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PINwand Nr. 320

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Frisch eingetroffen! Weinmailing Ausgabe März 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

ÖSTERREICH WAGRAM Ott

ÖSTERREICH WAGRAM Ott „RIED SPIEGEL“ FEUERSBRUNNER GRÜNER VELTLINER 1. LAGE, 2018 Extraktreicher Grüner Veltliner aus Otts höchstem Weinberg: 93–95 Falstaff-Punkte! Platz 4: Grand-Cru-Verkostung der besten Grünen Veltliner Österreichs – À la carte OWG010818 „Ried Spiegel“ Feuersbrunner G. V. 1. Lage, 2018 (BIO) DV 13% Vol. 39,93 €/l 29,95 € AT-BIO-402 93–95 Punkte FALSTAFF Nach Bernhard Otts Empfinden ist der „Spiegel“ immer der Neugierigste seiner drei Lagenweine. Er ist der, der sich früher als die anderen beiden aus der Deckung traut und sich nach vorne auf die Bühne wagt. Dort glänzt der schlanke Kerl mit jugendlichem Charme und einer mitreißenden Vitalität. Dabei ist der „Spiegel“ ein feiner und subtiler Charakter. Er hat es – wie alle anderen Weine Otts auch – gar nicht nötig, laut zu werden. Vielmehr zeigt er in der Präzision seines Spiels aus Extraktreichtum, Säure und Frucht Otts Interpretation seiner Herkunft. Die trotz Südausrichtung kühle, weil hoch gelegene Lage findet sich in einem Mehr an Säure wieder – allerdings zarter als 2017. Der Boden aus Tertiärschotter und aus mit Kalk durchsetztem Löss sorgt für eine besondere Würze und für eine pfeffrige Schärfe, die sich mit einer Andeutung von Orangenzesten und einer Minznote verbindet. Gleichzeitig findet man im „Spiegel“ saftige Aromen von Marillen und Äpfeln sowie saftige Tropenfrüchte. Am Gaumen ist die fruchtige Extraktsüße markant, die von einer längeren Maischestandzeit herrührt und dem Wein viel Kraft, Tiefe und Substanz mit auf den Weg gibt. Was uns besonders fasziniert ist der Druck, den der kühle, doch keineswegs distanzierte, sondern vielmehr einladende Grüne Veltliner am Gaumen aufbaut. Ebenso besticht die präzise, aber weiche Säure, die den gesamten Wein durchzieht und zupackend, frisch und lebendig wirkt. Auch am Gaumen lebt der Wein vom Frucht- und Säurespiel, von der Würze, die neben Stein auch an Pfeffer erinnert. All das findet sich in diesem Wein zunächst dicht gepackt, fächert sich dann mit Luft beeindruckend auf und wirkt geradezu verspielt, obwohl der Wein immer dem Boden und seiner Herkunft verhaftet bleibt. Das ist höchst beeindruckende Winzerkunst Ab sofort zu genießen bis 2024. „RIED STEIN“ ENGABRUNNER GRÜNER VELTLINER 1. LAGE, 2018 Platz 2: „Erste Lagen“-Verkostung Österreich / Kamptal – Vinum Ein Grüner Veltliner zum Dahinschmelzen: 93–95 Falstaff-Punkte! Platz 7: Grand-Cru-Verkostung der besten Grünen Veltliner Österreichs – À la carte OWG010718 „Ried Stein“ Engabrunner G. V. 1. Lage, 2018 (BIO) DV 13% Vol. 39,93 €/l 29,95 € AT-BIO-402 Vinum: 2. Platz 93–95 Punkte FALSTAFF Bernhard Otts Grüner Veltliner vom Engabrunner „Stein“ stammt von der Grenze des Kamptals zum Wagram aus dem Nachbarort Engabrunn, in dem Otts Urgroßvater noch Winzer war. Die Böden aber unterscheiden sich deutlich von denen in Feuersbrunn, dem heutigen Stammsitz des Weingutes. Die Reben, von denen die ältesten 1957 gepflanzt wurden, fußen tief in Gföhler Gneis, in roten und weißen Sanden, bedeckt von einer dünnen Oberschicht aus Lösslehm. So vielschichtig der „Stein“, so komplex ist der Wein, in dessen Entstehung Ott die Trauben mehr als 30 Stunden auf der Maische ließ, um Extrakt und Phenole in den Saft zu bringen, der ja die ganze Tiefe und Mineralität der Lage widerspiegeln soll. Und das tut der Grüne Veltliner mit einer Eleganz und Entspanntheit, die uns sehr beeindruckt. In der Nase dominieren – viel mehr als bei den anderen beiden Feuersbrunner Lagen – mineralische Noten, etwas Rauch, jedoch verbunden reifem Pfirsich und Ananas. Dazu gesellen sich Japanische Birne und herber Orangenabrieb. Am Gaumen wird dieser Wein dann zum Belami. Er redet von seiner Herkunft und tut das mit Charme und Eleganz, verzaubert mit einem sinnlich cremigen und komplexen Ausdruck und hat dabei richtig Saft und Kraft. Die Textur ist markant, die Salznote ungeheuer animierend. Es ist ein Veltliner von großer Fülle, der jedoch gleichzeitig von dezenter Extraktsüße und einer ganz feinen, überaus eleganten Säureader durchdrungen ist. Das macht ihn lebendig, beschwingt und so kurzweilig, dass man mit ihm ganz sicher einen ganzen Abend verbringen möchte. Zu genießen ab sofort bis 2026 38 PINWAND °320 | März 2021

