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Weinmagazin Nr. 371 | Februar 2025 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2019 & 2010 | Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND NAHE93

DEUTSCHLAND NAHE93 PunkteJames Suckling„NAHESTEINER“RIESLING KABINETT, 2023Feinfruchtiger Genuss: der Prototyp einesunbeschwerten und energiegeladenen Kabinettsvon der Nahe!RIESLINGDNA014123 | 9,5 % VOL. | 16,00 €/L | 12,00 €Dass Caroline Diel ein Faible und eine große Leidenschaftfür Kabinett-Weine hat, verdeutlicht schon allein die Tatsache,dass sie gleich drei davon ausbaut und damit auchmaßgeblich zur Renaissance dieser Wein-Kategorie beiträgt.Es ist eine Disziplin, die der Ausnahme-Winzerin aus Rümmelsheimbesonders am Herzen liegt, schließlich kommt esbei diesen filigranen, feinfruchtigen Rieslingen in einem hohenMaß auf Balance, Präzision und Feinjustierung an unddas ist ohnehin der Maßstab, den sie bei all ihren Weinenzugrunde legt. Der „Nahesteiner“ bildet den Einstieg in dasPrädikat der Kabinett-Weine. Die Trauben stammen aus verschiedenenWeinbergen des exzellenten Lagen-Portfolios desSchlossguts um Burg Layer. Nach der punktgenauen Lese –die Trauben sollen noch taufrisch und knackig sein – und derschonenden Kelterung erfolgte die spontane Vergärung mitnatürlichen Hefen und der Ausbau in Edelstahltanks, um dieFrucht und Frische des Rieslings zu erhalten. Schon der glasklareDuft nach weißem Pfirsich, Aprikose und Cox Orangeanimiert die Sinne, dazu kommen feine Nuancen vonOrangen- und Jasminblüten, steinige Noten, nasses Gestein,Kräuter und etwas Limettenschale. Im Mund mit delikatemSaft von herber Grapefruit, Apfel und grüner Kiwi, im Antrunkmit viel belebender Frische und linearem, nach vornestrebendem Säure-Zug in einem filigran gebauten Körpermit moderatem Gehalt von nicht einmal zehn VolumenprozentAlkohol: Das ist die unbeschwerte und federleichte Seitedes feinfruchtigen Nahe-Rieslings, der es dabei versteht,den Gaumen mit Spannung und Energie zu elektrisieren. Diezarte Fruchtsüße wird gekonnt von der zitrischen Herbe undNoten von Granny-Smith-Apfel balanciert, enormer Trinkflussund mit mineralischem Nachhall. Ein anspruchsvoller„Kabi“ wie aus dem Bilderbuch, der auch Skeptiker diesesGenres mühelos überzeugen kann: Da wird nicht nur die ersteFlasche leer, sondern noch eine zweite geöffnet.Sofortiger Genuss garantiert bis 2030.DORSHEIM GOLDLOCHRIESLING KABINETT, 2023Meisterhaftes Zusammenspiel von Frische,Charme und steinigem AusdruckRIESLINGDNA013023 | 8% VOL. | 26,66 €/L | 20,00 €Von den Großen Lagen Dorsheimer Pittermännchen undGoldloch keltert Caroline Diel nicht nur Große Gewächse,sondern auch feinfruchtige Kabinett-Weine vom Riesling: DieWeinberge und Terroirs, die zu den besten und am höchstendotierten der Nahe zählen, und die verspielte, feinfruchtigeStilistik der Kabis gehen bei der Winzerin eine grandioseSymbiose ein: Es sind scheinbare Gegensätze, die sich spätestensim Glas aufheben und auch das gängige Klischee entkräften,dass Weine mit diesem Prädikat und dem bekanntenSäure-Süße-Zusammenspiel, das manchmal an eine Schorleerinnert, ein