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PINwand Nr 307

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Weinmailing Weinmagazin Ausgabe März - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

ÖSTERREICH BURGENLAND

ÖSTERREICH BURGENLAND Weingut Moric Moric BURGENLAND © Peter Rigaud Hidden Treasures: Ein Moric- Projekt Werte Kunden, Roland Velich, für viele so etwas wie der spirituelle Vater des Burgenlands, in jedem Fall ein Feingeist, wie man ihn selten sieht, hat in seiner doch im Kontext zu Generationsbetrieben kurzen Weingutshistorie bereits Geschichte geschrieben. Er hat das Burgenland mit seiner Vision neu interpretiert und damit mit Wegbereitern wie Hannes Schuster und Uwe Schiefer auf ein nie zuvor gesehenes Niveau katapultiert. Eigentlich Grund genug, sich auf diesen wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen und vom Geschehenen zu profitieren. Doch Roland Velich ist ein Getriebener, ein Mann voller Visionen, dessen Ambitionen weit über das Kulturprodukt Wein hinausgehen. Mit seinen „Hidden Treasures“ lancierte er ein im Weinbau einzigartiges Projekt, welches von nun an fortgeschrieben wird und zum Spannendsten zählt, was wir in den letzten Jahren im Weinbau verfolgen konnten. Gezielt stellt Roland Spitzenbetriebe heute fast vergessener Regionen vor, echte verborgene Schätze. Sein Augenmerk gilt dabei dem zum Burgenland grenznahen Nachbarn Ungarn, mit seiner einzigartigen Weinvielfalt. In einem ganz persönlichen Brief an Sie, werte Kunden, berichtet er von seinem neuen Projekt, welches wir Ihnen voller Stolz präsentieren: Zuerst war es vor allem die Faszination zum Land in dem ich geboren und aufgewachsen bin. Allerdings war es eine Begeisterung auf Raten; eine Begeisterung der es sich anzunähern galt; eine Begeisterung die auf dem Trotz und der Rebellion eines adoleszent Verwirrten heranwuchs. Eine Begeisterung, die sehr langsam aus dem Begreifen dessen was Schönheit sein kann keimte. Es waren die Stille, die Weite und das Flirren des Seewinkels, die Perspektive über den See, die verschlungenen Hügeln des Nordburgenlandes, der Schattenwurf letzter Gipfel der Ostalpen im Gegenlicht. Es war eine Begeisterung für den Ort und den Raum zwischen den Welten. Den Stacheldraht und die Wachtürme des Ostens buchstäblich im Rücken spürend, den Blick in die Zukunft Richtung Westen gerichtet. Später war die Idee nicht nur im, sondern vielleicht auch aus dem Land heraus leben zu können. Das 48 PINwand307 | März 2020

