Aufrufe
vor 5 Jahren

PINwand N° 290

  • Text
  • Winetasting
  • Weinmagazin
  • Weinfachhandel
  • Wein
  • Weine
  • Riesling
  • Weingut
  • Veltliner
Das Weinmagazin von Pinard de Picard im Oktober 2018 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen - Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN

DEUTSCHLAND RHEINHESSEN Weingut Wagner-Stempel später gelesen als beim Gutswein. Die niedrigen Erträge und die dadurch große aromatische Tiefe erlaubten, das perfekt gereifte Lesegut im Holz auszubauen. Stück- und Halbstückfässer hat der Wein gesehen und eine lange Hefestandzeit genießen dürfen - das verleiht ihm viel Grip und eine gute Säure bei gleichzeitig angenehm cremigem Mundgefühl. Die Frucht ist im Vergleich zum Gutswein etwas zurückgefahren, dafür kommen hier Mineralität und Erdigkeit zur Geltung. Der Siefersheimer Silvaner ist eine Kategorie anspruchsvoller und vielschichtiger und zählt für uns dieses Jahr zu den schönsten Vertretern dieser Rebsorte, nicht nur in Rheinhessen, sondern regionsübergreifend. Ein wunderbar geradliniger Silvaner, der nicht über aromatische Kraft und Fülle zu beeindrucken versucht, sondern durch eine druckvolle Struktur und einen mineralischen Kern. DRH070317 Weißburgunder Weißburgunder trocken 2017 trocken 2017 (Bio) 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 € Weißburgunder, der Gegensätze vereint. Daniel Wagner gelingt bereits mit seinem Gutswein vom Weißburgunder eindrucksvoll, wozu sonst nur große Weine in der Lage sind: Er vereint Gegensätze. Der im Stahltank ausgebaute Weißburgunder duftet fruchtig (Rhabarber und Birne) und blumig (Bergwiesenkräuter und weiße Blüten), wirkt dabei erfrischend klar im Bouquet. Doch am Gaumen ist er dann knochentrocken und herrlich steinig, die Struktur lässt sich als cremig, aber ohne Speckigkeit beschreiben. Das ist höchstinteressant und meilenweit entfernt vom oftmals zu findenden gefälligeren und durch etwas Fruchtzucker beschönigenden Weißburgunder-Stil. Wir bilden uns ein, hier die pure Handwerkskunst herausschmecken zu können. DRH070917 Siefersheim Siefersheim Weißburgunder Weißburgunder trocken 2017 trocken 2017 (Bio) 13% Vol. 22,66 €/l 17,00 € Weißburgunder mit typischer Wagner-Stempel-Handschrift. Der Siefersheimer Weißburgunder stammt aus den beiden ältesten Weißburgunder-Parzellen des Weinguts. Im Gegensatz zum Gutswein hat er 25% Neuholz gesehen, was ihm eine ganz andere Charakteristik beschert. Wäh- Typisch Wagner-Stempel: Porphyr. 8 PINwand 290 | Oktober 2018

