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PINwand Nr 325

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Weinmailing Ausgabe Juli 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH LANGUEDOC

FRANKREICH LANGUEDOC Négly „LA PORTE DU CIEL“ LA CLAPE, ROUGE 2018 Die Steigerung von Superlativ? Das hier! Der geniale 2018-Jahrgang des raren Syrah-Traumstoffs! „It’s another magical wine from this estate I wish every reader could taste!“ – Jeb Dunnuck FLA050718 „La Porte du Ciel“ La Clape, rouge 2018 15,5% Vol. 158,66 €/l 119,00 € Während beim vollmundig-kräftigen, voluminösfruchtigen und so unwiderstehlich eleganten „Clos des Truffiers“ einer der ausschlaggebenden Geschmacksfaktoren die alten Rebstöcke sind, die Vater Max in den 1960ern gepflanzt hat, prägen den „La Porte du Ciel“ Syrah- und alte Grenache-Reben, die Jean Paux- Rosset seit über 30 Jahren auf einer 3,2 Hektar großen Parzelle, in unmittelbarer Nähe seines Châteaus, hegt und pflegt. Die Erträge sind mit 10 bis 12 Hektolitern pro Hektar entsprechend gering, die Jahresproduktion des raren Traumstoff liegt bei 4.000 Flaschen. Auch hier gilt: In den naturnah bewirtschafteten Weinbergen werden nur optimal ausgereift Trauben (selbstverständlich) handgelesen und doppelten manuell sortiert. Die vollständig entrappten Weinbeeren mazerieren 60 Tage lang und kommen danach für 24 Monate in neue Barriques aus französischem Holz und werden ohne Schönung und ohne Filtration gefüllt. Das spiegelt im Glas der fast undurchsichtig schwarzviolette Kern wider, nur am Rand gibt es etwas rötlichere Reflexe. Das Bouquet offenbart sich langsam, Stück für Stück. Denn ebenso dunkel sind die Früchte, die sich mehr herausschälen, denn springen: Kirsche, Heidelbeere und Brombeere. Sehr mineralisch vibrierend, ein wenig metallisch, ein wenig nach Minze. Luft und Zeit sind die Stichworte, die es braucht zum Öffnen des Tores zur Schatzkammer dieser Trouvaille. Dann kommen – immer changierend und in homöopathischer Dosierung – schwarzer Trüffel, Graphit, Harz, Espresso, Schokolade, Tabak zum Vorschein. Auch am Gaumen ist der Wein erst einmal ein ganz schönes „Brett“, der noch ein ganze Weile im Glas enorm dicht, ja geradezu „fest“ wirkt. Erkennbar ist, wieviel unter der verschlossenen Oberfläche an Intensität, Frucht und Struktur schlummert. Er braucht in diesem jungen Stadium einige Zeit (rechnen Sie durchaus in Stunden), um sich zu öffnen, sich zu setzen. Das Warten belohnen süßes Extrakt auf der Zunge, dunkle Kirsche mit einer Spur Zwetschkenröster, unterlegt mit den Umami-Noten einer intensiven Kalbsjus, gleichzeitig durchzogen von nachhallender Mineralität und einer feinziselierten Säure. Ein langanhaltendes Gesamterlebnis, an das sich die präsenten, ungemein weichen Tanninen anschmiegen. In diesem Jahrgang ist mit dem „La Porte du Ciel“ ein in sich ruhendes Meisterwerk entstanden. Bisher unerwähnt blieben die 15,5 Volumenprozent Alkohol – aus gutem Grund: die sind nämlich nicht spürbar, da superb in diesem Reigen aus Kraft, Fülle, Extrakt und Säure integriert. Wir kommen nicht umhin zu erwähnen – der Vergleich mit dem „Clos des Truffiers“ bei diesem Einzellagen-Raritäten-Duo liegt auf der Hand –, dass die „Himmelstür“ in diesem Jahr in Sachen Eleganz und Komplexität nahezu gleichauf ist, dabei vielleicht einen Hauch wilder und kühler wirkt. 97–99 Punkte DUNNUCK Ab sofort und unbedingt zeitig Dekantieren, wird sich entwickeln und bis 2031+. 62 PINWAND no325 | Juli 2021