Weingut Moric BURGENLAND ÖSTERREICH Medium sollte Wein sein und dies stellte den Beginn einer „Begehung“ dar. Vom Osten des Sees über das Westufer, die Hügeln von Ödenburg bis zu den Ausläufern des Günser Gebirges, voll mit neuen Ideen, dem kategorischen Ansatz Schönheit zu finden und getragen vom Imperativ verstehen zu wollen, bin ich bis heute am gehen, suchen, gewillt zu verstehen und zu lernen, Perspektiven und Paradigmen zu verwerfen und neue zu finden. Was ich gefunden habe ist eine grandiose Kulturgeschichte des Weinbaus. Uraltes Kulturland das sich in den letzten hundert Jahren verloren hat. Weinschätze die zu den wertvollsten und meist gesuchten der Welt zählten, heute verstaubt und überlagert, versunken. Diese verborgenen Schätze heben zu dürfen, diese Schönheiten wieder darstellen zu können ist Teil der Faszination die mich von Anfang an trieb ohne damals auch nur den Funken einer Ahnung zu haben was auf mich warten wird; es war nur ein Gefühl und die Begeisterung eines Heranwachsenden. Hidden Treasure ist die Weiterführung des Gedankens der mich zur Entwicklung von Moric führte. Der Versuch eine Region zu fassen. Mit Mitteln zu fassen sie so pur und direkt sind wie möglich. Alte, traditionelle Methoden und volles Vertrauen auf die gegebene Substanz – eine uralte, über Jahrhunderte erfolgreiche und weltweit führende Weinkultur, die Böden und das Klima der pannonischen Ebene, eine Tiefebene die sich von den letzten Hügeln der Ostalpen entlang des Karpathenbogens erstreckt, die Rebsorten die sich über lange Zeiträume als geeignet und wertvoll gezeigt haben und natürlich die Menschen, ein Mix aus Slawen, Deutschen und Ungarn, orthodox, katholisch, protestantisch, jüdisch und vermutlich noch einiges mehr... Ich habe mich entschlossen diesen Weg gemeinsam mit jungen innovativen Winzern zu gehen. Winzer die bereit sind, sich in ähnlicher Art und Weise auf diese Reise einzulassen. Diese Reise jetzt zu starten ist wichtig – es ist Zeit diese großartige Weinkultur in originärer und authentischer Form dem geneigten Publikum wieder zugänglich zu machen.“ – Roland Velich HIDDEN TREASURES, NR. 2 SOMLO, UNGARN, WEISS, TROCKEN 2018 Regionales Trio aus Furmint, Harslevelü und Welschriesling. OBL060218 Hidden Treasures, Hidden Treasures, Nr. 2 Somlo, Nr. 2 Ungarn, Somlo Diam-Kork weiß, trocken 12% 2018 Vol. 26,53 €/l 19,90 € Aufbruch zu neuen Ufern! So könnte man das Projekt „Hidden Treasures“ von Roland Velich umzeichnen. Der Pionier und Quergeist aus dem Burgenland lanciert ein Projekt von selten gesehener Brillanz. Als er die Schätze der grenznahen Weinbaunation Ungarn kennenlernte, ging ihm ein Licht auf. Diese verloren gegangenen, in unserer schnelllebigen Zeit scheinbar ob der Komplexität übersehenen Rebsorten und vielfältigen Regionen wollte er wiederbeleben, ihnen die nötige Aufmerksamkeit schenken. Und so setzt Roland sich für ambitionierte Winzer ein, startete ein fortlaufendes Projekt, eine Vorstellung in mehreren Etappen mit offenem Ausgang. Mit seiner Nr.2 präsentiert er eine Cuvée aus Harslevelü und Furmint, die mit einem Schuss Welschriesling (Olaszrzing) abgerundet wird. Diese kleine Projekt von wenigen Tausen Flaschen vinifiziert Tamas Kis vom Somloier Vandor Cellar. Somoloi ist eine ungarische Weinbauregion von lediglich 832 Hektar Umfang, im Nord-Westen des Landes. Basalt, sandige Böden und Lehm und Kalk dominieren das Bild. Tamas Kis baut seine Cuvée in ungarischem Holz und Stahltank aus, zuvor vergärt er den Wein komplett spontan. In Deutschland und Österreich spricht man kaum darüber. Doch in Ungarn hat sich mit dem Furmint seit einigen Jahren eine kleine Revolution angebahnt, die einzigartig ist. Im Dornröschenschlaf der edelsüßen Tokajer wagten sich einige ambitionierte Winzer an den trockenen Ausbau des Furmint. Diese Rebsorte ist allenfalls mit dem Chenin Blanc vergleichbar. Es ist eine Rebsorte, die trocken ausgebaut, ein echter Träger des Terroirs ist. Exzessiv fruchtige Noten sind ihr fern, es handelt sich vielmehr um eine Rebsorte die von ihrer Struktur lebt. Apflige Noten, Quitte, Lindenblüten sind hier typisch, doch in erster Linie geraten die weine würzig und mineralisch. Der 2018er Jahrgang duftet fein nach Zitronen, Lindenblüten und Olivenlake. Eine feine Holzfassnote umgibt den Wein ohne Eindrücke von Barrique, viel mehr riecht die Cuvée nach Mandeln. Am Gaumen zeigt sich der Wein vor allem seidig und weich, besitzt eine fast ölige Textur. Die Aromen sind herb und feinfruchtig, Boskoop-Äpfel und Zitronen mischen sich hier. Vor allem besitzt der Wein aber ein mineralisches und trockenes Gerüst. Das trägt diesen leichten und verspielten Weißwein bis zum Ausklang, wo der schlanke Terroir-Künstler mit Granny-Smith-Äpfeln und Meyer-Zitronen ausklingt. Ein echter Stein- 49

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