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PINwand Nr. 323

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Weinmagazin Ausgabe Mai 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND SAAR Van

DEUTSCHLAND SAAR Van Volxem WEISSBURGUNDER, 2020 Eindeutig Saar, eindeutig Van Volxem, eindeutig Weißburgunder – richtig gut und lagerfähig! DMO010920 Weißburgunder, 2020 12% Vol. 15,86 €/l 11,90 € Viele Weinfreunde kennen das: Man geht in den Keller und findet eine Flasche, die man einige Jahre schon übersehen oder zugestellt hat, und denkt im ersten Moment: „Mensch, die hätte ich ja längst mal aufziehen müssen!“ Stammt diese Flasche von Roman Niewodniczanskis Saar-Weingut Van Volxem, kann man beruhigt aufatmen. Seine Weine begeistern nicht nur jung, sondern gewinnen mit Zeit und haben ein oftmals sehr langes Weinleben vor sich. Aus eigener Erfahrung können wir das auch für den einfachen Weißburgunder, den Gutswein, bestätigen. Mit Reife wird er herrlich rund und ausgewogen, dass er sich dann mit locker fünf Jahren auf dem Buckel erst recht als genialer Speisenbegleiter zeigt. Dafür sollte man die Flasche allerdings bewusst vergessen, denn ansonsten fällt es natürlich schwer, sich bei diesem Ausnahme-Weißburgunder zurückzuhalten. Ausnahme, weil er im strikten Riesling-Portfolio eine Sonderrolle einnimmt; eine berechtige, da Van Volxem einst das erste Weißburgunder-Weingut an der Saar war. Ausnahme, weil die alten Weißburgunder- Rebstöcke auf kargen Schieferböden in den Gemeinden Wawern und Wiltingen stehen. Und natürlich, weil Roman und sein Kellermeister Dominik Völk keine halben Sachen machen und den Weißburgunder ertragsreduziert spät handlesen, spontanvergären und dann teils im Edelstahl, teils im großen Holzfass lange auf der Feinhefe reifen lassen. So jung wie der 2020er-Weißburgunder ist, macht er schon richtig Freude. Leicht hefig wirkt das Bouquet; direkt nach Einschenken des grüngelben Weins kommt erst einmal ein Zitrus-Wall, der sich nach kurzer Zeit die Aufmerksamkeit mit Birne (Abate Fetel auf den Punkt) und reifen, säurearmen exotischen Früchte teilt. Darunter riechen wir Feuerstein, einen gewissen „Zisch“ haben wir in der Nase, doch suggeriert eine feine Eichennote vom großen Holzfass, dass es neben saftig auch rund zugehen wird. Am Gaumen bestätigt sich dieser Eindruck: Fruchtig und frisch mit einem süßen Extrakt beginnt es auf der Zungenspitze und breitet sich cremig-nussig und mundfüllend aus. Ganz zart salzig geht es zu. Das hat „bugundischen“ Anklang, der auf eine gewisse Riesling-Charakteristik (Schiefer!) trifft, aber gleichzeitig viel, viel moderater in Sachen Säure ist. Sofort kommt bei diesem Wein berechtigterweise Lust auf Essen ins Spiel. Vielleicht auf ein Frikassee vom Salzwiesenhuhn mit einer Sauce Albuféra, dazu Kapern und Zitronenzeste oder Spaghetti alla chitarra mit rahmiger Schnittlauchsauce (aus Brühe, Wein und Crème fraîche) und Kaviar. Ab sofort und bis mindestens 2026+ und leicht darüber hinaus. RIESLING „VV“, 2020 Kann denn ein wenig Restsüße Sünde sein? Auf keinen Fall, schon gar nicht bei Van Volxems „Viel Vergnügen“-Riesling! DMO012720 Riesling „VV“, 2020 DV 11,5% Vol. 13,20 €/l 9,90 € Während das schlankere Gutsriesling-Pendant „Schiefer Riesling“ sich neben schöner Frucht über rassige reife