FRANKREICH CHAMPAGNE CHAMPAGNE VAZART-COQUART CHOUILLY 4 STERNE Eichelmann Champagne Guide Die Feiertage sind gerettet! Faszinierende Entdeckungen an der Côte des Blancs „Die Nummer eins in Chouilly: Jean-Pierre Vazart“ – Meininger Champagne Magazin 2021 „Das bedeutendste Winzerchampagner-Haus Chouillys“ – Peter Liem 10 PINwand № 369
Es ist mittlerweile einige Jahre her, dass wir zum ersten Mal mit den Champagnern von Jean-Pierre und Caroline Vazart in Berührung gekommen sind. Es war in der legendären Schwarzwaldstube in Baiersbronn, in der der Sommelier des Hauses, Stéphane Gass, den Champagner Vazart-Coquart 2008 Grand Cru Blanc de Blancs ausschenkte. Dieser Champagner war eine der vielen Entdeckungen, die der Elsässer Stéphane Gass in die deutsche Gastronomie fast schon eingeschmuggelt hat, und einer, der uns nicht nur sofort faszinierte, sondern uns auch preislich äußerst attraktiv erschien. Damals aber war Champagner noch nicht so en vogue, und wir hatten schon einige sehr gute Erzeuger im Programm. Doch in den letzten Jahren sind wir immer wieder mit den wunderbaren bulles von Vazart-Coquart in Berührung gekommen, und wir waren – nicht zuletzt wegen des exzellenten Preis-Genuss-Verhältnisses – stets begeistert. Auch entdeckten wir, dass Vazart-Coquart in Deutschland immer noch kaum zu finden war und dass die Vazarts mittlerweile auf biologischen Anbau umgestellt hatten – ein Umstand, der uns natürlich sehr am Herzen liegt. Es wurde also Zeit, Jean-Pierre und Caroline näher kennenzulernen. Erstes Treffen in Chouilly Auf einer Reise in die Champagne in den wenigen Wochen, in denen dies 2021 problemlos möglich war, haben wir die beiden dann besucht und uns auf Anhieb verstanden. Jean- Pierre ist ein überaus netter Typ, voller Energie und Witz, ja geradezu euphorisch, wenn es um seine Arbeit geht, ein Vollblutwinzer also, für den seine Erzeugnisse die Welt bedeuten. Das Erste, was uns sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass er mit uns zuerst in die Weinberge gegangen ist. Das ist bis heute ausgesprochen unüblich in der Champagne, in der immer noch sehr viel gespritzt wird und in der die Weinberge entsprechend braun und leblos aussehen. Ein starker Kontrast zum luxurösen Marketing, mit dem viele Champagne in den Supermärkten weltweit vermarktet werden. Nicht so bei Vazart-Coquart. Die Weinberge sind bildschön und wirken genauso energiegeladen wie der Winzer. Chardonnay bestockt, der Rest mit Pinot Noir. Längere Zeit über wurden die Weinberge nach den Richtlinien in puncto Pflanzenschutzstrategie, Erhaltung der Biodiversität, Düngemittelmanagement und quantitatives Wassermanagement für das Nachhaltigkeitszertifikat „Haut Valeur Environnementale“ bewirtschaftet, aber das war Jean-Pierre auf die Dauer zu wenig. Er wollte nicht nur nachhaltig arbeiten, sondern auch biologisch-organisch. Diese Zertifikation hat er 2020 abgeschlossen, und das auf Kosten seines liebsten Kindes, der 1982 initiierten „Réserve Perpétuelle“, von der er sich eines Tages wird trennen müssen. Dazu gleich mehr. Ein akribischer Winzer Familie Vazart betreibt bereits seit 1785 Weinbau in Chouilly. Die ersten eigenen Weine wurden im Jahr 1950 von Louis und Jacques Vazart gefüllt. Seit 1995 wird das Weingut von Jean-Pierre Vazart, einem erfahrenen Praktiker geführt, der schon zu Zeiten, als er an der Seite seines Vaters arbeitete, eine sogenannte „Réserve Perpétuelle“, auch als „Solera“ bekannt, gefüllt. Begonnen hat er damit 1982. Seitdem haben die Vazarts jeweils jährlich einen Anteil von 40 % aus der Solera entnommen und sie mit der gleichen Menge des jeweils aktuellen Jahrgangs wieder aufgefüllt – ein mittlerweile fast 40 Jahre andauernder Prozess, bei dem ebenso viele Jahrgänge miteinander vermischt wurden. Da aber für eine Bio-Zertifikation der gesamte Wein