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PINwand Nr. 313

Weinmailing Ausgabe September - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

ÖSTERREICH BURGENLAND

ÖSTERREICH BURGENLAND Velich TO WEISS 2017 Eine Paradewein für Heinz Velichs markante Stilistik! OBL050217 TO weiß 2017 DV 13,5% Vol. 19,33 €/l 14,50 € 92 Punkte FALSTAFF Sofern Sie kein Ungar sind, werden Sie sich bestimmt fragen, wofür die beiden Buchstaben dieses Weißweins stehen. Mitnichten handelt es sich hier nämlich um eine Abkürzung, sondern es ist das ungarische Wort für ‚See‘. Heinz Velichs Weingut grenzt nämlich an Ungarn an. Das spezielle Klima um Apetlon am Neusiedlersee-Seewinkel-Gebiet ist geprägt von den vielen Lacken. Sie erzeugen ein spezielles Kleinklima, welches Velichs Stilistik entgegen kommt. Beim TO, einer Cuvée aus Chardonnay, Sauvignon und Welschriesling, kommen alle stilistischen Attribute seiner Weine am besten zur Geltung. Die auf sandig-salzigen Böden stehenden Reben ergeben einen Weißwein von enormer Salzigkeit, die gleichsam den Neusiedler See im Glase aufleben lässt, eine zarte, feine Struktur, die alle seine Weißweine dem geduldsamen Ausbau auf der Hefe verdanken und eine tolle Würzigkeit anstelle banaler reifer Fruchtaromen. Er duftet im Glas wie ein Spaziergang entlang eines Sees bei kühlem, windigem Wetter, wenn die Stege feucht sind und zart duften. Würzigkeit anstatt Frucht dominiert. Torfige Noten wie bei einem Isaly-Single-Malt, erst mit Luftzufuhr Quitten und Boskoop-Apfel. Am Gaumen ist der Wein salzig, schmeckt mineralisch. Es ist die ausgewogene Struktur des Weins, die ihn so attraktiv macht. Die Säure bettet sich weich in den trockenen Wein, der gerade im wärmeren Jahrgang 2017 eine saftige Textur besitzt. Der TO ist ein fantastischer Wein, in seiner Preisklasse von selten gesehener Individualität und ein Unikat, welches man andernorts so nicht ins Glas bekommt. Zu genießen sofort bis 2027+ DARSCHO CHARDONNAY, WEISS 2017 Vom Zauber der Mikrooxidation. OBL050317 Darscho Chardonnay, weiß 2017 13,5% Vol. 40,00 €/l 30,00 € 94 Punkte FALSTAFF Markus Budais geheime Liebe aus dem Hause Velich. „Ich erinnere mich noch genau, wie begeistert ich war, als ich vor Jahren Heinz Velichs Chardonnay Darscho erstmalig im Glas hatte. Diese Feinheit, dieses angenehm Erfrischende, wie eine Meeresbrise und in der Tat salzige Aromen, eine wahnsinns kernige Struktur für einen Chardonnay. Wie machen die das?!? So etwas hatte ich noch nie zuvor aus Österreich im Glas gehabt. Ich war begeistert. Das kam einem kräftigen Meursault nahe, aber eben doch ganz klar nicht aus Frankreich stammend. Der Wein hatte einen eigenständigen Charakter! Und so entdeckte ich die Weine von Velich für mich, schloss sie direkt in mein Herz. Das Geheimnis dieses Weins ist eine Mischung aus drei Parametern. Zum einen sind es die sandigen und salzigen Böden. Dann ist da der bewusste Holzeinsatz, den Heinz Velich derartig perfektioniert hat, dass er zeitlos wirkt, sich keinen Moden unterwirft, sondern wie auf den Wein und dessen Struktur massgeschneidert ist. Und dann wäre das bezaubernde und prägende Stilmittel der Mikrooxidation, die dem Wein seine so feinwürzige, ja komplexe Note gibt. Hinzu kommen natürlich weitere Parameter, wie der zweijährige Ausbau auf der Hefe, die alten Reben und eine langjährige Erfahrung, die den Wein immer filigraner und feinschichtiger geraten ließ. Heute zählt der Darscho zu den ganz großen Weinen Österreichs, mit seiner würzigen und zugleich fruchtig-intensiven Art, dem nicht enden wollenden Nachhall. Und es ist einer meiner ganz persönlichen Lieblingsweine Österreichs und auch im Sortiment bei Heinz Velich.“ - Markus Budai PS: Nachdem die Launen der Natur 2016 gar keinen Chardonnay aus dem Hause Velich erlaubten, steht nun mit 2017 der Nachfolger des 2015ers an. Anders als im wärmeren Vorgänger-Jahrgang zeigt sich der Darscho nochmals feiner und subtiler in seiner Fruchtausprägung. Wir haben das Gefühl, dass Heinz Velich Jahr für Jahr weiter an der Qualitätsschraube dreht, indem er seinen puristischen Stil verfeinert, den er, wie auch insbesondere beim Flagschiff-Chardonnay, dem Tiglat, durch ein mehr an Zurückhaltung erlangt. Beim Darscho haben wir immer bereits bei Ankunft extremen Trinkspaß im Glas. Er ist immer so etwas wie der Vorbote auf das, was man vom Tiglat mit einigen Jahren der Reife erwarten kann. Ein grandioser Chardonnay, der so eben nur aus dem Hause Velich stammen kann. Zu genießen ab sofort und stets mit etwas Belüftung, bis weit nach 2032. 70 PINwand313 | September 2020

