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PINwand Nr. 314

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Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BURGUND

FRANKREICH BURGUND Dugat-Py BOURGOGNE, ROUGE 2018 Der Schlüssel zum Zauberreich FBU030718 Bourgogne, rouge 2018 (Bio) 13% Vol. 58,00 €/l 43,50 € Bereits vor zehn Jahren lobte die Bibel der französischen Weinkritik „Les meilleurs vins de France“ (Ausgabe 2010) euphorisch den Einstiegswein der Domaine: „Der kleinste Wein von Dugat-Py ist bereits ein großer Wein“ – und an diesem Urteil hat sich, bis auf den Preis, in all der Zeit nichts geändert. Es ist im Grunde kaum zu glauben, dass so ein Niveau schon auf der untersten Stufe der burgundischen Qualitätspyramide existiert, unserer Meinung nach ist dieser fantastische Wein im Villages-Bereich anzusiedeln. Mindestens! Und so erging es uns (wieder einmal!) auch beim letzten Besuch vor Ort, als uns Loïc blind den einfachen „Rouge“ einschenkte und uns völlig begeistert über die Qualitäten seines Gevrey-Chambertin „Vieilles Vignes“ äußerten, den wir – ganz sicher – im Glas vermuteten … – eigentlich kaum zu glauben! Aber das ist eben Dugat-Py, allerhöchste Qualität hat hier Methode. So wird etwa im Burgund-Report für den Jahrgang 2018 des Magazins Decanter (Februar 2020) Dugat-Py unter den elf „Best Producers“ geführt – wie die Domaine de la Romanée-Conti auch … Und den „Red Wine of the Vintage“ stellt Loïc – zum zweiten Mal in Folge! – auch, sein „Grand Cru Chambertin“ ist „close to Pinot Noir perfection“. Wer die Weine der Domaine Dugat-Py ein wenig kennt, weiß, dass der Winzer sie alle als vin de garde bezeichnet, die ihre Trinkreife frühestens nach sechs bis acht Jahren erreichen. Für die höheren Qualitäten (Village, Premier und Grand Cru) gilt das allemal, doch auch der Regionalwein profitiert von etwas Zeit auf der Flasche, selbst wenn er (zugegebenermaßen) jetzt schon ziemlich viel abgewinnen kann – zwei-drei Jahre sollten Sie ihm schon geben. Momentan zeigt sich der Basis-Wein von seiner wunderbar kühlen, dunkelfruchtigen Seite, hier finden sich schwarze Johannisbeeren und Blaubeeren, wie in Rauch gehüllte Kirschen (Glas- und Herzkirschen), säuerliche Zwetschgen, mit etwas Zeit im Glas dann Walderdbeeren, balsamische Noten (Kräuter, eine Spur Eukalyptus), Unterholz und immer wieder Himbeere. Am Gaumen dann Substanz bis dort hinaus, Tiefe und ein traumhaft präsentes Säuregerüst. 12 bis 18 Monate Fassreifung (10 % davon neues Holz) unfiltriert auf die Flasche gezogen – was dieser Wein an grip, an kreidig-intensiver Mineralität zu bieten hat, ist schon ein Traum! Das ist trotz aller Jugendlichkeit unglaublich elegant und von einer Präzision und Geschliffenheit, dass man sich unweigerlich die Frage stellt, was bei Dugat-Py „noch oben hin“ noch möglich ist – wenn das hier, wie gesagt, der Basiswein ist. Wir trauen es uns ja kaum zu schreiben, aber … der „Kleine“ ist die reinste Einstiegsdroge in Sachen Burgund. Oder, um Weinkritiker Andrew Jefford zu zitieren, er „öffnet die Tür zum Zauberreich burgundischer Glückseligkeit“. Dem schließen wir uns gerne und mit Nachdruck an! Mit Genuss ab 2021 bis sicherlich 2030+. 44 PINwand314 | September 2020

