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PINwand N° 286

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Weinmagazin von Pinard de Picard im Juni 2018 - Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender.

DEUTSCHLAND NAHE Weingut

DEUTSCHLAND NAHE Weingut Dönnhoff Im ersten Jahrgang fällt es uns natürlich noch schwer, eine Lagentypizität herauszuarbeiten, da uns Vergleiche fehlen. Aber wenn dieses Große Gewächs eine Eigenheit hat, dann ist es die enorme expressive Würzigkeit, die hier hervorstrahlt. Die Nase duftet nach Muskatnuss und Orangenschale mit einem Hauch Birne und weißen Blüten. Am Gaumen zeigt sich dann erneut eine feinwürzige Note. Dieser Riesling ist leichtfüßig, aber besitzt eine wunderbare Spannung und Klarheit. Die Frucht ist eine Mischung aus Steinobst und einem Hauch reifer Pampelmuse. All dies wird unterlegt von erdigen Noten, wie wir sie schon immer in den Kabinetten aus dem Krötenpfuhl vorfanden. Liebe Kunden, von diesem Wein gibt es nur ein Fass und im Erstlingsjahrgang erwarten wir eine große Nachfrage. Hier gilt es, gerade in einem quantitativ winzigen Jahrgang wie 2017, besonders schnell zu sein. Wir werden uns auch einige Kisten dieses Weins weglegen und sind schon gespannt, diesen Neuzugang in einem Jahrzehnt in einer große Vertikale zu stellen. DNA024717 Dönnhoff, Höllenpfad Höllenpfad „Im Mühlenberg“, im Mühlenberg, Riesling Riesling trocken trocken GG 2017 Großes Gewächs in Sub.; max. 1 Flasche/Kunde 47,33 €/l 35,50 € Neuzugang im Großen-Gewächs-Portfolio! In Subskription, Lieferung ab September 2018. Liebe Kunden, bei unserer diesjährigen Jahrgangsprobe im Weingut Dönnhoff waren wir besonders gespannt, denn wir wussten, dass es gleich zwei neue Große Gewächse mit dem 2017er Jahrgang geben wird und aus dem Kult-Weingut in Oberhausen nun sechs trockene Rieslinge aus Großer Lage gefüllt werden. Noch unruhiger wurden wir, als Cornelius und Helmut darüber berichteten, wie sie um einen Tank besonders schlichen, ja diesen als Referenzwein des Jahrgangs betrachteten. Die Rede war vom jetzigen neuen Großen Gewächs aus dem Höllenpfad. Es handelt sich um ein Gewann von 4 Hektar in der GG-Lage Höllenpfad mit der Bezeichnung „Im Mühlenberg“. Es liegt mittig im Höllenpfad und wurde bereits seit einiger Zeit von den Dönnhoffs so kultiviert, dass es einem Großen Gewächs würdig ist. Denn im Weingut Dönnhoff ticken die Uhren langsamer, Helmut selbst sagt „Wir produzieren keine Maschinen und Schrauben“ und so wollten sich die beiden erst mal mit dem Gewann vertraut machen. Jetzt ist es endlich soweit und mit einem grandiosen Riesling wie diesem haben uns die beiden gleich direkt mit ihrem Enthusiasmus angesteckt. Der Mühlenberg riecht intensiv nach reifen Zitrusfrüchten, Stachelbeere und grünem Apfel. Es ist ein expressiver Wein und er strotzt nur so vor Frische. Anders als der weitere GG-Zugang Krötenpfuhl, der erdig und würzig daherkommt, dreht sich bei diesem Riesling alles um Präzision. Perfekte Gegenspieler! Kein Gramm Fett zu viel, hier ist alles am richtigen Fleck. Wir sind begeistert von diesem Strahlemann. Ein Purist. Für Freunde cremiger und kräftiger Rieslinge mag das gar zu kompromisslos sein. Doch wir haben uns direkt in diese Art verliebt. Wir sind schon gespannt, wie sich dieser Neuzugang in einem anderen Jahrgang zeigen wird, können es gar nicht abwarten, das Höllenpfad GG über die Jahre in allen Facetten zu greifen. Die ersten Eindrücke sind derartig positiv, dass wir dieser Lage zutrauen, in die Phalanx der besten Großen Gewächse vorzustoßen! DNA021617 Dönnhoff, Felsenberg „Felsentürmchen“ Riesling trocken GG Großes 2017 Gewächs in Subskription 47,33 €/l 35,50 € 2017 DNA021617M Felsenberg „Felsentürmchen“ Riesling trocken Großes Gewächs 2017 MAGNUM 50,00 €/l 75,00 € In Subskription, Lieferung ab September 2018. Wir nähern uns geographisch dem Weingut. Die Faustregel bei Dönnhoffs bedeutet, je näher zum Weingut gelegen, desto kühler die Rieslinge. Was bei der Winzerdynastie Dönnhoff aus der Flasche fließt, ist natürlich nicht einfach der Geschmack der Heimat, sondern Dönnhoffs Vision davon. So wie erst die vollendete Kunstfertigkeit des Malers es ermöglicht das Bild einer Landschaft zu erschaffen, das natürlich aussieht und nicht gemalt. Um die Vision präzise umzusetzen, wird bei 20 PINwand 286 | Juni 2018