etwas profanes und oberflächliches Vergnügensein können. Caroline Diel dagegen verbindet dabei wie wenigandere aus ihrer Branche Seriosität und vergnüglichenGenuss auf hohem Niveau. Die ernsthafte Seite repräsentiertdabei die steinige Signatur des Terroirs: Das Goldloch ist einimposanter Weinberg mit bewegter Geschichte, um den sicheinige Mythen ranken: Eine Legende besagt, dass hier schonmit Erfolg nach Gold gegraben wurde. Eine andere beziehtsich darauf, dass Weine aus dem Goldloch vor über 100 Jahrenhöhere Preise als die berühmten Gewächse von ChâteauLatour erzielt haben sollen. Die Lage wurde im Rahmen einerpreußischen Grundsteuerkartierung schon 1901 in die höchsteKategorie eingestuft, auch der VDP hat diese Klassifizierungnoch einmal bestätigt. Das zehn Hektar umfassende Goldlochzieht sich auf 210 Meter hinauf, der Hang mit einer Neigungvon bis zu 55 % fällt steil ab: Wer hier arbeitet, sollte nichtschwindelanfällig sein! Die Rebstöcke wachsen auf Urgesteinsbödenaus der Permzeit mit einer dünnen Lehmauflage undeinem hohen Anteil an Kieselsteinen. Mit einer Rebflächevon gut fünf Hektar hält das Schlossgut den größten Anteil inder Dorsheimer Steillage. Die Trauben wurden nach bewährterMethode punktgenau mit den passenden Mostgewichteneingebracht, schonend gepresst und spontan im Edelstahl vergorenund ausgebaut, ein kleiner Anteil reifte in gebrauchtenStückfässern aus Eiche.Die Nase zeigt sich nuanciert mit Noten von frischer Maracuja,weißem Pfirsich und Ananas, auch gelbe Grapefruit undStachelbeere, frischer Thymian. Auch die typischen rauchigenAnklänge von Feuerstein mischen mit. Im Mund sehr saftig,zunächst mit gelbfruchtigen Noten, Aprikose und Pfirsich, geschmeidigeTextur und mit beachtlicher Dichte, der kompakteExtrakt löst sich elegant auf, die Fruchtsüße ist perfekt bemessenund wirkt kein bisschen aufdringlich, die feinnervige Säuregibt wie ein Kompass die Richtung vor, guter Zug, spielerischeKraft und Eleganz. Wenn man den Wein plastisch darstellenwürde, entstände eine kraftvolle und doch filigrane Form. Amhinteren Gaumen mit zitrischem Eintrag, Grapefruit, Mandarineund Kumquats, kräuterig, im Finale auch rauchig undsalzig, nasser Kieselstein. Das ist die große Kabinett-Kunst, dieUnbeschwertheit mit Spannung und der Mineralik des Goldlochsnahtlos ineinanderfügt!Bereitet vom ersten Schluck an viel Genuss, wird dieses Level überdie nächsten 15 bis 20 Jahre halten.96 PunkteJames Suckling66 PINwand № 371

DORSHEIM PITTERMÄNNCHENRIESLING KABINETT, 2023Trägt seine Herkunft nach außen: feinfruchtiger„Kabi“, der mit Mineralität und Energie brilliert!RIESLINGDNA010723 | 8,5 % VOL. | 29,33 €/ | 22,00 €Dem Schlossgut Diel folgt längst eine treue Fangemeinde mitausgewiesener Expertise, die natürlich auch die famosen Lagenan der Nahe kennt und wertschätzt. Caroline Diel kannheute – nach langjähriger, profunder Vorarbeit ihres VatersArmin – ein exzellentes Portfolio bewirtschaften, daruntermit dem Goldloch, Burgweg und Pittermännchen nicht wenigerals drei Große-Gewächs-Weinberge in Dorsheim. Natürlichgibt es immer Liebhaber, die eine bestimmte Lageund einen speziellen