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PINwand Nr. 323

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Weinmagazin Ausgabe Mai 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Monthelie MONTHÉLIE „PARCELLAIRE 28“ DU MONOPOLE „CLOS DU MEIX GARNIER“, ROUGE 2018 Auswärtsspiel für Borussia Dortmund! FBU271418 Monthélie „Parcellaire 28“ d. M. „Clos du Meix Garnier“, r. 2018 13% Vol. 45,33 €/l 34,00 € Da staunten wir nicht schlecht! Was war denn da in unserem Glas! Was für ein wunderschöner Wein! Und Cataldina erzählte uns die Geschichte hinter diesem genialen Tropfen. Promi-Weine gibt es wie Sand am Meer. Mit wenigen Ausnahmen bieten diese aber nicht viel mehr als einen bekannten Namen. Bei diesem Freundschaftsprojekt schaut dies völlig anders aus. Axel Witsel, der begnadete belgische Fußballnationalspieler mit dem Lockenkopf, der zur Zeit bei Borussia Dortmund unter Vertrag steht, ist ein echter Wein-Aficionado und bekennender Pinot-Liebhaber. Und wo tummelt man sich, wenn man gute Weine liebt? Im Burgund! Noch aus Witsels Lütticher Kickerzeit rührt die Bekanntschaft und Freundschaft zu Cataldina und ihrem Partner Vincent. Und es wurde die Idee geboren, nicht nur grandiose Pinot Noir zu trinken, sondern auch einen Wein zu machen. Gemeinsam mit Cataldina widmet er sich einem eigenen Weinprojekt, aus einer kleinen Parzelle innerhalb der Monopollage „Clos du Meix Garnier“, bestückt mit den ältesten Reben des Weinbergs, über 90 Jahre alt. 2017 wurden aus diesem Cru erstmals ganze zwei Fässer produziert, Axel Witsel begleitete übers ganze Jahr – soweit es sein „Brotberuf“ zuließ – gemeinsam mit Marc Carnevale, einem Lütticher Gastronomen, die „Weinwerdung“ des „Parcellaire 28“. Eigentlich möchte Freund Marc den Wein in seiner Restauration exklusiv vertreiben, doch wir konnten uns glücklicherweise nach der Verkostung dieser Trouvaille einige Flaschen für unsere Kunden sichern. Der Name „Parcellaire 28“ bezieht sich auf die Lieblingsrückennummer Witsels, die er bei allen seinen Vereinen seit Beginn seiner Profikarriere bei Standard Lüttich tragen durfte. Und die Nummer 28 steht jetzt auch für einen Burgunder der Extraklasse, der auch Nicht-BVB-Fans begeistern wird. Die uralten Reben stehen nämlich auf eher kieseligem Boden, der die Wärme gut speichert und dadurch einen würzigeren, dichten Burgunder hervorbringt, was vom allgemein kräftigen Jahrgang 2018 betont wird. Hier duftet es nach Herzkirschen, Mandeln und Rosenblättern mit Mokka. Am Gaumen sind die Tannine fein, geben dem Wein allerdings feinen grip mit bis zu seinem Ausklang. Uns gefällt die etwas reifere Aromatik dieses kräftigen Pinot Noir, der mit seiner beerig-lakritzigen Aromatik einen maskulinen Burgunder hervorbringt. Das ist kein weichgespültes Sternchen-Projekt, sondern legt Zeugnis ab von Leidenschaft und echtem Handwerksverständnis. Hut ab! Man sagt ja nicht umsonst, dass die Weinbranche besonders von Quereinsteigern geprägt ist. Bahnt sich hier etwa eine zweite Karriere an? Zu genießen ab Herbst 2020, Höhepunkt wohl 2022–2030. 24 PINWAND °323 | Mai 2021

