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Weinmagazin Nr. 369 | November 2024 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2019 & 2010 | Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH V E N T O U X

FRANKREICH V E N T O U X 11+1 „MAS FONDRÈCHE“ VENTOUX, ROUGE 2023 Energie und Ausdruckskraft in jeder Flasche GRENACHE, SYRAH, CINSAULT | FRS031023 | 14% VOL. | 11,86 €/L | 8,90 € FR-BIO-01 FRS031023-P | 11+1 FL. GRATIS | 14% VOL. | 11,86 €/L | STATT 106,80 € NUR 97,90 € Malerisch am Fuße des Mont Ventoux in Südfrankreich gelegen, verbindet wohl kaum ein Weingut so gekonnt traditionelle Methoden und moderne Ansätze wie Fondrèche. In den 1990er- Jahren gegründet und heute in der zweiten Generation von Sébastien Vincenti geführt, setzt die Domaine auf naturnahen Anbau und einen minimalinvasiven Ansatz im Keller. So verzichtet Sébastien nicht nur komplett auf chemische Pestizide und synthetische Dünger, sondern räumt den Weinen auch maximalen Entfaltungsspielraum ein. Dadurch entstehen über das komplette Portfolio hinweg Weine mit enormer Energie und einer fast urwüchsigen Saftigkeit und Ausdrucksstärke. Auch der „Mas Fondrèche“, eine neun Monate in Beton-cuves ausgebaute Assemblage aus 60 % Grenache und je 20 % Syrah und Cinsault, reiht sich nahtlos in diese begeisternde Stilistik ein und zeigt sich bereits kurz nach dem Einschenken mit fruchtig-würzigem Bouquet. Ein engmaschig gewobener Aromenteppich aus vornehmlich roten Früchten verschmilzt mit einem prall gefüllten Topf kräftiger Gewürze zu einem wahren Aromenfeuerwerk. So changiert der „Mas Fondrèche“ gekonnt zwischen intensiven Zwetschkenrösternoten, Schwarzkirschen, Erdbeermarmelade, einem Hauch roter Grütze und pfeffrigen Nuancen. Am Gaumen zeigt sich der Wein leicht extrahiert, mit lebendiger Säure und fruchtfokussiert. Hier ist nichts Schweres oder Marmeladiges zu erkennen, sondern alles auf Trinkfluss fokussiert. Insbesondere leicht gekühlt bereitet uns der „Mas Fondrèche“ große Freude und passt darüber hinaus perfekt zu würzigen Gerichten wie einer Lamm-Tajine, Wildeintöpfen oder deftigeren Grillereien. Ab sofort bis 2027. „LE ROUGE“ VENTOUX, ROUGE 2022 Ein großer Wein für jeden Tag – der Einstiegswein der domaine ist ein Klassiker voller Saft und Kraft! GRENACHE, SYRAH, MOURVEDRE | FRS031322 | 14,5% VOL. | 14,60 €/L | 10,95 € FR-BIO-01 Wir betonen es immer wieder: Die wahre Güte eines Weinguts zeigt sich beim Einstieg in das Sortiment, wo eine gewisse Menge gefragt ist und es nicht darum geht, ohne Rücksicht auf Kosten ein Mikro-Cuvée zu zaubern. Das ist zwar schön, aber eher etwas für die Galerie und die Festtage. Wir wollen aber auch unter der Woche feinen Wein trinken! Wenn wir uns den Einstieg bei Sébastien Vincenti, dem großartigen Macher der Domaine de Fondrèche anschauen, dann können wir konstatieren: Es ist immer wieder fantastisch, was diese Weingut zu einem super fairen Tarif bietet! Das ist ein großer Wein für jeden Tag – und eine Gefahr für (fast) jeden Bordeaux oder gar Burgunder in diesem Preisbereich. Wir können Sébastien deshalb nur danken, dass er uns dieses Vergnügen schenkt – und wir dabei nicht arm werden. Der „Le Rouge“ ist ein Cuvée aus den drei klassischen Sorten der südlichen Rhône Grenache (50 %), Syrah (30 %) und Mourvèdre (20 %), die auf steinigem, vom Kalkstein geprägtem