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PINwand N° 299

Weinmailing Ausgabe Juli - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND NAHE

DEUTSCHLAND NAHE Emrich-Schönleber "An all-time Great!" 19/20 – Jancis Robinson Halenberg 2016 – „Von gigantischer Tiefe! 98 Punkte“ – James Suckling „Halenberg 2015 bester trockener Riesling Deutschlands“ - Eichelmann, ‚Deutschlands Weine 2017‘ „Ein steiniger Untergrund, die Reben müssen hier tief wurzeln. Das ‚Große Gewächs’ Halenberg gehört mit einer schier unglaublichen Regelmäßigkeit alljährlich zu den großen trockenen Rieslingen Deutschlands und zeigt aufs Feinste, wie sich Mineralik, Dichte und Filigranität vereinen lassen.“ – Gault Millau 2013 „Halenberg 2010 – eine Legende für die Ewigkeit!“ – WEINWISSER „Werner Schönlebers Halenberg – Bester trockener Riesling Deutschlands“ – Eichelmann‚ Deutschlands Weine 2008‘ „Schönlebers Halenberg – Bester trockener Riesling Deutschlands“ – FEINSCHMECKER „Halenberg – Zweitbester trockener Riesling Deutschlands ex aequo mit Kellers Abtserde“ – Gault Millau 2010 Wenn wir den Halenberg und das Frühlingsplätzchen vor Auge haben, fällt uns das wohl berühmteste Zitat aus Goethes Faust ein: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, die eine will sich von der andern trennen: Die eine hält in derber Liebeslust sich an die Welt mit klammernden Organen; die andre hebt gewaltsam sich vom Dust zu den Gefilden hoher Ahnen.“ Beide Große Gewächse sind keine Konkurrenten. Doch finden wir uns jedes Jahr im Zwist um die Vorherrschaft der beiden großen Weine des Hauses. Ein Wechselbad der Gefühle, bei dem sich je nach Tagesstimmung und Reifestadium 16 PINwand 299 | Juli 2019