Monthelie BURGUND FRANKREICH MONTHÉLIE 1ER CRU „LES DURESSES“, ROUGE 2019 Monthélie, mon amour! – rot wie weiß! FBU270419 Monthélie 1er Cru „Les Duresses“, rouge 2019 13,5% Vol. 52,00 €/l 39,00 € Burgund gilt für viele als hohe Schule und oft bedarf es einiger Anläufe, bis man sich hier einigermaßen auf sicherem Terrain wägt. Die Weine sind es allemal wert. Lassen sich die Côte de Nuits und Côte de Beane als Zentrum der feinsten Burgunder noch einigermaßen in Rot- und Weißweingebiete unterteilen, so herrschen nahezu allernorts Ausnahmen vor. Und dann gibt es noch etliche Fälle, wie den hierzugrundeliegenden. Nämlich, dass eine Premier-Cru-Lage sowohl für Rotals auch Weißwein gelten kann. Der „Les Duresses“ in Monthelie ist ein solcher Kandidat. Wichtig ist für uns: Er bringt in beiden Fällen guten Wein hervor. Und das sollte man sich merken. Doch wie in fast allen Fällen Burgunds hat diese Aufteilung ihre Berechtigung. Denn schaut man sich die Exposition genauer an, wird schnell deutlich, warum hier bereits vor Generationen zweigleisig gefahren wurde. Monthelie grenzt direkt an Meursault an, den wohl legendärsten Ort für weiße Burgunder, befindet sich aber auch unweit von Volnay, welches für präzise und eher leichte Pinot Noir steht. Allein eine kurze Fahrt durch Monthelie fühlt sich wie ein Ausbruch aus Burgund an. Anstatt flacher Lagen dominiert hier ein hügeliges Landschaftsbild. Das ganze Örtchen befindet sich auf einer Anhebung, liegt damit höher als Meursault. Dieser 1er Cru befindet sich allerdings schon an der Grenze zum Satelliten Auxey-Duresses, welches gleichermaßen für Pinot Noir wie Chardonnay berühmt ist. Es ist der wohl präziseste und drahtigste Burgunder der Domaine. Mit seiner Geschliffenheit erinnert er uns oft an herausragende Volnays. „In warmen Jahren erhält man hier sehr einfach die Frische in diesem vom Kalk geprägten Terroir,“ erklärt uns die Winzerin, Cataldina. Kein Wunder also, dass hier die zwei Seelen Burgunds vertreten sind. Im Jahrgang 2019 überzeugt uns der Premier Cru mit saftiger Frucht. Sie weht regelrecht aus dem Glas, duftet nach Erdbeeren und Sauerkischen. Das Bouquet wirkt dabei ungemein klar definiert und auf die kühle Frucht reduziert. Am Gaumen besticht der Premier Cru durch eine stattliche Tanninstruktur, die ihn von den Villages-Qualitäten abgebt, ihm nochmals ein Potenzial von einer weiteren halben Dekade zusichert. Dabei sind die Tannine von exzellenter Güte, sodass dieser Pinot Noir schon jetzt mit seiner saftigen Frucht zu verblüffen weiß. Die feine Säurestruktur besitzt Biss, seine fleischige Frucht vermittelt – diese bildhafte Beschreibung haben wir vom Kaiserstühler Garagenwinzer Holger Koch geklaut – einen „Pinot Noir al dente“. Das ist ein grandioser Monthelie mit Schliff und Präzision am Gaumen, dabei wie alle Weine des Hauses völlig befreit von erschlagendem neuem Holz. Zu genießen ab Herbst 2022, Höhepunkt wohl 2023-2040. MONTHÉLIE 1ER CRU „LE MEIX BATAILLE“, ROUGE 2019 „Le Meix Bataille“: tief strukturiert und großzügig am Gaumen FBU270519 Monthélie 1er Cru „Le Meix Bataille“, rouge 2019 13,5% Vol. 52,00 €/l 39,00 € „Le Meix Bataille“ ist ganz klar der Charmeur unter den Monthélies des Hauses. Dieses etwas wärmere Terroir (wir sprechen hier dennoch vom hoch gelegenen Monthélie, das allgemein sehr zarten Pinot Noir hervorbringt) liefert strahlend saftige und reife Trauben ab. „Was die an der Côte de Beaune erzeugten Rotweine des Jahrgangs 2019 betrifft, so bezeichneten die meisten Erzeuger diese als ,angenehme Überraschung‘ in dem Sinne, dass eine glühend heiße und überaus trockene Vegetationsperiode derart frische und lebendige Weine hervorbrachte. (…) Ihre moderat festen Tannine, in Verbindung mit einem angemessenen Säurehaushalt, bilden den Rahmen für energisch, erfrischende und akzentuierte Weine. Darüber hinaus und am allerwichtigsten, hat die enorme Hitze, die Transparenz des darunter liegenden Terroirs wenig beeinträchtigt. “ erklärt Allen Meadows (Burghound) die Eigenheiten des Jahrgangs 2019. Genau dieses Wechselspiel aus reifer Frucht, feiner Säure und Terroirtypizität macht den Premier Cru so geschmeidig und interessant. Es duftet im vollen Bouquet nach reifen Zwetschgen, Hagebutte und Schwarzkirschen. Enorm saftige Frucht und weiche, aber fleischige Tannine, die für ein die Saftigkeit regelrecht befeuerndes Mundgefühl und noch mehr Fülle und Tiefe sorgen. Damit zeigt sich dieser Premier Cru wunderbar geschmeidig. Die Südlage erweist sich Jahr für Jahr als echter arrivage-Held, dessen verschwenderischer Fruchtfülle wir uns gerne hingeben. Bei allem Charme sollte man aber nicht vergessen, dass jene Lage darüber hinaus exzellent reifenden Pinot Noir hervorbringt. Zwei Dekaden Reifepotenzial ist absolut realistisch. Ab Frühjahr 2020, Höhepunkt wohl 2023–2040. 25

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