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PINwand Nr. 312

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Weinmagazin Pinard de Picard - Ausgabe August 2020 - Erlesene Weine und Feinkost.

FRANKREICH

FRANKREICH CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE Saint Préfert CHÂTEAUNEUF DU PAPE BLANC 2019 Der Definition eines wahren Grand Crus würdig! FRS080419 Châteauneuf Châteauneuf du Pape blanc du Pape 2019 BLANC 2019 13,5% Vol. 74,66 €/l 56,00 € 95 Punkte DUNNUCK Seit dem Jahrgang 2003 kann man nun schon Isabel Ferrandos Interpretationen Châteauneuf-du-Papes beobachten. Innerhalb dieser Zeit hat die Dame einen einmaligen Status erreicht, der mit dem Jahrgang 2019 nochmals konsequent aufgewertet wird. Ferrando arbeitet nun nach biodynamischer Philosophie, nachdem sie lange Zeit bereits Weine aus biozertifizierter Bewirtschaftung füllte. Einer der vielen kleinen Schritte zum Status des primus inter pares der Region. Es fällt gar nicht so leicht, die Philosophie Isabels genau zu definieren, sie entzieht sich allen Schubladen zwischen Tradition und Moderne. Ihr großer spiritus rector, Henri Bonneau und Rayas der 90er Jahre setzten ein Zeichen für hochfeinen Châteauneuf-du-Pape. Und den verkörpert heutzutage Isabel Ferrando mit jedem ihrer Weine. Besonderes Schmankerl ist ihr Weißwein. Er macht nur einen Minianteil der Gesamtproduktion aus, so wie Weißweine aus Châteauneuf-du-Pape überhaupt nur einen Bruchteil der von Rotweinen geprägten Region darstellen. 80% Clairette und 20% Roussanne bilden die Zauberformel für diesen kraftvollen Riesen. Das ist ein großer Wein, an den man sich erst einmal herantasten muss, speziell wir Deutschen, Schon mit dem ersten Duft, der aus dem Glas strömt, wird man sich dessen bewusst, dass man mit dem „Clos Beatus Ille“ einen ganz besonderen Wein im Glas hat. Denkt man sonst an „Côtes du Rhône“, dann fallen einem oftmals süffige Weine ländlicher Herkunft mit Wumm, Frucht und Würze ein, aber ohne größeren Anspruch. Auch diese Weine haben ihre Berechtigung. Anders ist es aber bei einer Spitzenwinzerin wie Isabel Ferrando, die 2003 vom Bankwesen zum Weinmachen wechselte, die Domaine Saint Préfert übernahm und heute „eidie mit ihrem vom Riesling geeichten Gaumen die Frische eines Weins immer über die Säure und Frucht definieren. Das hier ist ein Texturwein, ein Weißwein, der den Gaumen beherrscht und fast keinerlei Frucht aufweist. Er duftet zwar zart nach Pfirsichen, Birnen und Ananas, doch überwiegt die mineralische und würzige Komponente. Safran, Getreide und Lakritz liegen hier noch im Glas. Das ist hochkomplex und sehr intensiv! Am Gaumen – wir empfehlen den Wein 2-3 Stunden zu karaffieren – überzeugt Ferrandos Weißwein durch enorme Kraft und zarten Schmelz. Die Gerbstoffe erzeugen regelrecht Grip am Gaumen. Und dann ist da doch eine angenehme Säure, die für die Region ungewohnt vital ist, ja burgundisch anmutet. Der Weißwein, der über sechs Monate im gebrauchten 600-Liter-Fass ausgebaut wurde, spielt seine ganzen Stärken dann aus, wenn er zu kräftigen Speisen gereicht wird, bei denen man an Butter oder Fett keinesfalls sparen brauch. Ein toller Speisenbegleiter zu opulenten Gerichten. Beim Meeresfisch schafft er einen feinen Kontrast zu üppig gewürzten Gerichten mit reichlich Butter, beim Fleisch saftiges Schwein oder rosa gebratenes Kalbsfleisch mit in Butter geschwenktem Gemüse und tiefdunkler Sauce. Potenzial bis 2035. „CLOS BEATUS ILLE”, CÔTES-DU-RHÔNE ROUGE 2019 Isabel Ferrandos „Côtes du Rhône“ auf Spitzenniveau! FRS080119 Saint Préfert, „Beatus „Clos Ille”, Beatus Côtes-du-Rhône Ille”, Côtes-du-Rhône rouge 2019 rouge 13,5% 2019Vol. 25,20 €/l 18,90 € nige der profundesten Weine der Welt vinifiziert“, wie es Rhône-Koryphäe Jeb Dunnuck ausdrückt. Bei ihr ist der „Côtes du Rhône“ nicht schlicht ein würziger Landwein, sondern der Start in eine oft lebenslange Freundschaft und Verbundenheit, die mit ihrem besonderen Stil des Weinmachens einhergeht. Bei ihr bekommt man mit dem „Clos Beatus Ille“ einen „Côtes du Rhône“ ins Glas, der die Würze und Wärme des Südens mit burgundischer Eleganz und Finesse verbindet. Mit der Zeit ist diese Cuvée zudem immer komplexer und tiefsinniger 54 PINwand312 | August 2020

