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PINwand Nr. 319

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Weinmailing Ausgabe Februar 2021 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND MOSEL

DEUTSCHLAND MOSEL Molitor PINOT BLANC „HAUS KLOSTERBERG“, 2019 Top Basis-Weißburgunder von Molitor DMO067919 Pinot Blanc „Haus Klosterberg“, 2019 DV 12% Vol. 13,20 €/l 9,90 € Es ist beglückend, welch steiler Aufstieg dem Pinot Blanc bzw. Weißburgunder im Portfolio von Markus Molitor in den letzten Jahren gelungen ist. Was zunächst fast wie ein Mauerblümchen am Rande der großen Anzahl von Rieslingen schien, hat sich zu einer Pflanze von veritabler Größe entwickelt. Dazu trägt auch bei, dass der Weißburgunder längst nicht mehr zugekauft wird, sondern komplett aus eigenen Lagen gekeltert wird. Das ehrt diesen Mann, der den Ruf des Mosel-Burgunders fast im Alleingang aufpoliert hat. Und es ist immer wieder beeindruckend, dass ihm das überhaupt möglich ist; denn mittlerweile bewirtschaftet er rund 100 Hektar – weitestgehend in Steillagen. Beim Pinot Blanc „Haus Klosterberg“ trifft Markus Molitors großes Gespür für Burgundersorten auf den Anspruch, einen hervorragenden Gutswein ins Glas zu bringen, der vor Süffigkeit nur so strotzt. Molitors Weißburgunder bringt Charme, eine saftig reife Frucht und eine lebendige Säure zusammen, ist dabei klar und präzise, 2019 aber auch wieder wunderbar üppig und fleischig in der Frucht. Dabei profitiert der Pinot Blanc „Haus Klosterberg“ davon, dass er zu rund 20 % im Holz ausgebaut wurde, was ihm einen feinen, cremigen Charakter verliehen hat. Im Duft erinnert der Weißburgunder zunächst an leicht öligen Schiefer und damit an seine Riesling-Geschwister, von denen man diesen Duft ja kennt. Später und mit Luft finden sich immer mehr weiße Blüten, saftig reife gelbe Äpfel und Birnen, Orangen, Aprikosen und Pfirsiche, dazu ein Hauch von Honig, etwas blonder Tabak und Gartenkräuter. Dabei wirkt der Wein so appetitlich, dass man sofort den Drang verspürt, ihn zu kosten. Und wenn man den ersten Schluck im Mund hat, möchte man direkt weitertrinken, so lebendig und saftig, so süffig und trinkfreudig präsentiert sich der Wein. Da findet sich so viel reife gelbe Frucht, so viel Schmelz, durchzogen von einer reifen und lebendigen Säure, und gleichzeitig so viel Kraft und Substanz – das ist einfach umwerfend charmant. Jetzt und sicher bis 2028 zu genießen. PINOT BLANC „EINSTERN*“, 2019 Eleganz, Dichte und Spannung – Weißburgunder vom Riesling-Magier DMO067019 Pinot Blanc „Einstern*“, 2019 12% Vol. 19,73 €/l 14,80 € Es werden (allzu) oft Burgunder-Vergleiche bemüht, wenn es um deutsche Weine geht. Aber wer einmal Markus Molitors Pinot Blanc „Einstern*“ im Glas hatte, wird darum nicht herumkommen, unwillkürlich an exzellente Village-Weine aus der Bourgogne zu denken. Der Mann, dessen Weinberge mit rund 94 % Riesling bestockt sind, hat einfach ein Händchen und ein enormes Gespür für Burgundersorten. Der 2019er Pinot Blanc „Einstern*“ ist das beste Beispiel für diesen Hang zu Klarheit und Eleganz, der sich neben den Rieslingen auch in seinen Burgundern widerspiegelt. Der Pinot Blanc „Einstern*“ wird komplett im Holz ausgebaut, wobei Molitor sowohl das große Fuder als auch in geringerem Maße das Barrique einsetzt, aber immer gerade so, dass das Holz zwar zu spüren ist, wenn man genau darauf achtet, allerdings auf die feine, nie die plakative Art. Es bietet die Bühne für die Rebsorte, steht aber nie im Vordergrund – ganz im Gegensatz zu vielen Weißburgunder-Interpretationen, die wir sonst aus Deutschland kennen. Vielleicht hat Molitor bei der Sorte deshalb den französischen Namen beibehalten, um diesen französischen Ansatz schon im Titel hervorzuheben. So ergibt sich ein Wein voller Raffinesse, Charme und Eleganz, der aromatisch nach Weinbergspfirsich und Reineclauden duftet, nach Jasmin und Baiser mit Zitronencreme, nach Heu, saftigen Birnen und einem Hauch von Honig. Was sich in diesem Jahr besonders intensiv zeigt, ist der Schieferboden, der diesem Weißburgunder seinen Stempel aufdrückt. Am Gaumen lebt der Weißburgunder in hohem Maße von seiner saftig cremigen Aromatik, dem Schmelz und einer gewissen Rauchigkeit, einer pikant herben Note und salziger Mineralität. Das ist ein wunderbarer Weißburgunder, der einen ganz eigenen Mosel- und Molitor-Charakter aufweist und in seiner Eleganz und Klarheit die deutsche Alternative für Burgunder-Liebhaber ist. Und wenn man sich den Preis anschaut, dann kann man nur bewundernd den Kopf schütteln. Jetzt und sicher bis 2029 zu genießen. 90 PINWAND °319 | Februar 2021

