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PINwand N° 223

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Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen von Pinard de Picard - Weinfachhandel und Weinversender

Erlesene Weine Körper

Erlesene Weine Körper von einem Gewächs hier und jenem Anbaugebiet dort, „alle geschmacklich zu einer einheitlichen ‚Soße’ angerührt. Dabei ist es häufig eine durchaus attraktive Soße, freilich um den Preis der Nivellierung und damit letztlich der Fadheit”, wie es Terry Theise in seinem unbedingt lesenswerten Büchlein „Mein Wein” so treffend formuliert hat. Doch wenn ein halbwegs guter Verkoster mit viel Erfahrung einen Cabernet aus dem Napa Valley nicht mehr von einem aus Pauillac unterscheiden kann (wie es der Verfasser dieser Zeilen, aber auch einer der berühmtesten Winzer Deutschlands, bei einer gemeinsamen Verkostung in New York im Frühjahr diesen Jahres erfahren mussten), hat die Welt ganz bestimmt etwas verloren, aber sicherlich nichts zu feiern. Ganz anders die Authentizität von Weinen, die auf ihrer mythischen Verwurzelung an einem historischen Ort mit „gewachsenen” Lagen beruhen. Handwerklich liebevoll hergestellt von einem Winzer, der sein Terroir genau kennt und weiß, wie er die jährlich wechselnden Witterungsverläufe optimal darauf einstellen kann. Der Geist eines Ortes ist so etwas wie eine Einladung an kundige Weinkenner, seine Geheimnisse kennen zu lernen. Und „Grand-Cru-Lagen wie beispielsweise der ‚Frauenberg’ und der ‚Schwarze Herrgott’ sind die erogenen Zone der Erde, ein Zusammentreffen von Nervenenden, die bei der Berührung mit Sonnenlicht kribbeln. Das ist übrigens der Grund, warum die Rebsorte früher nicht auf dem Etikett stand: „Man maß dem Ort (der Heimat) ein stärkeres Gewicht bei.” (Terry Theise). Grandiose Qualitäten im Glas entstehen also im Zusammenspiel von Großen Lagen (Rheinhessen ist weltweit mittlerweile genauso bekannt wie das Burgund!), und einem engagierten (Winzer-)Kopf, der im optimalen Fall von Kindesbeinen an sein Terroir kennt! Und dann kommt nur noch harte handwerkliche Arbeit hinzu: Und von diesen drei Faktoren für großen Wein wollen wir Ihnen hier erzählen: Die Region Rheinhessen setzte im letzten Jahrzehnt zu einem vorher nie geahnten Höhenflug an und steht heute als Synonym gar für trockene Weltklasserieslinge deutscher Provenienz! Am äußersten südlichen Rand dieser Renommierregion, unmittelbar an der Grenze zur benachbarten Pfalz, vinifiziert einer der besten deutschen Spitzenwinzer, Hans Oliver Spanier, von seinen Freunden liebevoll H.O. gerufen, traumhaft mineralische Rieslinge, mit denen er sich binnen weniger Jahre in die absolute deutsche Elite katapultiert hat. Mit seinen gerade einmal 40 Lenzen verfügt H.O. zudem dennoch bereits über eine mehr als 20jährige Berufserfahrung (Bewusst und ausschließlich auf seinem Familienweingut) und hat sich qualitätsbesessen und voller Leidenschaft dem Riesling verschrieben. Inspiriert durch intensive Gespräche mit seinem geliebten Großvater, der ihm erklärte, wie man früher Wein im handwerklichen Stil gemacht hat, ohne die „Segnungen” der modernen Önologie, hat er sich als unbeirrbarer Freigeist konsequent dem ökologischen Weinanbau zugewandt und sich vom Bundesverband ECOVIN zertifizieren lassen. Der äußerste Süden des sonnenreichsten und niederschlagsärmsten (da im Regenschatten des Donnerbergs gelegen) Weinanbaugebietes Deutschlands: Da schließt der Weinliebhaber vielleicht vorschnell auf besonders üppige und alkoholreiche Weine. Und liegt damit doch nicht richtig, weil die Reben unseres Ökobetriebs über die Täler von Pfrimm und Eisbach direkt an die „große Klimaanlage” der