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PINwand Nr. 323

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Weinmagazin Ausgabe Mai 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN PIEMONT Giacosa

ITALIEN PIEMONT Giacosa 100 PUNKTE „IT IS AMAZING. THE GREATEST BARBARESCO EVER FROM HERE?“ –JAMES SUCKLING 97 Punkte JAMES SUCKLING „FALLETTO“ DOCG BAROLO, ROSSO 2017 Giacosas „Falletto“ – wieder ein Triumph! 97 Punkte: „Sehr komplex. Ein kraftvoller Falletto.“ – James Suckling IPI020517 „Falletto“ DOCG Barolo, rosso 2017 14,5% Vol. 220,00 €/l 220,00 € Bruno Giacosa und Barolo. Diese zwei Begrifflichkeiten können nahezu synonym verwendet werden, wenn es um den echten, den klassischen Barolo geht, so wie er von Traditionalisten interpretiert wird. Aushängeschild und Namensgeber für die Azienda Agricola war Giacosas Paradelage, der Falleto. Dieser Barolo aus Serralunga ist, wie im Vorjahr, natürlich einer der meistgesuchten Weine des eher warmen, zum Teil sogar heißen Jahrgangs, den allerdings, wie Antonio Galloni ausführt „nur wenige in einer Blindverkostung als aus einem heißen und trockenen Jahrgang kommend, identifizieren würden. Warum das so ist? Weil Winzer wie Bruno Giacosa schon seit langem „den Bogen ’raus haben“, wie man mit solch heißen Jahren (spätestens seit 2003) umgehen muss: „Das kann man gar nicht genug betonen!“ (Galloni) – was, wieder Vinous-Chef Galloni, für die besten Produzenten, und dazu gehört nun Bruno Giacosa zweifelsohne, bedeutet: „Die besten 2017er sind außergewöhnlich poliert, lebhaft und schlichtweg köstlich.“ Ja, ja und ja! Auf Giacosas „Falletto“, der aus einer Lage stammt, die sich durch lehmigen Unterboden, eine dünne, pulverartige Kalksteinschicht und einen nicht unbedeutenden Eisenanteil auszeichnet, trifft das in jeder Hinsicht zu! Das Bouquet ist traumhaft rotfruchtig und fein. Es duftet hier nach Himbeeren und Walderdbeeren, einer würzigen Mischung aus Macchia und Zedernholz, etwas kühler Erde und eher „dunklen“ Blüten aus dem Glas. Ein Hauch dunkle Schokolade mit minimalem Nuss-Nougatanteil und nochmals Frucht (fast schon getrocknete Brombeere und Pflaume) vervollständigen dieses komplexe Bild von einem Wein. Am Gaumen zeigt sich der Barolo enorm komplex und feinnervig. Doch besitzt er auch Expressivität, die man durchaus in Verbindung mit den 2015er, ja auch den 2005ern bringen kann, die sich in einer schönen, präzisen Säure und einem durchaus straffen, dabei geschliffenen Tannin maninfestiert, Tanninen, die sich „im Inneren eines Fruchtkerns befinden“ (Galloni). Dieser Jahrgang hat einfach perfekte Proportionen. Gönnen Sie sich und dem Wein ein großes (Burgunder-) Glas und lassen Sie ihm Zeit darin. Am Gaumen ist der Barolo engmaschig, dabei nicht zu konzentriert, die Tannine – wie schon erwähnt – präsent, aber fein poliert, werden auf jeden Fall von einem Mehr an Flaschenreife profitieren. Für den Fall, dass Sie des Wartens schon jetzt müde sind und sich dem (noch) schlafenden Riesen nähern wollen, sollten Sie den Wein unbedingt dekantieren und gut fünf Stunden in der Karaffe atmen lassen – er wird es Ihnen – mit einer Eleganz und Tiefe, wie sie nur den wirklich großen Weinen der Welt eigen ist – danken! Bruno Giacosas Barolo „Falletto“ legt auch 2017 beredtes Zeugnis seiner himmelstürmenden Größe und der Meisterschaft seines Schöpfers ab. Grandios! Ab 2025–2026 oder, falls schon jetzt mit gut 5 Stunden in der Karaffe. Bis 2050+. 46 PINWAND °323 | Mai 2021