Négly LANGUEDOC FRANKREICH „CLOS DES TRUFFIERS“ LANGUEDOC, ROUGE 2018 In genialer Balance: die vollmundige Frucht, die beeindruckende Kraft, die filigrane Frische und die Wein gewordene Herrlichkeit! 97–99 Punkte: „Das ist ein dichterer, konzentrierterer, tannischer Syrah (…) mit makelloser Balance und einem großartigem Finish. Ohne Zweifel ein brillanter Wein, doch in diesem Fall hier ist der Keller dein Freund.“ – Jeb Dunnuck FLA050518 „Clos des Truffiers“ Languedoc, rouge 2018 15,5% Vol. 172,00 €/l 129,00 € Wie nähert man sich einem Giganten wie diesem, der mit einer niedrigen vierstelligen (unter 4.000) Flaschenanzahl vergleichsweise rar ist und schon Höchstwertungen von allen relevanten Weinkritikern eingefahren hat? Respektvoll auf Zehenspitzen? Darum herumschleichend? Oder doch Frontalangriff – öffnen, eingießen, schwenken und schnuppern? Natürlich siegt die Ungeduld, das Verkosten ist erste Chronistenpflicht! Das Bouquet duftet gleichermaßen intensiv wie verführerisch, so jung, so kurz nach dem Entkorken: Garrigue-würzig und steinig-mineralisch, unglaublich dezent nach Vanille, Mokka und quasi „transzendentalen“ Veilchen, dazu ein wenig heller Virginia-Tabak. Was anfänglich noch süßlich wirkt, schlägt bald ins Animalisch-Wilde um. Auf dem Fuße folgt expressive Frucht (allerlei dunkle Waldbeeren, Brombeere und Cassis), ein super-reifer, super-sauberer „Fruchtüberschwang“ in Reinform (allemal ein großes Vergnügen!), der nichts Eingekochtes, nichts Kompottartiges hat, sondern Konzentration pur bis hin zum Brombeerlikör ist – unglaublich tiefgründig, unglaublich faszinierend! Während man sich noch dem berauschenden Duft hingibt, entwickelt sich der Wein im Glas – Zeit für ein paar Fakten: Die Einzellage „Clos des Truffiers“ liegt auf den steinigen Terrassen bei Saint-Pargoire (eines jener bemerkenswerten südfranzösischen Runddörfer – circulades – mit knapp 2300 Einwohnern) im département Hérault. Max, der Vater des jetzigen Eigentümers Jean Paux-Rosset, hatte bereits Anfang der 1960er-Jahre die Syrah-Reben für den „Clos des Truffiers“ angepflanzt (Traubenmaterial von einigen, mittlerweile über 30 Jahre alten Grenache-Reben ergänzen die Cuvée). Deren Erträge sind ziemlich gering, gerade einmal 12 Hektoliter pro Hektar. Die Handlese findet bei optimaler Reife statt, in zwei Durchgängen werden am Sortiertisch nur perfekte, vollreife Trauen ausgewählt und vollständig entrappt. Die Mazeration erfolgt für etwa 50 Tage in 50 Hektolitern fassenden konischen Holzgärständern aus Tronçay-Eiche. Danach reift der Wein in neuen Barriques. Am Gaumen begeistert der „Clos des Truffiers“ schon jetzt mit süßlichem Fruchtextrakt. Dem werden als Gegenspieler feinste Holznoten, perfekt integriert, zur Seite gestellt, ebenso eine enorm feine, lebendige Säureader, die sich durch den köstlichen Schmelz schlängelt. Wie wir es von Château la Négly kennen und lieben, ist das üppig und mundfüllend, aber enorm präzise und harmonisch und einfach perfekt dosiert – ein wie maßgeschneiderter Syrah-Nektar! Ja, Tannine sind vorhanden, doch die schmelzen so seidig im Mund, dass man sehr bald anderen Facetten des Weins nachspürt. Die Hälfte des Giganten ist währenddessen ohnehin schon aus der Flasche entschwunden – heißt das, dass wir ihn geschafft haben? Oder doch er uns? Ein Rätsel, dem wir auf den Grund gehen müssen …! Ab sofort mit rechtzeitigem Dekantieren ein Primärfrucht-Genuss, besser einige Jahre im Keller reifen lassen. Ein immenser Weinwert bis weit über 2036 hinaus! 97–99 Punkte DUNNUCK 63

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