAGNUM 54,66 €/l 82,00 € Der Deidesheimer Langenmorgen ist eine ganz besondere Lage. Er wird vom Paradiesgarten umschlossen, ja fast in den Schwitzkasten genommen. Es könnte, betrachtet man lediglich die Gemarkungen, der Eindruck der Willkür entstehen. Doch hebt sich der Langenmorgen stark vom Paradiesgarten ab. „Es handelt sich um einen Teil des Paradiesgartens. Ein reiner Osthang. Die Sonne geht hier früh unter, man hat viel intensive Morgensonne nach einer kühlen Nacht. Außerdem ist die Lage nur einen Steinwurf vom Pfälzer Wald entfernt und vermutlich eine der höchsten Lagen der Mittelhaardt. Ich finde, dass sie speziell in den letzten eher wärmeren Jahrgängen besonders gut zur Geltung kommt, ja an Bedeutung gewann. In Verbindung mit den hier rund 40 Jahre alten Reben ist das besonders spannend,“ so der Meister. Diese kühlste Große-Gewächs-Lage Von Winnings birgt einen ganz speziellen, zauberhaften Charakter. Er erinnert, wie alle Weine von Stephan, natürlich an großen Chardonnay aus Burgund und bleibt dennoch unverkennbar ein großer Riesling der Pfalz! Großes Kino für Liebhaber präzisester Weißweine in schlankem Stil, die gleichwohl über eine tolle innere Dichte verfügen. Er verkörpert mit seiner zarten und verspielten Art das Deidesheimer-Terroir, welches gegenüber den kraftvollen und strahlenden Forster-Lagen immer etwas subtiler, aber eben auch verspielter wirken. Wem das Ungeheuer oder Pechstein zu brachial, zu gelbfruchtig daherkommen, wird mit dem Langenmorgen seinen Frieden schließen. Dies gilt speziell im Jahrgang 2020, der mit seiner Offenheit und seidigen Art gegenüber den konzentrierten 2019er Rieslingen im jugendlichen Stadium überlegen ist. Stephan Attmann über den 2020er: „Wieder ein starker Jahrgang. Er hat nicht die brachiale Exotik der 2018er. Wer diese offensichtliche Dramatik sucht, auch jene aus 2019, bekommt sie in 2020 nicht, dafür ist 2020 um so feiner.“ Um das Ganze zu konkretisieren: Maiglöckchen, Vanillekipferl und ein Hauch gelbe Melone steigen aus dem Glas. Das Holz bietet einen feinen Rahmen, die Fassproben zeigen sich allesamt wunderbar zurückhaltend. Pfirsiche und Tonkabohne tauchen auf. Am Gaumen zeigt sich die Lage spannungsgeladen, eher hellfruchtig gegenüber den Forster Spitzen-Terroirs. Das Holz ist hier, wie oft bei Von Winning, keine Aromenkomponente, sondern strukturierendes Element, sowohl in der Jugend, als auch für die Reifung aller Rieslinge. Stephan ist geprägt von der französischen Weinkultur. Und das schmeckt man in all seinen ungemein charaktervollen Weinen. Die entschleunigte Philosophie, alle Großen Gewächse ganze 18 Monate im Keller auf der Hefe auszubauen, erweist sich jedes Jahr einmal mehr als genialer Zug. 48 PINWAND no 329 | Oktober 2021

Von Winning PFALZ DEUTSCHLAND In Subskription, Auslieferung ab Frühjahr 2022 KIESELBERG RIESLING GROSSES GEWÄCHS 2020 „Der Name ist Programm!“ – Stephan Attmann Das Hochplateau des Deidesheimer Kieselberg birgt eine Rarität! DPF051020 Kieselberg Riesling Großes Gewächs, 2020 48,00 €/l 36,00 € DPF051020M Kieselberg Riesling Großes Gewächs, 2020 MAGNUM 54,66 €/l 82,00 € Oberhalb von Deidesheim, auf einem Hochplateau mit geringer Hangneigung und umschattet von den Haardtbergen, liegt die Große Lage Kieselberg. Der Großteil der Reben steht auf Buntsandstein, aber es gibt auch lehmigen Sand und Geröll. „Die Flusskiesel nimmt man sogar parziell wahr, wenn man im Weinberg steht,“ so Stephan Attmann. Es ist eine sonnenreiche Lage in Südexposition, und diese Beschaffenheit lässt diesen Riesling stets ungemein charmant und hedonistisch ausfallen. Eine ähnliche kleine Lage wie der Langenmorgen, denn die im Weingutsbesitz befindlichen Parzellen ergeben