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PINwand Nr 325

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Weinmailing Ausgabe Juli 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND MOSEL Willi

DEUTSCHLAND MOSEL Willi Schaefer GRAACHER RIESLING FEINHERB, 2020 „Das bringt schon sehr viel mit, für den Einstieg.“ – Christoph Schaefer DMO020920 Graacher Riesling feinherb, 2020 DV 11% Vol. 17,20 €/l 12,90 € Anders als der trockene Gutswein aus dem Hause Willi Schaefer besitzt der Graacher Riesling „feinherb“ noch einen Hauch Fruchtsüße. Eine Kategorie Wein, die wir so und so einzigartig fast nur an der Mosel finden. Christoph Schaefer interpretiert die Kategorie „feinherb“ genauso, wie sie schmecken sollte – perfekt ausbalanciert! „Es sind eigentlich zwei trockene Weine. Der Feinherbe hat nur etwas mehr Fruchtausprägung, der trockene Riesling ist durchgängig mineralisch,“. Auch dieser Wein stammt im Jahrgang 2020 komplett aus der Spitzenlage Graacher Himmelreich. Mitnichten sind die Parzellen für den Ortswein jedoch jährlich reserviert: „Alle Weinberge haben ein top Potenzial, man muss einfach schauen, was sie im jeweiligen Jahrgang abliefern. Oft entscheidet sich dann im Keller, bei der Fassprobe welche Qualität und welches Prädikat der Wein trägt.“ so Christoph Schaefer. Hier zeigt sich die Fruchtausprägung bereits im Bouquet etwas intensiver. Ein helles, von Zitrusdüften geprägtes Bild tut sich hier auf. Die Mineralität dominiert allerdings den leichtfüßigen und seidigen Riesling. Durch die zarte Fruchtsüße wirkt er gegenüber seinem trockenen Bruder nochmals intensiver und länger, besonders im verspielten Abgang. Die Präsenz, die feine Schieferwürze und wie sich alle diese Elemente, Frucht, Säure und Süße, scheinbar spielerisch verstehen und zum Gesamtkonstrukt verschmelzen – das ist beeindruckend! Auch hier zeigt sich 2020 wieder als ein schwebender Jahrgang voll Finesse und Eleganz, der sich glockenklar und strahlend präsentiert. Und das mit dem gewissen Charme nicht knochentrocken vergorener Rieslinge, die wie dieser Kandidat hier, mit lediglich 11 Volumenprozent Alkohol dahingleiten. PS: Unbedingt vor dem Öffnen der Flasche die Terrassenmöbel entstauben und den Sonnenschirm aufspannen! Trinkreif ab sofort bis nach 2029. 40 PINWAND no325 | Juli 2021

