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Weinmagazin Oktober 2023 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 | Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH CAHORS

FRANKREICH CAHORS SUBSKRIPTION 2022: „Ein historischer Jahrgang“ – CHÂTEAU DU CÈDRE „LE CÈDRE“ CAHORS, ROUGE 2022 (BIO) „Im Le Cèdre zeigt sich der Malbec in seiner ganzen durchdringenden Pracht.“ – Vigneron (Herbst/2022) MALBEC | FR-BIO-01 | AUSLIEFERUNG ENDE 2024 FSW070222 | 40,00 €/L | 30,00 € FSW070222-M | MAGNUM | 41,33 €/L | 62,00 € FSW070222-D | DOPPELMAGNUM | 56,66 €/L | 170,00 € Eine halbes Jahrhundert Leidenschaft fürs Cahors in einer Flasche vereint Werte Kunden: Das Château du Cèdre spiegelt eine Familiengeschichte wider, die nun ein halbes Jahrhundert umfasst. 1914, nachdem weite Teile im „Grande Guerre“ Belgiens besonders drastisch zerstört wurden, flüchtet Pascals Verhaeges flämischer Großvater Léon mit dem Allernötigsten bepackt nach Frankreich. Binnen kürzester Zeit lernt er sich zu verständigen, trifft auf einer Farm auf seine zukünftige Frau Odette in Vire-sur-Lot. Ihr Sohn Charles, der 1933 geboren wurde, widmet sich als Landwirt gemeinsam mit seiner Frau Marie-Thérèse der Bewirtschaftung von Lavendel. Begeistert vom Weinbau, pflanzt er die ersten Hektar Reben im Jahr 1958 und verkaufte die Resultate an lokale Lebensmittelhändler. Doch erst im Jahr 1973 wird professioneller Weinbau betrieben. Bis ins Jahr 1987 trägt die Domaine prächtige Früchte, wird dann aber von einer Parkinson-Diagnose bei Charles in ihrer Existenz gefährdet. Die Söhne Pascal und Jean-Marc – ursprünglich nicht drauf vorbereitet, das Familiengeschäft zu übernehmen – entscheiden sich für den Weinbau. Ein Erweckungserlebnis bei Jean-Marie Guffens begeisterte Pascal fürs Leben. Stationen in Napa Valley und im Sauternes folgten. Der Rest ist Geschichte. Heute zählt Château du Cèdre als Klassiker der Region, Pascal und Jean-Marc brachten diese innerhalb von 15 Jahren aufs internationale Parkett und Bordelaiser Châteaubesitzer zum Schwitzen. Kein Wunder, die Weine reifen nachweislich mehrere Jahrzehnte und entwickeln sich zu ganz großen Rotweinen, sind dabei aber zu einem Bruchteil der Preise zu erhalten, welche die großen Namen aus Bordeaux aufrufen. Und dabei steckt hier viel mehr Authentizität im Glas als bei vielen großen Häusern, die von Beratern und Önologen unterstützt einheitliche Weine hervorbringen, die einfach nur dem Marktgeschmack entsprechen sollen. Mittlerweile sind es Pascals Söhne, Jules und Robin, welche die Familie mit neuen Ideen weiter vorantreiben und zu neuen Bestleistungen ermutigen. Geblieben ist die einmalige Klasse ihres Paradeweins, dem „Le Cèdre“. Dass der Wein heute so schmeckt wie vor Jahrzehnten, diese Annahme müssen wir allerdings revidieren. Als Beweis gilt uns hier Aristoteles über 2.400 Jahre alte Weisheit „Die Schönheit ist für jedes Lebensalter eine andere.