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PINwand Nr. 314

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Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH GIGONDAS

FRANKREICH GIGONDAS Saint Cosme LITTLE JAMES, BLANC 2019 Weinvergnügen ohne Ende! FRS071319 Little James, VdP d’Oc BLANC 2019 DV 12,5% Vol. 10,53 €/l 7,90 € Eindeutig Sauvignon Blanc in der Nase. Klarer geht´s nicht. Frisch gemähtes Gras, knackige Apfelnoten und ein Tick von Heu sorgen für Erfrischung in der Nase. Genauso knackig rollt der Tropfen auf der Zunge an, schiebt eine Ladung Granny Smith vor sich her und zaubert einem mit seinem äußerst flotten Säurepuls ein hoch erfreutes Grinsen in die Mimik. Am Gaumen blitzt Melone auf, der Little James steht wunderbar trocken im Glas, ohne Schnickschnack. Was für ein Spaß! Pikant trifft es vielleicht am besten. Frech, glasklar und temporeich zieht der Tropfen seines Weges. Stachelbeeren übernehmen die dominierende Rolle, dazu wieder grüner Apfel und eine feine Mineralität des Viognier umspielt die Frucht. Der Little James ist frisch, flott, lustig, frech und einfach extrem süffig. Mit diesem Kerl in der Hängematte oder auf der Wiese ... da geht nichts mehr schief. So macht man Wein für unbeschwerte Sommertage, für warme Nächte und für alle, die ständig durstig sind. Unbeschwertes Weinvergnügen ohne Ende. Die perfekte Feierpulle für wirklich jeden Anlass. Riesenspaß und langjähriger Klassiker in unserem Programm! „LES DEUX ALBION“, BLANC 2019 Vielschichtiger, wunderbar eleganter Charmeur in Sachen Frucht FRS071619 „Deux Albion”, blanc 2019 (Bio) 13% Vol. 16,66 €/l 12,50 € Louis Barruols „Les deux Albion“ ist eine wunderbar „swingende“, bald verschwenderisch üppige Kombination aus 40% Viognier, 30% Piquepoul, 20% Marsanne sowie Clairette, Bourboulenc und Ugni blanc zu mehr oder minder gleichen Teilen – allesamt von einem eigenen, noch vergleichsweise jungen Weinberg (2012) bei Saint Martin, der von Beginn an biologisch bewirtschaftet wird. „In einem Jahr wie 2019 wäre es ohne Piquepoul, Ugni blanc und Bourboulenc praktisch unmöglich gewesen, einen Weißwein mit einer gewissen Frische zu produzieren. Unsere Vorväter wussten schon genau, weshalb sie diese Rebsorten hier angepflanzt haben“ erklärt Louis. „Und ein entsprechend hoher Anteil dieser säurebetonten Sorten, ermöglicht es uns Viognier und Marsanne perfekt reifen zu lassen – nicht immer ganz leicht, dieser Spagat …“ Aber auch diesmal bewundernswert schön gelungen! Der Wein präsentiert sich in der Nase mit nahezu „schwebenden“ floralen Noten, Orangenblütenhonig, (kandierter) Ananas und einer Melange aus gelbem Pfirsich, Melone (saftig, perfekt gereift) und Zitronenmelisse, mit zunehmender Zeit im Glas weicher und (geht das überhaupt?) noch verlockender, eine fast ätherische Krokantnote. Am Gaumen dann mustergültig rebsortentypisch ein dennoch verblüffend cremiges Mundgefühl, Milchzucker nebst Brioche mit einem Klecks Aprikosenfruchtmus, herrlich griffig, zarte, „punktgenaue“ Säure (Grapefruit, Stachelbeere und leicht süßliche Cedratzitrone), die über der anheimelnd exotischen, dabei nicht einlullenden Cremigkeit vibriert (perfekt dosierter Holzeinsatz, wie von Louis nicht anders zu erwarten!) – eine sehr zusagende, hochwillkommene Nervosität, die diesem spielerischverführerischen Wein (mehr „Tanzbär“ als „Schmusetiger“) im Nachhall mit einer sacht pfeffrigen Würze und leichten Salzigkeit noch mehr Frische mit auf den Weg gibt. Wir bleiben dabei: Nach wie vor für uns einer der mit Abstand schönsten und besten Weißweine von der südlichen Rhône. Ab sofort und in großen Zügen genießen – gilt auch für die nächsten zwei bis drei Jahre. 32 PINwand314 | September 2020