Weingut Wagner-Stempel RHEINHESSEN DEUTSCHLAND rend der Gutswein eher sommerliche Frische auf den Gaumen zaubert, ist dieser hier ein genialer Essensbegleiter oder eben Wein für lange Abendstunden mit Muse. Er duftet wie ein guter Weißer aus der Bourgogne, stets zwischen feinem Holzeinsatz und dem Hefeausbau changierend, dazwischen eine wunderschöne helle Frucht. Am Gaumen definiert sich dieser seriöse Vertreter über seine komplexe Struktur. Das ist Weißburgunder, der lustvoll und langanhaltend am Gaumen kreist ohne dabei zu kräftig daherzukommen. Hocharomatisch und glasklar in der Frucht, die typische Handschrift eines Wagner-Stempel-Weins zeigend. Ein griffiger, würziger Wein, der das Terroir im Glas aufleben lässt. Nur schade, dass es dieses Jahr so wenig Menge hiervon gibt! DRH070417 Grauburgunder DRH070417 Grauburgunder trocken 2017 trocken (Bio) 2017 12,5% Vol. 12,66 €/l 9,50 € Grauburgunder mit dem Wagner-STEMPEL! Daniels Grauburgunder kommt nicht in der bauchigen Burgunderflasche, sondern in der Schlegelflasche daher, genau wie seine Silvaner und Rieslinge. Bei einem solch bedachten und feinfühligen Winzer wie Daniel sagt das schon mal viel über den Wein aus, bevor man ihn erstmals im Glas hat. Denn auch hier verleiht er der Rebsorte den persönlichen Touch, den Wagner-STEMPEL! Der Grauburgunder duftet würzig und nur zart nach Holzfass, wobei sich dieses nicht in den Vordergrund drängt, sondern viel mehr die Bühne ebnet für die würzig-feinen Aromen, die noch folgen. Mirabelle, etwas Limette, auch Quitte und reife Birne. Das ist ein druckvoller, intensiver Grauburgunder von fein cremiger Textur und herzhaftem Einschlag. Ein Grauburgunder, der Essensbegleiter sein kann, aber nicht sein muss, der Charakter zeigt, aber nicht mit Muskeln protzt. Er bleibt dem Stil des Hauses treu und das hebt ihn von anderen Grauburgundern ab. Denn zwischen all der feinen Frucht und in seiner sanften Art schlängelt sich auch eine gewisse Mineralität durch, die von den lehmigen und verwitterten Porphyrböden erzählt, von denen die Trauben rund um Siefersheim stammen. In seiner attraktiven Preisklasse absolut hervorhebenswert! DRH070617 Siefersheim DRH070617 Riesling Siefersheim „Porphyr“ Riesling trocken „Porphyr“ 2017 trocken (Bio) 2017 13% Vol. 22,66 €/l 17,00 € Referenzcharakter für einen Riesling unterhalb der Großen Gewächse! Wie Klaus Peter Kellers Riesling Von der Fels, Frank Schönlebers Halgans oder Tim Fröhlichs Schiefergestein und den Bodeninterpretationen aus dem Hause Rebholz handelt es sich bei diesem Wein um eine Art „kleines Großes Gewächs“. Daniel Wagner kann dies zurecht voller Stolz betonen, wird dieser Wein doch ausschließlich aus Trauben von den jüngeren Rebstöcken aus den beiden Großen Lagen ‚Höllberg’ und ‚Heerkretz’ vinifiziert. Also zukünftige Anwärter auf die beiden GGs. Und wie wir seit einiger Zeit mit großer Freude erleben, erfahren diese für noch relativ kleines Geld verfügbaren Klasse-Weine eine richtiggehende Renaissance, steigende Nachfrage und größtes öffentliches Interesse, gerade auch in den sozialen Netzwerken, wo diese Trouvaillen wegen ihres herausragenden Preis-Genuss-Verhältnisses in Windeseile weiterempfohlen werden, legen davon Zeugnis ab. Kein Wunder, haben sich bei Deutschlands besten Winzern diese Orts- und 1. Lagen-Weine, die aber oftmals aus Großes Gewächs-Lagen stammen, derartig weiterentwickelt, dass heute die Besten ihrer Art mittlerweile mehr Tiefe, Brillanz und Potenzial haben als so manches Große Gewächs, das man noch vor rund einem Jahrzehnt kaufen konnte. Der spontan vergorene Riesling „Porphyr“ hat zu gleichen Teilen Stahl und Holz gesehen. Sein Bouquet ist traumhaft schön, duftet nach Kaktusfeigen, einem Hauch Ingwer und Zitrusfrucht, wirkt durch den langen Hefeausbau noch dezent reduktiv und erinnert uns an eine abgemilderte Interpretation von Tim Fröhlichs Rieslingen. Auf der Zunge steht ein blitzsauberer, brillanter und griffiger Riesling, der eindrucksvoll einen grandiosen Spannungsbogen am Gaumen aufbaut, der vollständig unseren Nerv trifft. Das ist für diesen Preis herausragend gut, nochmals schießt uns der Vergleich zum ‚Von der Fels’ oder unserer Füllung vom ‚Schiefergestein’ durch den Kopf, das ist die gleiche Liga. Daniels ‚Porphyr’ zählt für uns zu den schönsten Interpretationen eines deutschen Klasserieslings unterhalb der Großen Gewächse. Zu genießen ab sofort, Höhepunkt 2020 bis ca. 2035. DRH070717 Bamberg DRH070717 Riesling Bamberg „Rotliegend“ Riesling „Rotliegend“ trocken 2017 trocken 2017 13% Vol. 22,66 €/l 17,00 € „Ein tolles Jahr für den Bamberger Riesling!“ Obwohl der Bamberger Riesling von jüngeren Reben stammt, kommt bei ihm doch jedes Jahr mehr und mehr der Terroir-Gedanke durch! Er duftet immer rauchig und dunkelwürzig, daran erkennt man ihn oft blind in der 9

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.