“, die er in seiner berühmten „Rhetorik“ erwähnte. Wie oft erwähnt Pascal bei unseren Verkostungen, wie sehr sich nicht nur die klimatischen Bedingungen, als auch sein eigener Geschmack, ja seine Vorstellungen vom perfekten Wein über seine Tätigkeit als Winzer verändert haben. Die Feinheit, ja der Trinkfluss und eine gewisse Eleganz zählen zu den Attributen, die er für erhaben ansieht, die er auch in seinen Weinen sucht. Und so mag manch Cahors-Novize verwundert sein über die Finesse und Seidigkeit, die allen Rotweinen Château du Cèdres eigen ist. Die Vorstellung davon, was großen Cahors ausmacht hat Pascal längst in seinem Kopf, er spürt sie, hat das Abbild geistig vor Augen (seine Wanderjahre verbrachte Pascal im Burgund und es war immer sein Lebenstraum, einen burgundischen Malbec zu erzeugen. In den letzten zehn Jahren hat er, dieser so im positivem Wortsinne Weinbesessene, die Alkoholgradationen im Schnitt um ein Volumenprozent absenken können.) Dass eine ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung das Ausgangsmaterial für große Weine ist, so wie beim Tischler nur aus gutem Holz wertige Produkte entstehen, ist dem Winzer lange bewusst, er ist biozertifiziert. Unter diesen selbst gesetzten und hohen Anforderungen hat die ganze Familie regelmäßig zu leiden. Der Jahrgang 2021 lieferte 70% weniger Ertrag. Immerhin gab es dieses Jahr wieder eine reguläre Ernte, die zudem dank der lehmreichen Schichten das Wasser während der trockensten Perioden besser halten konnte. Den Jahrgang 2022 sieht Pascal daher auch ganz oben „eines der besten, wenn man die Weine weglegen kann“ und zieht als Fazit: „Letztendlich zeigen unsere Malbec-Weine eine große Energie und Frische und trotzen den extremen Wetterbedingungen völlig“. Die Malbecreben sind hier zwischen 29 und 50 Jahre alt, reifen für 24 Monate in 50% neuem Holz. Bis ins Frühjahr 2025 schlummert der Wein nun im Keller des Château. Unsere Fassprobe zeigt einen purpurnen und tiefen Rotwein. Die hohe Grundreife des Jahrgangs bringt einen saftigen und schwarzbeerigen Malbec hervor. Doch haben Vater und Söhne alles bestens im Griff. Überextrahierte Rotweine schweben ihnen nicht mehr vor. So gelang es ihnen im Jahrgang 2022 einen höchst charismatischen „Le Cèdre“ von großem Format zu vinifizieren. Es duftet nach Sauerkirsch-Hustenbonbons aus dem Glas, Cassis und Minze schwirren hier mit, auch Pflaumenmus. Erst am Gaumen zeigt der kraftvolle und dicht konzentrierte Wein den Extrakt des Jahrgangs. Doch schon die Fassprobe besitzt ein reifes und dadurch feinpoliertes, fest sitzendes Tanningerüst. Holz spielt hier kaum eine Rolle. Es bewegt sich im Hintergrund, wird regelrecht von der saftigen Beerenfrucht hinweggespült. Das ist der höchste Ausdruck der Malbectraube, reif, kraftvoll und komplex aber meilenweit entfernt von überextrahierten Kraftboliden. Manch spitzzüngiger Verkoster mag meinen, dass die alte Garde nichts mehr zu melden hätte. Wer einen derart eleganten und auf den Punkt gelesenen Cahors wie diesen im Glas hat, weiß: Von diesem Meister kann man einiges lernen! Ab Freigabe im Jahr 2025, Höhepunkt wohl ab 2030 bis 2047+. 32 PINwand357

„GC“ CAHORS, ROUGE 2022 (BIO) Grande Cuvée aus über 50jährigen Reben! MALBEC | FR-BIO-01 | AUSLIEFERUNG ENDE 2024 FSW070322 | 93,33 €/L | 70,00 € FSW070322-M | MAGNUM | 94,66 €/L | 142,00 € FSW070322-D | DOPPELMAGNUM | 110,00 €/L | 330,00 € Château du Cèdre Es ist Dir gelungen, lieber Pascal! So lautet unsere Antwort auf das namensgebende Mantra, welches hinter dem Kürzel „GC“ steckt. Natürlich steht „GC“ für die „Grande Cuvée“ des Hauses, den Grand Cru Château du Cèdres. Es handelt sich hierbei aber auch um ein Wortspiel, das gebürtigen Franzosen (und anderen frankophonen Menschen) nicht entgangen sein dürfte: Spricht man die Initialen der „Grande Cuvée“ nämlich auf französisch aus, so tritt Pascals eigentliche