Untergrund wachsen und biologisch bewirtschaftet werden. Angesichts der Nähe zum mächtigen Mont Ventoux sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht recht ausgeprägt. Gerade die kühlen Nächte konservieren die Säure, die diesen satten Wein so lebendig und unglaublich trinkig macht. Die Trauben werden entrappt, dann im Betonfass und im Stahltank vergoren. Der weitere Ausbau findet in Betoneiern und großen, 3000 Liter fassenden Eichenholzfässern statt. Man merkt es hier schon, welch einen enormen Aufwand Sébastien Vincenti betreibt – wie gesagt: Wir sprechen über seinen Basiswein! Der strahlend dunkelrote Wein duftet wunderbar nach Schwarzkirsche, etwas Brombeere ist dabei, ein Hauch Schlehe und Himbeere sowie eine Spur Rauch und eine wunderbare, belebende südliche Würze. Am Gaumen ist der Wein voller Spannung und lebendig-frischer Frucht, wieder kommt Kirsche dazu, ebenfalls etwas Cassis, das ist ganz frisch und voller Zug mit lebendiger Säure. Die Gerbstoffe sind reif und dicht und perfekt balanciert. Der „Le Rouge“ der Domaine de Fondrèche ist ein Wein, der ungemein Spaß macht und über eine großartige Stoffigkeit verfügt. Er ist prädestiniert, um ein kräftiges Gericht zu begleiten, macht aber an einem Winterabend auch solo viel Freude – und im Sommer natürlich auch. Ein großer Weinwert des Südens! Ab sofort und bis 2029. 24 PINwand369

92–94 Punkte: „pure, vibrant Ventoux … gorgeous“ – Jeb Dunnuck Fondrèche „N…“ VENTOUX, ROUGE 2022 Kein Schwefel. Keine Schönung. Nur die pure Frucht vom Mont Ventoux! GRENACHE, SYRAH, MOURVÈDRE, CINSAULT | FRS030122 | 13,5% VOL. | 14,60 €/L | 10,95 € FR-BIO-01 Schon im alten Rom wurde Schwefeldioxid (SO2), der heute am häufigsten verwendete chemische Zusatzstoff, bei der Weinherstellung verwendet. Die so genannten Sulfite tragen zur Konservierung des Weins bei und verlangsamen die chemischen Reaktionen, die zur Oxidation führen. Schwefel ist ein Antioxidans - also ein Stoff, der die Oxidationsgeschwindigkeit verlangsamt. Seine Einsatz bei der Weinbereitung zielt darauf ab, bestimmte Hefen und Bakterien zu hemmen und so den Wein auf diese Weise vor Oxidation zu schützen. Eigentlich gäbe es keinen Grund, auf die Verwendung von Sulfiten zu verzichten, wenn es nicht gesundheitliche und geschmackliche Bedenken gäbe: Manche Menschen reagieren auf Schwefel (der auch in Lebensmitteln wie Pommes frites, Wurst oder Käse enthalten ist) allergisch oder vertragen ihn schlecht, was sich meist durch Kopfschmerzen und/ oder Hautreaktionen (Rötungen) bemerkbar macht. Für sie könnte ein erstklassiger sulfitfreier Wein wie dieser „N…“ (für „Nature“) von der Domaine de Fondrèche zum neuen Lieblingsgetränk werden. Der zweite Grund betrifft alle Weinliebhaber, denn er ist geschmacklicher Natur: Zu viel Schwefel legt den Wein in eine Art Zwangsjacke, schränkt seine aromatische Ausdruckskraft ein und überdeckt sie oft sogar mit übertriebenen Röst- und Streichholznoten. Wie gut, dass die kalkhaltigen Böden der Hochebene von Fondrèche in den auch landschaftlich beeindruckenden Weinbergen des Mont Ventoux (den Literaturliebhabern von Petrarca und Peter Handke, den Kunstliebhabern von Paul Cézanne bekannt) diesen leichten, finessenreichen, wahrhaft natürlichen Wein hervorbringen. Nach einer drei- bis vierwöchigen Maischegärung mit nur gelegentlichem Untertauchen des