Aufrufe
vor 3 Jahren

PINwand Nr. 314

  • Text
  • Weinfachhandel
  • Weinhandel
  • Verkostung
  • Winetasting
  • Wine
  • Weine
  • Wein
Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH GIGONDAS

FRANKREICH GIGONDAS Saint Cosme 94-96 Punkte THE WINE ADVOCATE 95-97 Punkte DUNNUCK GIGONDAS „HOMINIS FIDES“, ROUGE 2018 Horizonterweiternder Gigondas: grandioser Grenache von uralten Reben FRS070918 Gigondas „Hominis Fides”, rouge 2018 (Bio) 16% Vol. 118,66 €/l 89,00 € 94–96 Parker-Punkte: „… a big, concentrated and powerful wine. In this case, it‘s loaded with intense fruit and backed by waves of rich, velvety tannins …“– Joe Czwerwinski, The Wine Advocate, Issue 244 95–97 Punkte: „This fleshy, opulent, sexy wine does everything right“ – Jeb Dunnuck Louis Barruol über den „Hominis Fides“, dessen uralte, vermutlich über 120 Jahre alte Grenache-Reben, auf Kalksteinböden aus dem Miozän mit hohem Sandanteil wurzeln (eine Konstellation, die natürlich an die legendären Châteauneuf-du-Pape-Weine von Clos du Caillou und Rayas denken lässt): „Kraft und Zärtlichkeit verbinden sich zu unserem tiefgründigsten und rätselhaftesten Wein“, und das in einer Höhe von 250 bis 270 Metern über dem Meeresspiegel auf einer Einzellage, die „ungeachtet des Jahrgangs stets eines der besten lieux-dit ist: die großen Terroirs sind dem Jahrgang stets überlegen.“ Möglicherweise erklärt dies auch die Tatsache, dass der dieser Wein „in einem Weinjahr wie 2018 mit Finesse und Frische daherkommt. Auch die Tannine erreichen stets mit verblüffender Leichtigkeit die gewünschte Finesse.“ Umso verblüffender (und herrlich anregend!) die satte Kraft des „Hominis Fides“: konzentriert konzertierende Kombination von Brombeeren, Cassis, Lakritz, Blütenduft und einem Hauch Bergamotte (bis hin zum Earl Grey), dazu Schwarzkirschen und Pflaumen, die bald in eine dichte, „Umami-umwölkte“ Mischung aus Fleisch (leicht rauchig plus Extrakt à la Liebig), Röstnoten und Graphit übergeht. Am Gaumen kraftvolles, dabei ungemein weiches Tannin, das schon eine Lage Kaschmir übergestreift hat. Darunter brodelt bei diesem Uralt-Grenache die Frucht (mehr Brombeere, mehr Cassis, wieder die Schwarzkirsche, dazu ein verblüffend kühl-würziges „Aachener Pflümli“ mit Pfeffernoten und kräftiger Kräuterbeigabe – Garrigue!), die den Eindruck eines ungemein ätherisch-balsamischen Finales von (noch) jugendlichen Ungestümtseins und enormem Tiefgang verstärkt. Frucht, Frische, Opulenz und Wucht – was für ein Potenzial! Schon jetzt ein beglückender Wein, der allerdings in den nächsten 10 bis 15 Jahren seinen Zenit erreichen wird (bis 2035+). 38 PINwand314 | September 2020

Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH 94-96 Punkte DUNNUCK 96-98 Punkte PARKER GIGONDAS „LE POSTE“, ROUGE 2018 Ganz großer Wurf von Grenache-Guru Louis Barruol! FRS071118 Gigondas „Le Poste”, rouge 2018 (Bio) 16% Vol. 118,66 €/l 89,00 € 96–98 Parker-Punkte: „Given the intensity of every cuvée at this estate, I was blown away by the elegance shown by the 2018 Gigondas le Poste.“ – Joe Czwerwinski, The Wine Advocate, Issue 244 94–96 Punkte – Jeb Dunnuck Jahr für Jahr Weine für die Ewigkeit: Für Louis Barruol, den Grenache-Versteher, den Grenache-Flüsterer besitzt das geschichtsträchtige lieu-dit „Le Poste“ besondere Bedeutung. Es ist es seit 1490(!) im Besitz seiner Vorfahren und wurde entsprechend weinbaulich genutzt, schon sein Großvater, Henri Rolland, vinifizierte hier in den 1930-ern und 1940-ern einen „vin blanc du Poste“, und 1963 bepflanzte sein Vater (ebenfalls ein Henri) den Weinberg neu: drei Querterrassen (sogenannte „banquettes“) mit Grenache, eine mit Clairette. Zur selben Zeit begann er, mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters von Gigondas, Pierre Amadieu, die inmitten des Weinbergs gelegene Kapelle Saint-Cosme et Saint-Damien zu restaurieren. Die Böden dieses „Kapellen-Weinbergs“ aus tortonischem Kalkmergel (ein Kalkstein-Lehmgemisch), finden sich so auch im Barolo und Barbaresco, ein recht spezieller geologischer Umstand (vor Ort auch als „Unfall von Saint Cosme“ bezeichnet), der dazu führt, dass insbesondere gereifte, ältere Weine in ihrer Aromatik und filigranen Textur an Barolo erinnern. Den 2018-er beschreibt Louis als „feminine, salzig-seidige Version“ des „Le Poste“, bei der das Terroir in der Jugend besonders gut zum Ausdruck kommt und dabei einen „burgundisch anmutenden Charakter“ aufweist. Und wir lieben dieses südliche, Grenache-geprägte „Burgund“! Im Duft ein engmaschiges Gewebe verschiedener, ständig changierender aromatischer Stränge – dunkel „glühende“ Frucht (Brombeere, Pflaumen, Schwarzkirschen, Maulbeere), dazu zart irisierende „Glanzlichter“ (Veilchennoten, Garrigue und eine Spur Anis): Frucht, balsamische Tiefe und zurück. Das geht immens lange so weiter und ist für alle Beteiligten mehr als beglückend … Nach einiger Zeit im Glas legt der „Le Poste“ in Sachen Komplexität nach: Lakritz, Graphit und dunkler Stein. Im Antrunk dann von konzentriert-eleganter Wuchtigkeit (wieder Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, darüber? darunter? ätherisch Blutorange), immens dicht, immens elegant, das Tannin mit präzisem grip, dabei feingliedrig und seidenweich, im Nachhall wieder etwas Frucht, die in leicht salziges aufgeht – ein Monument! Wir wissen natürlich, dass es extrem schwer ist, sich diesen Wein zu versagen, und ja, er ist schon jetzt ein Genuss! Aber: Gönnen Sie sich und dem „Le Poste“ (und zumindest den anderen Einzellagenweinen – „Hominis Fides“ bzw. „Le Claux“) etwas Zeit, „vergessen“ Sie ihn einfach zehn bis zwölf Jahre (15–20 wären vermutlich ideal) im Keller – er wird nur noch schöner, noch grandioser! (bis 2038+) 39

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.