Dugat-Py BURGUND FRANKREICH BOURGOGNE „CUVÉE HALINARD“, ROUGE 2018 Village für alle! Ein ‚kleiner Gevrey-Chambertin‘ de luxe! FBU030118 Bourgogne Halinard, rouge 2018 13% Vol. 66,60 €/l 49,95 € Noch Ende der 1970-er bis weit in die 1980-er-Jahre wurden hier viele Fehler gemacht (nach Ansicht einiger Winzer sogar „Todsünden begangen“), insbesondere der exzessive Chemieeinsatz, von dem sich viele Böden Jahre später noch nicht erholt hatten, was dazu führte, dass selbst bei namhaften Domaines nur wenige Premier Crus, ja selbst Grand Crus, nicht die Qualität erreichten, wie man sie heute etwa mit der „Cuvée Halinard“, dem „Bourgogne deluxe“ des Winzermagiers aus Gevrey-Chambertin findet. Entdecken Sie, werte Kunden, das „Mysterium Burgund“ über diesen grandiosen Charakterwein, der nach dem Abt Halinard benannt ist, der im 11. Jahrhundert in Gevrey wirkte und den Keller erbauen ließ, in dem sich heute die Weine von Dugat-Py in aller Ruhe entwickeln – und Sie werden uns zustimmen, dass das Burgund eine eigene Weinwelt ist, denn Feinheit und Eleganz eines Burgunders sind – ganz nüchtern betrachtet – unvergleichlich. Dieser, in seiner Preisklasse, absolute Referenzwein bewegt uns mehr als viele renommierte Lagennamen der Côte de Nuits – dass die Trauben für die „Cuvée Halinard“ allesamt aus der Appellation Gevrey-Chambertin (also der nächsthöheren Village-Stufe der Qualitätspyramide) stammen, ist sozusagen die Kirsche auf dem Sahnehäubchen auf der Torte! Die Vorgehensweise ist klar: niedrige Erträge! 20–25 Hektoliter pro Hektar, häufig genug darunter (beim Village „Les Evocelles“ zuletzt sogar unter 15hl/ha). In einem warmen Jahr wie 2018 heißt das – zumindest für die Domaine Dugat-Py – konzentrierte, kraftvolle Burgunder mit enormer Komplexität und fantastischem Lagerungspotenzial. Anderen Winzern hingegen hat die klimatische Achterbahnfahrt des Jahrgang ziemlich zugesetzt. Das dürfte wohl nicht zuletzt an der Arbeit im Weinberg bzw. der Gesundheit von Reben und Trauben liegen. Bernard Dugat-Py und Sohn Loïc arbeiten nicht von ungefähr seit 2003 komplett biologisch, z. T. auch biodynamisch, ab dem 2015-er-Jahrgang sind die Weine auch offiziell so zertifiziert. Daher sind es gerade die Einstiegsweine solcher Winzer (und diese Domaine gehört ohne Zweifel zur burgundischen Elite), die besondere Beachtung verdienen, da sich hier die qualitativen Fortschritte der letzten Jahre – die „Erneuerung des Burgunds” (Jancis Robinson) – sofort bemerkbar machen und sehr leicht nachzuvollziehen sind. Und Qualität ist bei diesem Wein, ungeachtet seiner Jugend, sofort zu erkennen, die „Cuvée Halinard“ wirkt schon im Duft sehr präzise, konzentriert, dabei „energiegeladen entspannt“, schon recht sinnlich: sehr schöne Brombeere, reife Sauerkirschen, rauchige Noten, Cassis (Beeren und Rispe), Wacholder, Gewürznoten, nach einer Weile dann Walderdbeere – zum Verlieben schön! Am Gaumen zeigt der Wein dann die Tugenden großer burgundischer Pinot Noir, Kraft und Substanz – ja, unbedingt, und nicht etwa heftige Extraktion, Kraftmeierei und Holzorgien. Dabei ist er von bewundernswerter Finesse und Eleganz, die hier auf Jahre hin angelegt ist. Herrlich klare, saftige Frucht (Sauerkirsche, Johannisbeere, Boysenbeere, Granatapfel), exzellente, belebende Säure und feinkörnige Tannine, die sich wie ein Schleier aus zerriebener Kreide auf Zunge und Gaumen legt. Großartige Dichte und ein packend mineralischer Nachhall: Bourgogne deluxe! Ab etwa 2022, dann sicherlich bis 2033+ 45

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