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PINwand Nr. 327

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Weinmailing Ausgabe August 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH SÜDLICHE

FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE Clos des Papes „LE PETIT VIN D’AVRIL“ VIN DE FRANCE, ROUGE 2020 Der Tischwein aus dem Hause Clos des Papes FRS170320 „Le Petit Vin d’Avril“ Vin de France, rouge (2020) 15% Vol. 19,73 €/l 14,80 € „Auf Du und Du mit den Reben“ könnte das Thema zu Vincent Avrils Tischwein, einer Cuvée aus Grenache, Syrah, Mourvèdre, Cabernet Sauvignon, Merlot, Marselan und Caledoc, lauten. Er trägt offiziell keinen Jahrgang, handelt es sich doch um einen „Vin de France“, stammt aber überwiegend aus 2020. Eine gutes Drittel an Reserveweinen rundet diese Cuvée stets ab, sorgt für ein konstante Qualität über die Jahrgänge. Und in der Tat kann dieser rote Charmeur besonders gut reifen – laut Vincent Avril sogar bis zu 10 Jahre – und wer einmal eine Verkostung im großen Flaschenlager mit dem grande maître erleben durfte, dem wird schnell klar: Mit dem Reifepotenzial seiner Weine kennt sich Monsieur Avril bestens aus. Dieser herrlich unkomplizierte Rotwein stammt aus der unmittelbaren Nachbarschaft zu Châteauneuf-du-Pape. Der Anteil an Merlot und Cabernet Sauvignon neben den traditionellen Rebsorten der Region verwehrt (qua Weingesetz) die Herkunftsangabe, auch wenn die klassischen Rebsorten, hier aus jüngeren Reben, später einmal in den grand vin des Hauses, dem Châteauneuf-du-Pape eingehen. Diese cassisrote Cuvée duftet intensiv pfeffrig aus dem Glas. Reife Maulbeeren, etwas Darjeeling-Tee, Zwetschgen und Muskatnuss formen sich zum ausladenden Bouquet zusammen. Am Gaumen zeigt sich der tatsächlich 15 Volumenprozent schwere Rotwein als klassischer Vertreter des Jahrgangs. Er erinnert an 2018 in all seiner Kraft, Komplexität und Zugänglichkeit. Und so bietet dieser an fast süßlich rote Früchte erinnernde Wein mit samtigen aber präsenten Tanninen wunderschönen Rhône-Hedonismus. Er ist vergleichsweise unbeschwert und präsent am Gaumen, mit seiner Süßholz und Graphit-Note höchst verführerisch neben der prallen Frucht. Im Nachhall tauchen gar eingelegte Walnüsse auf, die uns in ihrer erdigen Aromatik nach noch blutig gegrilltem Fleisch samt Perigord-Trüffel sehnen lassen. Hierzu und zu allerlei ähnlich intensiven Fleischgerichten gibt der vermeintlich kleine Wein aus dem Hause Avril eine mehr als gute Figur ab. Als Assemblage mehrerer Jahrgänge demonstriert er aufs Schönste, wie animierend, wie spannend Harmonie und Balance im Glas sein können. Ein klarer Tipp! Ab sofort und mit Leichtigkeit und Genuss bis 2024+. 26 PINWAND no 327 | August 2021

