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PINwand Nr. 322

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Weinmailing Ausgabe April 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH SÜDLICHE

FRANKREICH SÜDLICHE RHÔNE Vieux Donjon LE VIEUX DONJON CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE © Marc Ginot Claire Michel vinfiziert die vielleicht elegantesten Weine Châteauneuf-du-Papes 98 PUNKTE DECANTER 94–96+ PUNKTE JEB DUNNUCK „Die Weine aus dem Weingut Vieux Donjon zählen zu den besten, elegantesten und beständigsten der Appellation Châteauneuf-du-Pape.“ LA REVUE DU VIN DE FRANCE „The best buy in high-end Châteauneuf-du-Pape“, so urteilte Parker bereits vor über einem Jahrzehnt. Für uns hat diese Einschätzung zu keinem Zeitpunkt an ihrer Richtigkeit verloren. Le Vieux Donjon gehört zu der auserlesenen Gruppe der Weingüter, die wir selbst zu unseren persönlichen Favoriten zählen – für Ralf Zimmermann etwa kommt von hier (in fast jedem Jahr) sein absoluter „Lieblings-Châteauneuf“. Das trotz aller Erfolge in den letzten Jahrzehnten wohltuend bescheiden gebliebene Ehepaar Michel bewirtschaftete jahrzehntelang ihre liebevoll gepflegten, zwischen 90 und 100 Jahre alten Weinberge so naturnah wie möglich, voller Enthusiasmus und mit viel Herzblut. Ruf eines großen Weins begründet hat. Das Resultat penibler Weinbergarbeit manifestiert sich als majestätischer Rotwein klassischer Prägung (kühle Würze paart sich mit edler Frucht und schwarzen Trüffeln!), sehr langlebig, selbst in schwierigen Jahren bemerkenswert gut und eigentlich immer unter den Spitzenweinen der Region zu finden. Was uns besonders fasziniert: Als eines von wenigen Gütern in Châteauneuf verzichten die Michels auf Luxus-Cuvées und produzieren nur einen einzigen großen Wein, in den auch ihre allerbesten Trauben hineinkommen und den sie seit Jahren zu einem unfassbar sympathischen Preis anbieten, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, was in den letzten Jahren in dieser kleinen, berühmten Appellation so alles geschehen ist. Tochter Claire und Sohn François sind längst schon in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten und führen den von vielen Weinkennern in aller Welt geschätzten traditionellen Stil seit 2013 mit großer Hingabe und Enthusiasmus fort. Sie wissen nur zu gut, dass ihr wertvoller Schatz von teils uralten Reben, die Grundlage der geschmeidigen Tanninstruktur ist, die als Markenzeichen von Le Vieux Donjon den weltweit legendären So besitzt dieser traumhafte, höchst authentische Weinriese ein Preis-Genussverhältnis, das in Châteauneuf- du-Pape schwerlich zu überbieten ist. In gereiftem Zustand evoziert er in Blindproben wegen seines vornehmen, noblen Charakters sowie seiner mineralischen und dunkelfruchtigen Aromen zuweilen Assoziationen an große Pomerols! Und dieser Klassiker der Appellation ist auch einer der größten Weinwerte der Rhône. 60 PINWAND °322 | April 2021

