Aufrufe
vor 6 Jahren

PINwand N° 282

  • Text
  • Wein
  • Riesling
  • Weine
Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH BEAUJOLAIS

FRANKREICH BEAUJOLAIS Domaine Marcel Lapierre Lapierre verknüpfte Chauvets Ideen mit einigen der traditionellen Techniken, die er bereits auf seinem Weingut verwendete, und ergänzte sie mit neueren biologischen Praktiken. Er verbannte jegliche chemische Düngemittel und Herbizide aus seinen mit alten Rebstöcken bestückten Weinbergen, setzte auf eine späte Ernte perfekt ausgereifter Trauben, eine strenge Sortierung, um nur die gesündesten Trauben zu verwenden, verzichtete auf den Einsatz von Reinzuchthefestämme und fügte während des Vinifizierungsprozesses keine bzw. minimal wenig Sulfite dem Wein bei, die Chaptalisierung der Weine war verschmäht. Diese Mischung von für die damalige Zeit revolutionärer (die Massenproduktion und Beliebheit des heute fast schon berüchtigten Beaujolais Nouveau steuerte parallel langsam auf ihren Höhepunkt zu) wie traditioneller Methoden, die Detailversessenheit und die Präzision, mit der er arbeitete, waren und sind bis heute völlig verschieden von der „industriellen“ Produktion des Beaujolais, der auch heute leider noch immer auf dem Markt zu finden ist. 2010 ist Marcel Lapierre gestorben, hoch angesehen und geachtet für sein Lebenswerk, als charismatischer Pionier für natürlichen Weinbau und Gentleman mit einem großen Herzen. Die Geschicke der Domaine leitet heute sein Sohn Mathieu gemeinsam mit Schwester Camille. Sich mit Mathieu zu unterhalten, ist ein Vergnügen der besonderen Art. Ungebändigte blonde Locken streben von seinem Kopf in alle Himmelsrichtungen, aus den Augen blitzt der Schalk, und aus dem Mund spricht ein ebenfalls ungebändigter Geist.2005 stieg Mathieu auf dem Weingut ein. Bis dahin hatte er als ausgebildeter Koch einige Jahre die Welt bereist. „Ich habe auf diesen Reisen viel gesehen und gelernt, wovon ich heute profitiere. Eigentlich wollte ich immer schon Wein machen, die Arbeit in der Küche war mein Weg, mich diesem Thema anzunähern. Meine gedankliche Schule war, das Produkt in den Vordergrund zu stellen, ohne Kunstgriffe, ohne Schnickschnack, ohne Showeffekte.“ Zurück auf dem elterlichen Weingut rückte dann das Thema Wein in den Mittelpunkt. Mathieu leitet das Weingut gemeinsam mit seiner Schwester Camille. „Ich bin zurückgekommen um zu lernen. Und mein Vater war ein guter Lehrer, wir hatten immer eine super Beziehung, ein Blick genügte, um sich zu verstehen.“ Mathieu hat die anspruchsvollen Ideen seines Vaters verinnerlicht, sie weiterentwickelt und verfeinert. „Mein Vater stand für eine Philosophie des Terroirs, eine Konzentration auf das Wesentliche und das Natürliche. Das Ziel ist es, die Natur und den Jahrgang ohne Einsatz chemischer Hilfsmittel zum Ausdruck zu bringen. Der Winzer muss jedes Jahr mit den Rebstöcken unsystematisch und individuell jahrgangsbedingt umgehen. Die Arbeit als Winzer ist ein edles Handwerk in Zeiten der Standardisierung.“ Mit seinem Eintritt auf dem Weingut startet er die Bio-Zertifizierung und gemeinsam mit seinem Vater beginnt er, biodynamische Ansätze in die Weinbergsarbeit miteinfließen zu lassen. Das Ziel ist klar definiert: Die Weine von Lapierre sollen die Essenz von Morgon sein: mit klarer, heller, fleischiger Frucht und einer schmackhaften Lebensfreude. 26 PinWand 282 | Januar 2018