Ott WAGRAM ÖSTERREICH © Etienne van Sloun „RIED ROSENBERG“ FEUERSBRUNNER GRÜNER VELTLINER 1. LAGE, 2018 Platz 1: „Erste Lagen“-Verkostung Österreich / Wagram! – Vinum Platz 2: Grand-Cru-Verkostung der besten Grünen Veltliner Österreichs – À la carte Otts Veltliner-Meisterwerk mit 94–96 Punkten beim Falstaff … Vinum: 1. Platz 94–96 Punkte FALSTAFF OWG010318 „Ried Rosenberg“ F.er G. V. 1. Lage, 2018 (BIO) DV 13% Vol. 45,33 €/l 34,00 € AT-BIO-402 … und tiefgründigster Wein. Er ist so tiefgründig wie der Lössboden, der in der Ried „Rosenberg“ mit besonders viel Kalk durchmischt ist. Diesen Kalkreichtum merkt man dem Wein an in seiner begeisternden Spannung, in seiner Energie und dem Druck, den er am Gaumen aufbaut. Die Riede mit Reben aus dem Jahr 1956 hat Bernhards Vater 1961 erwerben können. Für Ott liefert sie heute sowohl diesen Wein als auch das Material für neue Pflanzungen, die alle per sélection massale entstehen, wobei Reis für Reis aus diesen alten Reben gewonnen wird. Die Handlese der in biodynamischer Pflege entstandenen Trauben erfolgte zum perfekten Erntezeitpunkt. Danach wurden die Trauben bei Ott gemahlen, dann langsam gepresst, und der Saft wurde „gebräunt“, wie es die Winzer formulieren. Das heißt, dass der Saft auf dem Weg zur Vergärung der Luft ausgesetzt wird, kurz oxidiert und danach wieder klar wird. Man ist sich heute ziemlich sicher, dass diese früher völlig übliche Behandlung des Saftes zu einem deutlich stabileren Wein führt, der zudem viel weniger geschwefelt werden muss. So ist es auch bei Ott, der nur geringste Mengen an Schwefel verwendet und den Wein ohne Temperaturkontrolle, aber im stets sehr kalten Keller bis in den Sommer nach der Lese im Edelstahl auf der Feinhefe reifen lässt. Das Ergebnis dieser beständig auf den Ausdruck des Terroirs gerichteten Arbeit ist ein leiser, aber zutiefst eindrucksvoller Grüner Veltliner. Die Nase braucht etwas Zeit und Luft – ihre Geduld wird reich belohnt: Der „Rosenberg“ erinnert an gelben Apfel, garniert mit einer tropischen Note und einer Spur Honig. Dazu kommen Kräuter mit einem dezenten Tupfer Tabak – ein Duft-Gesamtkunstwerk, das absolut mundwässernd ist. Am Gaumen erlebt man eine beeindruckende Struktur und Komplexität. Zwar findet sich auch hier Frucht, vor allem aber Würze, Stein und die mineralische Komponente, die ähnlich wie eine 12-Volt- Batterie an der Zungenspitze wirkt. Durch den „Rosenberg“ zieht sich sehr viel Energie mit einer feinen Säure. Der Wein baut eine beeindruckende Spannung auf und bleibt trotzdem ganz vornehm und leise. Dazu kommt die cremig-stoffige Eleganz, die noch lange präsent bleibt, auch wenn die Würze samt Orangennoten im ewig langen Nachhall langsam verklungen ist. „respekt-BIODYN“ heißt nicht nur die Gruppe biodynamischer Winzer, der Ott angehört, Respekt muss man auch diesem hochsensiblen, feingeistigen Veltliner zollen. Das ist höchstes Niveau! Zu genießen ab sofort bis 2026 39

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