Wein-Typen bevorzugen: Vergleichtman etwa im Segment der feinfruchtigen Kabinett-Rieslingedas Goldloch und das Pittermännchen, dann sind sie inihrer Codierung ziemlich unterschiedlich – was in erster Linieauf die Bodenverhältnisse zurückzuführen ist. Aber einenunstrittigen Gewinner kann es in diesem Duell nicht geben,dafür ist die Qualität dieser Kabis über alle Zweifel erhaben.Das Pittermännchen – aus der sieben Hektar starken Lage– ist im Jahrgang 2023 der individuellere und auch extrovertiertereWein. Sein Markenzeichen, das sich gerade in derAromatik und in der mineralischen Durchdringung zeigt, istder stark verwitterte graue Devon-Schiefer auf Konglomeratdes Rotliegenden mit Kieseln und auch Quarzit. Mit rundeinem Hektar Rebfläche ist das Pittermännchen die kleinsteSteillage des Gutes, die nach Süden ausgerichtet ist und biszu 50 % Hangneigung aufweist. Durch die direkte Sonnenexpositionerwärmt sich der Weinberg schnell – in heißenSommern manchmal bis auf 50 Grad. Nachts aber kühlen dieTemperaturen stark ab – so dass die Trauben aromatischeSpannung entwickeln und eine gute Säure-Präsenz ausbildenkönnen. Der Name Pittermännchen geht dem Vernehmennach auf eine kleine Silbermünze zurück, die im 16. Jahrhundertim Umlauf war, das Petermännchen: Damit sollte wohlauch die Besonderheit und der Wert des Weinbergs hervorgehobenwerden. Inzwischen kommt es in Zeiten der Klimaextremegerade bei den Kabinett-Weinen darauf an, dass derLesezeitpunkt minutiös getroffen wird, damit das Traubengutweder zu grün noch zu reif ist. Die noch knackigen Beerenwurden mit geringem Druck gepresst, mit natürlichen Hefenvergoren und in Edelstahl-Gebinden ausgebaut. Das Pittermännchenmacht nie einen Hehl aus seiner Herkunft: Erriecht schon feinwürzig und leicht rauchig nach dem verwittertenSchiefer, auf dem er steht. Dazu mengen sich Aromenvon gelben Früchten wie Aprikose, schwarzer Johannisbeere,Apfel, Zitronenzeste und Zitronenblüte. Zeigt sich – im Vergleichzum Goldloch – am Gaumen konzentrierter, Extraktgeladenerund auch energievoller: Die schiefrige Mineralitätist die Antriebskurbel und der Tempomacher dieses Rieslings.Die zunächst anklingende Fruchtsüße verlagert sichmehr und mehr ins Mineralische, die gekonnt temperierteSäure hält den spannungsvollen Takt hoch, Pfirsich, Grapefruitund saftige gelbe Zitrone ziehen mit der Schieferwürzeins lange Finale. Anspruchsvoller und famoser Terroir-Kabinettaus dem Pittermännchen, viel mehr als ein Sundownerfür den Balkon und die Terrasse!Schon gut in Form, mit Strahlkraft bis 2040.96 PunkteJames Suckling Caroline Diel„DIEL-KABINETT-PAKET“ (6 FLASCHEN)DNA019923-P | 6 FLASCHEN | 24,00 €/L |STATT 108,00 € NUR 99,90 €Wir paraphrasieren: Wer nur vier oder fünf Flaschen Wein imKeller hat, hat relativ wenig, wer aber sechs Flaschen Kabinett-Riesling hat, hat relativ viel. Wenn sie dann noch von Dielstammen, stimmt alles!Sie erhalten jeweils zwei Flaschen:• Dorsheimer Pittermännchen Riesling Kabinett, 2023• Dorsheim Goldloch Riesling Kabinett, 2023• „Nahesteiner“ Riesling Kabinett, 2023Februar 202567

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