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PINwand Nr. 314

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Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH GIGONDAS

FRANKREICH GIGONDAS Saint Cosme LITTLE JAMES, VDT ROUGE 2019 Easy drinking, easy living. Genuss pur. FRS070819 Little James, VdT rouge 2019 DV 14% Vol. 10,53 €/l 7,90 € Einfach umwerfend, was uns da aus dem Glas entgegen duftet. Reife Kirschen, etwas Thymian und ein Tick Lavendel, der allem eine zart florale Note mitgibt. Das ist der Süden pur, und der findet sich auch am Gaumen: Kirschen und Johannisbeeren übernehmen augenblicklich das Kommando auf der Zunge, eine sehr dezente Würze breitet sich dahinter aus, ohne das verführerische Fruchtspiel zu stören. Die Frische, mit welcher sich der Little James im Mund ausbreitet, darf man durchaus als grandios bezeichnen. Kühl ist das Wesen dieses Tropfens, frisch und unprätentiös. Leichtgewirkt in der Textur, das Tannin feinkörnig wie auch seidig, das Gaumenspiel schlicht elegant. Leicht gekühlt ist dieser Kerl sogar filigran im Mund, er tänzelt auf der Zunge und am Gaumen wie eine Ballerina und hat doch auch Kraft unter der Haube. Wie und wo er diese allerdings versteckt, bleibt wohl für immer sein Geheimnis. Der Little James ist mit seiner frischen Art der ideale Sommerrotwein, der jedes BBQ bereichert und sich auch fürs Gläschen zwischendurch empfiehlt. Unkompliziert, easy going, süffig und erfrischend. So trinkt man auch an heißen Tagen gern mal rot. Mehr als nur gelungen. COTES DU RHONE 2019 Unverkennbar Gigondas. Einfach köstlich. FRS070319 Côtes du Rhône rouge 2019 14,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 € Blind erkennt man bereits die Herkunft dieses Côtes du Rhône. So duftet nur das Gigondas. Nach Oliven, nach Rosmarin und Thymian, nach Brombeeren und herrlichen Gewürzen. Auch im Mund kommen keine Zweifel drüber auf, woher der Tropfen kommt. Dunkelwürzig weht er über den Gaumen, auf der Zunge schmeckt man Brombeeren, etwas Erde und ein paar helle Tabakblätter. Rauchig füllt der Wein den Mund aus, setzt sich in jeder Ritze mit seiner unglaublich edlen Würze fest und schickt sich an, nie mehr von dort weg zu gehen. An feinsten Kaschmir wird man erinnert, wenn sich das elegante wie auch kühle Gerbstoffkleid im Mund ausbreitet. Das frische Säurespiel setzt gekonnt den Gegenpart und schenkt dem Tropfen Tempo und Finesse. Saftig steht er auf der Zunge, an den Rändern machen sich die reifen Beeren zu schaffen, während im Finale wieder die Oliven das Kommando übernehmen und sich Hand in Hand mit dieser unglaublich edlen Würze in Richtung endlos langen Abgang aufmachen. Mit etwas Luft ein wunderbarer Côtes du Rhône für jeden Tag. Einer, der zu deftigen und rustikalen Gerichten aller Art zur Höchstform aufläuft und in jeder Küche Pflichtprogramm ist. 34 PINwand314 | September 2020

Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH CÔTES DU RHÔNE „LES DEUX ALBION“, ROUGE 2018 Wunderbare Hommage an einen großen Wein – Alchemie à la Louis Barruol! FRS070418 Côtes du Rhône „Les deux Albion”, rouge 2018 (Bio) 15% Vol. 19,33 €/l 14,50 € Möglicherweise ist es genau das, was Louis Barruol meint, wenn er über den roten „Les deux Albion“ sagt: „Der Ko-Fermentation kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Das grenzt an Alchemie. Mitunter muss der Winzer sich damit begnügen, seine Praxis zu verfeinern und dabei akzeptieren, dass er nicht alles erklären kann. Und das ist gut so: Etwas Geheimnisvolles umhüllt den Wein mit Genuss und Fragen.“ Das Alchemistische könnte in der Zusammensetzung der Cuvée liegen, einer Mischung aus 40 % Syrah, 30 % Grenache und jeweils 10 % Carignan, Mourvèdre und … der weißen Clairette! Ein etwas anderer „Côtes du Rhône“: Louis Barruols Hommage an Marcel Guigals Côte Rôtie „La Mouline“. Ja, das geht ganz wunderbar! Denn nach „altväterlicher“ Tradition vergären die Trauben der unterschiedlichen Rebsorten gemeinsam erst zusammen für sechs Wochen im Gärtank, dann mehrheitlich in Beton sowie im Holzfass. Im Glas dunkelviolettfarben, im Duft eine ähnlich dunkle, tiefe Würze, reife Pflaume (es bleibt dunkel), Holunderbeeren (weiterhin dunkel), dann – es wird heller, das dichte Bouquet klart aromatisch auf! – Beerenfrüchte, herrlich saftige Himbeer- und Erdbeernoten, ein Hauch Blutorange, ein Wölkchen dunkles Kakaopulver, das eine wohlmeinende Seele um ein Quäntchen weißen Pfeffer angereichert hat. Dichte, ungemein feine Gerbstoffe, die die dunkelsüße Kirschen perfekt kontrastieren, ein Nachhall der betörender kaum sein könnte: Die eingangs erwähnte Alchemie, das Geheimnisvolle, das den Wein einhüllt – das ist Louis Barruol, das ist das Metier das er mit einer kaum zu überschätzenden Meisterschaft beherrscht und die uns solche vermeintlichen kleinen, absolut magischen Weine schenkt. Merci, Maestro! Ab sofort und mit Genuss. Der geht aber auch über die nächsten zehn Jahre nicht verloren, ganz im Gegenteil (bis 2030+)! 35

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