Velich BURGENLAND ÖSTERREICH 95 Punkte FALSTAFF TIGLAT CHARDONNAY, WEISS 2017 Ein Chardonnay, der Geschichte schrieb. OBL050417 Tiglat Chardonnay, weiß 2017 14% Vol. 66,66 €/l 50,00 € „Trotz Barriquevinifikation ist dem Tiglat sein urburgenländischer Charakterzug nie abhanden gekommen.” – Peter Moser, Falstaff „Dieser Wein hat uns international bekannt gemacht. Die Einzellage wurde bereits im Jahr 1959 gepflanzt. Die Rebstöcke haben viel erlebt und aufgenommen, was sie nun weitergeben können. „Tiglat” ist ein alter Mundart-Ausdruck für einen kleinen Teil der Riede. Genauso eng mit der Region verbunden ist sein unvergleichlicher Geschmack.” – Heinz Velich Tiglat ist die Weißweinlegende Österreichs. Der Ursprung wurde 1990 gelegt, im Prinzip aber bereits 1959, als die ersten Reben gepflanzt wurden. Doch damals waren sich die Velichs ihres geheimen Schatzes noch gar nicht bewusst. Als Vater Helmut damals die Reben setzte, dachte er, es würde sich um Weißburgunder- Klone handeln. Mit diesem Kenntnisstand verrichteten die Reben ihren Dienst, reiften heran zu alten Reben und lieferten erstklassiges Traubenmaterial. Bis die Velichs herausfanden, dass es sich gar nicht um Weißburgunder, sondern um Morillon, eine genetischen Variation des Chardonnays, handelt, und dies zu einem Zeitpunkt, als in Österreich auch vermehrt internationale Rebsorten Einzug fanden. Doch Chardonnay von alten Reben besaß dort noch niemand. Und niemand baute ihn nach burgundischem Vorbild derartig konsequent aus. Das war die Stärke des Betriebs und so war dieser kleine Montrachet, von dem damals versuchsweise lediglich zwei Barriques vinifiziert wurden, eine heißbegehrte Rarität unter den führenden Sommeliers der 1990er Jahre. Der Tiglat begründete den heutigen Ruf des Weinguts und zeigte zudem, dass in Österreich die Vinifikation eines Weißweins internationalen Formats möglich war, der es mit den besten Weißweinen der Welt aufnehmen konnte. Heute ist er einer der großen Klassiker Österreichs. Dabei hat Heinz über die Jahre den Stil immer mehr verfeinert. Waren die frühen 90er Füllungen kräftig-intensive Weine, so handelt es sich heute um einen Chardonnay, der ob seiner Zartheit und Eleganz begeistert. Er zählt zu den verführerischsten Chardonnays, die wir kennen und zieht seine aromatische Tiefe und Komplexität aus dem zweijährigen Ausbau auf der Hefe. Nachdem es 2016 gar keinen Chardonnay gab, freuen wir uns über den heißersehnten 2017er Jahrgang! Dieser zeigt sich deutlich kühler und feiner als der kräftige 2015er-Vorgänger. Dachten wir bei 2015 an einen schmelzigen Corton-Charlemagne oder intensiven Montrachet, so befinden wir uns im burgundischen Vergleich hier eher bei einem zarten Puligny-Montrachet aus Spitzenlage. Das Bouquet ist fein, duftet nach Ananas und verströmt eine feine Würze, die vom Holz gut abgerundet wird. Der lange Ausbau auf der Hefe gibt Velichs Tiglat zarten Schmelz und beeinflusst den Wein positiv. Da ist mehr als nur Frucht und Textur. Feinheit, Frische und eine noble Reduktion, die Rauchigkeit und Tiefe erzeugt. Da ist diese feine reife Säure, die den Tiglat wieder einfängt, ihm das Gleichgewicht gibt und der mineralische Unterton, der ihm seine DNA verleiht und ein Hauch Sesam. Tiglat ist und bleibt die Chardonnayikone Österreichs und selbstverständlich das Flaggschiff der Velichs. Zu genießen ab sofort bis ca. 2026 71

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