DEUTSCHLAND PFALZ SONNENBERG „KT“ SPÄTBURGUNDER GROSSES GEWÄCHS, 2022 Pinot Noir auf höchstem Niveau mit Pfälzer Herz von französischem Boden SPÄTBURGUNDER DPF072322 | 13% VOL. | 80,00 €/L | 60,00 € Grenzgänger durch und durch – das trifft auf Familie Jülg auf gleich mehreren Ebenen zu. Da wäre mal der rein geographische Aspekt, dass sich die Weinberge zu gleichen Teilen auf Deutschland und Frankreich verteilen. Grenzverkehr herrscht auch bei der Lese, denn rund die Hälfte der erfahrenen Erntehelfer kommt aus dem Elsass. Zum dritten hat die generelle Herangehensweise an den Weinbau seit dem Start des Guts 1961 etwas Grenzgängerisches. Schon Gründer Oscar Jülg folgte nicht dem common sense der Region und entschied sich gegen gängige Lehrmeinungen eigene Wege zu gehen, um die Weine zu schaffen, die er selbst gerne trinken wollte. Keine Grenzen im Kopf zulassen, das ist eine Geisteshaltung die auch in seinem Sohn Werner und dem Enkel Johannes, der seit 2010 das Weingut leitet, als bestimmende Triebfeder weiterlebt. In der Lage Sonnenberg zelebriert Johannes einen akribischen Parzellenausbau und produziert drei herausragende Lagen-Spätburgunder. Der „WB“ stammt aus der Ersten Lage „Womberg“. Die Parzellen „KB“ (für „Kammerberg“) und „KT“ (für „Koster“) sind als Großes Gewächs klassifiziert und waren bis 1971 noch Einzellagen, bis sie dann dem Sonnenberg zugeordnet wurden. Alle drei Gemarkungen liegen vollständig auf der französischen Seite des Sonnenbergs. Die feinen Unterschiede in der Bodenbeschaffenheit, dem Mikroklima und der topographischen Ausrichtung arbeitet Johannes Jülg mit einem unfassbaren Fingerspitzengefühl sensationell gut heraus. Das Ergebnis sind drei absolut herausragende und sehr unterschiedliche Pinot Noirs von internationalem Spitzen-Niveau, von französischem Boden und mit Pfälzer Seele. GROSSE GEWÄCHSE Die Trauben für den „KT“ wachsen an einem gen Süden gerichteten Hang unter dem kühlenden Schutz des nahe gelegenen Pfälzerwaldes auf purem Kalksteinfels mit Lehmauflage, welche die stabile Wasserversorgung garantiert. Ideale Bedingungen dafür, dass der Pinot Noir die Tiefe, Kraft, Frucht und Spannung entwickelt, die ihn für viele zum faszinierendsten aller Rotweine macht. Sorgfältig von Hand erfolgt die Lese. Vergoren wird spontan im Holzfass und danach erfolgt der Ausbau, wie beim Schwesterwein „KB“, für 18 Monate in Barrique-Fässern, bevor dann unfiltriert abgefüllt wird. Im Glas schon eine vielversprechende Augenweide in elegantem Granatrot. Das Bouquet hat schon vor dem ersten Schwenken eine fast synästhetische Wirkung. Schließt man die Augen triggert der Duft Bilder von einem Lebkuchenhaus im tiefen Wald, umrankt von Brombeersträuchern und wilder Weichsel. Die Luft ist erfüllt von Waldaromen angereichert mit Vanille, Veilchen, Nelken, Gewürzen und frischem Hefezopf, der wohl noch im Ofen der Gebäckhütte sanft bräunt. Am Gaumen weckt uns eine frische und zupackende Säure aus den duftinduzierten Traumbildern. Wir erwachen erfrischt und erholt mit den knackigen Aromen von Cassis, Kirsche, Heidelbeere und rotem Holunder. Die Mineralität ist fein strukturiert und ganz anders als im „KB“, viel dunkler, an Bleistift erinnernd mit etwas Kieselstein und salzigem Abschluss. Über Stunden hinweg erwachen immer mehr Geschmacksnuancen zu einem schier endlosen Aromenspektrum, dass aber nie seine Schlankheit und Eleganz verliert. Die Tannine erfüllen im langen Nachhall griffig und prägnant den Gaumen und werden dabei über die Zeit immer seidiger und weicher. Über diesen samtigen Teppich schreiten die hauchzarten Holz-, Pfeffer und Vanillearomen gemächlich in den Sonnenuntergang. Im „KT“ zeigt Johannes Jülg, dass er seine Passion für Pinot Noir einfach perfekt in die Flasche bekommt. Er beschert uns einen Spätburgunder, der jetzt schon in der ersten Liga spielt und der in ein paar Jahren erst seine ganze Brillanz zeigen wird. Das ist großes Aromakino für die Sinne! Ideal wohl ab 2027–2028, dann bis 2045+. 26 PINwand № 368
