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Weinmagazin Nr. 368 | Oktober 2024 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2019 & 2010 | Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH CAHORS

FRANKREICH CAHORS „MARCEL MALBEC“ VIN DE FRANCE, ROUGE 2022 Monsieur Marcel: gepflegter Luxus für jeden Tag! MALBEC FSW071222 | 12,5% VOL. | 7,93 €/L | 5,95 € Malbec – der Name ist Programm und jedem Weinliebhaber und Château-du-Cèdre-Fan bekannt. Wer aber ist jener ominöse Monsieur Marcel? Dem Etikett entnimmt man, dass er seinen ersten Wein 1892 gemacht hat, dass er „ein großer Visionär“ war, dass er seine Heimat Belgien verließ und nach Frankreich radelte, um sich in Vire-sur-Lot niederzulassen. Des Weiteren lernen wir, dass er schon in jungen Jahren riskanten Abenteuern nicht abgeneigt war (ein belgischer Flugpionier?) und dass er viel Wert auf ein adrettes Äußeres (Gehrock, Zylinder und ein akkurater Knebelbart) und gutes, immer gepflegtes Schuhwerk legte. Alles Qualitäten, die sich offensichtlich auch in seinen Weinen wiederfinden ließen – weiß zumindest das Etikett. Unsere Kunden wissen jedoch längst, dass Pascal auch Weine für jeden Tag vinifiziert, die alles andere als alltäglich sind, die seit Jahren als Bestseller in unserem Programm fungieren und immer wieder Weinjournalisten fast aus der Fassung bringen ob der singulären Relation von Qualität und fast unverschämt günstigem Preis. Wir freuen uns, dass in Zeiten steigender Preise auf die Verhaeghes Verlass ist. Ihr Einstiegs-Malbec ist eine echte Marke und bietet enorm viel für einen schmalen Taler, der im Supermarkt vergleichsweise blasse Ware bietet. Der Jahrgang 2022 zeigt sich dann auch gleich schon in der Nase stilvoll elegant akzentuiert. Man riecht Sauerkirschen, Mandeln und auch Marzipan. Doch bevor der Malbec dann zu sehr in die weihnachtliche Ecke abbiegt, tritt wieder eine ungemein saftige Herzkirsche auf und verleiht der Frucht den Raum. 12,5 Vol.-% sind der Familie gelungen und das im doch sonnenreichen Jahrgang. Am Gaumen zeigt sich der Südfranzose dann anschmiegsam wie Kaschmir, kirschig und brombeerig konzentriert aber durch und durch angenehm seidig auf dem Gaumen. Ein Hauch Muskatnuss und etwas Walnuss finden sich mit Luftkontakt. Das ist eine wunderbare runde Sache und das von Anbeginn, sobald man den Schrauber geöffnet hat, dank welchem sich der Wein dann auch durchaus gern im Kühlschrank für den nächsten Abend konservieren lässt. Denn ganz klar: Von diesem Alltagsvergnügen möchte man sehr gerne regelmäßig etwas abbekommen. Ab sofort und bis 2025+. „CÈDRE HÉRITAGE“ CAHORS, ROUGE 2021 Mächtig viel Malbec – und noch viel mehr Wein! MALBEC FSW070621 | 13% VOL. | 11,93 €/L | 8,95 € Malbec besticht im Idealfall durch ungemeine Konzentration, elegante Kraft und Aromenfülle, und in diesem sehr klassischen Jahrgang 2021 brint Pascal Verhaeghe den „Héritage“ rebsortenrein auf die Flasche: Malbec pure! Welch ein fantastischer, dunkelwürziger Einstiegswein, der, über 16 Monate in Beton-Cuves ausgebaut, eine herrliche Vielschichtigkeit entwickelt. Bereits in der Nase zeigt sich der Wein sehr komplex! Der anfangs enorm handfeste, im Glas in schwärzlichem Dunkelviolett schimmernde „Cèdre Héritage“, der farblich tatsächlich das Erbe der „vins noirs“ antritt, duftet intensiv nach schwarzen Johannisbeeren und dunklen Pflaumen (später auch Sauerkirsche und Brombeere und Minze), dazu Kakao, ein Hauch von Veilchen, lange gezogener Earl Grey und Teer – ein eindrucksvolles Zusammenspiel, das am Gaumen von fruchtigen Säure (wieder die Sauerkirsche), Noten von Zedernholz, Zimt, schwarzem Pfeffer und Cassis vertieft wird. Den noch sehr jung wirkenden Wein zeichnet zudem eine enorm griffige, dennoch schlanke Gerbstoffstruktur aus, die der schon im Duft auffälligen Komplexität quasi „zuarbeiten“, die den „Héritage“, bei aller auch vorhandenen Kraft und wilden Rauheit, eine Lebendigkeit verleiht, die einen Frühlingsmorgen an den Ufern des Lot heraufbeschwört: kühl-würzige, völlig unverstellte, „vitale“ Aromen, die im Lichte der Sonne an Geschmeidigkeit und Finesse gewinnen. Ein alles andere als alltäglicher Alltagswein, wie er animierender nicht sein könnte! Eine fantastische Visitenkarte für Cahors, Château du Cèdre und Pascal Verhaeghe und genau die Sorte Wein, auf die man in allen Küchenlebenslagen (inklusive ausgedehnten Grilladen) mit aller Nonchalance und ohne jegliche Bedenken zurückgreifen kann. Soviel Cahors für unter 10 Euro? Kaufempfehlung! Ab sofort bis 2029+. 58 PINwand368

