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PINwand N° 294

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Weinmagazin von Pinard de Picard - Erlesene Weine und Feinkost - Januarausgabe.

ITALIEN TRENTINO

ITALIEN TRENTINO Foradori 98 Punkte - SUCKLING Teroldego. Denn der Granato ist ein Zeugnis für den tiefen Glauben an die Stärke der Heimat und die Größe des Teroldegos. Die autochthone Rebsorte gedeiht nur hier, doch gab es vor dem ‚Granato‘ keinen Ikonen-Wein, der dieses unentdeckte große Potenzial der lokalen Rebsortenvarietät auch außerhalb der Region transportiert hätte. Es gab Mitte der 1980er Jahre schlicht auch niemanden, der eben dieser Rebsorte ein derartiges Potenzial zutraute und sie entsprechend behandelte. Elisabetta stellte die Reben auf ein neues Erziehungssystem um, sorgte für eine dichte Bepflanzung, sodass die Reben sich in dieser Konkurrenzsituation bemühen mussten und für ihre Nährstoffversorung tief wurzelten. Es dauerte nicht lange, bis Elisabetta in aller Konsequenz auf biodynamischen Weinbau umstellte. Und sie orientierte sich an den Erfahrensten, hatte Kontakte zu ihren Kollegen Marc Kreydenweiss im Elsass, Lalou Bize Leroy im Burgund und Daguenau an der Loire. Den ganzheitlichen Ansatz spürt man bei einem Besuch sofort und bereits ihr Ehemann, Rainer Zierock, prägte die Philosophie des Weinguts nach dem Motto: „Es gibt kein schlechtes Land, nur Menschen, die es nicht verstehen.“ Und so entwickelte sich der Granato, der Spitzenwein des Hauses, zum internationalen Erfolg. Aber was macht diesen Wein so erfolgreich? Es ist wohl die Einzigartigkeit des Weins, die unverkennbare Charismatik. Der Granato verströmt einen orientalisch anmutenden Duft nach Gewürzen, ist ein intensiver Rotwein mit Rasse und Kraft. Aber er hat keine Schwere. Und diese Meisterleistung gelang Foradori über drei Jahrzehnte. Und noch ein weiteres Signum für einen großen Wein kennzeichnet den Granato: Er kann reifen! Heutige Granatos der Anfangsjahre besitzen ein intensives und duftiges Parfum wie gereifte große Burgunder, haben allerdings eine festere Struktur. Und mit jedem Jahrzehnt gewann dieser Wein an Finesse und Schliff. Wir würden behaupten, dass die vergangenen 5 Jahrgänge nochmals ein neues Level an Finesse gewannen. So absurd es klingen mag: Mit Emilio, Elisabettas ältestem Sohn, wurden die Weine noch femininer! Seit 2015 kümmert sich Emilio nun um das Weingut, wird dabei von seinem Bruder Theo Zierock unterstützt. Er ist mittlerweile der Chef des Hauses, der Stabwechsel vollzog sich fast im Stillen. Bereits vor der Übergabe arbeitete er gemeinsam mit seiner Mutter im Weingut und lernte die Grundlagen, bevor er dann in die Weite zog und im Ausland Erfahrungen sammelte. Ein kleines Detail hat sich geändert: Emilio fügt der Maische ein gutes Drittel an Rappen hinzu. Dadurch gewinnt der Wein an Frische, auch in warmen Jahren und es scheint uns, als ob ihn das feinkörnige Tannin wie an einer Schnur entlang am Gaumen zieht. Dieser dicht violette Granato aus dem kühlen Jahrgang 2016 duftet intensiv nach Blaubeeren und Brombeeren. Die typisch dezent orientalische Würzigkeit schwingt erst mit etwas Belüftung mit. Schwarze Trüffel und ein Hauch Bündnerfleisch ergänzen das voluminöse Bouquet, die Sauerkirsche drängt sich mit ausreichender Belüftung immer mehr in den Vordergrund. Sie leitet dabei perfekt zum Gaumen über, wo der Granato mit butterweichem Tannin verführt, ja seidig umhertänzelt. Cassis, ein Hauch Salbei, Johannisbeeren und ein angenehmer Hauch Bittermandel prägen das Bild des Jahrgangs. Präzision am Gaumen, Finesse und Balance sind die wesentlichen Attribute dieses grandiosen Granato, der ganz frisch 98 Punkte von James Suckling erhielt. Liebe Kunden: Wer in den Weinolymp will, kommt am Granato nicht vorbei. Eine Legende Italiens, und dies nicht von ungefähr. Was Elisabetta Foradori und ihr Sohn Emilio aus der Rebsorte Teroldego zaubern, ist unerreicht. Kühle Seide, feine Frucht und edle orientalische Würze vereint zu einem Wein, der ewig reift und niemals alt wird. Absolute Empfehlung! 42 PINwand 294 | Januar 2019

