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Weinmagazin Nr. 368 | Oktober 2024 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2019 & 2010 | Weinfachhandel und Weinversender

DEUTSCHLAND PFALZ SEKT

DEUTSCHLAND PFALZ SEKT RIESLINGSEKT BRUT, 2017 Rieslingperlen à la Jülg RIESLING DPF071117 | 12,5% VOL. | 22,66 €/L | 17,00 € Familie Jülg ist ausgesprochen frankophil (frankophon ohnehin), befindet sich das Weingut in Schweigen doch vis-à-vis dem Elsass. Die nachbarschaftliche Vertrautheit wird nicht zuletzt durch den Besitz von Weinlagen jenseits der Grenze, die natürlich zum französischen Staatsgebiet zählen, vertieft. Es ist also nicht weiter verwunderlich (und schon gar kein Zufall), wenn sich denn auf Pfälzer Seite so ein klassischer Crémant größter Beliebtheit erfreut und Familie Jülg eben solche Schäumer vergnügt und mit einer gewissen Regelmäßigkeit trinkt. Vater Werner, der für die Schaumweine des Guts verantwortlich zeichnet, hat ganze Arbeit geleistet! Und in der Tat hat dieser Jahrgangs-Rieslingsekt eine französische Anmutung. Neben traditioneller Flaschengärung kommen mindestens neun Monate Hefelager sowie anschließend 12 bis 15 Monate Flaschenreife zum Einsatz. So duftet denn dieser zarte Rieslingsekt auch wunderbar mineralisch und erfrischend, und wenn sich die feine Schaumkrone im Glas verflüchtigt, steigen daraus Noten von Granny Smith, zudem auch ein Hauch Orangenblüten empor. Am Gaumen dann die große Erfrischung (absolut betörend!), die hochfeine Perlage – Zeichen des langen Hefeausbaus – gibt Raum zur Entfaltung. Kühler Kalk legt sich wie ein durchsichtiger Schleier über das Geschehen, eine animierende Frische leitet den Sekt bis zum Nachhall. Das ist einfach exzellentes Winzerhandwerk und Zeichen der hiesigen Sekt-Revolution, die in den letzten Jahren zweifelsfrei einige der bislang schönsten Schaumweine Deutschlands hervorgebracht hat, die sich vor den Nachbarn aus Frankreich nicht zu verstecken brauchen. Warum auch? Ab sofort und eigentlich immer – bis 2024+. „JEAN-FRITZ“ CRÉMANT ROSÉ BRUT 50 % Frankreich + 50 % Deutschland = 100 % Genuss! SPÄTBURGUNDER DPF072600 | 12% VOL. | 22,66 €/L | 17,00 € Worin sich seine Weinberge auf französischer Seite von seinen Weinbergen auf deutscher Seite unterschieden, wurde der beiderseits der Grenze anbauende Winzer Johannes Jülg unlängst in einem Podcast gefragt. Durch die französische Luft, gab er lachend zur Antwort, die ja bekanntlich von Baguette, Foie Gras und Pasteten geschwängert sei. So verwundert es nicht, dass der frankophile Südpfälzer nicht etwa gewöhnlichen Sekt, sondern diesen eleganten, dunkel lachsfarbenen Rosé-Crémant erzeugt. Die Cuvée aus Spätburgunder und Schwarzriesling (oder Pinot Noir und Pinot Meunier) stammt sowohl von hüben als auch von drüben, also aus Pfälzer und Elsässer Lagen gleichermaßen. Anders als man vermuten könnte, unternimmt Jülg mit diesem Brut allerdings gar nicht erst den Versuch, einen Champagner zu imitieren: Sein Crémant hat eine eigenständige Stilistik und – auch ob seines überaus erfreulichen Preises – inzwischen zahlreiche Liebhaber gefunden. In der Nase begegnet uns ein fruchtig-frisches Beerenpotpourri: Reife, saftige Himbeeren, Walderdbeeren, Preiselbeeren und rote Johannisbeeren spielen auch am Gaumen das Spiel „Herbe gegen Süße“ – eine Art Dialog der Früchte auf höchstem Niveau. Das feinperlige, weiche Mousseux ist nachhaltig und schäumt selbst dann noch im Mund, wenn im Glas schon keine Perlen mehr zu sehen sind. Ausschließlich gesunde Trauben aus Schweigen- Rechtenbach und Wissembourg wurden von Hand gelesen und in klassischer Flaschengärung mindestens neun Monate auf der Hefe gereift, handgerüttelt und nach dem Dégorgieren (Abtrennen der Hefe) mindestens ein Jahr lang auf der Flasche gelagert. Das Ergebnis ist ein erfrischender und doch finessenreicher Aperitif, der auch leichte Vorspeisen auf das Köstlichste begleitet. Das Beste aus zwei Welten eben – le meilleur des deux mondes! Ab sofort und bis 2025. 28 PINwand368