Vieux Donjon SÜDLICHE RHÔNE FRANKREICH „LE VIEUX DONJON“ CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE, ROUGE 2019 LEBENDE LEGENDE! 94-96+ Punkte: „Ein herausragender Jahrgang für die Cuvée, die von 2–3 Jahren Flaschenreife profitieren und sich für 20 Jahre oder gar mehr halten wird.“ – Jeb Dunnuck FRS110119 „Le Vieux Donjon“ Châteauneuf-du-Pape, r. 2019 15% Vol. 54,66 €/l 41,00 € FRS110119M „Le Vieux Donjon“ Châteauneuf-du-Pape, r. 2019 MAG 15% Vol. 56,66 €/l 85,00 € Wie gerne begeben wir uns auf die Suche nach neuen unbekannten Weinen, in der Hoffnung eine große Entdeckung zu machen. Doch manchmal ist es auch schön einen festen Anker zu haben. Beim roten Klassiker Châteauneuf-du-Papes von Vieux Donjon geht es uns so. In regelmäßigen Abständen trudelt der neue Jahrgang ein und wir sehnen uns danach, dass alles beim Alten bleibt, wir die zahlreichen freudigen Erlebnisse mit diesem Wein wieder auferwecken können. Dem Geschwisterpaar, Claire (seit 2007 im Weingut aktiv) und François Michel, gelingt genau dieses Proust’sche Moment jedes Jahr aufs Neue! 2012 übernahmen sie den elterlichen Betrieb und führen fort, was Lucien und Marie José seit 1966 in meisterlicher Konstanz perfektioniert haben. Die Voraussetzungen dafür sind allerdings auch besonders formidabel: bis zu hundert Jahre alte Reben, die auf dem mit galets roulés bedeckten Plateau von Mont Redon und Les Cabrières stehen. Claire und François konzentrieren sich auf das absolut Wesentliche und produzieren jeweils nur einen einzigen roten (nur in äußerst seltenen Fällen auch einmal zwei) bzw. einen weißen – der von gerade einmal einem (von insgesamt 14) Hektar Rebfläche stammt – Châteauneuf pro Jahr: c’est tout! Und das ist ein Konzept, das uns ziemlich imponiert: Denn wenn man nur einen einzigen Wein vinifiziert, muss einfach alles stimmen (zumal in einer so berühmten Appellation!). So nimmt man dem Wein dann eben auch nicht das Herzstück und die Seele, da keine Selektion bester Trauben von den ältesten und ertragsärmsten Stöcke als konzentrierte Luxus-Cuvée abgefüllt wird, die dann vor allem als Verkostungswein“ auf Tour geht, um bei nationalen und internationalen Tastings entsprechend hohe Punktzahlen abzuräumen. Nein, hier ist alles so, wie es sein sollte. Der Wein wird absolut klassisch hergestellt, nur teilentrappt, im Beton spontanvergoren und in großen Eichenholzfudern ausgebaut, auf jedwede Schönung oder Filtration wird verzichtet. Das alles macht sich unter anderem auch in einer bemerkenswert langen Lagerfähigkeit bemerkbar. 2019: Ein Jahrgang, der endlich mal wieder auch für die lange Strecke ausgelegt ist. 2018 war im Châteauneuf-du-Pape charmant, 2019 konzentriert, so auch Jeb Dunnucks Fazit, der den klassischen Jahrgang als klaren „Steigerung“ gegenüber seinem Vorgänger einstuft. Dabei unterscheiden sich die beiden Jahrgänge, beide warm und eher trocken, nur gering voneinander. Doch es sind die „frühen Regenschauer des Frühlings“, die für Dunnuck einen essenziellen Unterschied darstellen. Denn sie sorgten für ideale Reserven während der Trockenperioden. Das Ergebnis: Weine von größerer Konzentration unter Beibehaltung der reintönigen Frucht. Werte Kunden, im hoch angesiedelten 2019er-Jahrgang hat Claire einen sagenhaft sinnlichen Châteauneuf-du-Pape gekeltert. Jeb Dunnuck, der nahezu alle Jahrgänge der Domaine seit 1997 verkostet und bewertet hat, schätzt das aktuelle Opus mit bis zu 96+ Punkten enorm hoch ein. Eine bessere Bewertung erhielt die Domaine bislang nur für den epischen Châteauneuf-du-Pape-Jahrgang 2010 (98 Punkte). Im Glas zeigt sich dieser klassische Rhône-Wein in dichtem Purpur und rubinrotem Rand. Kein Wein, der durch Überextraktion und schier endlose Konzentration begeistern will. Das Bouquet ist ätherisch, schwebend. Reife Pflaumen, Kornellkirschen und ein Hauch Brombeere prägen die Frucht. Zart umrahmt wir diese von Andeutungen nach getrocknetem und gepfeffertem Würzfleisch (beef jerky), Nelken und Kräutern der Provence. Am Gaumen betört die Cuvée aus Grenache, Syrah, Mourvèdre und einem geringen Anteil von Cinsault durch ihre sinnliche Textur. Die Tannine sind mürb und fein aber nicht trocknend, sondern verleihen dem König der Rhôneweine eine stattliche Textur. Das ist samtig, fast plüschig, wenn da nicht die markant kernige Frucht im Zentrum stehen würde. Im Gegensatz zu vielen weichgespült fruchtigen Weinen der Region, die sich im Kontext der immer extremeren Sommer mit Leichtigkeit vinifizieren lassen, zeigt der „Vieux Donjon“ einem in der Jugend die kalte Schulter. Man muss sich an die Größe des Weins herantasten (zwei bis drei Stunden in der Karaffe sind wirklich von Viorteil!)karaffieren sowie abnehmendem Füllstand der Flasche exponentiell zunimmt. Dann zeigt sich der feine Schmelz dieser meisterlichen Cuvée, die rote Frucht gewinnt die Oberhand und die Tannine geben den Weg frei für ein brachial kraftvolles und langes Finale. Châteuneuf-du-Pape, der die Seele zum Schweben bringt und die einmalige Stellung dieser Appellation exzellent unterstreicht. Großer Châteauneuf-du-Pape, der von 2–3 Jahren Flaschenreife profitiert. Reifepotenzial bis 2040 gesichert. 61

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