Weingut Dönnhoff NAHE DEUTSCHLAND Foto: Johannes Grau den Dönnhoffs jede Parzelle einzeln ausgebaut. Dabei ist Intuition gefragt. „Man kann Weine machen nicht aus einem Buch lernen, man braucht Bauchgefühl, ein Gefühl für die Landschaft, ein Gefühl für jedes einzelne Stückchen Erde, das im Verlaufe weniger Meter so unterschiedlich sein kann wie im Burgund“, sagt Cornelius aus tiefer Überzeugung. „Man muss spüren, was man einem Weinberg zutrauen kann.“ Und das Felsentürmchen spürt jahraus, jahrein dieses absolute Vertrauen. Es ist ein wahres Schmuckstück der Nahe. Cornelius weiß genau: „Wenn die Trauben nach Hause kommen, dann haben wir nach einer strengen Selektion der Träubchen 100% der Qualität. Dann ist die Kunst, diese 100% im Keller zu bewahren“. „Da ist Musik drin!“ Helmut Dönnhoff Und Cornelius beherrscht diese handwerkliche Winzerkunst wie wenig andere. Im Jahrgang 2017 gingen sie mit fast doppelter Stärke der Lesemannschaft durch die Weinberge, suchten sich die allerbesten Träubchen aus, die lockerbeerig und kerngesund waren. Dabei gibt 2017 mit extrem niedrigen Erträgen einen wunderbar dichten Riesling ab. Diese große Lage aus rotem vulkanischen Gestein in extremster Ausprägung gibt diesem exzellenten Riesling sein zutiefst mineralisches, „steiniges“ Gepräge. Wir nähern uns dem Weingutssitz in Oberhausen, also wird die Lage etwas kühler als beispielsweise der Höllenpfad oder Krötenpfuhl. In Nase und Mund faszinieren klassische, kühle komplexe Aromen von rauchigem Fels, rosa Grapefruit, Pfirsich und Mirabelle, Zitronengras, Orangenschalen, weißen Blüten und immer wieder diese alles durchdringende kristalline Mineralität, die jeden Liebhaber großer Rieslinge magisch in ihren Bann zu ziehen vermag. Dönnhoffs einzigartige trockene Rieslinge sind niemals laut. Alles Vordergründige meiden sie. Sie besitzen vielmehr stets eine vornehme, edle, fast distinguierte Stilistik. Es sind seit Jahrzehnten selbstbewusste Persönlichkeiten, ein Spiegelbild der Seele des großartigen Menschen Helmut Dönnhoff, wahrlich des Grandseigneurs der deutschen Winzerszene. Und genau diese Handschrift führt Cornelius in souveräner Manier weiter. Im 2017er Felsenberg fasziniert eine starke Mineralität, das ist Stein pur! Hier rockt der Berg! Und dann ist da diese ungemeine Konzentration des Jahrgangs, der dem ganzen Wein seine würzige und trockene Ader gibt. Dönnhoffs haben die Weine 2017 komplett durchgären lassen. Das war wichtig, um den Weinen ihre Präzision zu geben: Es bedankt sich das Terroir! Welch grandiose innere Balance, welch animierende Frische, welch die Zunge liebkosende Textur. Oder wie Helmut über den 2017er sagt „da ist Musik drin!“ Und wer diesen singulären Weltklasse-Riesling genießen wird, mag vielleicht zukünftig dazu neigen, die Worte Felsenberg und Mineralität als Synonyme zu benutzen! Denn die tief purpurnen Porphyrbrocken des Felsenbergs im Regenschatten des Hunsrücks (daher zählt die Nahe zu den trockensten und sonnenreichsten Gebieten Deutschlands) erwärmen sich in der Sonne leicht und ihr Wärmespeichervermögen ist außergewöhnlich. Menschen wie Reben haben in solchen Lagen hart zu kämpfen und zeugen Rieslinge von großem Charakter. Der Geschmack wird mit zunehmender Flaschenreife ungemein komplex und seine salzige Mineralität (man vermeint geradezu, ‚fleur de sel‘ auf der Zunge zu verspüren) verbindet sich nahtlos mit der vibrierenden Säure und geradezu energetischen Nachhall. Nur ein Asket wäre nicht animiert, den nächsten Schluck herbei zu sehnen. Wohl bekomm‘s! 21

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