Emrich-Schönleber NAHE DEUTSCHLAND andere Präferenzen ergeben. Das Frühlingsplätzchen ist in all seiner Beschwingtheit wohl mehr dem Transzendentalem zugeneigt, schraubt sich in himmlische Sphären empor, der kräftige Halenberg mit seiner dunklen Mineralik bleibt der Erde treu, wenngleich sein monolithisches Charisma in der Jugend wie nicht von dieser Welt erscheint. Halenberg, das ist wahrlich ein Großes Gewächs, das den Liebhaber, hat man jemals diesen Wein im Glas gehabt, unentrinnbar in sein Gravitationsfeld zieht und nie mehr loslässt! Fasziniert das Frühlingsplätzchen von Anbeginn wie ein liebreizendes junges Mädchen, das verträumt durchs Leben tänzelt, so kommt der Halenberg als aristokratischer Charakterkopf daher. Halenberg braucht seine Zeit! Und es ist der im Halenberg dominierende blaue Schiefer (an manchen Stellen trifft man sehr schnell auf nackten Fels), der die Basis für die komplexe, tiefgründige Mineralität (Feuerstein!) dieses großen Rieslings legt, der enorm dicht, kompakt und konzentriert im Glase steht. Was für ein singulärer Terroirwein von einer zwar kleinen, aber zweifellos einer der besten und spannendsten Lagen Deutschlands! 2018 hat Frank Schönleber einen grandiosen Halenberg eingefahren. Rutscht die Lage in kühleren Jahren in der Jugend oft durch, um dann viele Weine mit etwas Reife mit Vollgas links zu überholen, kommt das sonnenreiche Jahr 2018 dem Halenberg entgegen. Denn dieser hedonistische Genusswein bringt dieses Jahr Menschen zusammen! In seiner saftigen Art und charmanten Frucht, die von dunkler Mineralik umgeben ist, macht er uns bei der Fassprobe bereits so viel Freude wie selten zuvor. Ganz so, als wollte der Halenberg uns dieses Jahr sofort zeigen, was alles in ihm steckt (und normalerweise ohne Flaschenreife zunächst verborgen bliebe), weil das kecke Frühlingsplätzchen von nebenan in der Jugend immer vitaler ist und so meist mehr Aufmerksamkeit abbekommt. Der Klassiker des Hauses ist unter allen Großen Gewächsen Deutschlands eines der begehrtesten, ein echter Blue-Chip und ein Evergreen unter den trockenen Rieslingen, den man in jedem Jahrgang blind kaufen kann. Denn dem Halenberg eilt ein legendärer Ruf voraus! Es ist die abgrundtiefe, ausgeprägt mineralische und kräuterwürzige Nase, die sofort klarstellt, dass wir es hier nur mit dem Halenberg zu tun haben können. Meyer-Zitronen und allerlei Steinobst liegt hinter einer dunklen Schieferwürze, einer noblen Mineralik, die im Vordergrund steht. Trotz der reifen Frucht kommt auch dieses Jahr die Steinigkeit enorm zur Geltung. Dabei ist 2018 präsent wie keiner der letzten Jahrgänge zuvor. Ihre ansonsten verschlossene Art hat die Lage abgelegt, zeigt sich schon jetzt in aller Komplexität. Eine tolle Frucht gesellt sich dieses Jahr neben die tiefe Mineralik des blauen Schiefers. Das ist 2018 mit all seiner Offenheit und einer präsenten jugendlichen Genussphase. Für uns daher ein Wein, der auch sehr viele Novizen begeistern wird. Denn die wahre Größe dieser berühmte Lage erklärt sich oft erst mit einigen Jahren der Flaschenreife. Nicht so 2018! Dank der niedrigen ph-Werte, einem wichtigen Faktor neben der Säure, denn nur die Kombination aus beiden Werten lässt wirkliche Rückschlüsse auf die Aromatik des Weins zu, strahlt der Wein allerdings trotz der hedonistischen Frucht eine enorme Frische aus. Das ist die große Stärke des Jahrgangs, die ihn so einzigartig macht. Dazu gesellt sich eine enorme Stoffigkeit, ein festes Korsett, welches diesen kraftvollen Riesling bündelt und auf der Spur hält. Hierin unterscheiden sich Frühlingsplätzchen und Halenberg dieses Jahr am meisten. Das Frühlingsplätzchen fühlt sich wie Seide am Gaumen an, der Halenberg wie der schroffe Fels! Der extrem lange, schier unfassbar salzig-mineralische Nachhall dieses bestens balancierten, sinnlichen Rieslings von edler Gestalt und brillanter Struktur ist glockenklar und bleibt endlos am Gaumen schmeckbar; scheinbar erst jetzt wird so richtig bewusst wahrnehmbar, wie ausdrucksstark die mineralische Basis dieser Riesling-Legende ist, es gibt kein Entkommen. Diese grandiose Hymne an die Transzendenz und Komplexität großer deutscher Rieslinge ist ein beseelter Wein, die Inkarnation seines legendären Terroirs (wahrlich die Essenz der Schiefermineralität), der den wahren Weinliebhaber einen Zipfel der Unendlichkeit erhaschen lässt. Ein Wahnsinnsstoff, wie ein majestätischer Adler auf breiten Schwingen schwerelos durch die Lüfte schwebend! Besser kann kein Riesling der Welt schmecken, nur anders. Seit vielen Jahren zählt der Halenberg zu unseren persönlichen Lieblings-Rieslingen. Eine StilIkone, die uns schon vor mehr als einem Jahrzehnt zeigte, welch Potenzial in trockenen Rieslingen aus Deutschland steckt. Jahr für Jahr wandert er auch in unseren privaten Keller, um dann mit einigen Jahren der Flaschenreife getrunken zu werden. Eine kleine Anekdote: Zuletzt präsentierte Frank Schönleber in Hamburg auf einer wahren Riesling-fan-Veranstaltung vor hunderten Teilnehmern einige der besten gereiften Weine des Hauses, und viele Teilnehmer brachten ebenfalls Rieslingschätze mit, darunter erstaunlich viele aus dem Hause Emrich-Schönleber. Jahrgänge vom Halenberg wie 2004 oder 2008 sind innerhalb weniger Jahre echte Legenden geworden und unter Sammlern heiß begehrt. Wenn man diese Weine heute im Glas hat, weiß man auch warum. Der Halenberg zählt nach wie vor zu einem der preiswertesten Großen Gewächse, liefert er doch in jedem Jahrgang das Maximum an Qualität. Schon wieder sind wir bei den vermeintlichen Paradoxien der genialen Rieslingunikate der Schönlebers oder auch Kellers oder auch Tim Fröhlichs, bei aller Kraft für einen aristokratischen Wein: Nichts ist laut. Nichts ist aufdringlich, aber man spürt intuitiv, da hat man etwas ganz Großes im Glas und man erkennt: Wie hinter einer geheimnisvollen Tür verbirgt sich in diesem Druidentrunk Einmaliges und Unvergessliches! Und heute so schwer noch zu erfassen in all seinen geschmacklich unendlich komplexen Dimensionen, in all seinen schier unergründlichen Facetten, die schlicht unter die Haut gehen! Gänsehautatmosphäre! Mit großer Freude ab Herbst zu trinken, Höhepunkt voraussichtlich zwischen 2021 bis nach 2036. 17

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