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PINwand Nr 309

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Weinmailing Ausgabe Mai - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH GIGONDAS

FRANKREICH GIGONDAS Santa Duc Nur teilweise entrappt und als Ganztrauben spontan vergoren, hat der „Les Quatres Terres“ eine vergleichsweise kurze und recht warme Gärung durchlaufen. Das macht Sinn; denn auch wenn Benjamin Gras die Komplexität des Weines in den letzten Jahren auf ein neues Standardmaß erhöht hat, so möchte er doch gleichzeitig den typischen Charakter eines „Côtes du Rhône“ behalten. Und das heißt, dass hier eine seidige Tanninstruktur gepaart mit Frische und Würze erwartet wird. Genau das liefert der Wein, aber er kann noch viel mehr. Die Cuvée duftet nach Veilchen und Rosenblättern, nach den warmen Tönen von Himbeeren und reifen Brombeeren wie auch Pflaumen, aber auch nach eher säurebetonten roten wie schwarzen Johannisbeeren, Cranberrys und Granatäpfeln, die sich mit kühlem Stein und ein wenig Unterholz, trockener Erde und Garrigue verbinden. Am Gaumen wird die reife Himbeerfrucht des von Grenache dominierten Weines noch spürbarer, doch ebenso die schwarzen Früchte. Was den Wein wirklich bemerkenswert und so einzigartig unter den „Côtes du Rhône“ der Gegend macht, ist das Spiel mit dem seidigen, aber immer noch leicht adstringierenden Tannin, mit der überaus lebendigen Säure und der elektrischen Spannung, die die tiefe Mineralität an die Zunge bringt. Was begeistert, ist die einzigartige Textur des Weines, die an gebrannten Ton erinnert und sicher auch viel damit zu tun hat, dass ein größerer Anteil von Stielen und Stengeln mit vergoren wurden, was dem Wein einen Zuwachs an Frische und Komplexität verliehen hat. Benjamin Gras hat seine Lehrjahre unter anderem bei Romanée-Conti und auch bei Vega Sicilia verbracht. Das hat deutliche Spuren hinterlassen. Wir können nur sagen: Wow, was für ein Einstieg in das Portfolio dieser Domaine. Im Idealfall karaffieren Sie den „Les Quatres Terres“ und trinken ihn in Burgundergläsern. Jetzt und sicher bis 2025 und länger. 24 PINwand N° 308 | Mai 2020 © serge CHAPUIS

