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PINwand Nr 307

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Weinmailing Weinmagazin Ausgabe März - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

ITALIEN TOSKANA Ampeleia

ITALIEN TOSKANA Ampeleia absolut frisch daherkommt. Die Ausbauart konserviert gewissermaßen die Frische, welche die Trauben in der Höhenlage durch die hohen Tag-Nacht-Temperaturunterschiede erhalten haben. Im Duft ist diese purpurfarbene Cuvée ein eigenständig mediterraner Wein, den man wegen der Rebsortenstruktur nicht direkt in die Toskana, sondern vielleicht eher in dem französischen Süden verorten würde. Blaubeeren, dunkle Kirschen, etwas Cassis und Zwetschgen stehen für viel Frucht, Noten von Schlehen, Hagebutten und gegrillte Paprika sowie ein wenig trockene Erde und Trockenkräuter sorgen für die Würze. Am Gaumen verbindet der Kepos die Wärme des Südens mit der spezifischen Kühle des Ortes. Rote Beeren, dunkle Früchte, Kraft und Tiefe, Saftigkeit und Frische sind Attribute, die allesamt zum Kepos gehören. Daraus ist ein ungemein charmanter Wein entstanden, der es schafft, mediterranes Lebensgefühl zu vermitteln, und der dafür sorgt, dass man sich entspannt zurücklehnen und an alte Kulturlandschaften denken kann, an große Steinhäuser, Weinberge, Olivenhaine und Zypressenalleen. Der Kepos ist ein Wein für jetzt und die nächsten fünf Jahre bis 2025. AMPELEIA, ROSSO 2016 Ein Muss für alle Cabernet-Franc-, Foradori- und Toskana-Fans. ITO010216 Ampeleia, Ampeleia, rosso 2016 rosso 2016 13% Vol. 35,86 €/l 26,90 € 94 Punkte FALSTAFF Wir sind schon lange große Verehrer von Elisabetta Foradori. Die Frau aus dem Trentino, die in so vielen Belangen Vorreiterin war und Einzigartiges erreicht hat, ist einfach eine großartige Winzerin. Dass sie aber all das, was sie im Trentino mit ihrem Granato und den anderen Weinen aus der Teroldego-Traube gemacht hat, in der Toskana noch einmal unter anderen Bedingungen und mit anderen Rebsorten würde wiederholen können, hatten wir nicht erwartet. Längst aber hat sie uns eines Besseren belehrt, und so warten wir jedes Jahr aufs Neue auf ihre Ampeleia-Weine aus der Maremma. Das Schmuckstück dieser Kollektion ist der Ampeleia des Weinguts Ampeleia di Sopra. Seit 2015 ist es ein reinsortiger, von Beginn an biologisch-organisch erzeugter Cabernet Franc, der nach Meinung der Foradori am klarsten das Terroir des Ortes Roccatederighi und dessen Weinbergen widerspiegelt, die sich auf 450 bis 600 Metern Höhe befinden. Das ist ungewöhnlich hoch für die Toskana, aber es ist genau das, wonach Elisabetta gesucht hat, als sie 2002 zusammen mit zwei Partnern das Projekt anging. Dieser Cabernet Franc ist schlichtweg einzigartig. Wenn man über Cabernet Franc in Italien nachdenkt, dann kommen einem ja vor allem Weine aus Bolgheri in den Sinn. Der Ort ist gar nicht so weit von Roccatederighi entfernt, liegt aber fast auf Meeresniveau und ist viel wärmer. Entsprechend fehlt den dortigen Cabernets die kühle Anmutung, die dem Cabernet von Ampeleia jedoch genauso zu eigen ist wie jenen von der Loire. Trotzdem spürt man die toskanische Wärme in diesem Wein, und so finden sich Wärme und Kühle zu einer wunderbaren Balance zusammen, wie es sie sonst nur in den besten von Cabernet Franc dominierten Bordeaux-Weinen aus St. Émilion gibt. Entsprechend zeigt sich hier im Glas ein intensiv kirschroter Wein, der auch genau nach diesen Früchten duftet. Der in gebrauchten Fässern und in Zementtanks ausgebaute Wein öffnet sich mit einem intensiven Duft von Schwarzkirschen, Cassis, Brombeersaft, Walderdbeeren und Heidelbeeren. Gleichzeitig und ganz typisch für die aktuellen Weine der Foradori findet man auch kühle säuerliche Noten wie die von Sauerkirschen, Berberitzen, Blutorange und Granatapfelsaft. Abgerundet wird die Frucht von Minze, Rosmarin, aber auch von Leder, Mokka und Süßholz. Das ist schon ungemein komplex und genauso verführerisch; denn wie immer hat man bei Elisabetta Foradori trotz aller Vielschichtigkeit nie den Eindruck, einen vielleicht zu intellektuellen Wein im Glas zu haben, weil immer der Trinkfluss im Vordergrund steht. Der zeigt sich hier mit Macht. Die dunkle Wald- und Kirschfrucht explodiert förmlich am Gaumen in einer Woge aus lebendiger Säure und geschliffenem engmaschigen und seidigen Tannin, das die Frucht wie flüssige Schokolade umhüllt und immer weiter trägt. Dabei liefert der Ampeleia auch einen schönen Druck an dem Gaumen, zeigt Kraft, ist griffig sowie fest gewirkt und doch ausgesprochen charmant. Das ist ein großer Wein zum vergleichsweise kleinen Preis, ein Herzenswein und eine absolute Empfehlung! Cabernet Franc hat ein sehr gutes Alterungspotential. Entweder jetzt dekantieren oder noch bis 2022 warten. Dann entwickelt sich der Wein weiter bis 2035. 38 PINwand307 | März 2020