Jülg SONNENBERG „KB“ SPÄTBURGUNDER GROSSES GEWÄCHS, 2022 Ein Pinot Noir von Weltniveau mit großer Zukunft SPÄTBURGUNDER DPF071022 | 13,5% VOL. | 100,00 €/L | 75,00 € Was würde Großvater Oskar zu diesem sensationellen Spätburgunder sagen? Er ist das Ergebnis von kompromisslosem und unkonventionellem Qualitätsstreben über drei Generationen hinweg. Das begann 1961 mit Weingutsgründer Oscar Jülg, der überhaupt nur deshalb mit dem Weinbau begann, weil er in den Weinen seiner Heimat nicht die Qualität fand, die er suchte. Er wollte Weine produzieren, die so gut waren, wie die, die er aus Frankreich kannte, er wollte trockene und ausdrucksstarke Weine anstatt der süßen Massenware. Er startete als Quereinsteiger und scherte sich nicht viel um geltende Lehrmeinungen. Gleich zu Beginn setzte er Rebstöcke aus dem Burgund und legte damit den Grundstein, für die grandiosen Weine, die heute aus diesen Trauben gekeltert werden. Sein Sohn Werner, der das Weingut 1984 mit gerade mal 21 Jahren übernahm, entwickelte den Stil im selben nonkonformistischen Geiste weiter. Als einer der ersten setzte er Barriquefässer für den Ausbau ein, die damals in der Region verpönt waren. Röstaromen? Das waren Fehltöne! Aber Werner ließ sich nicht beirren, denn er wusste, dass nur so große Weine entstehen können – und er behielt recht! Heute hat Enkel Johannes die Zügel in der Hand und treibt die permanente Optimierung mit unverändertem Druck auf dem Kessel weiter voran. Dafür verließ er zunächst den Familienbetrieb, lernte und arbeitete sieben Jahre lang bei den besten Weingütern in der Pfalz, in Rheinhessen, an der Nahe, Mosel und Ahr. Er legte internationale Stationen in Neuseeland und Südafrika ein und holte sich den letzten Schliff für seine Pinot Noir-Passion schließlich im Burgund. Dieser auf permanente Verbesserung fokussierte Entwicklungspfad der Familie und das Talent, Know-how und die Leidenschaft von Johannes gipfeln in diesem Flaggschiff- Wein des Weinguts. Die Traube, die früher die Basis des legendären „Opus Oskar“ waren, stammen aus der früheren Einzellage Kammerberg („KB“), gelegen auf französischem Boden oberhalb von Wissembourg. Auch die wärmste, nach Süden geneigte und relativ steile Parzelle des Sonnenbergs profitiert noch von der herüberwehenden Kühle des nahen Pfälzerwaldes. Der Boden ist nah an der Beschaffenheit im Burgund, geprägt von Kalkstein und wasserspeichernden Lehmanteil – perfekt für herausragende Pinot Noirs. Nach der vollständigen Entrappung wird spontan vergoren nur mit den natürlichen Hefen, bevor es dann für 18 Monate zum Ausbau in Barrique-Fässer geht. Dann wird ohne Schönung und Filtration abgefüllt. Das Ergebnis ist ein charakterstarker Terroir-Pinot, modern und dennoch von klassischer Anmut. Im dunklen Rot von Schwarzkirschen präsentiert sich der Wein im Glas und leitet damit schon ein aromatisches Leitmotiv ein: die Kirsche. Das Bukett ist ein wahres Sinneskino, beginnend mit einer kirschigen Vielfalt, von sauer bis Amarena, dann reife Brombeeren und der Duft von perfekt gebackenem „lava cake“, aus dem die noch flüssige Schokolade läuft. Zum Ende die warme Aromatik von Waldboden im Sommer, Rindenmulch und Pilzen. Auch am Gaumen beginnt die Geschmacksreise mit einem frischbunten Kirschenspiel von leichtfüßiger Dynamik, sehr elegant. Es folgt wie in der Nase noch mehr zarte Beerenfrucht mit der schon erschnupperten Brombeere, dazu noch Cassis und säuerliche Himbeerkonfitüre. Eine Sensation ist das lebendig mineralische Spiel, da haben wir eine zart-frische Salzigkeit, etwas Jod und Eisen. Die Tannine zeigen grip sind aber von einer noblen Feinheit, die ihresgleichen sucht. In seiner Jugend entwickelt er sich an der Luft ständig weiter und offenbart nach und nach immer mehr, neue Beerenaroman tauchen auf, ein Hauch Kakao, feine Kräuter, schwarzer und rosa Pfeffer. Die herrlich kirschige Säure zusammen mit der finessenreichen Mineralik sind perfekt balanciert, halten aber gleichzeitig eine faszinierende Spannung. Der lange Nachhall hat noch ein junges zartes Kratzen in seiner Seidigkeit, das mit der Zeit allerdings immer weicher wird. Ein aromatisches Kaleidoskop mit Dichte und Tiefe, in dem man sich verlieren kann. Definitiv ein Wein, der besonderen Anlässen noch mehr Erinnerungspotential verleiht und noch eine große Zukunft vor sich hat. Was würde also Opa Oskar zu diesem ausdrucksstarken Pinot Noir, der trockener kaum sein könnte trockenen (0,2 Gramm Restzucker) sagen? Wir glauben: „Bravo! So hab’ ich mir das vorgestellt!“ Ab sofort (wer will schon warten?), ideal ab 2028, dann bis sicherlich 2050+. Oktober 2024 27
„GISEP“ DOC BARBERA D’ALBA, R
Massolino 94 Punkte: „Der Barbare
Massolino 93 Punkte: „Der Barolo
„Vigna Rionda ist der Weinberg, d
Grüne Veltliner braucht das Land!
CUVÉE „SPECTRUM“, WEISS 2023 (
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RIED „SPIEGEL“ FEUERSBRUNNER GR
„RIED ROSENBERG“ FEUERSBRUNNER
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„VIÑA BOSCONIA“ RESERVA DOCA R
López de Heredia Oktober 2024 99
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