lediglich, so Attmann, 2.000 bis 2.500 Flaschen pro Jahrgang. Sein Markenzeichen ist die verführerische Frucht, ganz anders als der mineralische Kalkofen mit seinen kargen Böden, verführt dieser hochkomplexe Riesling mit dem generösen Duft nach Steinobst. Auch ein Hauch Ananas gesellt sich hinzu. Eine zarte Holzwürze bohrt sich in die gelbe Frucht, sorgt für nussige Noten. Die bereits bis 1234 als „Cuselberch“ urkundlich zurückverfolgbare Lage profitiert enorm vom burgundischen Vinifkationsansatz im Hause Von Winning. Eine zarte Würze und Seidigkeit prägen den Riesling am Gaumen, der im Antrunk intensiv wirkt und bis zum Nachhall stets feiner wird. Uns gefällt hier auch die Cremigkeit des Rieslings, der keine spitzen Säuren besitzt, sondern sehr aromatisch gediegen daherkommt und den Gaumen streichelt. Das ist einfach angenehm und schön in Verbindung mit den hefigen Noten vom Fassausbau. Hiervon möchte man sich ein großes Glas gönnen! Doch sei gesagt: Wenn der Kieselberg mit 3-5 Jahren seine expressive Frucht abrundet, die kieseligen Böden sprechen lässt, werden Sie einen Riesling im Glas haben, zu dessen Preis man sich schon ganz genau nach Vergleichbarem umschauen muss. Darüber mag die expressive Art des Rieslings hinwegtäuschen, die Langlebigkeit ist dem Wein jedoch gewiss! Zu genießen ab sofort, Höhepunkt wohl ab 2024 bis 2036+ In Subskription, Auslieferung ab Frühjahr 2022 JESUITENGARTEN RIESLING GROSSES GEWÄCHS, 2020 „Vielleicht unsere größte Rarität im Weingut“ – Stephan Attmann max. 2 Fl. / Kunde DPF051820 Jesuitengarten Riesling Großes Gewächs, 2020 80,00 €/l 60,00 € Die Zeilen zum Forster Jesuitengarten, jener magischen Lage, die jedem Riesling-Liebhaber wohlbekannt sein dürfte, geraten etwas kurz. Aus einem simplen Grund: Es gibt alljährlich kaum Wein und die Nachfrage bzw. Kennerschaft um die Güte des Weins ist enorm. Daher merkt Attmann bei unserer Probe an: „Es ist vielleicht unsere größte Rarität im Weingut.“ Kein Wunder, wir haben es hier mit dem zentralen Hang der ganz großen Lagen der Pfalz zu tun. Ungeheuer, Kirchenstück, Jesuitengarten und Pechstein. Die „Grand Crus“ der Mittelhaardt reihen sich hier einander wie die Grand Crus des Chambertin entlang der Route Nationale No. 74. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts galt sie als die zweithöchst bewertete Lage nach dem benachbarten Kirchenstück. Die östliche Hangneigung sorgt für eine nicht zu starke Erwärmung der Böden. Basalt, also vulkanisches Gestein (Ton, Kalk und sandiger Lehm im Oberboden, Kalksteingeröll und verwitterter Basalt im Untergrund) bilden hier die Grundlage für Riesling vom Weltklasse-Format. Doch ist das Stückchen des irdischen „Garten Edens“ auf winzige 6ha Fläche begrenzt. Im Jesuitengarten sind die Reben über 70 Jahre alt. Ganz genau weiß man dies nicht, denn leider existieren keine älteren Aufzeichnungen, die vergangenen beiden Weltkriege haben so manch historisch wertvolles Dokument vernichtet. 2013 wurde hier zuletzt eine kleine Fläche bepflanzt. Die Aromatik ist einfach höchst markant. Minze, Anis und allerlei Kräuter steigen hier bei der Fassprobe aus dem Glas. Ein Hauch gelber Tee und Karambole, etwas gelbe Pampelmuse und Yuzu gesellen sich hinzu. Das ist ein stoffiger Riesling, dessen Würzigkeit im Nachhall enorm ist. Ein Hauch Hefe schwirrt hier mit. Das ist Riesling mit Ansage. Kraftvoll, generös aber doch eher beeindruckend in seiner durchtrainierten Art als überwältigend brachial. Die Güte der Lage scheint hier wie selbsterklärend. Kurzum: Ein großer Wein, leider eben so rar gesät. Einzige Schwachstelle daher: es gibt von diesem Traumstoff nur einige wenige Flaschen. 49

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