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PINwand Nr 325

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Weinmailing Ausgabe Juli 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN RIOJA Bhilar

SPANIEN RIOJA Bhilar „CARRAKRIPÁN“ DOCa RIOJA, BLANCO 2018 (BIO) „Eine brillante Bereicherung von David Sampedros Portfolio.“ – Tim Atkin (Rioja 2021 Special Report) „Wines of the Year“ (Whites – Genérico) – Tim Atkin (Rioja 2021 Special Report) 94 Punkte: „Ich finde in harmonisch – und phänomenal!“ – Luis Gutiérrez (Robert Parker’s Wine Advocate) SRI031618 „Carrakripán“ DOCa Rioja, blanco 2018 (BIO) 13% Vol. 79,86 €/l 59,90 € ES-ECO-002-CM 95 Punkte TIM ATKIN Anlässlich eines Interviews erklärte David Sampedro, der Weißweine wie Rotweine vinifiziert, sie ähnlich lange (und länger) ausbaut, kaum einen Gedanken an Temperaturkontrolle verschwendet, um etwaige Aromen stärker zu extrahieren und schon gar keine fremden Hefen zusetzt: „Ich mache keine perfekten Weine, aber ich glaube, dass wir die Vielfalt zurückgewinnen müssen, denn das ist die eigentliche Stärke der Rioja, die wir noch nicht ausschöpfen können oder wollen.“ Mit seinem jüngsten Weinspross „Carrakripán“ ist ihm jedenfalls ein entscheidender Beitrag zur Zurückeroberung dieser Diversität gelungen! Und sollte das „carra“ in Carrakripán tatsächlich dem Wort für „Bühnenwagen“ entsprechen, dann ließe sich nur konstatieren: David hat diesen Wein aus Cripán, hat das Terroir von Cripán spektakulär in Szene gesetzt! Das schlichte Kontraetikett weist neben der D.O.Ca Rioja die Zusammensetzung der Cuvée (in dieser Reihenfolge) aus: 90 % Viura, 4 % Garnacha Blanca, 6 % Malvasía – im Schnitt gut 50 Jahre alte Reben, die als gemischter Satz auf einem westwärts exponierten Weinberg in 620 Metern Höhe auf Kalkböden wurzeln. Die bio-zertifizierte Pflanzung wird nach biodynamischen Grundsätzen bewirtschaftet, was hier nicht „von Hand bewegt wird“, übernehmen Pferd und Pflugschar. Wie bei allen anderen von Davids Weinen auch, werden die Trauben per Hand gelesen. Eine Hälfte der Trauben wird sofort nach Ankunft in der Bodega langsam und schonend über fünf Stunden gepresst, die andere Hälfte wird auf den Schalen vergoren. Danach geht alles in ein 1.800-Liter-Fuderfass, in dem der Wein ein ganzes Jahr auf der Hefe liegt. Dann wird der die kostbare Mischung in 500-Liter-Fässer aus französischer Eiche gefüllt, wo sie vor Abfüllung weitere 12 Monate lang reift. Und wie im Grunde bei allen Weißweinen Davids, scheint die Hommage, die Verbeugung, der Gruß, das freundliche Nicken gen Tondonia Teil des Programms: Im Glas schimmert der „frischeste und profilierteste“ (Luis Gutiérrez, der davon ausgeht, dass sich auch noch etwas Palomino Fino in der Cuvée verbirgt) von Davids Weißweinen, von dessen Premierenjahrgang es gerade einmal 2.330 Flaschen gibt, in einem mittleren Strohgelb mit orangefarbenen Reflexen. Anfangs duftet der „Carrakripán“ nach einer Melange aus Kamillenblüten, Quitte und Orangenschale, Sauerteig, grünen Walnüssen … – und diese Liste ließe sich vermutlich zeilenlang fortsetzen: (zu jedem Zeitpunkt) subtile Noten nach Nektarine, Pfirsich, getrockneter Aprikose, geriebenem Apfel, kandierter Ananas, Heu, Kräuter, dann rewind and repeat, nicht enden wollendes Changieren, das immer wieder zurück zu einer enormen Reinheit des Ausdrucks findet! Am Gaumen kalkig-kreidige Frische, Salinität und ein Hauch von mit weißem Pfeffer angereichertes Karamell, das sich schnell in Wohlgefallen und zart phenolische Noten auflöst. Der Nachhall lang, salzig, floral und von einer absolut verführerischen Weichheit, ja Süffigkeit – ein grandioser Kontrapunkt zu der doch herrlich Textur. Ein ganz großer Wurf und ein fantastisches Debut – in der Rioja und jeder anderen Weinbauregion von Weltrang auch. ¡Enhorabuena, David! Ab sofort bis sicherlich 2027+. „WINES OF THE YEAR“ 98 PINWAND no325 | Juli 2021

