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PINwand Nr. 313

Weinmailing Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN GALICIEN

SPANIEN GALICIEN Rodríguez GABA DO XIL, VALDEORRAS BLANCO, 2019 Frucht, Saftigkeit und Frische zeichnen diesen Godello aus Valdeorras aus. SVA010519 Gaba do Xil, Valdeorras BLANCO 2019 13% Vol. 14,00 €/l 10,50 € 91+ Punkte GUTIÉRREZ (PARKER) Telmo Rodríguez und Pablo Eguzkiza sind Tausendsassas unter den großen Önologen Spaniens. Sie gehören zu den Wiederentdeckern und Hütern historischer Rebsorten und vergessener Weinberge. Und daher haben sie auch entscheidend zur Wiederanpflanzung des Godello beigetragen und die Region Valdeorras aus dem Dornröschenschlaf erweckt. Valdeorras liegt in Galicien im Spannungsfeld zwischen dem Atlantik und der Hochebene des spanischen Festlandes und zeichnet sich durch schieferreiche Böden mit ihrer ganz eigenen Mineralik aus, die im Wein fast wie eine 9-Volt-Batterie wirkt, so voller Energie ist beispielsweise dieser „Gaba do Xil“. Er stammt teils aus eigenen Weinbergen, teils aus jenen befreundeter und traditionell arbeitender Winzer in den Ortschaften Larouco und Santa Cruz in Valdeorras. Die rötlich lehmigen Böden auf metamorphem Schiefer liegen auf 400 bis 500 Höhenmetern. Der von Hand gelesene und spontan vergorene Godello wurde über vier Monate auf der Feinhefe im Edelstahl ausgebaut. Der „Gaba do Xil“ ist ein expressiver Vertreter Valdeorras’ und gleichsam voller reifer Früchte. Netzmelonen sind hier präsent, gelbe Birnen und Nashi-Birnen, Pomelo und Mirabellen, umhüllt von Akazien- und Orangenblüten. Zu all dem Duft gesellt sich ein wenig kühler frisch geriebener Stein. Am Gaumen zeigt sich der Godello zunächst füllig und überaus saftig mit den ähnlich reifen Fruchtaromen, die man auch schon in der Nase präsent hatte. Dann wird der Wein immer kalkiger und kreidiger, kraftvoller und mineralischer mit großartiger Spannung zwischen Frucht und Stein, inklusive eines reifen Säurebogens, der sich bis ins lange Finale spannt. Diesen Wein kann man jetzt und sicher bis 2025 mit Freude trinken. © Jason Orton 8 PINwand313 | September 2020

Rodríguez GALICIEN SPANIEN © Jason Orton 93 Punkte GUTIÉRREZ (PARKER) Einer der ortsansässigen Weinbauern, die Telmo mit ihrem uralten Insider-Wissen unterstützen BRANCO DE STA. CRUZ, VALDEORRAS BLANCO, 2017 Einer der feinsten Weißweine Galiciens. Der Branco de Sta. Cruz erhält 93 Parker-Punkte. SVA010617 Branco Sta. Cruz, Valdeorras blanco 2017 14% Vol. 31,86 €/l 23,90 € Genialer Godello! Dieser Weißwein gehört zu jener Gruppe von Weinen, die man so schnell nicht wieder vergisst, wenn man sie einmal genossen hat, so feinsinnig und so subtil ist der „Branco de Sta. Cruz“ trotz aller Kraft und Stoffigkeit. Der Wein stammt aus Weinbergen der Ortschaft Santa Cruz, die am Fluss Bibei liegt, der Lebensader des Anbaugebietes Ladeiras do Bibei in Valdeorras. Der Fluss sorgt für ein perfektes Mikroklima in den Weinbergen, in denen noch uralte Reben im Gemischten Satz stehen. Es dominiert zwar der Godello, doch findet man ebenso Treixadura, Doña Branca, Palomino und weitere Sorten aus dem Grenzgebiet Spaniens zu Portugal. Es sind terrassierte Weinberge auf 400 bis 600 Metern Seehöhe, die über saure Granit-Böden (Granodiorite, magmatisches Gestein) verfügen. Diese Weinberge mit ihren Buschreben werden biologisch bewirtschaftet und die Trauben werden von Hand gelesen. Vergoren wird nach der langsamen Ganztraubenpressung spontan, und der Wein bleibt dann im Wesentlichen für zehn Monate auf der Vollhefe in Gebinden mit unterschiedlichem Fassungsvermögen. Im Jahr 2017 sind gerade einmal 4.704 Flaschen sowie 50 Magnums entstanden. Vom ersten Moment an begeistert dieser intensiv strohgelbe Weißwein mit seiner Intensität und Frische, die ganz entfernt an lebendige junge Fino-Sherrys aus Jerez erinnert. Auch hier findet sich das leicht Oxidative und Herbe in der Nase. Eine noch grüne Walnuss und Bittermandeln treffen auf Heu, Fenchelpollen, Ginster und nassen Stein, Grapefruits, gelbe Birnen und weißen Pfirsich. Am Gaumen werden diese Noten von einer intensiven Salzigkeit und einer an der Zungenspitze vorhandenen Süße von der Hefe begleitet. Dann aber wird es immer steiniger und trockener bei gleichzeitiger Cremigkeit in der Textur. Die Säure ist ganz typisch für Granitgestein – weich, aber intensiv, die Energie und Mineralität des „Branco“ ist außerordentlich. Das macht schon so jung sehr viel Spaß, hat aber viel Potential und wird in den nächsten Jahren noch intensiver werden. (2.010) › Diesen Wein kann man jetzt schon nach dem Karaffieren mit Freude trinken, oder man lässt ihn im Idealfall noch zwei bis drei Jahre reifen. Potential hat er sicherlich bis 2030 und darüber hinaus. 9

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