zertifiziert sein muss, kann er die „Solera“ vom Jahrgang 2020 an nicht mehr nutzen. Obwohl Jean-Pierre die „Solera“ nicht nur als Réserve seiner Non-Vintage-Weine nutzt, sondern auch seinen Spitzenwein daraus füllt, hat er sich dafür entschieden, diese zugunsten der Bio-Zertifikation aufzugeben bzw. sie neu anzusetzen. Seine Solera reift wie alle anderen Grundweine auch im Edelstahl. Holz findet man bei ihm nicht. Für ihn passt der Edelstahl besser zur Stilistik von Chouilly, betont dieser doch stärker die angestrebten Akzente (Präzision und Klarheit), so wie in Le Mesnil oder Avize die kreidige Mineralität oft mit Holzfassausbau betont wird. Vazart-Coquart Chouilly, der nördlichste Cru der Côte des Blancs Um es kurz zu verorten: Das Haus Champagne Vazart-Coquart liegt in Chouilly. Chouilly ist nicht unbedingt der erste Name, der einem einfällt, wenn man an die Côte des Blancs denkt. Das dürfte daran liegen, dass Chouilly erst 1985 den Status als Grand Cru erhalten hat, während die etwas südlicher liegenden Gemeinden wie Vertus, Avize oder Le-Mesnil-sur-Oger diesen schon viel länger besitzen. Wenn man von Épernay aus in Richtung Osten am südlichen Ufer der Marne gen Côte des Blancs entlangfährt, ist der der erste Ort den man automatisch erreicht Chouilly. Von den rund 1.600 Hektar, die zu dieser Ortschaft gehören, sind 522 Hektar mit Reben bepflanzt, 99 % davon mit Chardonnay. Am bekanntesten ist ein Hügel namens Butte du Saran, der von dem Château du Saran gekrönt wird, das 1801 von Jean-Remy Moët erbaut wurde und zum LVMH-Imperium gehört. Die Weinberge befinden sich sowohl im westlichen als auch im südlichen Teil der Kommune, was recht ungewöhnlich für die Côte des Blancs ist, wo man sie sonst fast ausschließlich nach Süden ausgerichtet oder in der Ebene findet. Die Vazarts besitzen dort rund elf Hektar in beiden Bereichen der Ortschaft. Bei ihnen sind 94 % mit rund 44 Jahre altem Jean-Pierres Portfolio Die Basis bilden bei Jean-Pierre drei jahrgangslose Blanc de Blancs, allesamt Grand Crus, die mit drei unterschiedlichen Dosagen gefüllt werden. Im Prinzip stammt die Frucht jeweils aus den elf Hektar Weinbergen des Weinguts, und es immer eine Cuvée aus rund zwei Dritteln Jahrgangswein und einem Drittel aus der „Réserve Perpétuelle“. Der Brut Réserve Grand Cru ist der klassische Non-Vintage-Champagner mit leichter, charmanter Süße und einem deutlichen Brioche-Ton. Der Extra Brut besitzt deutlich weniger Dosage und liegt ein Jahr länger auf der Hefe. Er wirkt etwas linearer, ist stärker fokussiert auf die helle Frucht und das Terroir als auf die Süße und die Autolyse-Noten, die typischen Brioche-Noten, die sich durch langen Hefeausbau ergeben. Der Brut Zéro schließlich liegt gleich drei Jahre länger „sur lattes“ und wird ganz ohne Dosage gefüllt. Er ist der schnittigste, der purste und kühlste der drei Weine. Doch das lange Hefelager verleiht ihm trotzdem Charme und Eleganz. Aus dem Portfolio hervorzuheben sind ganz sicher die exzellenten und kraftvollen „Millésime“, den „TC“, ein Einzellagen-Champagner, dessen Grundwein im Terrakotta-Ei ausgebaut wird sowie den „82/15“, einen Champagner aus der Solera von 1982. November 2024 11
„ROSÉ“, 2023 (BIO) Dr. Bürkli
RIESLING TROCKEN, 2023 (BIO) Wachen
WACHENHEIM RIESLING „VILLAGE“ R
92-94 Punkte Vinous 94 Punkte James
WACHENHEIMER BÖHLIG „P. C.“ RI
WACHENHEIMER RECHBÄCHEL „P. C.
Dr. Bürklin-Wolf GAISBÖHL „G. C
5 STERNE Falstaff Weinguide 2024/25
Hirsch ZÖBING RIESLING, 2023 (BIO)
Hirsch 17 Punkte Jancis Robinson 97
Hirsch Late Release RIED LAMM 1. LA
Hirsch Late Release RIED HEILIGENST
Hirsch „A youthfully effusive but
Jäger des verlorenen Weinbergs ode
Telmo Rodríguez „CORRIENTE“ DO
Telmo Rodríguez 94 Punkte Robert P
„GABA DO XIL - O BARREIRO“ DO V
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