Säure und kristallklare Schiefer-Mineralität definiert, kommt der „VV“ mehr über fulminante Frucht, opulente Saftigkeit – und eine deutlichere Restsüße: er ist geschmacklich eher feinherb. Das hat bewusste Reminiszenzen an den Van Volxem-Stil zu Beginn des sagenhaften Saar-Erfolgsstory. Damals, Anfang der 2000er- Jahre, waren Roman Niewodniczanskis Weine deutlich opulenter und durchaus von Restsüße geprägt. Der „VV“ wächst auf Devon-Schieferböden, wird etwas später gelesen als der „Schiefer“ und bei der Spontanvergärung bleibt etwas mehr Restzucker stehen. Und was macht das? Richtig viel Spaß! Lust auf Sonne, Terrasse und gute Laune! Also, kurz, bevor wir den Grill für gegrillte Garnelen mit Tomaten-concassée und leicht säuerlicher Beurre Blanc oder Seeteufel-Steaks mit gegrillten Pfirsichen und Kräutersalsa anwerfen, und die Musik – mitreißend wie der Wein – erklingt, unsere Verkostungsnotizen. Apropos Pfirsiche: Bei einem Marktbesuch im Hochsommer könnten die Pfirsiche, die uns das Bouquet förmlich entgegenschleudert, nicht reifer und mundwässernder saftig duften. Unterlegt von feiner Schiefermineraliät, lädt dieser Stoff zum Probieren und dabei mehr zum Trinken denn zum Studieren ein. Da tun die wahrschlich schlanken 11,5 Volumenprozent Alkohol ihr Übriges. Am Gaumen das gleiche Bild: Reife Frucht, die sich erst voluminös und cremig im Mund ausbreitet – so saftig und gefällig löst das Glücksgefühle aus, dann ein bei aller Gefälligkeit enorm animierendes, hochfeines Süße-Säure-Spiel mit charmant unterschwelliger Mineralität. Das sind die vielen Facetten dieses Musterweinguts und der phänomenalen Rebsorte Riesling, die wir und Sie, werte Kunden, so lieben! Ab sofort los ins Vergnügen und bis 2025 Party. Nonstop! 64 PINWAND °323 | Mai 2021

Van Volxem SAAR DEUTSCHLAND „SCHIEFER RIESLING“, 2020 Ein Gutsriesling wie ein Uhrwerk: Frucht und präzise Schiefermineralität begeistern bei diesem geschliffenen Wein DMO010620 „Schiefer Riesling“, 2020 DV 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 € Der Einstieg in die zauberhafte Riesling-Welt des Roman Niewodniczanskis beginnt mit diesem Gutswein: Prototyp eines Saar-Rieslings und im besten Sinne Musterknabe. Fruchtgeprägt, sofort zugänglich, von tänzelnder Leichtigkeit und wohldosiert rassig – das hat unbestritten Klasse! Der erste Eindruck des Bouquets ist Eisbonbon, aber nicht kitschig und artifiziell. Eher wie ein eiskalter Gebirgsbach nach der Schneeschmelze oder ein Durchatmen von kalter Luft am Gletscher mit dem Duft balsamisch-frischer Kräuternoten. Nach kurzer Zeit ist der „Schiefer Riesling“ voll da: jung und noch ein wenig hefig von der Spontanvergärung, aber sauber fruchtig und aromatisch mit Melone und Pfirsich sowie mit zarten Zitrusnoten. Deutlich zeigt sich Feuerstein, ein Ergebnis der devonischen Schieferböden mit ihren Rhyolith-Anteilen vulkanischen Ursprungs sowie Grauwacke, worin die bis zu 30 Jahren alten, eher jüngeren Rebstöcke wurzeln. Als Kontrapunkt zu diesem auch am Gaumen verlockenden Extrakt fungiert beim kristallklaren Wein eine reife Säure. Ein analytisch und geschmacklich trockener Wein, dem eine Spur Restsüße subtilen Kick verleiht. Nicht nur dadurch ist die Säure bei aller Präsenz ohnehin großartig eingebunden und „surft“ auf einer Welle von Mineralität, die den „Schiefer Riesling“ – nomen est omen – auszeichnet. Hier geht es nicht um Opulenz oder reine Saftigkeit, wenngleich der Wein am Gaumen auch mit seinem fruchtigen Ersteindruck großen Spaß macht. Doch daran anknüpfend wirken bei der nachfolgenden Präzisionsarbeit Zitrone und gelbe Pampelmuse konstruktiv als Animateure des herrlichen Trinkflusses mit. Das ist in Schiefer gemeißeltes Rieslingvergnügen à la Van Volxem – beneidenswerte Qualität, Jahr für Jahr, Flasche für Flasche! Ab sofort und vergnügt bis 2026. „SAARRIESLING“, 2020 Der 2020er „SaarRiesling“: Eleganz, Finesse, Leichtigkeit – die neue Saar-Klassik! DMO011020 „SaarRiesling“, 2020 DV 12% Vol. 16,80 €/l 12,60 € Begriffe „feinherb“ oder gar „halbtrocken“ sucht man auf den Etiketten Van Volxems vergeblich. Das sind nicht die Kategorien, in denen Roman Niewodniczanski und sein kongenialer Weinmacher Dominik Völk denken – oder Wein machen. Und so mancher Weinliebhaber wird von diesen Begriffen bis heute abgeschreckt. Dabei mögen einige von Ihnen, verehrte Kunden, genauso wie wir solche Weine besonders gerne, vor allem dann, wenn sie von der Saar stammen. Und warum auch nicht? Denn ist ein Wein wie der Van Volxem’sche „SaarRiesling“ nicht „Saar pur“ und „Saar klassisch“? Tatsächlich ist dieser Riesling ein idealtypischer Vertreter dieses Stils, den es schon lange gibt und den man nirgendwo sonst so schön und so vollendet finden kann. Auch für 2020 ist er so etwas wie das verheißungsvolle, weingewordene Versprechen und Aushängeschild des Betriebs – mittlerweile geradezu ein Saar-Riesling-„Archetyp“ auf Gutswein-Niveau. Hier findet sich (neben dem Wort „trocken“ auf dem Etikett) wieder all die begeisternde Energie, Spannung und Lebendigkeit, die man durchaus mit einem Riesling verbinden würde, der aus dem „off dry“-Lager stammen könnte … Und dieser Wein weckt Emotionen. Er ist berührend, charakterstark, voller Mineralität und so wunderbar reif, fruchtig und salzig, dass man nicht von ihm lassen möchte – warum auch? Der spontan vergorene und im Edelstahl ausgebaute „SaarRiesling“ verkörpert die perfekte Vermählung von physiologischer Reife und lebendiger Säure, frisch und klar und doch auf den Punkt genau spät gelesen, animierend saftig, substanziell und dabei doch leicht. Anfänglich ein leiser Hauch von Eisbonbon, der sich buchstäblich in Wohlgefallen auflöst: Steinobst (Mirabelle, etwas Pfirsich) trifft auf Agrumen (Salzzitrone mit einem gewissen crunch, Mandarine und Pomelo), dazu Zitronenverbene und ein Hauch Orangenblüten, eingerahmt von rauchig-feuchten, kühlen Schiefer. Auch am Gaumen strotzt nur der Riesling nur so vor Vitalität, die sich vor allem auf den Trinkfluss auswirkt. Es fällt uns – zugegebenermaßen – nicht eben leicht (und das jahrein, jahraus) die eine oder andere Flasche im Keller zu „vergessen“, dabei lohnt es sich allemal, die Entwicklung dieses brillanten „Saar Rieslings“ nachzuvollziehen, der nach ein paar Jahren Flaschenreife nichts von seiner Vitalität verliert, aber umso mehr an Vielschichtigkeit zulegt. verfolgen – so viel steckt in diesem Wein, der nichts weniger ist als das Geschenk eines Teams von genialen Weinmachern. Ab sofort und mit großem Genuss bis sicherlich 2026+. Potenzial ist mehr als deutlich vorhanden. 65

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