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PINwand N° 264

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Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

SPANIEN MADRID

SPANIEN MADRID Bernabeleva/ Orusco Drei Visionäre haben sich gefunden: Die Brüder Bilnes und Winzer-Magier Marc Isart Pinos. Ihre Weinberge liegen in einem intakten ökologischen Umfeld: Nachhaltiges Wirtschaften mit uralten Rebstöcken! Den Ursprung für diese noch relativ junge Erfolgsgeschichte legte bereits vor knapp 100 Jahren ein renommierter Madrider Arzt namens Vincente Alvares-Villamil, der 1923 das 400 ha große Gelände kaufte. Inspiriert von der mythischen Aura der von der keltischen Vergangenheit durchdrungenen Gegend mit aus Felsbrocken geformten Steinbären, die quasi heilige Stätten waren, taufte er das Areal auf den Namen „Bernabeleva“, was sich mit ‚Bärenwald‘ oder ‚Der Weg des Bären‘ übersetzen lässt. Der Arzt glaubte an die magische Besonderheit dieses Ortes und pflanzte edle Garnacha-Rebstöcke, um seinen neuen Traum zu verwirklichen: ausdrucksstarke Weine mit tiefgründigem Charakter zu vinifizieren. Doch die politische Instabilität des folgenden Jahrzehnts und der darauffolgende spanische Bürgerkrieg beendeten seinen Traum vom großen Wein, vorerst. Es folgte eine lange Zeit des Dornröschenschlafs, es wurden belanglose Weine hergestellt oder die Trauben an die Kooperative geliefert. Aber die Zeit arbeitete kontinuierlich für die Reben, die Jahr für Jahr an Qualität gewannen und heute bis zu über 80 Jahre alt sind! Tolle Voraussetzungen, um im Jahr 2006 den Wendepunkt in der Geschichte des Weinguts einzuleiten. Zwei Urenkel von Vincente, Juan Diez und Santiago Matallana Bilnes, erbten einen Teil der Weinberge. In ihnen schlägt der gleiche Pioniergeist, der seinerzeit ihren Urgroßvater umtrieb. Da sie selbst jedoch keinerlei Erfahrung als Winzer oder Önologen hatten, mussten sie Rat von außen holen und sie engagierten dafür den bestmöglichen Berater, Raul Perez, der einen großartigen Ruf als Spezialist für „cool climate“-Weine genießt, um ihre Vision für das Projekt „Bernabeleva“ zu entwickeln: Kühle Weine voller Reinheit und Ausdruckskraft, in Harmonie mit dem Land ihrer Vorfahren und unabhängig von den aktuellen Moden im spanischen Weinbau. So entwickelten sie gemeinsam ihr Projekt und dann gelang den beiden Urenkeln wiederum ein Glücksgriff: Zur Umsetzung der Ideen engagierten sie den feinfühligen Weinmacher Marc Isart Pinos. 18 PinWand 264 | August 2016

Bernabeleva/ Orusco MADRID SPANIEN Wahrlich ein Glückstreffer: Der noch junge Katalane (ja, ausgerechnet ein Katalane in der Höhle des Löwen) fungiert gleichzeitig als Weinmacher und Vollzeitmanager des Weinguts und empfängt die Besucher, die sich in diese abgelegene Gegend verirren. Ruhig, bedächtig und mit viel Geduld entführt er jeden Gast in die Geheimnisse seiner Arbeit, erklärt, zeigt, macht sinnlich erfahrbar. Welches Wort vermag am besten seine Ausstrahlung zu erklären, die jeden Zuhörer in seinen Bann zu ziehen vermag? Vielleicht ist es seine persönliche Hingabe, sein Herzblut in diesem großartigen Projekt. „Hier in Bernabeleva arbeiten wir im Weinberg mit großem Respekt für die Balance unserer Reben mit der Natur. Bio-Etiketten oder eine Öko-Zertifizierung sind allerdings nicht unser Ziel, auch wenn wir bio-dynamische Methoden, teilweise an Mondphasen orientiert, anwenden. Die Höhenlage unserer Weinberge, das trockene Klima und die kalten Winde, die kontinuierlich von der Sierra herunterwehen, ermöglichen uns eine pestizid- und fungizidfreie Arbeit. Alles geschieht per Hand; Pferde und Maultiere helfen mitunter bei der Bodenbearbeitung im Weinberg, soweit es die enge Pflanzdichte zulässt. Unsere Weine, die alle aus autochthonen Rebsorten produziert werden, sollen idealtypisch die Unterschiede in der Ausrichtung, der Vegetation, der unterschiedlichen Höhenlagen und der jeweiligen Böden eines jeden Weinbergs zum Ausdruck bringen. Die Sonne kann hier in dieser Höhenlage erbarmungslos sein, und so müssen die Weinberge sowohl eisigen Wintern als auch extrem heißen Sommern standhalten. Im Weinkeller versuchen wir letztlich nur, die Qualität des Traubenmaterials schonend zu bewahren, so wie wir es aus dem Weinberg in der Lese erhalten. Die stets auf den Punkt gereiften Trauben werden in 12kg-Kisten manuell geerntet und für ungefähr 24 Stunden gekühlt, die Gärung startet in großen hölzernen Gärständern. Danach bleiben die Rotweine je nach Bedarf zwischen 5-8 Wochen auf der Maische stehen; zum Reifen füllen wir sie in Fässer aus französischer Eiche um, wobei wir nur sehr wenig neue Fässer benutzen, um Holzeinfluss zu minimieren. Diese aufwändige Arbeitsweise, der maximal sensible Weinanbau im Einklang mit der Umwelt, ist für uns der einzig gangbare Weg, um wahrhaft große Weine herzustellen, die unser spezifisches Lagenpotential und den jeweiligen Charakter der alten Rebstöcke zeigen. Unsere Weinberge leben, sie atmen und stehen in Verbindung und im Austausch mit der sie umgebenden Natur. Und dass soll man alles im fertigen Wein auch schmecken!“ Eine Fahrt im Geländewagen zu den verschiedenen Parzellen hilft noch besser zu verstehen, was Marc so liebevoll erklärt hat. Jeder Weinberg hat eine andere Bodenfärbung, keine Bodenzusammensetzung gleicht der anderen, mache stehen flach auf einem Hochplateau, andere auf zum Teil steil ansteigenden Hängen, die nach Süden oder Norden exponiert sind. Häufig dominieren magere, nährstoffarme gelbliche Sandböden, in die sich die knorrigen, meist über 80 Jahre alten Buschreben ducken, im Untergrund findet sich Granit mit verschiedensten mineralischen Einschüben. In den bis zu 1000m über dem Meeresspiegel gelegenen Weinbergen wachsen hauptsächlich autochtone alte Garnacha- und Albillo-Rebstöcke, dazu etwas Moscatel de Grano Menudo, Tinto Morenillo, Macabeo und etwas Garnacha Blanca. 19

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