Domaine Marcel Lapierre BEAUJOLAIS FRANKREICH „Auf unseren granitischen Schieferböden ist die traditionelle halb-kohlensäurehaltige Mazeration mit einheimischen Naturhefen in Holzbottichen der beste Weg, um die Identität der Gamay-Trauben zu entwickeln und das feine Aroma zu extrahieren.“ Ein Vorteil dieser Methode: Diese Technik setzt Kohlendioxid frei, welches den Wein schützt und bis zur Flaschenabfüllung einen weitest gehenden Verzicht von Schwefelzugaben ermöglicht. „Terroir ist wichtiger als Technik.“ Aber Mathieu ist beileibe kein Dogmatiker, eher Freigeist. So beklagt er, dass viele seiner Kollegen den "natürlichen" Stil an erster Stelle stellen und den lokalen Charakter ihrer Weine, den Ausdruck ihrer Herkunft, überdecken. „Auch ‚Natürliche Weine’ können manchmal alle gleich schmecken. Es passiert im Moment der gleiche Fehler, den die Industrieproduzenten vor 20 Jahren gemacht haben. Der Begriff ‚natürlich’ wird heute etwas inflationär genutzt. Ich mag das nicht. Und ich mag auch keine unsauberen Weine. Auf meinen kulinarischen Reisen habe ich die Bedeutung von ‚hygienischer Strenge’ erkannt und diese Sorgfalt muss auch im Weinkeller angewendet werden. Geschmackliche Ungenauigkeiten im fertigen Wein dürfen niemals den Ausdruck des Terroirs überlagern." Das Ergebnis all dieser Bemühungen lässt sich sehen, oder besser schmecken. Lapierres Weine stehen idealtypisch für reintönige, filigrane, fruchtbetonte Beaujolaisweine, die einen fast unstillbaren Trinkreflex auslösen. Mit moderaten Extrakten, hellen Fruchtnoten und einer schönen Frische. Der Vater hätte sicher seine helle Freude daran, mit welcher Hingabe und Leidenschaft seine Kinder die Fackel auf dem Weingut weitertragen. Und wir können Ihnen, werte Kunden, eine weitere Perle unseres Programms vorstellen. FBJ060116 „Raisins Lapierre, Gaulois“, „Raisins Gaulois“ VdF rouge 2016 2016 12,5% Vol. 13,26 €/l 9,95 € Leichtigkeit und Frische begeistern bei diesem Gaumenschmeichler Dieser Wein ist der Knaller! Und das Etikett ist Programm. Frühling in der Nase – Veilchen satt und rote Kirschen, Anklänge von zarten Rosenblättern, sogar ein wenig Lakritze und leicht pfeffrige Noten. Spaß hoch Zehn. Im Mund eine traumhafte Balance zwischen zarter Frucht und einer vibrierenden Frische. Total verspielt tänzelt der Raisins Gaulois auf der Zunge, man kann die wunderbare Kombination von Veilchen und Kirschen schmecken, im Hintergrund zieht eine feine Wolke von Lakritze vorbei, es wirkt kurz süß, und kaum den Gedanken zu Ende gedacht, dreht der Tropfen um und zeigt seine feine Würze. Ein geradezu zärtlicher, finessenreicher, tänzerischer Wein. Nichts ist aufdringlich an diesem perfekt harmonischen Gamay, der mit seinen subtilen Aromen besticht. Der Wein macht Spaß im Mund, begeistert, weil er gar so leicht und frisch ist, so herrlich unkompliziert. Flott ist auch die Säureader, die dem Kerl diesen hohen Puls einhaucht, die für Tempo sorgt und Zunge wie auch Gaumen bestens unterhält. Ein Beaujolais, der nicht zum Philosophieren gemacht ist, der - am besten in Durstlöscher-Dosis - getrunken und genossen werden will. Zu jedem Anlass, zu jeder Zeit, zu allem was aus der Küche kommt. Leicht (nur 12,5% Vol.), schlank, frisch, verspielt und richtig temporeich. Ein wunderbarer Alltagswein zum unschlagbaren Genusstarif. Funky wine! Ladet Eure Kumpels ein und seht zu, dass Ihr mehr als nur eine Flasche im Haus habt! Zu genießen sofort bis ca. 2020 FBJ060216 Morgon, Lapierre, rouge „Morgon 2016 Tradition“ 2016 13% Vol. 25,33 €/l 19,00 € Kühle Eleganz trifft animierende Mineralität – das ist Beaujolais der Spitzenklasse Morgon - einer der 10 Crus des Beaujolais, die sich durchaus mit burgundischen Pinots messen können. Feiner Schieferrauch weht durch die Nasenflügel, gefolgt von Sauerkirschen und ein paar hellen Tabakblättern. Edel, fein und elegant. Kaum steht der Tropfen aber auf der Zunge, findet man sich wieder in einem Furioso an Aromen. Waldhimbeeren im Duett mit Sauerkirschen, Rosenblüten, Mandeln legen einen Bogen über die Komposition und im Hintergrund singt eine Schieferwürze ihre schönste Arie. Helle Tabaknoten, und mit edlen Gewürzen ein wenig Orient am Gaumen, etwas Nelke, etwas Kardamom. Unterfüttert von einer Mineralität, die steinig-rauchig, gleichzeitig aber ungewöhnlich fein, fast filigran ist. Wie überhaupt dieser Morgon ein ausgesprochen eleganter wie auch schlanker Tropfen ist. Null Gewicht im Mund, dafür aber eine Saftigkeit und Würze, die von allem was stören könnte befreit ist. Was den Trinkfluss angeht wäre es fast angebracht, einen Warnhinweis auf der Flasche anzubringen. So rasant und unwiderstehlich, so flott, wie der Tropfen sich in Luft auflöst, ist alles andere als üblich. Das ist Beaujolais von Weltformat. Ein Pflichtwein für alle Freunde feinster Gamays. Zu genießen ab sofort bis 2025 27

1997-2024 Pinard de Picard GmbH & Co. KG, Saarwellingen, Germany. ALL RIGHTS RESERVED.