Idee hervor: „J’essaye“, oder zu deutsch: „Ich versuche“ (… einen Grand Cru zu vinifizieren). Dieser Cahors, ausschließlich aus Malbec-Trauben gekeltert, stammt von über 50jährigen Reben (die ältestens sind 62 Jahre alt), die schon von Natur aus nur noch enorm niedrige Erträge liefern. Aufgrund seines immensen Entwicklungspotenzials komplett in neuen Fässern von 500 Litern vergoren, wird er nun 28 bis 30 Monate (bis zur Freigabe im Frühjahr 2025) dort heranreifen. Die Verhaeges bedienen sich für ihren Spitzenwein einer ausgeklügelten Technik. Die sogenannte „vinification intégrale“ wird hier angewandt, wie übrigens auch im Burgund bei den Rotweinen Henri Boillots. Die Besonderheit: Die Trauben vergären hier im selben Fass, in dem der Wein nachher ausgebaut wird, was eine intensivere Frucht ergibt ohne den Wein zu stark im Tannin zu extrahieren. Der Malbec stammt vom wohl besten Terroir Cahors, von den „Coteaux de Bru“. Ein Weinunikat mit einer legendären Aura, in der Stilistik dem „Le Cèdre“ zwar ähnlich, gleichwohl aber mit dem entscheidenden Kick mehr, der ihn in die absolute Weltspitze katapultiert! Ein echter „vin de garde“, dessen Länge, Frische und Eleganz für die Region schlicht Referenzcharakter besitzen. 2022 hat sich in ganz Südfrankreich als ein Kraftjahr mit hedonistischem Einschlag erwiesen. Manche Weine schießen für unseren Geschmack auch etwas übers Ziel hinaus. Deshalb bedarf es Winzer, die nicht nur ein gewisses Fingerspitzengefühl besitzen, sondern auch jahrzehntelange Erfahrung, um ihre Weinberge auf den richtigen Lesezeitpunkt vorzubereiten. Mit Pascals Söhnen, die nun seit rund fünf Jahren im Betrieb kräftig anpacken und ein gesundes Verhältnis aus Kreativität und Handwerk an den Tag legen, scheint uns die Zukunft gesichert. Der „GC“ gewinnt dann im Vergleich zum „Le Cèdre“ bereits im Bouquet nochmals eine Spur an Dramatik. Die Frucht ist intensiv, schillert vor Waldbeeren, besonders dunklen Brombeeren und Thymian. Ein Hauch Lakritz und Nelke ebnen dann den Weg für eine höchst attraktive fast mentholische Kirschfrucht. Das ist ziemlich brillant und kühl für 2022! Am Gaumen zeigen sich seidige Tannine. Die Struktur für 20 und mehr Jahre der Reife ist vorhanden, doch besitzt dieser „Grand Cru“ auch schon jetzt einen hedonistischen Charme, dem man sich schwerlich verwehren kann. Auch hier gewinnt eine Kirschfrucht die Oberhand, doch haben wir es diesmal mit saftig schwarzen Kirschen zu tun, die reif und süß sind. Auch ein Hauch Cassis taucht auf, verleiht wieder ein kühles Mundgefühl. Pascal hat über all die Jahre am perfekten Cahors gefeilt, es „versucht“ wie er sagt. Was ihm im Laufe seiner Karriere einige Male gelungen ist, in den letzten herausfordernd warmen und trockenen Jahren auf eindrucksvolle Weise Frische und Brillanz zu erhalten, die uns bei anderen Weinen bei höheren Alkoholdegradationen abhandenkommt. Dabei gelingt ihm auch weiterhin Weine zu erzeugen, die doch stets Zeugnis und Ausdruck ihrer heimatlichen Herkunft sind, dem pittoresken Cahors. Ein Wein, der das Terroir der Region in sich trägt, aber auch den neuen Begebenheiten der klimatischen Veränderungen bestens angepasst ist. Nennen Sie es state of the art oder hors catégorie. Für uns ist es eben ganz einfach: Château du Cèdre! Zu genießen wohl etwa ab 2027 bis mindestens 2057. Oktober 2023 33

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