Clos des Papes SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2019 98 Punkte: „Ein reichhaltiger, aber überraschend klassischer Jahrgang des Clos des Papes“ – Decanter Die Ikone: Grundlage sind hier alte Reben aus über 24 Parzellen FRS170119 Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019 15,5% Vol. 117,33 €/l 88,00 € FRS170119M Châteauneuf-du-Pape, rouge 2019 MAGNUM 5,5% Vol. 116,66 €/l 175,00 € FRS170119D hâteauneuf-du-Papes, rouge 2019 DOPPELMAGNUM 15,5% Vol. 126,66 €/l 380,00 € Vincent Avril produziert ungemein komplexe, terroirgeprägte, traditionelle Châteauneuf-Weine alter Schule ohne jeden Barriqueausbau (dafür umso mehr Finesse!). Dabei verwendet er sämtliche der in der Appellation zugelassenen Traubensorten, die bei ihm selbstverständlich von alten Reben stammen. Der nach Prinzipien des biodynamischen Anbaus vinifizierte Clos des Papes von 2019 besteht zu einem Großteil aus Grenache und Mourvèdre. Besonders letztere spielt eine tragende Rolle, sorgt sie doch auch in wärmeren Jahrgängen für die notwendige Frische im Wein. Grenache dagegen ist das Rückgrat dieses grand vins, die entscheidende Komponente für Langlebigkeit und Struktur dieses mächtigen Weins. 2019 schließt sich an das Trio der vergangenen Jahre an. Es waren trockene Jahre mit warmen Sommern, welche den Reben viel abverlangten und jenen Winzern mit Spitzen-Terroirs und alten Reben in die Karten spielten. Anders als beim von Mehltau geplagten und mengentechnisch dramatisch geringen 2018er (70% Verlust!), halten viele der Winzer 2019 für einen großen Wurf. Viele vergleichen ihn gar mit den 2007ern der Region. Der Klassiker Vincent Avrils sieht niemals neues Holz und Rappen. Es ist der grand vin des Hauses, neben dem es übrigens keinen weiteren Wein gibt. Micro- Cuvées, Reserveweine, Parzellenfüllungen oder derartige Konzepte prallen an Vincent Avril wie an einer Teflon-Bratpfanne ab. Alle Schritte im Weinberg und Keller sind darauf angelegt den einen großen Wein zu vinifizieren. Das hohe Niveau in Verbindung mit der Flaschenanzahl und Verantwortung macht die eigentliche Größe Clos des Papes aus. Steht man im Fuderkeller von Clos des Papes, fühlt man sich regelrecht eingeschüchtert. Die etwas mehr als ein Dutzend Fässer sind Zwei-Mann-hoch und klar getrennt vom unmittelbar angrenzenden Etikettierraum, wo mittels einer Präzisionsanlage (dieser Ferrari unter den Abfüllanlagen stammt tatsächlich aus Italien) der finale Jahrgang auf die Flasche gebracht und ausgestattet wird. ungemein feinduftig präsentiert. Der granatfarbene Clos des Papes duftet würzig nach Graphit und etwas schwarzem Pfeffer. Sauerkirschen und rote Johannisbeeren deuten sich an, erinnern an eine Mischung aus feinduftigem Barolo und stoffigem Burgunder. Vincent Avril sucht die Finesse in seinen Weinen, die ihm selbst in kraftvollen und klassischen Jahren wie diesem gelingt. Kirschkerne tauchen mit Luftkontakt auf, auch ein Hauch Kirschwasser; der klarste und intensivste Ausdruck der Frucht. Auch ein Hauch Sternanis und Zimtabrieb finden sich hier, bei aller Würze bleibt die Frucht jedoch im Vordergrund. Am Gaumen zeigt sich der Châteauneufdu-Pape enorm konzentriert. Die Besonderheit: Die Tanninstruktur ist absolut burgundisch, fein und seidig. Eine Besonderheit auf Clos des Papes ist auch, dass der Wein nahezu das komplette Terroir der Region widerspiegelt. Avril besitzt Top-Parzellen in nahezu allen relevanten Gebieten Châteauneuf-du-Papes. Allein bei der Lese bleiben ihm von Norden (Orange) nach Süden eine ganze Woche Reifeverzögerung. Auch ein Grund, warum dieser Wein derart komplett erscheint. 2019 ist intensiv und ausladend, aber aufgrund der seidigen Struktur des Rotweins lustvoll charmant und hedonistisch. In seiner Konzentration und Vielschichtigkeit gewiss einer der Langstreckenläufer der Dekade! 98 Punkte DECANTER 2019: Die Kaltmazeration der Trauben sorgt für einen ungemein duftigen und feinen Châteauneuf-du-Pape, der sich schon aufgrund der natürlichen Konzentration des Jahrgangs und dem Verzicht auf neues Holz Seit Freigabe ein komplexes Erlebnis, perfekt wohl ab 2035 bis 2050. 27

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