Saint Préfert CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE FRANKREICH geworden, was sicher auch damit zu tun hat, dass sie neben der wichtigsten Rebsorte Grenache und ihrem Counterpart, dem Cinsault, mittlerweile auch kleinere Mengen an Mourvèdre und Syrah integriert. Diese beiden Sorten bringen eine zusätzliche Komponente an geheimnisvoller Dunkelheit, an fleischigen Noten und an dunklen Blüten mit ins Glas. Der purpurrote, leicht transparente „Côtes du Rhône“ verbindet Noten von abgehangenem Rinderfilet und Teer mit dunklen Blüten wie Lavendel und Veilchen, mit saftigen Schwarzkirschen, mit Lakritze, feuchtem Waldboden und zerstoßenem Stein. Ausgebaut hat Isabel Ferrando den „Côtes du Rhône“ über sechs Monate im Beton und im gebrauchten Cuve, sodass die dunkle Frucht ganz klar im Vordergrund stand. Finesse und Eleganz bilden hier eine Einheit, und das bei einem so kraftvollen und würzigen Wein, dessen süße Kirschlikörnoten sich mit Garrigue und roter Lakritze vereinen und über einen Gaumen gleiten, der durch das feine Tannin wie poliert erscheint. Dieser Wein ist genauso einladend, saftig und trinkfreudig, wie wir es von einem „Côtes du Rhône“ erwarten. Gleichzeitig ist er aber so elegant und raffiniert, wie es viele ausgewachsene „Châteauneuf-du-Papes“, „Gigondas’“ oder „Vacqueras’“ gern sein würden. Kein Wunder, dass Isabel Ferrando in „Parker’s Wine Advocate“ zu den fünf besten Produzenten des „Châteauneuf“ gezählt wird, wenn ihr einfachster Wein schon auf solchem Niveau spielt. Für uns ist er auch in 2019 wieder ein ganz besonderer Herzenswein, der uns berührt und dem wir deshalb unseren Coup de Cœur verleihen. CHÂTEAUNEUF DU PAPE „CLASSIQUE“ ROUGE 2018 Ein „Châteauneuf-du-Pape“ mit „textbook notes“, wie Jeb Dunnuck es zusammenfasst. Von ihm gibt es 92–94 Punkte FRS080618 Saint Préfert, Châteauneuf-du-Pape Pape Classique, „Classique“ rouge 2018 rouge 13,5% 2018Vol. 46,66 €/l 35,00 € Normalerweise zeichnet sich Isabel Ferrandos „Châteauneuf-du-Pape ,Classique‘“ durch rund 85-90 % Grenache aus. Doch im Jahr 2018 lag die Menge an Grenache in ihren Weingärten rund 50 % niedriger als sonst. Daher ist nicht nur die Menge des biologisch zertifiziert erzeugten Weines deutlich geringer, auch die Zusammensetzung der Rebsorten hat sich ein wenig von Grenache (rund 75 %) in Richtung Cinsault, Mourvèdre und Syrah verschoben. Der „Châteauneuf“ ist etwas dunkler ausgefallen und auch würziger hin zu abgehangenem Rindfleisch, dunkler Schokolade, etwas Teer, Veilchen und Garrigue. Die Frucht ist bestimmt von dunklen Himbeeren und Brombeeren, ein wenig Cassis und Schwarzkirschen. All das wirkt schon im Duft herrlich reif und wird begleitet von einer leicht kühlen, steinigen und an Granatapfelsaft erinnernden Note. Am Gaumen kommt dann noch eine faszinierende Cremigkeit und Opulenz hinzu, die jedoch Klarheit und Präzision keineswegs überdeckt. Faszinierend an Isabel Ferrando ist, dass sie es immer schafft, Reife und Kühle wie auch fast likörartige Komponenten und Mineralität zusammenzubringen. Der Wein, der im Beton-Cuve und in Demi-Muids ausgebaut wird, liefert neben all der roten, blauen und schwarzen Frucht Noten von gedörrter Erde und feuchtem Waldboden (und das in einem Wein zusammen), Zartbitterschokolade in leicht schmelzendem Zustand sowie die zur Grenache gehörenden Komponenten aus reifen, fast zerkochten Himbeeren und Süßholz. Einige mit vergorene Rappen bringen Struktur und eine zusätzlich kühl wirkende Komponente in dieses kleine Meisterwerk, dem Jeb Dunnuck 92 bis 94 Punkte verleiht. Genialer Basis-Châteauneuf von Isabel! Mit etwas Luft für den sofortigen Genuss, ab jetzt bis 2030 oder länger. 92-94 Punkte DUNNUCK © Marc Ginot 55

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