Tresterhutes folgt ein sechsmonatiger Ausbau in Betontanks und Fuderfässern. Dem ungeschönten und unfiltrierten Wein wurde nie Schwefel zugesetzt, sodass er die Frucht von Syrah, Mourvèdre, Grenache und Cinsault voll zur Geltung bringt und bei sachgerechter Lagerung über Jahre stabil bleibt. In der Nase saftige Sauerkirschen, reife, dunkle Zwetschgen und ein paar süße Amarenakirschen, dazu eine eine leichte Rauchigkeit. Am Gaumen kehren die Fruchtaromen auf köstliche Weise zurück. Ein Wein von beeindruckender Intensität, der dennoch leicht und unkompliziert zu trinken ist. Und den sicher nicht nur jene genießen werden, die empfindlich auf Schwefel reagieren. Ab sofort und bis 2030. „PERSIA“ VENTOUX, ROUGE 2022 Syrah (und Mourvèdre) vom Feinsten: Hommage an eine Legende und einen provençalischen Impressionisten SYRAH, MOURVÈDRE | FR-BIO-01 FRS030422 | 14% VOL. | 25,20 €/L | 18,90 € Was besagt die Legende? Und wer ist der provençalische Impressionist? Manche Fragen müssen einfach geklärt werden, daher dieses retardierende Moment. Et voilà, eine Legende (von vielen) will von einer Achse Persien – Frankreich wissen, weil die Stadt Shiraz ein wichtiges Weinzentrum im alten Persien (dem heutigen Iran) gewesen und von hier die namensgleiche Rebsorte (Syrah = Shiraz) entweder von den Phokäern aus Persien nach Marseille oder aber mehr als anderthalb Jahrtausende später von den Kreuzfahrern in das Rhônetal importiert worden seien. Beides ist nicht haltbar, zumal DNS-Analysen recht stichhaltig beweisen, dass Syrah, als natürliche Kreuzung von Mondeuse Blanche und Dureza entstanden, mit Viognier und Teroldego verwandt, zudem ein Enkel von Mondeuse Noire bzw. ein Urenkel von Pinot Noir ist. Die genetischen Verbindungen weisen eindeitug auf einen Ursprung der Syrah in der französischen Region Rhône-Alpes hin. Darüber hinaus weist „Persia“ auch auf einen gewissen Alfred Persia (1933–2021) hin, einen aus Avignon stammenden Maler, der zu den Lieblingskünstlern Nanou Barthélémys zählte und der die ersten Etiketten für den „Persia“ gestaltete. Soweit die Präliminarien. Fondrèches „Persia“ (90% Syrah, 10% Mourvèdre) ist ein Monument. Sébastien Vincenti hat offensichtlich die perfekte Formel für seine Cuvée gefunden, denn die Kombination von südlicher Kraft in Verbindung mit der kühlen Frische des Ventoux sowie einer „Syrah- Stilistik“, erinnert Jeb Dunnuck sofort an große Referenzen der nördliche Rhône. Zumal er enorm elegant ist, was sicher auch auf den präzisen Ausbau in großen Fudern von Meisterküfer Stockinger sowie Barriques und eine minimale Schwefelgabe vor Abfüllung zurückzuführen ist. Im Duft enorm dunkelbeerig (Cassis, Brombeeren, Blaubeeren), dazu pfeffrige Garrigue, Veilchennoten und Graphit. Am Gaumen sehr dicht, kraftvoll, die Säure sehr präsent aber Teil des Ganzen, die Tannine angenehm strukturierend wahrnehmbar, dabei ausgesprochen feinkörnig, fast seidig. Aromatisch auch hier saftige, stoffige Beerenfrucht, fast kaubar und mit etwas Luft den Bogen von Schwarzkirschen, Süßholz über Rauch in eher fleischige Gefilde nimmt. Großartig auch die Frische, die tiefgründige Mineralität und die sich völlig entspannt, ja fast lässig manifestierende Eleganz. Das „Gesamtpaket“ ist schlicht sensationsationell! Ab sofort und bis 2032+. November 2024 25

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