Molitor MOSEL DEUTSCHLAND „SCHIEFERSTEIL“ RIESLING, 2019 (TROCKEN, WEISSE KAPSEL) Steil gehen mit Markus Molitor DMO065119 „Schiefersteil“ Riesling 2019 (tr., w. Kapsel) 12% Vol. 17,06 €/l 12,80 € Während es sich bei Markus Molitors Riesling „Haus Klosterberg“ tendenziell um den typischen Guts- und mundwässernden Zechwein handelt, zeigt der „Schiefersteil“ schon sehr viele Anlagen von Molitors großen trockenen Mosel-Weinen. Hier duftet es nach Petrol und Schiefer, Spontanvergärung, reifer gelber Frucht, aber eben auch nach einer zusätzlichen Dimension einer präzisen, fast kühl und knackig wirkenden Zitrusfrucht, die durch die reife Steinobstfrucht dringt und herbe Aspekte mit sich bringt. Man möchte sich schon in der Nase verlieren, die so einladend, pikant und saftig wirkt. Doch es geht am Gaumen nahtlos so weiter. Man kann es kaum fassen, dass dieser mundfüllende, saftige, überbordende und doch präzise Mosel-Riesling gerade einmal den Einstieg in das Molitor’sche Portfolio darstellt. Doch der Terroir-Meister ist mit so vielen guten Lagen gesegnet, dass er sich schon bei der Basis nicht lumpen lassen muss. Und dafür schätzen wir den Mann, der wie sonst keiner in Deutschland regelmäßig so hohe internationale Bewertungen in 99- und 100-Punkte-Gefilden erhält. So kann man sich nur wohlfühlen, genießen und schwärmen, wenn man den „Schiefersteil“ über die Zunge gleiten lässt. Voll und reif wirkt der Riesling zunächst, und im ersten Augenblick dominieren die gelben Früchte. Doch dann wird der Wein immer heller, immer zitrischer, immer druckvoller und präziser. Zur Zitrone und den Grapefruit-Noten kommt der rauchige Stein, das Kräutrige und das Steinsalz. Was für eine Balance zeigt sich hier zwischen reifer Süße, druckvoller Säure und dem blanken Stein, welche Kraft bei tänzelnder Leichtigkeit! Da ist die Flasche schnell geleert, und man bleibt beglückt zurück. Jetzt und sicher bis 2027 zu genießen. 91

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