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PINwand Nr 309

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Weinmailing Ausgabe Mai - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN TOSKANA Baricci

ITALIEN TOSKANA Baricci Bester Rosso des Jahrgangs! VINOUS ROSSO DI MONTALCINO 2018 „Der beste Rosso di Montalcino des Jahrgangs”. Ian d’Agata, Vinous ITO020118 Rosso di Montalcino Rosso di Montalcino 2018 2018 14% Vol. 26,60 €/l 19,95 € Was für ein großartiger Moment ist es, werter Kunde, den 2018er „Baricci Rosso di Montalcino” im Glass zu haben. Nach dem exzellenten 2016er waren wir ja vom 2017er noch stärker angetan, und 2018 toppt diese beiden Jahrgänge noch einmal deutlich! Was auf diesem aus der Zeit gefallen zu scheinenden, 1954 gegründeten Familienweingut passiert, ist geradezu phänomenal; denn es passiert nichts anderes, außer dass man immer wieder an ein paar Stellschrauben dreht, um den Kurs, den Großvater Nello seinerzeit eingeschlagen hat, an die jährlich unterschiedlichen Gegebenheiten anzupassen. Das reicht, weil man weiß, wie es geht. Es reicht aber nur, wenn man im Weinberg so penibel arbeitet wie bei Baricci, wo schon Nello in den 1950ern allen Moden zum Trotz auf biologischen Weinbau gesetzt hat. Es hilft natürlich auch, wenn man die einzige Cru-Lage in Montesoli mit dem vielleicht besten Terroir in Montalcino besitzt und daher von dort ein Rosso wie dieser entstehen kann. Moden hat man sich auch dann konsequent verweigert, als ein Weingut nach dem anderen in der Appellation gegründet wurde und man während des Brunello-Booms damit begann, konzentrierte Weine zu erzeugen, die eher an Parker-Weine aus der neuen Welt oder aus heißen Pomerol-Jahrgängen erinnerten. Wenn in den Nachbarweingütern tintige Weine entstanden, blieben die Baricci-Weine so transparent, wie es ein Sangiovesewein eben ist, wenn er klassisch in großen Fudern aus slawonischer Eiche ausgebaut wird. Diese Weine, und der 2018er „Rosso di Montalcino“ gehört zweifelsohne dazu, sind nahezu zeitlos. Der „Rosso“ ist in 2018 zudem so gut geworden, dass sich andere Erzeuger wünschen, sie könnten einen „Brunello“ in dieser Qualität erzeugen. Das hat den renommierten Weinkritiker Ian d’Agatha auf „Vinous“ zu der Aussage verleitet: „Ein außergewöhnlich ausgewogener, purer, konzentrierter Wein, der wohl der beste Rosso di Montalcino des Jahrgangs sein dürfte.“ Der gerade eingetroffene 2018er strahlt in hellem transparenten Rubin, das so typisch ist für die Sangioveseweine dieses Weinguts. Das Bouquet gibt schon eine Vorahnung auf die ganze Komplexität dieses „Rosso“, aber auch auf die Frische, die er bietet. Da duftet es nach Rosen und Veilchen, nach Blutorangen und Earl Grey, nach süßen Kirschen samt ihren leicht erhitzten Kernen, nach trockener Erde und Unterholz, nach blondem Tabak, Leder und ein wenig nach süßem Mandelgebäck. Die Noten von Blutorangen bleiben die ganze Zeit über stehen und sorgen zusammen mit einem Hauch von zermahlenem Stein für Kühle. Am Gaumen ist der „Rosso di Baricci” ein Wunderwerk an Feinheit und Noblesse. Ausgesprochen balanciert ist der Wein jetzt schon zwischen Frucht, Würze, Säure und Tannin. Und doch merkt man ihm seine schiere Jugend an, gerade beim herrlich markanten, festen Tannin. Durch die rote Frucht schießt die lebendige Säure, hebt den Wein merklich an, trifft sich mit roten Beeren, sorgt für Lebendigkeit und Energie. Ja, das ist ein Toskaner, den man lieben lernt und den man in seinem Keller nicht mehr missen möchte. Der „Rosso“ sollte aktuell dekantiert werden, wird seinen Höhepunkt ab ca. 2022 erreichen und sicher bis 2030 und länger halten. 6 PINwand N° 308 | Mai 2020