Foradori TRENTIN ITALIEN LEZÈR, ROSSO 2019 Einen solch intensiven Rosé-Sommerwein aus Teroldego gibt’s nur bei Foradori. ITS010919 Lezèr, rosso Lezèr, 2019 rosso 2019 12% Vol. 20,66 €/l 15,50 € Manch tolle Dinge entstehen aus einer eigentlich schwierigen Situation. So war es auch beim Lezèr von Foradori. Der rote Sommer-Teroldego wurde 2017 erstmals abgefüllt als sich die Foradoris nach einem ungewöhnlich heftigen August-Hagel mit 40% angegriffener Trauben dazu entschlossen, die Trauben der betroffenen Reben früh zu ernten und sie nicht lange zu mazerieren. Das hatten Emilio und Theo Zierock, die Söhne von Elisabetta Foradori, die schon seit 2012 für Keller und Weinberge des Weinguts verantwortlich sind, schon lange vorgehabt. Doch sie fanden nie die Zeit. 2017 aber haben sie aus der Not eine Tugend gemacht und die ist so gut angekommen, dass der Lezèr mittlerweile fester Bestandteil der Kollektion ist. Lezèr heißt im örtlichen Dialekt so viel wie leichtgewichtig, leicht verdaulich oder auch locker und unkompliziert. All das trifft gleichermaßen auf den Lezèr zu, bei dem schon auf der Flasche vermerkt wird, dass man diesen Teroldego leicht gekühlt genissen sollte. Der Lèzer ist kein waschechter Roséwein, aber eben auch kein Rotwein. Er ist so etwas wie ein sehr intensiver Rosé, der sich wie ein leicht gekühlter Rotwein im Sommer trinken lässt und kaum Tannine besitzt. Damit ist er am ehesten mit dem heutzutage kaum noch auffindbaren Clairet aus Bordeaux zu vergleichen. Hierfür werden die Trauben in unterschiedlichen Gebinden über 24 Stunden hinweg auf der Maische belassen und dann angepresst und vergoren. Genau dies verleiht dem Wein eine enorme Saftigkeit und Frische. Dunkle Früchte und rote Früchte mischen sich hier, allen voran Maraschino-Kirschen und Brombeeren. Ein Hauch Unterholz gibt eine feine Komplexität neben dem Eindruck von Tabak und Ceylon-Tee. Das ist einfach perfekt im Sommer, auf der Terrasse oder einem Tag am See, wo irgendwann der Grill entzündet und der Wein aus dem Kühlbehälter geholt wird. Der Nachfolger des letztjährigen Riesenerfolgs ist endlich eingetroffen. Sie dürfen sich freuen! Gut gekühlt zu genießen ab sofort, bis Sommer 2023. © Theo Zierock 39

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