Santa Duc GIGONDAS FRANKREICH GIGONDAS „AUX LIEUX-DITS”, ROUGE 2017 Dieser charakterstarke Ortswein repräsentiert die Gigondas-Terroirs von Santa Duc. FRS090117 Gigondas „Aux Gigondas Lieux-Dits”, „Aux Lieux-Dits”, rouge 2017rouge 2017 14,5% Vol. 29,33 €/l 22,00 € Der „Aux Lieux-Dits“ ist der Ortswein von Benjamin und Yves Gras, der gleichsam das gesamte Terroir ihres Heimatortes in sich hat. Die mindestens 40 Jahre alten Reben von Grenache (75 %), Syrah (10 %), Mourvèdre (13 %) und Cinsault (2 %) verteilen sich auf acht Einzellagen. Les Hautes Garrigues, Les Carbonnières, Les Rocassières, Santa Duc, Les Pailleroudas und Les Routes sind geprägt von alluvialem Schwemmland und steinigem roten Tonboden. Der blaue Lehmboden von Gigondas wird repräsentiert von der Lage Goujard et Plane, und die kalkhaltigen Mergelböden aus der Kreidezeit finden sich im Clos Derrière Vieille, aus dem auch ein eigener Einzellagenwein stammt. Die Reben werden seit vielen Jahren biologisch, mittlerweile sogar zertifiziert biodynamisch nach demeter-Standards bewirtschaftet. Selbstverständlich werden die Trauben von Hand gelesen und sortiert, in Teilen entrappt und spontan und über längere Zeit vergoren. Ausgebaut wird der Wein über 18 Monate in einer Mischung aus großen neutralen Holzfudern und Kelleramphoren aus Terrakotta. Die Biodynamie wie der Ausbau in Tongefäßen, die mit Benjamin Gras ins Weingut eingezogen sind, haben die Weine noch einmal auf einen weiteren Standard von Frische, Finesse und Komplexität gehoben – obwohl die Weine schon vorher von exzellenter Qualität waren. Der 2017er „Aux Lieux-Dits“ öffnet sich mit frischen Noten von Sauerkirschen, Süßkirschen und gerade reif gewordenen Zwetschgen, in die ein wenig von schwarzer Oliventapenade, frischem Hefeteig und etwas Süßholz mit einfließt. Der Wein wirkt reif, aber überaus frisch in der Nase. Das bestätigt sich am Gaumen, weil Benjamin Gras aus diesem recht warmen Jahrgang einen überaus frisch-saftigen Wein geformt hat, der rote und schwarze Früchte in konzentrierter Form miteinander verbindet, der die warme Frucht von kühler Säure durchfließen lässt und das mit einem seidigen Tannin, aber auch mit einer leicht elektrisierenden Spannung verbindet. Ja, das ist nicht nur ausgesprochen gut, das ist sehr gut. Es ist ein Wein, der Yin und Yang miteinander am Gaumen in Harmonie bringt. Der „Gigondas“ ist jetzt zu genießen, wird aber im Laufe der Zeit weiter Aromen von exotischen Gewürzen entwickeln und hat ein Potential von zehn bis 15 Jahren. GIGONDAS „CLOS DERRIÈRE VIEILLE”, ROUGE 2017 Eine super Parker-Bewertung für diesen Gigondas vom Kreidekalk, einer fantastischen Einzellage FRS091317 Gigondas „Clos Gigondas Derrière „Clos Vieille”, Derrière rouge Vieille”, 2017rouge 2017 14% Vol. 46,66 €/l 35,00 € Dieser „Gigondas“ stammt aus der Lage Clos Derrière Vieille, die von der Familie Gras 1994 erworben wurde. Das nahe gelegene Hospiz und die daneben errichtete Kirche gaben der Lage ihren Namen: Derrière la vieille (ville) – hinter dem alten Dorf. Damals war die Lage noch kaum kultiviert und wurde vor allem als Weide für Milchvieh genutzt – die ehemalige Molkerei liegt noch immer inmitten der Weinberge. Inzwischen wurden Terrassen und Trockenmauern in harter Handarbeit restauriert, um der Erosion entgegenzuwirken. Die Reben wurden auf den schmalen Terrassen neu gepflanzt und entsprechend ihrem Untergrund mit unterschiedlichen Sorten bestockt. Jede Rebsorte wurde gemäß ihrem Wasserbedarf gesetzt, also Syrah eher auf feuchte Böden, Mourvèdre auf steinige und am stärksten entwässernde Flächen und die Grenache in Übergangszonen auf mittlerer Ebene. Es sind rund 80 % Grenache, 10 % Syrah und 10 % Mourvèdre, die auch anteilig in die Cuvée einfließen. Die Terrassen liegen rund 350 Meter über dem Meeresspiegel in Nordwestlage und bieten einen atemberaubenden Blick in das Rhônetal. Die 3,5 Hektar Weinberge sind von 6,5 Hektar Wald umgeben, die dem Weinberg Schutz bieten. Dieser Schutz und die nordwestliche Lage sorgen dafür, dass die Trauben sehr langsam ausreifen. Das drückt sich daher auch im Alkoholgehalt aus, der immer 0,5 bis 1 % hinter den anderen „Gigondas“ liegt. Geprägt ist der Weinberg von kalkmergeligen Böden aus der Kreidezeit. 93-95 Punkte PARKER 25

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