Moric UNGARN UND ÖSTERREICH Moric HIDDEN TREASURES Werte Kunden, Roland Velich, für viele so etwas wie der spirituelle Vater des Burgenlands, in jedem Fall ein Feingeist, wie man ihn selten sieht, hat in seiner doch im Kontext zu Generationsbetrieben kurzen Weingutshistorie bereits Geschichte geschrieben. Er hat das Burgenland mit seiner Vision neu interpretiert und damit mit Wegbereitern wie Hannes Schuster und Uwe Schiefer auf ein nie zuvor gesehenes Niveau katapultiert. Eigentlich Grund genug, sich auf diesen wohlverdienten Lorbeeren auszuruhen und vom Geschehenen zu profitieren. Doch Roland Velich ist ein Getriebener, ein Mann voller Visionen, dessen Ambitionen weit über das Kulturprodukt Wein hinausgehen. Mit seinen „Hidden Treasures“ lancierte er ein im Weinbau einzigartiges Projekt, welches von nun an fortgeschrieben wird und zum Spannendsten zählt, was wir in den letzten Jahren im Weinbau verfolgen konnten. Gezielt stellt Roland Spitzenbetriebe heute fast vergessener Regionen vor, echte verborgene Schätze. Sein Augenmerk gilt dabei dem zum Burgenland grenznahen Nachbarn Ungarn, mit seiner einzigartigen Weinvielfalt. In einem ganz persönlichen Brief an Sie, werte Kunden, berichtet er von seinem neuen Projekt, welches wir Ihnen voller Stolz präsentieren: „Zuerst war es vor allem die Faszination zum Land in dem ich geboren und aufgewachsen bin. Allerdings war es eine Begeisterung auf Raten; eine Begeisterung der es sich anzunähern galt; eine Begeisterung die auf dem Trotz und der Rebellion eines adoleszent Verwirrten heranwuchs. Eine Begeisterung, die sehr langsam aus dem Begreifen dessen was Schönheit sein kann keimte. Es waren die Stille, die Weite und das Flirren des Seewinkels, die Perspektive über den See, die verschlungenen Hügeln des Nordburgenlandes, der Schattenwurf letzter Gipfel der Ostalpen im Gegenlicht. Es war eine Begeisterung für den Ort und den Raum zwischen den Welten. Den Stacheldraht und die Wachtürme des Ostens buchstäblich im Rücken spürend, den Blick in die Zukunft Richtung Westen gerichtet. Später war die Idee nicht nur im, sondern vielleicht auch aus dem Land heraus leben zu können. Das Medium sollte Wein sein und dies stellte den Beginn einer „Begehung“ dar. Vom Osten des Sees über das Westufer, die Hügeln von Ödenburg bis zu den Ausläufern des Günser Gebirges, voll mit neuen Ideen, dem kategorischen Ansatz Schönheit zu finden und getragen vom Imperativ verstehen zu wollen, bin ich bis heute am gehen, suchen, gewillt zu verstehen und zu lernen, Perspektiven und Paradigmen zu verwerfen und neue zu finden. Was ich gefunden habe ist eine grandiose Kulturgeschichte des Weinbaus. Uraltes Kulturland das sich in den letzten hundert Jahren verloren hat. Weinschätze die zu den wertvollsten und meist gesuchten der Welt zählten, heute verstaubt und überlagert, versunken. Diese verborgenen Schätze heben zu dürfen, diese Schönheiten wieder darstellen zu können ist Teil der Faszination die mich von Anfang an trieb ohne damals auch nur den Funken einer Ahnung zu haben was auf mich warten wird; es war nur ein Gefühl und die Begeisterung eines Heranwachsenden. Hidden Treasure ist die Weiterführung des Gedankens der mich zur Entwicklung von Moric führte. Der Versuch eine Region zu fassen. Mit Mitteln zu fassen sie so pur und direkt sind wie möglich. Alte, traditionelle Methoden und volles Vertrauen auf die gegebene Substanz – eine uralte, über Jahrhunderte erfolgreiche und weltweit führende Weinkultur, die Böden und das Klima der pannonischen Ebene, eine Tiefebene die sich von den letzten Hügeln der Ostalpen entlang des Karpathenbogens erstreckt, die Rebsorten die sich über lange Zeiträume als geeignet und wertvoll gezeigt haben und natürlich die Menschen, ein Mix aus Slawen, Deutschen und Ungarn, orthodox, katholisch, protestantisch, jüdisch und vermutlich noch einiges mehr... Ich habe mich entschlossen diesen Weg gemeinsam mit jungen innovativen Winzern zu gehen. Winzer die bereit sind, sich in ähnlicher Art und Weise auf diese Reise einzulassen. Diese Reise jetzt zu starten ist wichtig – es ist Zeit diese großartige Weinkultur in originärer und authentischer Form dem geneigten Publikum wieder zugänglich zu machen.“ Roland Velich 43

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