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PINwand Nr. 323

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Weinmagazin Ausgabe Mai 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND NAHE

DEUTSCHLAND NAHE Dönnhoff „TONSCHIEFER“ RIESLING, TROCKEN 2020 Bezaubernder Riesling zu einem begeisternden Preis DNA021820 „Tonschiefer“ Riesling, trocken 2020 DV 12% Vol. 18,00 €/l 13,50 € Jedes gute VDP-Weingut hat sie, die Kategorie trockener Weine unterhalb der Großen Gewächse. Meist handelt es sich hierbei um abgestuftes Lesegut, welches potenziell auch hätte in die großen Weine eingehen können. Das Traubengut liefert nicht jene Qualität, die einen ganz großen Wein hervorbringt oder stammt von Anlagen, die erst mit zunehmendem Alter in den grand vin eingehen, dessen Höhepunkt oft erst mit einer Dekade erreicht wird, dafür hat man umso schöneren Wein für den früheren Genuss im Glas. Für uns sind es mitunter die spannendsten Weine, wenn man auf ein ausgewogenes Preis-Genuss-Verhältnis bedacht ist. Im Bordelais hat man das Potenzial dieser Weine längst erkannt, jede Spitzenadresse füllt auch einen Zweitwein, der immer noch enorme Preise erzielt. Doch noch sind wir hier in Deutschland nicht soweit – und das ist auch gut so! Denn umso mehr erfreuen wir uns an der Qualität dieser Schätze. Der Riesling „Tonschiefer“ gehört in eine solche Kategorie. Er stammt überwiegend aus der Gemarkung des Oberhäuser Leistenbergs und von Lagen, die, wie der Name schon sagt, vom Tonschiefer geprägt sind. Dazu gehören auch die Klamm und eben Teile der Hermannshöhle. Allesamt Spitzenlagen aus dem Portfolio von Helmut und Cornelius Dönnhoff. Dieser Riesling bietet allerlei Paramater für exzellenten Weißwein. 20- bis 45-jährige Reben, Ausbau im Edelstahl und teils großen Eichenholzfässern. Er verweilt hier nur kürzer, setzt den Fokus auf die Prägnanz der Rieslingfrucht. Das ist nochmals ein gewaltiger Schritt nach vorn gegenüber dem Gutswein, dies nur für vergleichsweise kleines Aufgeld. Ein Schritt, der es wert ist. Das Bouquet deutet mehr Mineralität an, der Schiefer steigt hier mit rauchiger Note aus dem Glas, umrahmt eine eher helle Frucht, die nur in Andeutung an Steinobst erinnert. Die zitrischen Noten haben hier klar die Oberhand, begleitet von getrockneten Blüten und subtiler Würze. Am Gaumen zeigt sich der Tonschiefer-Riesling angenehm stoffig. Man spürt die agile Struktur des Rieslings, seine athletische Gestalt, die hier dank der feinen Säureader wie an der Schnur gezogen daherkommt. Im Nachhall zitrische Noten, auch etwas feine Birnenfrucht. PS: Wie unverschämt gut der Tonschiefer-Riesling schmeckt, ist nun durchaus bis zur Prominenz vorgedrungen. So wurde der Nahe-Riesling unter einer Auswahl exklusiver Weine auf der Berlinale getrunken. Zum andern hat man ihn als „Präsidentenwein“ des Mainzer Landtages ausgewählt. Dort wird er nun bei Empfängen und Festessen voller Stolz ausgeschenkt. Wir lassen es uns trotzdem nicht nehmen, einen Großteil dieses Klassikers für sie, werte Kunden, zu reservieren. Diesen Wein kann man jetzt und sicher über die nächste Dekade hinweg genießen. 82 PINWAND °323 | Mai 2021 © Weingut Dönnhoff

Dönnhoff NAHE DEUTSCHLAND SCHLOSSBÖCKELHEIMER RIESLING TROCKEN 2020 Das Codewort lautet hier „Felsengrube“: Ein kleines „Großes Gewächs“! DNA025320 Schlossböckelheimer Riesling, trocken 2020 12% Vol. 26,60 €/l 19,95 € Die Bodenvielfalt der Nahe ist in Deutschland einzigartig. Die Lagen in Niederhausen sind vom Schiefer geprägt, zeigen aber auch eruptives Vulkangestein, Porphyr und Kalkstein. In Norheim hingegen zeigt sich der graue Tonschiefer sowie Sandstein, Porphyr und Melaphyr. Und dann ist da Schlossböckelheim mit reinem Vulkanverwitterungsboden. Genau jener prägt das Terroir dieses Ortsweins. Ortswein? werden sich kundige Liebhaber der Dönnhoff’schen Weine fragen. Auf dem Etikett zumindest. Denn in Schlossböckelheim besitzt die Familie einzig und allein Parzellen in der Großen Lage des Felsenbergs, dem Großen Gewächs. Es ist aber nun mal so, dass sich Mitglieder des VDP (Verein Deutscher Prädikatsweingüter) in ihren Statuten darauf geeinigt haben, lediglich einen trockenen Riesling aus einer Spitzenlage zu vinifizieren. Folglich muss jener Wein als simpler Ortswein deklariert werden. Es handelt sich um eine separate Lese, aus einer jüngeren Anlage des Felsenbergs, also zukünftig potenziell Großes Gewächs. Diesen Wein, von dem lediglich ein Doppelstückfass existiert, gibt es nur im Weingut oder bei uns! Für letzteres haben wir gesorgt – denn er ist einfach grandios! „Niederhausen und Schlossböckelheim waren historisch die prägenden Ortschaften im mittleren Nahetal.“ so Cornelius. „Die Parzellen sind mir im Keller sofort aufgefallen, denn sie stachen qualitativ heraus. Folglich war klar, dass dieser Wein separat gefüllt werden müsste, alles andere wäre Frevel.“ merkt Helmut an. Kein Wunder, denn der Felsenberg ist legendäres Nahe- Terroir. Sowohl Helmut Dönnhoff als auch Tim Fröhlich (Schäfer-Fröhlich) haben mit ihren Rieslingen über viele Jahre den Ruhm der Lage in die weite Welt getragen. Die nördlich der Nahe gelegene Lage mit ihren bis zu 60 % steilen Südhängen (zwischen 180 bis 300 Metern Höhe) ist bestens vor Fallwinden geschützt, bietet gleichzeitig einen idealen Sonnenspeicher dank des leicht erwärmbaren Vulkangesteins. Im Glas zeigt sich der Riesling ungemein seidig und zart. Das Bouquet, eine Anhäufung von Steinobst in allerlei Formen (Nektarinen, eingelegte Pfirsiche, gelbe Pflaume), wirkt kraftvoll und reif. Man mag einen fruchtintensiven Riesling vermuten, doch am Gaumen besticht dieser trocken ausgebaute Wein durch enorm helle Aromatik und Feinheit. Im Zeichen der Eleganz steht seine seidige Struktur, die ihn angenehm über dem Gaumen rollen lässt. Dabei verjüngt sich der Riesling, wird im Abgang immer feiner. Genau dieses Spiel aus Kraft und Finesse macht diesen Wein so einzigartig. Wer sich hiervon keine Flasche in der herrlichen Fruchtphase gönnt, darf getrost als Spielverderber bezeichnet werden. Ansonsten schätzen wir den Riesling mit Reifepotenzial bis mindestens 2035 ein. EXKLUSIV BEI PINARD! 83

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