Château du Cèdre „JUVÉNILES“ CAHORS, ROUGE 2022 (BIO) Die Jugend punktet: die uralte Malbec-Traube in neuem Gewand! MALBEC | FR-BIO-01 FSW071922 | 12,5% VOL. | 14,40 €/L | 10,80 € Seit gut 50 Jahren beitreibt die Familie von Pascal Verhaeghe Weinbau im Cahors. Doch die Geschichte der Familie in der Region begann bereits 1914 als Lèon, Pascals Großvater, in den Wirren des beginnenden Ersten Weltkriegs mit dem Fahrrad aus der Kleinstadt Moorslede im belgischen Flamen flüchtete und dann im französischen Südwesten hängen blieb. Von Beginn an verdienten er und später seine Familie ihr Baguette in der Landwirtschaft, zunächst allerdings mit der Destillation von Lavendel. Lèons Sohn Charles, fasziniert vom Weinbau, beginnt 1958 mit dem ersten Hektar Rebfläche mit den ersten Experimenten. 1973 geht es dann mit der Weinproduktion richtig los. Als Charles 1987 an Parkinson erkrankt, steigen seine Söhne Pascal, der seine Weinbauausbildung unter anderem im Napa Valley und im Burgund absolvierte, und sein Bruder Jean-Marc, der sein Winzerhandwerk bei La Tour Blanche im Sauternes gelernt hat, ein und übernehmen das Ruder. Bis heute kümmert sich Jean-Marc zentral um den Anbau der Weine und Pascal um den Ausbau. Sie führen über die Jahre das Chateau du Cèdre an die qualitative Spitze des Cahors. Und nun sind auch Pascals Söhne Jules und Robin Teil des Teams und füllen seit 2019 den „Juvéniles“ ab, den Wein der Jugend, der nächsten Generation. Und die blickt, angesichts dieses Tropfens, wohl ganz entspannt in die Zukunft. Der „Juvéniles“ ist eine sehr moderne, ja, tatsächlich jugendliche, Interpretation des Malbecs: straff, puristisch, klar und schnörkellos. Der Untergrund, auf dem die Trauben wachsen ist von rund 500.000 Jahre alten Schwemmlandablagerungen des Flusses Lot geprägt, lehmig-sandigen Böden mit Schotter und Feuersteineinlagerungen, ideal für die Entwicklung dichter Weine, denen es aber nicht an Finesse und Eleganz mangelt. Die Trauben werden von Hand gelesen und nach der kurzen Gärzeit (ausschließlich Umgebungshefen) von einer Woche geht es für 18 Monate zur Reife in eiförmige Beton-Tanks. Farblich passt der fast schwarze Wein mit rubinfarbenen Reflexen perfekt in die Welt der Cahors. Im Duft Heidelbeere, Brombeere, Nelke und Piment, Stein und eine Spur von Rauch. Am Gaumen dann ganz anders, als es die Nase hätte vermuten lassen: eher kirschig und gar nicht wuchtig, sondern voller beeriger Frische. Die Mitte ist satt und fleischig mit einer leicht herben und kräutrigen Frische, dazu eine so feine wie straffe mineralische Note. Die Tannine verleihen dem Wein eine zart kratzige Kante, die aber von Anfang an sehr angenehm ist und dann mit Luft immer mehr an Samtigkeit gewinnt. Auch die Gewürznoten spielen im langen Nachgang wieder mit. Das ist ein sehr feiner Stoff für sehr kleines Geld, voller Saftigkeit und Trinkfluss! Ein moderner, junger Malbec, bei dem man nur sagen kann: vive la jeunesse! Ab sofort (etwas Luft macht ihn noch schneller zugänglich – die griffigen Gerbstoffe sind allerdings von Anfang an enorm charmant!) bis 2035+ Oktober 2024 59

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