Willi Schaefer MOSEL DEUTSCHLAND GRAACHER HIMMELREICH RIESLING KABINETT, 2020 „Ganz klassisches Himmelreich: Feine Mineralität, leichte Würze, Eleganz.“ – Christoph Schaefer „Wenn Sie Mozart mögen und eher den fruchtigen, charmanten und zugänglichen Stil, trinken sie Graacher Himmelreich. Wenn Sie Beethoven schätzen, oder schiefrigmineralische und geradlinige Weine zum Lagern und späteren Trinken, ist Domprobst erste Wahl.“ – Stephan Reinhardt („The Finest Wines of Germany“). max. 2 Fl./Kunde DMO021120 Graacher Himmelreich Riesling Kabinett, 2020 7,5% Vol. 23,86 €/l 17,90 € „Wir hatten das ganz feine, Säure-Mineralität-Spiel in den Trauben für die Kabinette, ganz klassisch“, schwärmte Christoph Schaefer bei unserer gemeinsamen Jahrgangs-verkostung über das vielleicht begehrteste aller Prädikate, den Kabinett. Obwohl 2020 ein warmer und trockener Jahrgang war, zeigt sich der Riesling aus dem Himmelreich feinwürzig und frisch, anstatt tropisch. Das liegt daran, dass beide Graacher Lagen, zum Teil von oben durch Waldstücke geschützt und bei idealer Versorgungslage in puncto Wasser, in warmen Jahren nur selten Trockenstress erleben. Die alten Reben zeigen sich zudem von derartigen Wetterkapriolen nahezu unbeeindruckt. Ein enormer Standpunktvorteil für die Zukunft! Spontan vergoren und klassisch im Moselfuder ausgebaut, brilliert der Kabinett durch eine feine Sponti- Hefe-Würz-Note, die über der nach Wacholder und zarter gelber Frucht riechenden Nase schwebt. Eine dunkle Würzigkeit prägt den mineralischen Riesling, der hier am Gaumen seidig und zart auftrifft. Er wirkt zunächst intensiv und würzig, schiebt sich regelrecht über den Gaumen, um dann im Nachhall immer feiner zu werden. Die Süße ist bestens integriert, wird durch das feine und zestige Säurespiel belebt. Ein Hauch Kräuter, etwas Ananas und eine angenehm herbe Struktur im Nachhall betonen die mineralische Ader dieses exzellenten Kabinetts. Zu trinken ab sofort, besitzt allerdings ein Reifepotenzial von mehr als zwei Jahrzehnten. GRAACHER DOMPROBST RIESLING KABINETT, 2020 Domprobst: tiefgreifend und rassig max. 3 Fl./Kunde DMO021220 Graacher Domprobst Riesling Kabinett, 2020 7,5% Vol. 23,86 €/l 17,90 € „Wir bauen jedes Jahr den Jahrgang ehrlich aus, so wie das Jahr uns die Weine anbietet. Das bedeutet: Es gibt mal mehr Kabinett und weniger Auslese oder umgekehrt. Die Weine sind mal mit mehr Restsüße ausgestattet und mal trockner. Wir müssen und wollen keinen Wein hinbiegen.“ so Christoph Schaefers Credo. 2020 war ein Jahrgang für exzellenten Kabinett und einer der schönsten – so schön, dass es dieses Jahr erstmalig gar eine Versteigerungsvariante geben wird, die im Herbst zur Aktion angeboten wird – stammt aus dem Graacher Domprobst, der fast direkt hinter dem Weingut gelegen ist. Es sind nur wenige Minuten (und viele Höhenmeter), die das Weingut von den alten Reben trennen. Aber wenn man einmal diese Steillage zu Fuß erklommen hat, steigt der Respekt vor der körperlich schweißtreibenden Bewirtschaftung dieser Reben mit jedem Schluck Wein exponentiell an. Obwohl die beiden Großen Lagen Graacher Domprobst und Himmelreich nahtlos ineinander übergehen, hat man hier aufgrund des Kleinklimas zwei völlig verschiedene Weine im Glas. Und kaum anderswo kann man die beiden Charaktere so gut miteinander vergleichen. Denn Christoph Schaefer ändert an seiner Vinifikation rein gar nichts, baut alle Weine gleich aus. Und hier zeigt sich dann, dass der Domprobst immer der etwas kräftigere Riesling ist, der eine ausgeprägtere mineralische Komponente hat, während das Himmelreich in der Jugend floraler und tänzelnder erscheint. Dieses Jahr zeigt sich der Domprobst würziger, dunkler und tiefer als das zum Abflug ansetzende Himmelreich. Es duftet etwas gelbfruchtiger und intensiver aus dem Glas. Sogar ein Hauch Brombeeren und schwarze Johannisbeeren steigt in der vom Schiefer geprägten Nase auf. Das ist glockenklar, sehr fein und doch auch hedonistisch in seiner Art. Am Gaumen bleibt der Kabinett hell, ja leuchtend. Ein Hauch reifer Früchte, unterlegt von feiner Würze („Der Domprobst bringt vom Boden stets extrem viel Intensität mit, soll aber immer die Leichtigkeit eines Kabinetts behalten.“). Die Struktur des Domprobst ist fest und tief, gewinnt mit Sauerstoffzufuhr an Fleischigkeit. Dabei hallt der Kabinett mit den Aromen roter Äpfel nach, zeigt sich wunderbar saftig oder wie Christoph es zusammenfasst: „Die Säurestruktur war vorhanden aber eben auch die Reife der Trauben. Das löst sich gegenseitig perfekt auf.“ Profitiert momentan von jeder Minute Belüftung, ist aber jetzt schon ein Hochgenuss. Potenzial für 20 Jahre besitzt dieser Kabinett mühelos. Dann weicht die dichte Frucht zugunsten der immer klareren Mineralität. 41

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