Jülg „JEAN-FRITZ“ CRÉMANT BRUT Salut la France! WEISSBURGUNDER, CHARDONNAY DPF072700 | 12% VOL. | 22,66 €/L | 17,00 € Bei Jülg ist man seit Jahren bestrebt, die beiden Weinwelten Frankreich und Deutschland aufs Harmonischste zu vereinen, unterschiedlichen Tugenden zusammenzubringen und dabei die klassischen „Das haben wir schon immer so gemacht“-Regeln permanent zu hinterfragen. Besonders konsequent und bravourös setzt Johannes Jülg das in seinem prickelnden „Jean-Fritz“ um, bei dem nicht nur der Name eine deutsch-französische Melange ist, sondern auch die Cuvée: Die Assemblage aus Chardonnay und Weißburgunder stammt zu 50 % aus Deutschland, zu 50 % aus Frankreich. Das spiegelt auch recht genau die tatsächliche Verteilung der Jülg’schen Rebfläche wider, denn da liegt etwa die Hälfte rund um Schweigen-Rechtenbach in der Pfalz und die andere Hälfte, nur ein paar Kilometer entfernt, um die über pittoreske elsässische Kleinstadt Wissembourg. Gelesen wird hüben wie drüben nur gesundes Traubenmaterial von Hand, dann erfolgt traditionelle Flaschengärung mit mindestens zwölf Monaten Hefelagerzeit. Das Ergebnis ist deutsch-französische Freundschaft für die Sinne – Savoir-vivre auf Südpfälzisch. Ein Crémant, der jeden Festakt adelt, aber auch jedem anderen Tag einen entspannten Schuss Glamour verpasst – und das gerne schon mit einem Gläschen zum Sonntagsfrühstück. Einladend strohgelb sprudelt der feinperlige „Jean-Fritz“ im Glas und lässt ein frisches Bouquet von Aprikose, Apfel und Birne mit zitrischer Frische, leicht floral mit einem Hauch Hefe aufsteigen. Am Gaumen trifft das elegante und fein tänzelnde Mousseux gemeinsam mit dieser vielschichtig frischen Säure gleichzeitig den Gute-Laune-Knopf. Vergnügt kann man nun versonnen lächelnd den Aromen hinterherschmecken und dabei grüne Stachelbeeren, Mirabellen, Aprikosen, grünen Apfel und Zitrone finden. Im angenehm langen Finish wird der Crémant charmant cremig und offenbart feine Brioche-Aromen (Sonntagsfrühstück!). Ein kleines Wunderwerk filigraner Frische, ein perfekter Apéritif mit dem sich wunderbar auf Völkerverständigung und Weltoffenheit anstoßen lässt. À la vôtre, ami Jean-Fritz! Ab sofort bis 2026+. Über Johannes Jülg: „Seine Weine sind teils erhaben, teils von schwebender Eleganz. Frankreich schwingt immer mit – und zugleich die Pfälzer Tradition.“ – FALSTAFF WEINGUIDE DEUTSCHLAND 2023 Oktober 2024 29

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