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PINwand N° 302

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Aktuelles Weinmagazin - Ausgabe 302 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinhändler des Jahres 2010 +2019

DEUTSCHLAND PFALZ

DEUTSCHLAND PFALZ Weingut Friedrich Becker Doch wie schmeckt er denn nun? Der 2015er Pinot Noir Heydenreich ist mitnichten die kraftvollere Version seiner kleineren Lagen-Brüder. Nein, es ist die feinere Variante, die klarere. Das Holz wirkt hier noch mehr im Hintergrund, viel mehr schluckt der Wein ob seiner Größe einfach besser das Holz. Die Frucht wirkt noch klarer und heller, eher rotkirschig als dunkelfruchtig. Und hinzu kommt eine feine süßliche Komponente, getragen von feinem Säurespiel. Heydenreich ist schlichtweg erhabener. Er ist dazu „verurteilt“, den wenigen Weinliebhabern in aller Welt, die jemals eine Flasche dieser Inkarnation des deutschen Rotweinwunders genießen dürfen, nichts Anderes als hedonistische Freude zu bereiten! Dabei ist seine Struktur und das feine Tannin besonders hervorzuheben. Es wirkt fast schon plüschig und trotzdem spürt man die dichte Frucht, den feinen Extrakt und das immense Potenzial dieses Weins. Ja, er schwebt in seiner Preiskategorie mittlerweile in andere Sphären, doch werte Kunden, probieren Sie wenigstens eine Flasche dieses feinfruchtigen, mineralischen und erhabenen Burgunders, der eine enorme Frische in sich trägt und eine traumhafte Finesse, der nach Herkunft schmeckt, nach dem prachtvollen Weinberg, auf dem er gewachsen ist. Das gehört für uns im kraftvollen Jahrgang 2015 zu den Top 3 Pinot Noir, die wir aus Deutschland getrunken haben und dürfte darüber hinaus der wohl bislang feinste Heydenreich der Familie Becker sein! DPF012915 Pinot Noir „La Belle Vue” Pinot 2015 Noir 2015 13,5% Vol. 320,00 €/l 240,00 € Ein neuer Superstar taucht am Firmament auf: La Belle Vue „Ich zeig euch mal was.“ Wenn wir bei Winzern zu Besuch sind, beginnen so die schönsten Geschichten. Bereits im vergangenen Jahr deuteten wir an, dass im Weingut Friedrich Becker ein neuer potenzieller Spitzenwein entstehen könnte. Damals war noch nicht klar, wann der Wein jemals in den Verkauf käme, doch nun ist es soweit. Hübsche Aussichten aus Schweigen stehen uns bevor mit dem „La Belle Vue“. Fritz Junior begann vor einiger Zeit, in einer fantastischen Lage, die auf einem Kalksteinsockel thront, alte Gewürztraminerreben umzuveredeln (Eine Technik, die wir von Klaus Peter Keller für seinen Spätburgunder aus dem Morstein kennen, die enormes Wissen über die Veredlung verlangt). Auf 0,8 ha stehen hier jetzt Pinot Noir, die er mittels der auch im Burgund üblichen, Selection Massale’ aus eigenen Weinbergen gedeihen ließ. Unter der Bezeichnung „La Belle Vue“ gefüllt feiert er bei uns mit dem Jahrgang 2015 sein Debüt. Die Klone ergeben hier absurd niedrige Erträge von unter 20 hl/ha, doch sind die über 60jährigen Reben in Süd-/ Ost-Exposition derartig tiefwurzelnd, dass der Pinot Noir hier eine aromatische Tiefe erlangt, die Fritz zuvor so noch nicht gesehen hat. Die eigentliche Besonderheit ist aber der Kalksteinsockel mit einer extrem geringen Auflage aus Löss und Lehm. Und Fritz präsentierte uns damals seinen Wein als den neuen Spitzenwein des Gutes, schätzte ihn selbst – und das gleich mit dem ersten Jahrgang – noch oberhalb des Heydenreich ein. Wer wird da nicht unruhig und neugierig wie ein kleines Kind, kurz bevor das erste Mal zur Bescherung am Heiligen Abend gerufen wird? Vor uns liegt im Glas ein Wein von höchster Transparenz. Vom Kammerberg über St. Paul, über den Heydenreich bis hin zum ‚La Belle Vue‘ wird die Farbe stets tiefroter und dennoch klarer. Allein dies deutet schon an, dass wir es hier mit einem noch feineren Wein zu tun haben. Und genau das bestätigt sich, als wir das erste Mal ins Glas riechen. Wir haben hier einen von rotkirschiger Frucht und größter Feinheit geprägten Burgunder, bei dem sich Walderdbeeren, Herzkirschen und Eukalyptus aus dem Glas schieben, noch ummantelt von einer fein flintigen Nase, einer Mischung aus schonender Behandlung im Keller und dem Holz bester Provenienz. Das ist allerfeinstes Pinot-Noir-Parfüm. Pinot Noir zum Verlieben! Am Gaumen sind die Tannine dann ähnlich fein wie beim Heydenreich. Neben der wuchtigen roten Frucht, Aromen von süßen Erdbeeren und Himbeeren, schlängelt sich eine mineralische Ader durch den Wein, salzige Noten und Pampelmusen treten auf. Das ist ungemein transparent und feinsinnig. Ein Pinot Noir von großem Format, aber ohne Schwere. Es gibt nur wenige Flaschen von diesem Spitzenwein, der für uns in Deutschland zukünftig neben Kellers Morstein-Spätburgunder eine neue Benchmark setzen könnte. Die kleine Erntemenge macht diesen Traumpinot zum raren Exoten. Doch dieser Wein gibt gleichzeitig eine Lehrstunde der Magie der Pinot-Noir-Traube. Ein Wein, dessen burgundisches Vorbild zum regionaltypischen Abbild wurde, eine Verschmelzung von französischer und NEU bei Pinard! Königsklasse! 26 PINwand 302 | Oktober 2019

Weingut Friedrich Becker PFALZ DEUTSCHLAND deutscher Stilistik, ausgestattet mit dem Potenzial für viele Jahre der Reife. Ein großer Wein, ein Mega-Wein, bei dem wir gerne alle Pinot-Liebhaber aufrufen, sich mit Freunden zusammen zu tun um in den Genuss dieses Weins zu kommen. Das ist aktuell wohl state-of-the-art! Beste Aussichten für deutschen Pinot-Noir! 27

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