Saint Cosme GIGONDAS FRANKREICH CONDRIEU 2018 Für die hedonistischen Momente im Leben: ein Traum-Condrieu von Louis Barruol FRS070118 Condrieu 2018 14% Vol. 72,00 €/l 54,00 € In einer Zeit als Robert Parker noch Bücher schrieb (lang ist’s her!), weihte er seine Leser in die Geheimnisse des Weinkosmos’ Rhônetal ein, wo er im Lauf von über zwei Jahrzehnten „Zehntausende von Weinen verkostet, Tausende von Weinbergen, Kellereien und Weinerzeugern besucht“ hatte. Der „exotischen Kostbarkeit“ Condrieu und der Viognier-Traube widmet er selbstverständlich auch ein Kapitel, das vor allem die Rolle der Gastronomie als „Motor“ für die zum Teil überwältigenden Weine der Region hervorhebt: „Der Aufstieg des Viognier ist leicht nachzuvollziehen, zumindest für denjenigen, der schon einmal einen feinen Condrieu gekostet hat. Seinen heutigen Ruhm verdankt der Wein zu einem Teil den führenden Küchenchefs Frankreichs. Der berühmteste und einflussreichste unter ihnen war unbestreitbar Fernand Point (1897-1955), der in der Küche seines beliebten Restaurants La Pyramide in dem wenige Kilometer entfernten Vienne das Zepter schwang. So prominente Gourmets wie der Aga Khan, Jean Cocteau und Winston Churchill unternahmen häufige Pilgerreisen in diesen kulinarischen Palast, um eine Probe seiner Kochkunst zu genießen. Von den zwanziger Jahren bis Mitte der der fünfziger Jahre war Point, der viele der begabtesten französischen Küchenchefs des 20. Jahrhunderts – darunter Alain Chapel, Pierre Troisgros, Paul Bocuse, Michel Guérard – stark beeinflusste, ein lautstarker Fürsprecher des Condrieu, den er fast ebenso gern servierte wie einen Montrachet aus dem Burgund“. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Montrachet und Condrieu, Chardonnay und Viognier in einem Atemzug! Was damals wie heute zählte, ist der mithin unverwechselbare Charakter dieser Weine, die, wie könnte es auch anders sein, quintessenzieller Ausdruck eines jeweils einzigartigen Terroirs sind. Louis Barruols 2018-er Condrieu betört mit breiter Frucht und Saftigkeit bereits im Duft (Papaya, Mango, Pfirsich und Aprikose – Letztere reif bis fast konzentrierte Trockenfrucht), dazu ein Hauch Holunder–, dann stärker Kamillenblüten. Mit etwas Zeit im Glas zunehmend Blütenhonig und Süßholz, am Gaumen dann kraftvoll, ungemein präsent, mit elegantem Schmelz (von Crème fraîche bis Crème de caramel au beurre salé und wieder zurück) und zartestem Bitter (Pampelmuse, Frucht und Zeste), im Nachhall dann überraschend pikant (weißer Pfeffer, wieder Kamille, dazu Anis-„Glanzlichter“), wunderbar lang (plötzlich Zitrusnoten) und auf wunderbar sanfte, subtile Art druckvoll. Selten war Komplexität so einladend, so verführerisch! Der Schutzpatron aller Viognier-Fans auf dem Weg zur Erleuchtung? Saint Cosme! Ab sofort (ist jetzt schon einfach unwiderstehlich!) bis 2023+ (wobei ein reifer Condrieu ab etwa 2030 – weniger Blüten und Frucht, mehr Honig, Gewürznoten und Tiefe – eine Offenbarung sein kann!) 92-94 Punkte DUNNUCK 33

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