Giacosa PIEMONT ITALIEN „ASILI DI BARBARESCO“ DOCG BARBARESCO RISERVA, ROSSO 2016 Riserva aus einem Traumjahrgang und Nebbiolo in Vollendung! IPI021016 „Asili di Barbaresco“ DOCG Barolo Riserva, rosso 2016 14,5% Vol. 526,66 €/l 395,00 € Nach 2011 und 2014 nun wieder das legendäre red label, der Einzellagen-Barbaresco „Asili“ in Riserva-Qualität, was im Grunde niemanden überraschen dürfte, gilt doch 2016 als einer der großen, wenn nicht gar der größten Jahrgänge im Piemont. Wenn also rare Spitzen-Cuvée, dann doch sicherlich jetzt. Und auch wenn man dem großen Bruno Giacosa mit einer gewissen Berechtigung einen gesunden Eigensinn unterstellen wollte – der Perfektion, ja Magie des Jahrgangs 2016 konnte selbst er sich nicht entziehen (2014 war etwa alles andere als „einfach“ …). Das Traubenmaterial war dann auch entsprechend hervorragend (für die Riserva wird ohnehin nur das Beste vom Besten selektiert!), und schon im Keller zeigte sich anhand der Fassproben sofort das enorme Potenzial, das im „Asili di Barbaresco“ nicht nur „schlummert“, sondern immer ein quasi essenzielles Charakteristikum dieses Weins ist. Wann immer man von DNS, also letztlich der Erbinformation eines Weines spricht, dann ist im Falle dieser Riserva das „Potenzial“, die „Lebensenergie“ fundamentaler Baustein dieses gewaltigen Weins. So viel sei gesagt: Uns ist kein „Rotetikett“ der vergangenen Jahrzehnte bekannt, das sich nicht ganz weit „außerhalb des Gewöhnlichen“ befunden hätte, wobei das „Gewöhnliche“ im Falle Bruno Giacosas immer das „besonders Großartige“ ist! im mindesten karge Würze – ein leuchtend rubinroter, unergründlicher Gebirgssee, in den man eintauchen möchte. Am Gaumen dann Variationen des gleichen Themas: Eleganz, unbedingte Noblesse und die schon erwähnte Wucht, die sich in einer bestechenden kraftvollen, ja muskulösen Struktur und in diesem jugendlichen Stadium noch bemerkenswert festen (für James Suckling „chewy“), wie immer bei Giacosa aber überaus luxuriös-seidigen Tanninen offenbart. Frucht und Würzigkeit, Struktur, mineralisches Gerüst und Säureader sind eins, ein integriertes Ganzes, im eigentlichen Sinne Essenz! Ein Barbaresco für Epikureer und leidenschaftliche Träumer, für Feingeister mit einem gewissen Hang zum Drama und alle, die sich einmal in einem Wein (und sei es auch nur für die Dauer eines Glases) „stundenlang“ verlieren möchten. Einer grandiosesten Weine eines grandiosen Jahrgangs, mit Burlottos „Monvigliero“ sicherlich das Schönste, was an Nebbiolo auf Flaschen gezogen wurde. Ein Traum, den man sich unbedingt erfüllen sollte, denn was könnte für einen Weinliebhaber erfüllender sein, als diesen einen Traum zu (er)leben? Ab 2025–2026, möglicherweise sogar fünf Jahre später, dann ein einziger Höhenflug bis sicherlich 2052+. Wie Antonio Galloni in seinem „Jahrgangsrapport“ berichtete, gehörten die jungen Barbarescos von 2016 zu den überzeugendsten Weinen, die er in den 20 Jahren, seitdem er in der Region unterwegs ist, verkosten konnte. Weine aus einen „very high-quality vintage“ mit „dem Potenzial sich als wahrhaft außergewöhnlich zu entpuppen“. Das Jahr 2016 kam nur sehr langsam in Schwung, ein echter Spätzünder. Erst kühles, durchaus regnerisches Wetter während der Frühlingsmonate, dann ein warmer Sommermonate ohne anhaltende Hitzeausschläge (und mit einer ungewöhnlich niedrigen Luftfeuchtigkeit), dafür deutlich kühlere Abend- und Nachttemperaturen (mit einer größeren Temperaturamplitude als etwa 2015) – für Nebbiolo geradezu ideale Bedingungen. Diese recht lange und sehr gemäßigte Wachstums- und Reifeperiode ohne „Stressmomente“ bedingte eine fast schon entspannte Ernte im Oktober, die im Vergleich zu den letzten Jahren eher spät stattfand. Im Bouqet manifestiert sich diese „Ruhe“ in einer berauschend eleganten Konzentration und sanften „Wuchtigkeit“: Blütenaromen (Veilchen, dunkle Rosen), dunkle, hocharomatische Waldbeeren, balsamische Kräuter, Süßholz und eine „steinig-kühle“, nicht Bruna Giacosa verwaltet mit viel Gefühl das Erbe ihres Vaters. 47

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