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Weinmagazin Oktober 2023 | Pinard de Picard – Erlesene Weine, Feinkost und Spirituosen – Weinhändler des Jahres 2010 & 2019 | Weinfachhandel und Weinversender

FRANKREICH CAHORS

FRANKREICH CAHORS „CÈDRE HÉRITAGE“ CAHORS, ROUGE 2020 Mächtig viel Malbec – und noch viel mehr Wein! MALBEC, MERLOT FSW070620 | 14% VOL. | 11,93 €/L | 8,95 € Malbec besticht im Idealfall durch ungemeine Konzentration, elegante Kraft und Aromenfülle. Doch kann die Rebsorte – vor allem wenn sie (zu) früh gelesen wurde bzw. in sehr jungen Weinen – durchaus ihre Krallen, d. h. eine fast schon heftige, „grün“-getönte Würze, ja sogar Bitterkeit zeigen, von adstringierenden Tanninen ganz zu schweigen. Seinem „Cèdre Héritage“ hat Pascal Verhaeghe daher einen Schuss Merlot gegönnt, ganz so wie man’s aus dem benachbarten Bordeaux kennt, wo auf diese Rebsorte für ein Mehr an Fruchtausprägung und andere „charmierende“ Eigenschaften (eine gewisse Weichheit bis Seidigkeit etwa) zurückgegriffen wird. Es sind oft nur 5 % (maximal 10 %) Merlot, die ihren Weg in diese Cuvée finden, doch genau diese zähmen die durchaus wilden (wir haben ein Herz für „wild“!) Tannine und sorgen für einen dunkelwürzigen, ziemlich grandiosen Einstiegswein, der, wenn er dann wie hier über 16 Monate in Beton-cuves ausgebaut wurde, eine herrliche Komplexität entwickelt. 91 PUNKTE, BEST BUY Wine Enthusiast Und diese Komplexität ist schon im Duft vorhanden! Der anfangs enorm handfeste, im Glas in schwärzlichem Dunkelviolett schimmernde „Cèdre Héritage“, der farblich tatsächlich das Erbe der „vins noirs“ antritt, duftet intensiv nach schwarzen Johannisbeeren und dunklen Pflaumen (später auch Sauerkirsche und Brombeere und Minze), dazu Kakao, ein Hauch von Veilchen, lange gezogener Earl Grey und Teer – ein eindrucksvolles Zusammenspiel, das am Gaumen von fruchtigen Säure (wieder die Sauerkirsche), Noten von Zedernholz, Zimt, schwarzem Pfeffer und Cassis vertieft wird. Den noch sehr jung wirkenden Wein zeichnet zudem eine enorm griffige, dennoch schlanke Gerbstoffstruktur aus, die der schon im Duft auffälligen Komplexität quasi „zuarbeiten“, die den „Héritage“, bei aller auch vorhandenen Kraft und wilden Rauheit, eine Lebendigkeit verleiht, die einen Frühlingsmorgen an den Ufern des Lot heraufbeschwört: kühl-würzige, völlig unverstellte, „vitale“ Aromen, die im Lichte der Sonne an Geschmeidigkeit und Finesse gewinnen. Ein alles andere als alltäglicher Alltagswein, wie er animierender nicht sein könnte! Eine fantastische Visitenkarte für Cahors, Château du Cèdre und Pascal Verhaeghe und genau die Sorte Wein, auf die man ind allen Küchenlebenslagen (inklusive ausgedehnten Grilladen) mit aller Nonchalance und ohne jegliche Bedenken zurückgreifen kann. Soviel Cahors für unter 10 Euro? Kaufempfehlung! Ab sofort bis 2028+. 24 PINwand357

Château du Cèdre „JUVÉNILES“ CAHORS, ROUGE 2021 (BIO) Kraftvolle Talentprobe der nächsten Generation! MALBEC | FR-BIO-01 FSW071921 | 13% VOL. | 13,26 €/L | 9,95 € Da blicken Sie uns nun aus dem Etikett an: Jules und Robin, Pascals beiden Söhne und die jüngst aktive Generation im Weingut wurde hier im markanten an Picassos weltberühmte Frauenbilder erinnernden Stil, welche die Eigenheiten haben sowohl Front- als auch Seitenprofil zu vereinen, verewigt. Ob damit im Weingut auch eine neue Schaffensperiode beginnt? Jedenfalls kein Stilbruch und Einstürzen alter Familientraditionen. Viel mehr erleben wir Château du Cèdre in einer Evolution, die das Weingut stets verjüngter und erfrischender abbildet. Den Grundstein legten 1973 Charles und Marie Thérèse Verhaeghe, die ihre Lavendelöl-Destille als Autodidakten um den Weinbau erweiterten. Mit der Cuvée „Juvéniles“ dürfen die „youngsters“ zeigen welch Talent in ihnen steckt. Der rebsortenreine Malbec von 15 bis 30jährigen Reben stammt primär von den „Hautes Terrasses de Mindel“, einem 500.000 Jahre altes Plateau. Schotter und Sand, in tieferen Schichten auch Feuerstein, geben hier eine aromatische Dichte und Finesse. Im Keller gilt es, den Malbec aus diesen Lagen möglichst schonend zu behandeln, um die beiden maritimen Einflüsse von Atlantik und Mittelmeer zu erhalten. Daher gibt es keine Zuchthefen und önologische Eingriffe im Keller, in denen der zweite Jahrgang dieses Weins für acht Monate reifte. Und in der Tat findet man hier zwei Dinge vor: Unverkennbar Cahors aber eben auch der nochmals entschlossenere und puristischere Ansatz der beiden Jungs. Sie wollen zeigen, dass man auch im Cahors elegante und frische Rotweine keltern kann, die Anspruch haben und Trinkfluss besitzen. Dabei darf man den markanten Malbec auch gern heraussschmecken, nur soll er eben in dieser Preisklasse auch schon jung zugänglich sein: Dieser Cahors zeigt sich zunächst einmal ganz klassisch tiefviolett und dunkel im Glas. Es duftet ein wenig nach getrockneten Steinpilzen, Tomatengrün und Brombeeren. Beeindruckend ist dann, was sich am Gaumen abspielt. Denn bei aller Vollmundigkeit und tiefbeerigen, teils auch an Salmiak, Zimt sowie Pflaumen erinnernden Aromatik, haben wir es hier mit einem im Tannin seidigeren Cahors zu tun, wie er vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die Tannine sind nicht pelzig. Sie sind vorhanden, doch begleiten sie die saftige Frucht im Nachhall und versperren nicht. Aufschnitt von geräuchterter Entenbrust, Terrinen und allerlei Rillettes können es hiermit wunderbar aufnehmen. Eine höchst zeitgemäße und unverkennbare Interpretation der malerischen Region. Hat das Zeug zum Klassiker. Ab sofort, gern etwas kühler bei 15-16 Grad Celsius, bis 2033. Oktober 2023 25

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