Bhilar RIOJA SPANIEN „BHILAR – TINTO“, DOCa RIOJA, TINTO 2019 (BIO) Eine Rioja-Referenz in Rot SRI030219 „Bhilar – Tinto“, DOCa Rioja, tinto 2019 (BIO) 13,5% Vol. 17,20 €/l 12,90 € ES-ECO-002-CM Tim Atkin weiß worüber er schreibt, zumal wenn es sich um eines seiner Weinsteckenpferde, die Wein der Rioja handelt. In seinem jüngst erschienenen „Rioja Report 2021“ berichtet er wie üblich über das Wohl und Wehe der Region, vor allem aber über ihre absolut verheißungsvolle Zukunft. Nachdem er im letzten David Sampedro als „Grower of the year“ ausgezeichnet hatte, konsolidiert sich dessen Status und Reputation zusehends – noch wird er (zusammen mit Schwergewichten wie Contino, CVNE, Marqués de Riscal, Remírez de Ganuza oder Señorío de San Vicente) als „second growth“ geführt, aber gleich drei seiner Weine finden sich unter Tim Atkins prestigeträchtigen „Wines of the Year“, ein Newcomer inklusive! Wer einen ersten Eindruck von den Weinen eines Rioja-Avantgardisten gewinnen möchte, der wissen möchte, wie diese verheißungsvolle Zukunft dieser Region jetzt schon schmeckt, dem sei Davids Basis-Rotwein, der „Bhilar – Tinto“ dringend empfohlen! Hier gelten die gleichen Prinzipien wie sie auch bei den Spitzenweinen von Bhilar Anwendung finden: rigorose Selektion alter Reben, ausschließlich Handarbeit im Weinberg, und ein Minimum an Intervention im Keller. Dieser für 12 Monate in verschieden großen gebrauchten Fässern aus französischen Holz ausgebaute Wein spiegelt das Credo seines Machers wider, der kühle, elegante, charaktervolle Weine abfüllen möchte ohne auch nur den kleinsten Kompromiss einzugehen. Der Wein funkelt granatrot im Glas, duftet nach dunklen Kirschen, saftig-reifen Brombeeren, ätherischen Kräutern und Gewürzen (ein hübsch pikante Pfeffernote inkluisve!).Ein Rotwein, der sich ganz im Stile von Davids „minimal interventionism“ schlank, bemerkenswert strukturiert, ja fast puristisch präsentiert. Denn er mag sie nicht, die allzu häufig allzu ungschlachten Rotweine der Rioja, die mit tiefextrahierter und neuholzsaturierter (Kompott-)Frucht locken. Für seinen „Bhilar – Tinto“ lässt er 85 % Tempranillo, 10 % Garnacha und 5 % Viura entrappt in Betonbehältern ohne jegliche Temperaturkontrolle spontan vergären, presst dann und baut den Wein in verschieden großen Holzgebinden 12 Monate lang aus. Was ein Wein! Er überzeugt durch schmeckbar kühles Terroir, anregende doch feine, leicht kreidige Tannine, die von feiner Beerenfrucht begleitet werden. Der 2019er „Bhilar – Tinto“ hat einiges mit dem eleganten „neuen“ Rioja à la Roberto Oliván oder Olivier Rivière gemein (bzw. umgekehrt), nur eben etwas „dunkler“ in seiner Art: Ein in jeder Hinsicht archetypischer Referenzwein seiner Region, Rioja in nuce und und ein Muss für jeden interessierten Weinliebhaber! Ab sofort zu genießen ab sofort bis etwa 2027. „PHINCA HAPA – TINTO“ DOCa RIOJA, TINTO 2017 (BIO) Hapa in Rot? Ein Traum von Wein! SRI030617 „Phinca Hapa – Tinto“ DOCa Rioja, tinto 2017 (BIO) 14,5% Vol. 33,20 €/l 24,90 € ES-ECO-002-CM Wer das Etikett genauer betrachtet, wird zwischen Palmen einen kleinen Hund entdecken, der sich anschickt, auf einem ebenso kleinen Auslegerboot ins weite Meer zu gleiten. Der Vierbeiner ist Hapa, Melanies Hund, der leider starb, als sie zu David in die Rioja zog. Zuvor war er der treue Begleiter und Weggefährte ihres früheren Leben auf Hawaii. Jetzt ist Hapa also in Bild und Wort verewigt, denn dem Andenken des geliebten Hund, haben David und Melanie einen Rotsowie einen Weißwein gewidmet. Die Trauben für beide stammen aus einer Einzellage mit weißen Kalkböden aus einem Teil der Rebberge um Elvillar, wo alte, 1967 gepflanzte Rebstöcke auf einer Höhe von 646 Metern wurzeln. Für die „Hapa-Hommage“, eine Cuvée aus 92 %Tempranillo, 6 % Graciano und 2 % Viura, wird das Lesegut en grappe entière in Gärbehältern aus Beton spontan vergoren, gepresst und anschließend in 500-Liter-Fässern aus französischer Eiche über 12 Monate ausgebaut. ein herrlich subtiler, dabei wunderbar präsenter Rotwein, ein Rioja, der Frische, Feinheit, seine Landschaft und das Leben feiert. Allein der Duft nach wilden, bläulich-kühlen Beeren, balsamischenGewürzen und einer Kombination aus Kirschen und kühlem Stein ist (nicht nur) für „Sampedro-Neulinge“ eine Offenbarung! Das ist Rioja? Ja, das ist die neue, alte Rioja, wenn sich terroirverliebte, enthusiastische Könner ihrer annehmen. Der „Hapa“ tinto geht ganz in purer, reintöniger und feingeschliffene Eleganz auf. Engmaschiges, extrem feinkörniges Tannin, ein geradezu himmlischer Trinkfluss – schon der Vorgängerjahrgang zählte für uns zu unseren Bhilar-Lieblingen. Er verkörpert sämtliche Aspekte, die die großartigen Weine dieser Bodega ausmachen: Aufwändige biodynamische Bewirtschaftung im Weinberg, enorme Sorgfalt bei der Lese und Geduld im Keller – schmeckbare, erlebbare Herkunft. Ein Wein zum Träumen und Traum von einem Wein! Zu genießen ab sofort bis leicht 2032+. 94 Punkte PARKER 99

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