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PINwand Nr 325

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Weinmailing Ausgabe Juli 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN TOSKANA Isole e

ITALIEN TOSKANA Isole e Olena „CEPPARELLO“ IGT TOSCANA, ROSSO 2018 Stilbildend: Das Chianti schmeckt nach Sangiovese, der Cepparello nach der Essenz dieser Traube! 96 Punkte: „Sattes, kraftvolles Rubin. Konzentrierte und offene Nase, satt nach reifen Brombeeren, Schwarzkirsche und würzigem Unterholz, etwas Zigarrenkiste. Rund und geschmeidig am Gaumen, viel präsente, knackige Frucht nach Himbeere, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin, strömt ruhig dahin.“ – Falstaff ITO090218 „Cepparello“ IGT Toscana, rosso 2018 15% Vol. 113,33 €/l 85,00 € 96 Punkte FALSTAFF Haben wir hier einen „Supertuscan“ im Glas? Die Indizien: Ein bekannter und wohlklingender Name sowie die Klassifizierung als „„Tafelwein“, als „Indicazione Geografica Tipica“ (IGT). Richtig und falsch. Richtig, weil dieser 1978 erstmals abgefüllte Super-Wein ein Gigant, eine Referenz aus der Toskana ist. Falsch, weil er eben keine Anteile aus Merlot und Cabernet Sauvignon hat, sondern reinsortig aus Sangiovese gekeltert wird. Was damals revolutionär war, ist heute in Zeiten der Suche nach authentischem Weingeschmack durch autochthone Rebsorten und Terroir Vorbild für viele, die weniger auf internationale Rebsorten, sondern auf die in der Toskana heimische „Super-Rebe“ setzen. Müsste er dann nicht eine „Riserva“ oder der 2014 eingeführten Kategorie „Gran Selezione“ angehören? Steht aber nicht auf dem Etikett. Damals war der Cepparello nicht qualifiziert, reinsortige Sangiovese wurden erst ab 1996 für die DOCG Chianti Classico zugelassen. Natürlich nimmt Pionier Paolo de Marchi seine besten Sangiovese-Trauben, lässt sie in neuen, ein- und zweijährigen Barriques reifen, aber – Stichwort Authentizität – nicht so lange, wie es die Richtlinien mit 24 beziehungsweise 30 Monate erfordern. Die roten Früchte im Bouquet sind nicht offensiv, eher geheimnisvoll komplex und elegant zurückhaltend, auf jeden Fall konzentriert und dunkel: saftige Schwarzkirschen, Brombeeren und Zwetschgen. Dazu ein würziges aus waldig-erdigen Noten, Lakritz, frisch gestoßenem weißem Kampot-Pfeffer, Nelke und Zigarrenkiste (nicht weit davon entfernt das altväterliche bureau mit Bar, Schnupftabak und Patina) bestehendes Fundament, obenauf eine ätherische, fast kraftvolle Frische, die – ohne vordergründiges Holz – mit Stringenz und Eleganz brilliert. Am Gaumen ist der „Cepparello“ bemerkenswert und überaus angenehm füllig, liefert ein vergnüglich-köstliches Wechselbad aus Wärme und Kühle, man wird von süßem Fruchtextrakt (frei von marmeladiger Charakterschwäche) gleichsam umfangen. Absolut herrlich auch die erdige, feinmineralische Würze (minimal salzig, erinnert an besten, noch klaren Bratensaft mit Thymian und Rosmarin, der sich mit der Zeit verdichten wird) und das perfekt ausgebildete, noch etwas verschlossene, aber nicht harte Tanningerüst und die feine, so präsente wie subtile Säurestruktur, die diesem Wein ein hervorragendes Alterungspotenzial verleihen! Das ist – bezeichnungsunabhängig – großer Stoff, der authentisch die Rebsorte Sangiovese auslotet, das Chianti schmeckbar macht und etwas Geduld erfordert, die aber in den kommenden Dekaden mehr als belohnt werden wird! Wird seine volle Größe ab 2024 entfalten. Zu genießen bis 2043+. 66 PINWAND no325 | Juli 2021

Isole e Olena TOSKANA ITALIEN 98 Punkte VINOUS CABERNET SAUVIGNON „COLLEZIONE PRIVATA“, ROSSO 2016 98 Punkte: „Der Cabernet Sauvignon 2016 gehört zu den besten Cabernet Sauvignons in Italien.“ – Antonio Galloni (Vinous) 96 Punkte – Robert Parker’s Wine Advocate: Exemplarischer Cabernet der Spitzenklasse! „Emotionale Frische im Abgang, großes Lagerpotenzial.“ – Anthocyanes ITO090416 Cabernet Sauvignon „Collezione Privata“ IGT Toscana, r. 2016 14,5% Vol. 101,20 €/l 75,90 € 10.000 Flaschen für die ganze Welt: Paolo de Marchis Cabernet Sauvignon aus der „Collezione Privata“ ist ein extrem gefragtes, ein echtes Prestige-Objekt, bei dem manch ein Liebhaber vergessen zu haben scheint, dass es sich um einen Wein zum Trinken handelt, kein Sammel- oder Spekulationsobjekt hat. Und doch, laut Galloni, einer der großen Weine aus der Toskana, die niemand so recht auf dem Schirm hat. Auf jeden Fall, wie er auch schreibt, ein Kandidat, der noch Zeit braucht, nachdem er 24 Monate im Holzfass ausgebaut wurde und dann noch eine Weile auf der Flasche nachreift, bevor er den Weinkeller auf Isole e Olena verlässt. Das ist Cabernet Sauvignon in Perfektion. Der kraftvolle Jahrgang 2016 duftet nach reifen, dunklen Früchten (Pflaume, Brombeeren, Cassis), dazu balsamisch-ätherische Gewürze und Kräuter (Süßholz, fast Lakritz, Salbei, ein Hauch Eukalyptus) und Mokkanoten. Am Gaumen sind die Tannine präsent, aber reif und auf Hochglanz poliert, die Frucht süßlich und kühl zugleich. Pure Eleganz, gepaart mit großem Potenzial gepaart. Könnte fast ein großer Bordeaux sein, wäre da nicht diese kühle Frucht, die subtile Würze und Kräuterseligkeit, die schon im Duft die Toskana „verankert“. Eine wunderbare „Collezione Privata“ und ein absolut entwaffnender, extrem gelungener Gegenentwurf zu den deutlich paprikawürzigeren, deutlich weniger kühl-fruchtigen Bordelaiser Gewächsen, die aufgrund des kühleren Klimas mit derart kraftvollem, dabei verführerischem Charme in der Jugend in der Regel nicht dienen können. Grandioser Wein, grandioses Potenzial! Zu genießen (mit Luft und ab dem zweiten Tag) sofort, bis 2040. 67

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