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PINwand Nr. 326

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Weinmailing Ausgabe Juli 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN Battenfeld-Spanier RIESLING, DER EINE NEUE DIMENSION ERÖFFNET! 40 PINWAND no326 | Juli 2021

Battenfeld-Spanier RHEINHESSEN DEUTSCHLAND DE-ÖKO-039 AM SCHWARZEN HERRGOTT RIESLING GG, 2020 (BIO) „Knalltrocken funktioniert nur in großen Lagen, die ganze Sache ist hauteng.“ – H. O. Spanier in Subskription, Auslieferung ab September 2021 DRH020720 Am Schwarzen Herrgott Riesling GG, 2020 12,5% Vol. 73,33 €/l 55,00 € DRH020720M Am Schwarzen Herrgott Riesling GG, 2020 MAGNUM 12,5% Vol. 76,66 €/l 115,00 € © Medienagenten Die trockenen und warmen Jahre, hiervon verzeichneten wir zuletzt ein Trio in Deutschland, lassen die Stärken der Zellertaler und Mölsheimer Lagen besonders gut zur Geltung kommen, so unser Fazit der Jahrgänge 2018, 2019 und nun 2020. So überrascht es nicht, dass unsere persönliche Krönung der Kollektion, eindeutig der Riesling von der Parzelle „Am Schwarzen Herrgott“ darstellt. Der karge Kalk scheint wie gemacht dafür, um gegen die intensive Frucht der Rieslingtraube gegenzuarbeiten. Den expressivsten Ausdruck der Mineralität findet der Riesling hier im Zellerweg am Schwarzen Herrgott. Um das Terroir zu betonen, müssen Rieslinge für Hans Oliver knochentrocken sein, so die Erkenntnis aus angesammelten Studien der letzten Jahre. Doch so einfach ist die Sache nicht: „Knalltrocken funktioniert nur in großen lagen, die ganze Sache ist hauteng.“ Denn wo feine Fruchtsüße für Tiefe und Volumen sorgen kann, zeigt sich die wahre Größe der Lage beim trocken vergorenen Wein sofort und zwar in beiden Extremen. Ein Wein, der nicht exzellente Böden besitzt sowie eine begnadete Exposition, wirkt so allenfalls eindimensional und ausgezehrt. „Weinbau, der Herkunft verkörpern soll, muss biodynamischer Weinbau sein. Und Herkunft, der Beweis von Terroir, ist das Gold eines jeden Winzers.“ so die Folgerung des Winzers im Gespräch mit Weinjournalist Manfred Klimek, der dem Winzer zum 30-jährigen Jubiläum einen lesenswerten Artikel in der Welt am Sonntag widmete. Wenige Weine schaffen es, den Verkoster derartig in den Bann zu ziehen und mit ihrer Stille und Tiefe zu fesseln wie dieser hier. H. O. hat einmal über seine Philosophie gesagt „Die Traube ist für mich der Dolmetscher, der unsere extrem vom Kalk geprägten Böden des südlichen Wonnegaus in Wein übersetzt. Und das ist, was mich interessiert: das jenseits der vergänglichen Frucht angesiedelte Aromenspektrum der Steine und des Bodens. Tanzende Mineralien. Salziger Herkunftscharakter.“ Doch lassen wir den Großmeister selbst erzählen: „Der ‚Schwarze Herrgott“ liegt am Beginn des Zellertaler Beckens, das mit dem Frauenberg seinen Abschluss findet. Hier wie dort herrscht die reine Kalkfelsunterlage vor. Den wesentlichen Unterschied machen die mikroklimatischen Begebenheiten aus. Während der Frauenberg von der offenen, exponierten Lage und dem Winddurchzug geprägt ist, befindet sich der Schwarze Herrgott an einer steilen engen Bruchkante, welche diese Renommier- Lage nochmals vor Regen und einer zu vollen Härte des Lichteinfalls schützt. Während der Frauenberg im Licht förmlich badet, zieht der Schwarze Herrgott auch das mythische Schattenreich an. Der Schwarze Herrgott ist im Übrigen eine der ältesten und berühmtesten Weinlagen Deutschlands (urkundlich bereits im 8. Jahrhundert als Weinberg erwähnt), seit Jahrzehnten aber in Vergessenheit geraten. Vielleicht auch, weil mitten durch den Schwarzen Herrgott die Grenze zwischen Rheinhessen und der nördlichen Pfalz verläuft. Doch nach Jahren intensiver Vorarbeit soll diese grandiose Lage wieder aufleben, mit einem Wein, der nicht nur an der Grenze wächst, sondern der auch geschmacklich eine Grenzauslotung ist. Denn der Riesling aus dem Schwarzen Herrgott ist ein dem Schatten abgetrotzter „Lichtwein“. Die Präzision, die der Riesling hier hervorbringt, ist selbst unter den kargen Kalkfelslagen des Wonnegau einzigartig. Nichts dient oder ist Beiwerk, alles ist nur um seiner selbst wegen. Tiefgründig und tänzelnd zugleich vereint der Wein würzige Steinaromen mit lichthaft schwebender Eleganz. Die ätherische Nase nach Salbei, Jod und Mineralien wird von unaufdringlichen weißen Fruchtnoten wie Sternfrucht und Quitte umspielt. Die knackig-stahlige, messerscharf ziselierte Mineralität am Gaumen unterstreicht das unaufgeregte Aromenspiel, wie es nur große Weine besitzen. Das geht über Riesling hinaus, erinnert an die großen Weine aus Meursault, und trotzdem: das kann nur Riesling. Wein ist ein mythisches Getränk. Nicht nur uralt, sondern auch noch aufgeladen mit religiöser Bedeutung. Als Winzer arbeitet man immer an der Erde und im Himmel.“ „Der Frauenberg befindet sich auf einem Plateau, hat vom Wind eine fast polierte Kargheit, das spiegelt sich auch im Wein wider. Der Herrgott ist rau und ungeschliffen, quasi das Gegenstück zum Frauenberg. Wir haben hier einmal das polierte und das ungehobelte Meisterstück im Glas.“ so H. O. Spaniers meisterliche Charakterisierung, der die Eigenheiten seiner Lagen wie niemand anders kennt und zueinander abgrenzen mag. Es ist ein magischer Wein, dies steht fest. Zu welcher Philosophie und Stilistik man sich nun mehr hingezogen fühlt, dies möchten wir jedem Weinliebhaber offenlassen. Für uns, die steht fest, sind zeigen die Weine zwei Seiten einer Medaille. Man muss sie einfach mal gegeneinander probieren, um ihre wahre Größe und das Wechselspiel nachvollziehen zu können. Genau das macht es so interessant! 41

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