Nordpfälzer Berge angeschlossen sind. Von Ihnen strömt nachts kühle Luft in Richtung Rhein und verleiht den an diesen Hängen wachsenden grandiosen Weinen eine kernige Lebendigkeit und Frische. Charaktervoll, ausdrucksstark und von Jahr zu Jahr ausgereizter in Weinberg und Keller setzen daher H.O.s Weinunikate mit eigenständiger Stilistik neue Maßstäbe. Niedrige Erträge, sorgfältige ökologische Arbeit im Weinberg, Düngung nur mit natürlichem Kompost, Vergärung der streng selektierten Trauben auf wilden Hefen, langsamer und schonender Ausbau auf der Hefe und sensibler Ausbau in Holzfässern oder Edelstahltanks sorgen für eine Qualität, die seine Rieslinge zu den gefragtesten ihrer Region haben werden lassen. Bei jedem Schluck dieser Terroirweine schmeckt man, dass das von der Natur gegebene Lesegut so authentisch wie möglich im Keller in singuläre Weinqualität umgesetzt wurde. „Es sind unsere einzigartigen Böden, welche den Weinen ihre mineralische, unverwechselbare Note geben, gepaart mit der ganzen Fruchtfülle, die den Riesling so unvergleichlich macht. Wir versuchen nur noch, das Geschenk der Natur unverfälscht in die Flasche zu transportieren”, stellt der ebenso sympathische wie lebensfrohe H.O. seine großen Fähigkeiten bescheiden unter den Scheffel. Dabei unterscheiden sich seine Rieslinge sehr deutlich von denen der anderen Spitzenwinzer in Rheinhessen. Hat H.O. doch zu seiner eigenen, originären Interpretation seiner großen Kalksteinlagen gefunden. So wie Klaus-Peter Keller in seinen Rieslingen die höchst mögliche Finesse, Feinheit und Eleganz herauszukitzeln versucht, hat H.O. eine Vorliebe für einen kraftvolleren, maskulineren Rieslingstil, der bei allem Schliff mit seiner Cremigkeit und seinem verführerischen Schmelz die Zunge des Rieslingliebhabers betört. Diesen Stil stützt er auch im Keller durch die Verwendung edler, alter Holzfässer – mehrfach bereits hat er bestens gepflegte alte Fassbestände aufkaufen können, einmal gar die ältesten aus dem vorvergangenen Jahrhundert („ein echter Glücksgriff, wie ein 6er im Lotto”) – die seinen majestätischen Rieslingen eine zusätzliche Dimension an Komplexität bescheren. Und in 2012 hat H.O. unverkennbar seinen ureigenen Stil weiterentwickelt, der seinen Vorzeige-Bio-Weinen, die Maßstäbe setzen und als Vorbilder gelten in ihrer jeweiligen Kategorie, einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Alle großen Terroir-Weine der Welt haben ihren eigenen individuellen Charakter, ihr sinnliches Markenzeichen. Es ist dabei stets die Melange aus ihrem einzigartigen Terroir und der genialen Handschrift ihres Winzers, der sie geschaffen hat. So begeistern bei allen 2012er Battenfeld-Weinen die mineralisch kühle Präzision und eine cremige, reife Säurestruktur (das ist absolute Klasse in diesem Jahrgang, der „mit dem Frost geflirtet” hat und durch die eisigen Nachttemperaturen Anfang November 2012 sein ganz besonderes stilistisches Gepräge gefunden und bei den Spitzenwinzern zu singulären Weinunikaten geführt hat, über die man in Jahrzehnten noch sprechen wird!), die in komplexe, noble Fruchtaromen (die aber wie in einem grandiosen Orchester nicht dominant hervortreten, sondern sich harmonisch in die Gesamtkomposition einfügen) und eine Maßstäbe setzende Mineralität eingebettet sind, so dass aus all diesen Komponenten eine fast elektrisierende geschmackliche Spannung entsteht: Oder wie Hans-Oliver dezidiert anmerkt: „Wein ist die schmeckbare Transformation von Licht und Stein. Die Rebe ist der Dolmetscher. Wenn ich Steinwein schmecke, erlebe ich Licht. Liquid Sky.” 28

Erlesene Weine Ein stolzer Spanier ;-) 29

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