Baricci TOSKANA ITALIEN BRUNELLO DI MONTALCINO, ROSSO 2015 Bariccis Brunello aus 2015 erhält gleich zweimal 96 Punkte, von Vinous und von Parker. ITO020215 Brunello di Brunello Montalcino, di Montalcino, rosso 2015rosso 2015 15% Vol. 65,33 €/l 49,00 € ITO020215M Brunello di Montalcino, rosso 2015 Mag. 80,00 €/l 120,00 € Wenn wir den neuen Jahrgang des „Baricci Brunello di Montalcino“ im Glas haben, dann müssen wir immer wieder kurz zum Etikett hinüberschauen, das so unprätentiös und komplett unauffällig wirkt, so unauffällig, dass jemand, dem Baricci nichts sagt, wahrscheinlich einfach achselzuckend daran vorbeigehen würde. Genauso unauffällig ist die Farbe der Baricci-Weine, die mehr an klassischen Chianti erinnert denn an Brunello, bei dem man ja heutzutage eher dunkelste undurchsichtige Tönungen gewohnt ist. Doch wenn man das Glas zur Nase hebt, wird schnell klar, dass alles Bisherige schlichtes Understatement war, ganz so, wie es den Charakter des Weinguts und den seiner Besitzerfamilie seit den 1950er Jahren kennzeichnet. Was für ein Glück, kann man da nur sagen; denn an diesem Weingut sind alle Moden vorbeigegangen, die Montalcino seitdem prägen: keine konzentrierten Blockbuster, keine Investoren in schicken Anzügen, keine Marketingabteilung, nur penible Arbeit in einem der besten Weinberge Italiens, dem nach Norden ausgerichteten und von Mergel, marinen Fossilien, Schieferquarz und Galestro-Böden geprägten Montosoli. Dort entstand dieses Wunderwerk, das so zeitlos wirkt, so kraftvoll und schwebend zugleich, wie es nur großen Weinen vergönnt ist, die in einem großen Terroir entstanden sind, das ihre Besitzer bis ins Detail kennen. Wenn dann ein Jahrgang wie 2015 kommt, den der Weinkritiker James Suckling als den wohl größten in der Geschichte Montalcinos bezeichnet hat, dann wird dieser Wein noch größer, als er es in den letzten Jahren ohnehin war. Tatsächlich ist 2015 ein historischer Jahrgang in Montalcino, in dem Reife und Opulenz auf eine beeindruckende Präzision, auf lebendige Frucht, feine Tannine und eine bemerkenswert frische Säure treffen, die bei Baricci immer noch etwas ausgeprägter ist, weil die Lage vergleichsweise kühl ist. So öffnet sich der leicht transparente rubinrote Wein mit den wohlbekannten, aber in Vollkommenheit duftenden Noten von süßen und sauren Kirschen, von Zwetschgen und reifen Pflaumen, von ein paar Waldbeeren, vor allem aber mit kühlen, mineralisch steinigen Noten, mit Kräutern wie Minze und Salbei, etwas von indischen süßen Gewürzen, von Mokka und Zedernholz, Leder und Tabak. All das wirkt schon unglaublich ansprechend. Und doch ist das fast nichts gegenüber dem, was einen am Gaumen erwartet; denn dieser in der Nase so duftige Wein ist eigentlich ein Struktur- und Texturwein, der sich unglaublich engmaschig zeigt und bei dem das Mundgefühl geradezu elektrisierend wirkt. Die Säure baut einen beeindruckenden Spannungsbogen auf. Den warmen Jahrgang spürt man eigentlich nur im Extrakt dieses Weines, nicht aber in der Reife der Frucht oder der Frische, die sich durch die gesamte Struktur des „Brunello“ verästelt wie in einem Blatt. Hinzu kommt die so zurückhaltende Ausbauart des Weines, bei dem bestes Traubenmaterial ohne Schwefelung spontan vergoren wurde und dann langsam in großen Fudern reifen durfte, um schließlich lediglich bei der Füllung eine minimale Dosis an Schwefel zu erhalten. Ja, auch das schmeckt man in diesem Sangiovese-Meisterwerk, das am Gaumen kaum verebben möchte, so lang ist das Finale. In diesem Preisbereich, in dem sich der „Baricci Brunello“ bewegt, überragt er wohl ziemlich alles, was wir sonst aus Italien kennen. Es ist ein Wein, der mit großer Hingabe entstanden ist und dem man sich selber ebenfalls hingeben möchte. Der „Brunello“ sollte noch mindestens bis 2024 im Keller verweilen und dann dekantiert genossen werden. Seinen Höhepunkt dürfte er 2028 erreichen und den dann über die nächsten zehn Jahre oder länger halten. 96 Punkte VINOUS & PARKER 7

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